Diesel nur beim Messen sauber?

VW Polo 5 (6R / 6C)

Hallo ihr,

jetzt gibt es den VW-Skandal in USA, wonach beim Diesel Abgastest geschummelt wird und das Ergebnis durch eine "kluge Software" beim Messen verfälscht wird.

Weiß jemand näheres darüber, ist der Diesel-Polo auch betroffen? Baujahrmäßig fällt er ja in die kritische Zeit?
Irgendwelche Grünröcke fordern ja schon ein Fahrverbot für alle Diesel, wobei mit Grünröcken nicht die Jäger oder Polizisten gemeint sind.
Schönen Gruß

Beste Antwort im Thema

Wie ich es sehe, ist der Skandal in USA der Aufhänger, den Dieselkraftstoff in der EU stärker zu besteuern. Denen passt es schon lange nicht, dass der Dieselpreis so "niedrig" ist, es laufen schon einige Zeit Bemühungen, Energieträger nach dem Energieinhalt zu besteuern.

Man wird dann das Argument haben, dass der Preis alles regelt und wird damit den Diesel unattraktiv machen.

Meine Erfahrung zeigt: es geht weniger darum, der Umwelt etwas Gutes zu tun, als darum, uns immer mehr zu schröpfen. Ich würde beinahe wetten!

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Gibt es da jetzt schon was offizielles? Wird den die Leistung schlechter und der Verbrauch höher? Meine Glaskugel ist grad kaputt...
Aber wenn ich explizit ein auto kaufe wo mir die "Umweltfreundlichkeit" besonders wichtig ist dann pfeif ich auf Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung... Ist vermutlich eine Dame die schreit: "Öko, Öko, Öko" und auf der Autobahn "Gas, Gas, Gas" 😉

Das wurde aber doch so angeboten? Und wenn nach dem Bezahlen der Rechnung
der Spruch "Ätsch" kommt, würde ich dem Hersteller auch auf die Füsse treten....

Gruss Werner

Wenn die von VW was wären, würden sie mal die Japaner Diesel überprüfen, ok, macht die Abgase bei VW nicht besser, aber ich kann nicht glauben, dass bei den Japanern alles sauber ist!

Zitat:

@bestaude schrieb am 9. Oktober 2015 um 07:29:16 Uhr:


Wenn die von VW was wären, würden sie mal die Japaner Diesel überprüfen, ok, macht die Abgase bei VW nicht besser, aber ich kann nicht glauben, dass bei den Japanern alles sauber ist!

Das wäre ja wohl das Ärmste, was VW jetzt machen könnte und würde den Imageschaden noch vergrössern.

Aber du hast Recht, man sollte von unabhängiger Stelle alle anderen Diesel/Abgaswerte auch hinterfragen (passiert das nicht eh längst?)

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Zitat:

@bestaude schrieb am 9. Oktober 2015 um 07:29:16 Uhr:


Wenn die von VW was wären, würden sie mal die Japaner Diesel überprüfen, ok, macht die Abgase bei VW nicht besser, aber ich kann nicht glauben, dass bei den Japanern alles sauber ist!

Dazu kann ich aus eigenen Beobachtungen etwas Beitragen:

Ich fuhr zwei Toyota Diesel, einen Corolla Verso D-Cat 177 PS Bj 2007 und einen Auris 2.0D-4D 126 PS Bj 2007.

Bei beiden Fahrzeugen war, trotz DPF (der D-Cat wurde damals als der "sauberste Diesel" angeboten) das Endrohr der Abgasanlage rußgeschwärzt. Das hatte ich bis heute noch bei keinem anderen Diesel mit DPF gesehen, vor allem nicht bei Fahrzeugen die ich selbst besaß/besitze: BMW 1er 2006, Mini Cooper D 2008, Polo 1.6 TDI 2013 und Octavia 3 RS 2014. Bei all diesen Fahrzeugen war/ist das Endrohr metall blank.

Vor allem beim D-Cat sah man nachts, im Scheinwerferlicht der nachfolgenden Fahrzeuge, dass da ordentlich Ruß rausgeblasen wurden. Toyota meinte damals, das sei so OK. Weitere Informationen wollte man mir nicht geben.
Ein bekannter fährt einen Auris Diesel BJ 2013, auch da ist das Endrohr mit Ruß benetzt.
Frag mich immer noch, wie der Ruß da trotz DPF hinkommt.......

Bei VW geht es jetzt zwar um NOx und nicht um Rußpartikel aber die sind ja auch nicht ohne.

Ich staune nur, dass offenbar Software-Manipulationen für die Einhaltung der gesetzlich festgelegten Abgaswerte immer noch nicht bei anderen Herstellern gefunden wurde. Als Volkswagenfreund sollte man, wenn man so eine Prüfvorrichtung in der Schublade hat, den US-Test so breit wie möglich bei anderen Herstellern durchführen.

