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Diesel? Wohl kaum zukunftsfähig...

Themenstarteram 9. Januar 2007 um 18:43

Hallo allerseits. Will mal wieder etwas sticheln. Meine These:

Die deutsche Autoindustrie hat den Zug der Zeit verschlafen, weil sie noch heute versucht, die letzten Sparprozente aus ihren hoch gezüchteten Turbodiesel-Motoren herauszukitzeln. An den jetzigen, weltweiten Absatzerfolgen sollten wir uns erfreuen, sie werden mittelfristig seltener oder ganz ausbleiben.

Denn es stehen zwei große Probleme an, die auch die mehr als zwei Mio Arbeitsplätze in der inländischen Autoindustrie bedrohen.

1. Die Asiaten (China, Indien) werden in den kommenden Jahren bei Massenfahrzeugen technologisch gewaltig aufholen. "Brot und Butter" - Fahrzeuge aus Wolfsburg und anderen (auch skandinavischen Autoschmieden) sind dann von der Kostenstruktur einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Es sei denn, wir schaffen hier chinesische Sozialverhältnisse für die Beschäftigten. Und das will wohl keiner.

2. Der hiesige, fast ausschließliche Focus auf Dieselfahrzeuge führt in die technologische Sackgasse und mittelfristig in die Absatzkrise. Denn sollte sich der Diesel-Anteil weltweit derartig wie in Deutschland erhöhen, stünde die Öllobby vor einem Problem. Die erforderlichen Kraftstoffmengen könnten aus rein technischen Gründen nicht in der erforderlichen Menge produziert werden. Schon heute muss Deutschland auf dem Weltmarkt Diesel zukaufen.

3. Die aktuellen Ölprobleme werden bei Durchschnitts-(!)Käufern bereits mittelfristig zu einer Veränderung des Kaufverhaltens führen. Sparsame konventionelle bzw. alternative Antriebe ausländischer Anbieter werden in den nächsten Jahren den deutschen Herstellern Marktanteile kosten.

Langfristig kann sich die deutsche Autoindustrie wohl nur durch eine breit aufgestellte Motorenentwicklung und weitere Lösungen zur "Automatisierung" des Fahrens von der Konkurrenz absetzen. Sprich: Premiumautos für einen zahlungskräftigen Kundenkreis, hergestellt von einer gewiss stark schrumpfenden Mitarbeiterzahl in der Automobilbranche.

 

Nun dürft ihr mir argumentativ den k.o.-Schlag geben :D

 

Beste Grüße.

Die Gurke - bleibt bei Volvo (vorerst :p)

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66 Antworten

Hallo,Elchtreiber !

Ich möchte wetten,daß es zukunftsweisende Motoren abseits von Benzin und Diesel schon gibt.

Nur haben diese die Ölmulties "weggekauft" und wollen erst das Öl aufbrauchen.Da gibts wohl mehr zu verdienen oder einfacher.

Nach dem Krieg gab es z.B.

Holzvergaser...

-sonyericsson-

Russland dreht den Ölhahn zu - wegen eines dritten - und in Deutschland wird es kalt...das sollte doch zu denken geben...

Nur kapieren das unsere "Volksvertreter" nicht.

am 9. Januar 2007 um 19:56

Re: Diesel? Wohl kaum zukunftsfähig...

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Nun dürft ihr mir argumentativ den k.o.-Schlag geben :D

Nun, wieso denn.. Mit den ersten beiden Punkten hast du ja recht. Der dritte Punkt? Schwierig. Der Rohstoff Rohöl macht im Moment rund 25 cent/Liter aus. Selbst bei einem Ölpreis von 200USD würde der Liter Diesel nur an die 2 Euro kommen. Und wir waren ja schon über 1,20. Solange das nicht schlagartig kommt geht das. Und wer dann von seinem gechippten 3l TDI SUV auf einen 2l Kombi abrüstet wird verbrauchstechnisch und kostenmäßig neutral dastehen.

Das Problem von teilen der dt Automobilindustrie ist, dass jede den Brot-und-Butter markt aufgibt. oder schon aufgegeben hat. Sicher gibts immer einen markt für Luxusprodukte bei denen der verbrauch dann nicht erstrangig ist - und mit China und Indien wird der auch kräftig wachsen. Aber ob das für alle dt hersteller reicht? Ich glaube nicht. Zuindest für Opel und Ford sieht das ganz düster aus. Analog zu den Problemen von Ford USA und GM

Rapace

ich kann ebenfalls keinen gegenteiligen kommentar hinterlassen. nur setzen doch die meisten hersteller auf mittelfristige løsungen. ich habe letzte woche auf einem fest in schweden ein positives wort ueber diesel fallen lassen und wurde regelrecht niedergemacht ;) weil diesel die umwelt so verschmutzen. und die schweden zeigen mit ethanol in europa einen weg auf, der nicht unbedingt nur eine voruebergehende løsung darstellen muss - das hatten wir ja bereits diskutiert.

lieb gruss

oli

Außerdem gibt's ja noch die aktuelle feinstaub- bzw Schadstoffdiskussion und Planung von Fahrverboten.

Da kommt der Diesel auch schlechter weg.

Ich frage mich wirklich, was mit der deutschen Automobilindustrie los ist.

Gruß

Renesomi

Ja, ja - demo deluxe :

"Wie werde ich nachhaltig schon wieder das Opfer einen Ökopropagandalüge und merke das noch nicht mal .....*

Benziner = gut und Diesel = schlecht !?

Wenn das mal so einfach wäre ..... :o

Der Diesel ist vom Wirkungsgrad her unschlagbar - vor allem in Kombination mit Vollhybridantrieben ...

In Dieseltriebwerken kann ich im Prinzip fast jede brennbare Flüssigkeit abfackeln - sog. Vielstoffverbrennungsmotore gibt es schon seit 50 Jahren - versuch das mal im Benziner .... :eek:

Biotreibstoffe gut und schön - nur wo sollen die herkommen ???

Und die Nebenwirkungen ??

Als Beispiel aus dem Hamburger Abendblatt vom 30.11.2006 :

" ... Hamburg - Malaysia, unweit der Hauptstadt Kuala Lumpur: Ölpalmen so weit das Auge reicht, exakt in Reih und Glied gepflanzt. Das vielstimmige Konzert des Regenwaldes, der hier einst wucherte, ist verstummt. Aus dem Meer der Plantagenbäume dringt kein Laut. Dies ist kein Lebensraum mehr, es ist eine Ölquelle für Industrieländer, die womöglich bald auch deutsche Autos antreiben wird. Palmöl gehört zu den Bio-Treibstoffen, die derzeit als Zukunftsenergien gepriesen werden, weil sie das Klima schützen helfen. Aber zu welchem Preis? Ist der Mensch gerade dabei, mit der Lösung des einen Problems neue Probleme zu verursachen? ... "

 

" ... Beispiel Bio-Kraftstoff. In asiatischen Tropenländern sind es Palmöl-Plantagen, in Deutschland Raps- und Maisäcker, die bereits ganze Landstriche beherrschen. Bei den Bio-Energien ist der Begriff "bio" nicht mit dem gleichnamigen Prädikat für den Öko-Landbau zu verwechseln, denn dieses gilt nur für den Anbau von Nahrungsmitteln. "Bio"-Treib- oder -Brennstoff hingegen wächst in intensiven Monokulturen, oft unter hohen Gaben von Pestiziden und Kunstdünger. Der massenhafte Anbau sei des Guten zu viel, warnen Ökologen. ..."