Ein "Machen alle so" wäre zwar vor Gericht keine gute Argumentation, aber für das Ansehen der Marke erscheint es mir sehr hilfreich, auch anderen Hersteller sowas nachweisen zu können. Dann könnte man wirtschaftliche Gründe geltend machen.

Ich glaube teilweise hat die deutsche Automobilindustrie auch etwas gepennt. Und an einem Strang auch eher selten gezogen. MAN gehört ja zum VAG-Konzern. Kann mich noch gut an so einige Aufschriften an deren Trucks erinnern. "Euro 6 auch ohne Pippi im Tank". Das war dann der Seitenhieb zu Mercedes, wo Actros und Co ihren Harnstoff einspritzen um Euro 6 zu erfüllen. Auch im PKW-Bereich bleibt sich hier MB treu mit separatem AdBlue-Tank.
VW hat es ja angeblich bis auf einzelne Ausnahmen immer ohne geschafft.

mfg Wiesel

Es ist schlichtweg so: heute wird nicht mehr der Gewinn optimiert, sondern maximiert. Und da war halt Pumpe-Düse billiger!

Wenn ich das richtig verstehe schießt im Greenpeace Spot zu Dieselgate Volkswagen auf den Entwicklungschef: VW Star Wars ad spoof by Greenpeace

Zitat:

@Shitasaki schrieb am 9. Oktober 2015 um 17:49:34 Uhr:


Wenn ich das richtig verstehe schießt im Greenpeace Spot zu Dieselgate Volkswagen auf den Entwicklungschef: VW Star Wars ad spoof by Greenpeace

Der Greenpeace Spot ist über 2,5 Jahre alt und bezog sich damals darauf, dass VWs Technik und Modelle nur scheinbar auf moderne, umweltfreundliche Texhnik setzten. Beim Greenwashing weit vorne, in der Technik und Modellpolitik damals in verschiedenen Modellen auf uralt- Lösungen setzend.

Zitat:

@DieselWiesel198 schrieb am 9. Oktober 2015 um 10:29:47 Uhr:


VW hat es ja angeblich bis auf einzelne Ausnahmen immer ohne (Anm. AdBlue) geschafft.

"Ohne AdBlue" heißt jedoch - wenn man keinen Mazda fährt - nur das stattdessen ein NOx-Speicherkat eingebaut ist. Aber da erkennt man schon wieder die Jungs der Werbung. Wie mit ähnlichen Begriffen ("Partikelfilter hält ein Fahrzeugleben lang" oder die Bezeichnung "wartungsfrei"😉 hat man hier eine geschickte Formulierung gewählt, die sachlich nicht falsch ist, aber beim Kunden dazu führt, dass er sie anders interpretiert. Man hätte auch einfach sagen können, dass man eine andere Technologie einsetzt, stattdessen wählt man eine Formulierung, die eher so klingt, als bräuchte man gar keine zusätzliche Technik.

Leistungsreserven zum sicheren Überholen sind auch für "Öko-Autos" sehr sinnvoll. Von 75 PS noch etwas wegzusparen, das ist auch für CO2-bewusste Autofahrer schmerzvoll.

Genauso schmerzvoll finde ich aber auch die Informationspoltik von VW. Die Jungs haben Mist gebaut. Nachweislich. Und sie haben es zugegeben. Aus meiner Sicht wäre es nicht zu viel erwartet, bezüglich der Problematik auf volle Transparenz zu setzen. Wenn eine Nachbesserung einer dauerhafte Leistungseinbuße nach sich zöge, so wäre das aus meiner Sicht etwas Anderes, als eine temporäre Leistungsrücknahme z.B. im Rahmen der Katalysator-Regeneration.

Doch davon abgesehen bin ich echt tief enttäuscht, hab ausstattungsbereinigt 900€ für das Bluemotionlabel abgedrückt und wurde eben NICHT mit einem Fahrzeug beliefert, welches dem damals sinnvollen Stand der Umwelttechnik entsprach.

Zitat:

@Stolli1970 schrieb am 13. Oktober 2015 um 13:05:39 Uhr:


Genauso schmerzvoll finde ich aber auch die Informationspoltik von VW. Die Jungs haben Mist gebaut. Nachweislich. Und sie haben es zugegeben. Aus meiner Sicht wäre es nicht zu viel erwartet, bezüglich der Problematik auf volle Transparenz zu setzen.

Dazu müßten sie sich in ihrer Informationspolitik vollkommen neu aufstellen. Bisher haben sie ja immer nur das zugegeben, was sich absolut nicht mehr leugnen lies... 🙁

...wieso soll die Wirtschaft denn mehr tun, als die Politik ?....
...Frau Merkel und Kollegen machen doch auch nur dass,
was ohnehin nicht zu ändern ist und verkaufen es uns als völlig neue Ideen.....

Zitat:

@Niblu2002 schrieb am 14. Oktober 2015 um 11:27:54 Uhr:


...wieso soll die Wirtschaft denn mehr tun, als die Politik ?....

Weil sie verkaufen wollen und dazu das Vertrauen ihrer Kunden benötigen.

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