" .... Mittlerweile reifen in Deutschland auf fast 1,5 Millionen Hektar (13 Prozent der gesamten Ackerfläche) Energiepflanzen heran, auf gut zwei Drittel der Fläche allein Raps für Bio-Diesel. Das Umweltbundesamt rechnet überdies vor, dass das Rapsöl-Produkt keineswegs klimaneutral ist. Denn die Herstellung braucht fossile Energieträger, und beim Anbau werden Treibhausgase frei: Als Folge der Stickstoffdüngung entweicht Lachgas in die Atmosphäre - es ist ein 300-mal wirksameres Treibhausgas als das Kohlendioxid der fossilen Brennstoffe. Will man nur ein bis vier Prozent der Treibhausgas-Emissionen herkömmlicher Dieselfahrzeuge vermeiden, müsste auf der Hälfte der deutschen Ackerfläche in einer vierjährigen Fruchtfolge Raps wachsen.

..."

Ja, ja - wenn das alles mal so einfach wäre .....

Btw - Palmfette bringen den mit Abstad höchsten Ertrag pro Hektar (ca. 8 t). Daher werden Palmfette immer mehr in stromsteuersubventionierten BHKWs bei uns verfeuert - mit der Folge, daß in Südostasien die letzten Regenwälder für Palmenmonokulturen abgeholzt werden - damit wir uns besser fühlen ... :rolleyes:

Tja - und die Feinstaubdebatte ...

Wenn man weiß, daß 75 % der Feinstäube aus Hausfeuerungen und der Industrie stammen .......

... und von den verbleibenden 25 % 2/3 aus LKW-Motoren stammt ...

Dann wird jedem klar, daß RPFs für PKW echt eine wegweisende Lösung sind ... *Achtung : Satire !*

eMkay - weist darauf hin, daß einfache Parolen leider nie der Realität entsprechen ....

 

PS - Denke gerade an die Ökobilanz von Windkrafträdern _ wenn man den Energieaufwand für die Herstellung von Stahl, Aluminium und Kupfer berücksicht, dann holen die Teile never ever das wieder ein, was die herstellung verbraucht hat - erneut schönen Gruß von der Ökopropaganda .... :( :(

@emkay, zu deinem p.s. gab es mitte dezember eine schwedische doktorarbeit, die der eisenbahn eine bedeutend schlechtere økobilanz als bussen bescheinigte - erst recht bei diesellokomotiven. zuallererst aufgrund der økologischen probleme bei der herstellung von stahl. bei interesse kann ich das mal raussuchen... :)

was die satire angeht: irgendwo muss man anfangen!? ein bewusstsein fuer andere schadstoffquellen ist ein zwingend notwendiger næchster schritt. ganzheitlich zu denken scheint dem menschen aber wohl aus prinzip nicht zu liegen... :D

lieb gruss

oli

am 9. Januar 2007 um 22:47

Richtig Oli

Und was die Diesel Gegner vergessen ist, die Schadstoffausstosse sind massiv besser als beim Benziner. Also gleichwertiger (Leisungsmässig ) Diesel mit DPF verglichen mit Benziner ist um Klassen unmelfreundlicher und hält auch länger.

Die Feinstaubproblematik muss aber gelöst sein.

Gruss

Ernst

Der jetzt auch von Benziner auf Diesel umsteigt, weil Hybrid "nur" von den Japanern angeboten wird. Und das will ich nicht.

am 9. Januar 2007 um 23:41

Re: Diesel? Wohl kaum zukunftsfähig...

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

1. Die Asiaten (China, Indien) werden in den kommenden Jahren bei Massenfahrzeugen technologisch gewaltig aufholen. "Brot und Butter" - Fahrzeuge aus Wolfsburg und anderen (auch skandinavischen Autoschmieden) sind dann von der Kostenstruktur einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Es sei denn, wir schaffen hier chinesische Sozialverhältnisse für die Beschäftigten. Und das will wohl keiner.

 

Nun dürft ihr mir argumentativ den k.o.-Schlag geben :D

 

Beste Grüße.

Die Gurke - bleibt bei Volvo (vorerst :p)

Hi

ich will mal nur auf Deinen ersten Punkt bezug nehmen und ein bischen kontern. Ich denke, die These stimmt nur teilweise. Zum einen werden ausländische Hersteller wg. günstigerer Kostenstrukturen und Preise in D Marktanteile gewinnen. Für die deutsche Autoindustrie wird es überlebenswichtig sein, sich von der Strategie der "Mittelklasselimousine" zu verabschieden, denn dieses ist meiner Meinung nach ein mitelfristig austerbendes Marktsegment. Probleme werden in erster Linie Hersteller mit Focus auf die Mittelklasse (Ford, Opel, VW) bekommen, denn zum einen, wer genug Kohle hat ins nächste Segment aufzusteigen, der wird es tun. Nirgendwo sonst auf der Welt ist mit dem Vehikel ein derartiger Prestigegedanke wie in D verbunden (und nirgendwo sonst gibt es ein derartiges Angebot an sog"optischen" Tuningzubehör. Zum anderen wird mit dem Verschwinden der klassichen Mittelschicht auch das Mittelklassevehikel verschwinden, und man kauft preisgünstige Kleinwagen oder billige Karren aus Rumänien oder China. Die Mercedes, BMW, Audi hingegen sind auch zukünfitig mit Ausrichtung auf die Ober- und Luxusklasse gut positioniert, und das nicht nur für den deutschen, sondern auch für den Weltmarkt.

Grüsse aus Potsdam

Dirk

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Hallo allerseits. Will mal wieder etwas sticheln

Praktisch dasselbe hab ich gestern als Einleitung in meinen Biodiesel-Thread geschrieben. :)

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Denn sollte sich der Diesel-Anteil weltweit derartig wie in Deutschland erhöhen, stünde die Öllobby vor einem Problem. Die erforderlichen Kraftstoffmengen könnten aus rein technischen Gründen nicht in der erforderlichen Menge produziert werden. Schon heute muss Deutschland auf dem Weltmarkt Diesel zukaufen.

Es wird dich vielleicht erstaunen, aber Deutschland muss auf dem Weltmarkt nicht nur Diesel, sondern auch Benzin und Erdgas zukaufen.

Zitat:

Original geschrieben von sonyericsson

Ich möchte wetten,daß es zukunftsweisende Motoren abseits von Benzin und Diesel schon gibt.

Nur haben diese die Ölmulties "weggekauft" und wollen erst das Öl aufbrauchen.Da gibts wohl mehr zu verdienen oder einfacher.

Solche Verschwoerungstheorien hoere ich sonst eher aus dem links-gruenen Lager, denen Autos und Grosskonzerne beide gleichermassen suspekt sind.

Einige Entkraeftungsaussagen:

1. Die Oelindustrie kann unmoeglich alle Autohersteller der Welt daran hindern, neue Motorentechnologien zu entwickeln. Dabei sind zuviele Leute involviert, um was verhindern zu koennen

2. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein "kleines" unabhaengiges Ingenieurbuero, das von der Oelindustrie noch beeinflusst werden koennte, den alltagstauglichen mineraloelfreien Motor konstruieren koennte, ist praktisch null. Autokonzerne geben Milliarden fuer die Forschung aus; das kann nicht so einfach "im Hinterhof" gemacht werden.

3. Den alltagstauglichen mineraloelfreien Motor zu entwickeln liegt sehr im Interesse der Autoindustrie. Ob die Oelindustrie mehr Macht hat als die Autoindustrie, sei in Frage gestellt.

 

Sparsame Autos sind uebrigens im Interesse der Oelindustrie. Die Oelindustrie strebt ja einen Oelpreis an der Grenze zwischen maximal moeglichem Gewinn und Konsumeinschraenkung/-verweigerung der Kunden an. Mit je weniger gefoerdertem Oel sie ihre Gewinnvorstellungen realisieren kann, desto besser. Denn zum einen ist weniger foerdern billiger und zum anderen reichen die Vorraete deshalb deutlich laenger.

Einfaches Zahlenbeispiel: Wenn der Durchschnittswagen 6l/100km braucht und der Preis 50 cent pro Liter (ohne Steuern, etc.) ist, verdient die Oelindustrie weniger als bei Durchschnittswagen mit 3l/100km Verbrauch und einem Treibstoffpreis von 1 Euro pro Liter (wiederum ohne Steuern). Da Steuern und Abgaben die Mehrheit des Treibstoffpreises ausmachen, wuerde uebrigens eine Verdoppelung des Rohoelpreises keine Verdoppelung des Treibstoffpreises an der Tankstelle bedeuten.

 

Zitat:

Original geschrieben von eportmann

Und was die Diesel Gegner vergessen ist, die Schadstoffausstosse sind massiv besser als beim Benziner. Also gleichwertiger (Leisungsmässig ) Diesel mit DPF verglichen mit Benziner ist um Klassen unmelfreundlicher und hält auch länger.

Nicht alle Schadstoffausstosse sind geringer, deshalb gibts in den USA kaum Diesel. Deutlich geringer ist aber der CO2-Ausstoss, und alleine das rechtfertigt aus meiner Sicht schon die massive Foerderung des Diesels. Neben den massiven globalen Auswirkungen des Treibhauseffekts sind alle anderen Schadstoff-Probleme nebensaechlich, auch der Feinstaub, zu dem Emkay ja schon einiges gesagt hat.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

Der Diesel ist vom Wirkungsgrad her unschlagbar - vor allem in Kombination mit Vollhybridantrieben ...

Da bin ich nicht so sicher. Ein Vollhybrid "lebt" ja eigentlich davon, dass der Motor im Teillastbetrieb ineffizient ist. Der hohe Wirkungsgrad eines Dieselmotors hingegen ist ja weitgehend unabhaengig der Last. Daher bin ich nicht sicher, ob ein Vollhybrid da noch viel rausholen kann, wenn man das Gewicht der Batterien bedenkt. Ein milder Hybrid scheint mir da sinnvoller, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

 

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

" .... Mittlerweile reifen in Deutschland auf fast 1,5 Millionen Hektar (13 Prozent der gesamten Ackerfläche) Energiepflanzen heran, auf gut zwei Drittel der Fläche allein Raps für Bio-Diesel.

Dieser Prozentsatz scheint mir zu hoch.

In der aktuellen AMS (Ausgabe 2 vom 3.1.2007, Seite 114) steht uebrigens, dass nach einer (kontroversen) Studie zur Deckung von 25% des Treibstoffverbrauchs der EU 4-13% der Ackerflaeche noetig waeren. Klingt zu gut um wahr zu sein.

 

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

Das Umweltbundesamt rechnet überdies vor, dass das Rapsöl-Produkt keineswegs klimaneutral ist. Denn die Herstellung braucht fossile Energieträger, und beim Anbau werden Treibhausgase frei: Als Folge der Stickstoffdüngung entweicht Lachgas in die Atmosphäre - es ist ein 300-mal wirksameres Treibhausgas als das Kohlendioxid der fossilen Brennstoffe.

Ein aehnliches Problem gibts beim vermeintlich so sauberen Erdgas. Bei der Verbrennung von Erdgas wird zwar relativ wenig CO2 freigesetzt, aber sein Hauptbestandteil Methan hat eine 30-100fach hoehere Klimawirkung als CO2, wenn es unverbrannt freigesetzt wird. Bereits ein Verlust von wenigen Prozent beim Tanken, Umfuellen und beim Transport durch lange (russische) Pipelines macht den ganzen CO2-Vorteil komplett zunichte.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

Will man nur ein bis vier Prozent der Treibhausgas-Emissionen herkömmlicher Dieselfahrzeuge vermeiden, müsste auf der Hälfte der deutschen Ackerfläche in einer vierjährigen Fruchtfolge Raps wachsen. ..."

Diese Zahl scheint mir massiv zu pessimistisch. Nehmen wir an, Rapsmethylester RME sei komplett CO2-neutral (was es in Augen des Gesetzgebers ja auch ist). Um ein Prozent des Dieselverbrauchs mit RME zu decken, soll die Halfte der Anbauflaeche verbraucht werden? Das kann schlicht nicht stimmen, denn bereits heute werden ja mit massiv kleinerer Anbauflaeche ca. 2% des Dieselbedarfs mit RME gedeckt. Die EU schreib ja auch einen 2% RME-Anteil am Gesamtmarkt vor, mit einer Erhoehung auf 5.75% bis 2010. Wenn fuer diese 5.75% mehr als die Haelfte der Anbauflaeche noetig waere, haette man die Richtlinie ja sicher nicht verabschiedet. Irgendwo muss man ja auch noch Nahrungsmittel anbauen.

In der Schweiz ist Diesel mit 5% RME uebrigens flaechendeckend erhaeltlich, z.B. bei Migrol und Agrola. Bei ersterer Tankstellenkette ist es sogar die einzige angebotene Dieselsorte.

Gruss

Christoph

@ cubs - ich habe aus dem Hamburger Abendblatt zitiert - bitte die Zitatfüßchen beachten ... ;) :)

Der Rapsölertag in D beträgt etwa 1600 kg Öl /Hektar.

In D waren 2004 1,279 Mio Hektar mit Raps bebaut - macht ziemlich genau 2 Mio t Rapsöl p.a.

Der Dieselverbrauch in D betrug 2006 30,8 Mio t. D.h. die gesamte Rapskapazität in D reicht mal gerade für 6,5 % des Verbrauchs.

Wobei Rapsöl genau betrachtet ein Nahrungsmitel ist ... was dem Ganzen eine etwa zynische Zusatznote verleiht ....

Zum Thema Vollhybrid ......

Der Clou des diesel-elektrischen Prinzips ist hier die Speicherung von Brems- / bzw potentieller Energie (beim Bergabfahren). Der vorteilhafte Wirkungsgrad des Diesels wird ja nur unter Last und nicht im Schubbetrieb wirksam .....

Soweit dazu ..... der eMkay

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

@ cubs - ich habe aus dem Hamburger Abendblatt zitiert - bitte die Zitatfüßchen beachten ... ;) :)

Das war mir klar. Die Aussagen aber in meiner Antwort dir zuzuschieben, war nicht Absicht. Sorry.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

Der Rapsölertag in D beträgt etwa 1600 kg Öl /Hektar.

In D waren 2004 1,279 Mio Hektar mit Raps bebaut - macht ziemlich genau 2 Mio t Rapsöl p.a.

Der Dieselverbrauch in D betrug 2006 30,8 Mio t. D.h. die gesamte Rapskapazität in D reicht mal gerade für 6,5 % des Verbrauchs.

Ja, das klingt viel plausibler und widerspricht nach meiner Auffassung dem von dir zitierten Text aus dem Hamburger Abendblatt.

Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]

Zum Thema Vollhybrid ......

Der Clou des diesel-elektrischen Prinzips ist hier die Speicherung von Brems- / bzw potentieller Energie (beim Bergabfahren). Der vorteilhafte Wirkungsgrad des Diesels wird ja nur unter Last und nicht im Schubbetrieb wirksam .....

Ja, das ist klar, aber ich sehe das Sparpotential deutlich geringer, da im wesentlichen nur in den von dir genannten Betriebszustaenden Energie gewonnen wird. Beim Benziner hingegen wird zusaetzlich der ineffiziente Teillastbetrieb vermieden. Ein Dieselvollhybrid produziert daher nach meiner Vorstellung deutlich weniger el. Energie als ein Benzinervollhybrid; beide haben aber dasselbe Gewicht. Daher bin ich mir nicht sicher, ob sich ein Vollhybrid beim Diesel wirklich lohnt.

Gruss

Christoph

Zitat:

Original geschrieben von Cubs

...

Ja, das ist klar, aber ich sehe das Sparpotential deutlich geringer, da im wesentlichen nur in den von dir genannten Betriebszustaenden Energie gewonnen wird. Beim Benziner hingegen wird zusaetzlich der ineffiziente Teillastbetrieb vermieden. Ein Dieselvollhybrid produziert daher nach meiner Vorstellung deutlich weniger el. Energie als ein Benzinervollhybrid; beide haben aber dasselbe Gewicht. Daher bin ich mir nicht sicher, ob sich ein Vollhybrid beim Diesel wirklich lohnt.

Gruss

Christoph

M.E. muss es sich auch beim Diesel lohnen.

1. Jeder Liter Brennstoff - egal ob Diesel, Benzin oder sonstwas -, der nicht verbrannt wird, hilft grds. der Oekobilanz.

2. Die elektrische Energie, mit der die Batterien wiederaufgeladen werden, wird in erster Linie beim Reduzieren der Geschwindigkeit (also Fuss runter vom Gaspedal und/oder Bremsen) erzeugt. Beim "cruisen", also dahingleiten ohne Beschleunigung oder nennenswerter Steigung, wird die erzeugte, aber nichtbenötigte Motorleistung dem Laden der Batterien zugeführt.

 

Aber ansonsten sollte man sich überlegen, ob man nicht einfach auf Energiebedarf verzichtet - stattsich zu überlegen, wo die Energie für den steigenden Bedarf herkommt.

... aber dann müsste ich ja meinen XC90 gegen eine Vespa eintauschen :confused:

Gruß

Torsten

Was den meisten Herstellern fehlt, ist ein kleines, sparsames und günstiges Auto.

Selbst einen Daihatsu Cuore bekommt man nicht mehr für 5.000,-€, obwohl er vor Einführung des € noch für rund 10.000,-DM erhältlich war.

Hier wird, in nicht allzu ferner Zeit, v.a. die Marke Tata aus Indien verstärkt auf den europäischen Markt drängen. Laut Aussage des Firmenchefs sollte es möglich sein, den aktuellen Kleinwagen, an europäische Sicherheitsvorschriften- und Kundenwünsche angepasst, für unter 5T€ anzubieten.

*****

Zu den Motoren und den Ölkonzernen:

Klein Erna hat vor Jahrzehnten schon die Verschwörungstheorien verbreitet, nur was ist da dran?

Wahrscheinlich nichts.

BP z.B. gehört mittlerweile zu den größten Herstellern von Solarmodulen.

Die Ölkonzerne wissen was auf sie zu kommt und sie stellen sich darauf ein.

Auf der Suche nach neuen Energieträgern stehen sie wohl ganz vorne, und die passenden Antriebe werden sie wahrscheinlich gleich mit entwickeln!?

Es gibt wenige Branchen, die sich so auf die Zukunft konzentrieren. Allerdings gibt es auch wenige Branchen, deren Zukunft so vorhersehbar ist.

 

Gruß

Martin

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5

.....

Die Ölkonzerne wissen was auf sie zu kommt und sie stellen sich darauf ein.

.....

Gruß

Martin

Ein großer brasilianischer (?) Ölkonzern hat auch für sich erkannt, dass sein Geschäftsfeld "Öl" nur noch max. 45 Jahre funzt und schaut verstärkt auf alternative Energieträger, allen voran Ethanol. Nur kann das für die Ethanol-Herstellung wichtige Zuckerrohr nicht in ausreichender Menge hergestellt werden. - Aber man könnte ja Gewächshäuser bauen, mehr düngen usw. :D :D

Gruß

Torsten

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