Diesel Motoren einfahren - welche Methode?
Hallo,
als ihr eure neuen Dieselmotoren eingefahren habt, wie seid ihr da vorgegangen?
- die ersten Kilometer vorsichtig, erst nach xxxx km langsam auf Höchstgeschwindigkeit gesteigert
- wie (1), jedoch möglichst viel Landstraße um häufig mit Wechsellast zu fahren
- von Anfang an Vollgas, damit der Motor den richtigen Feinschliff erhält
- gar keine spezielle Einfahrtechnik, sprich gefahren wie immer
gruß
cSharp
62 Antworten
Ich arbeite in der Motorentwicklung in der Abteilung Ölversuche.
Wir haben verschiedene Arten von Motoren(OPEL;VW;AUDI;FORD;PORSCHE;AMG;BMW;RENAULT;Etc.).Das "einfahren" ist sehr stark vom Hersteller abhängig.Aber hier mal ein Beispiel für denn guten alten AUDI TDI
Für die Freigabe von Ölen für AUDI wird ein TDI mit 110 PS gefahren.Bei uns wird ein absolut neuer TDI Motor auf denn Prüfstand gebaut und warmgefahren(2500U/Min und 50 NM).Danach wird direkt ne Vollastkurve gefahren.Heist die fängt bei 1000U/Min und Vollgas an und endet bei 4500U/Min Vollgas.Die Abstufung der Punkte Beträgt 250U/Min.Jeder Punkt läuft 3 Min.Danach wird das Öl erneuert und 54 Stunden Vollgas mit 4150U/Min gefahren bei einer Öltemperatu von 145 Grad und einer Abgastemperatur von 620+-20 Grad.Alle 1,5 Stunden fährt der Motor in denn Leerlauf und wird inerhalb von 1 Minute auf 30 Grad Kühlwassertemperatu und 40 Grad Öltemperatur gebracht.Der Motor(Zylinderlaufflächen) sehen nach diesen 54 Stunden aus wie neu.Sie haben keinen messbaren Verschleiss.
so ein quatsch, 10000 km einfahren!!
hat wohl jmd den schuss nicht mehr gehört oder was 😁
ich fahre mein auto 70000km ein, ist zwar schwer solange durchzuhalten, aber wenn man das schafft hält er später mindestens 500km länger 😁 😁
also tut mir leid leute, aber 10000km einfahrzeit, in meinen augen ist das absolut L Ä C H E R L I C H.
1200 km einfahrzeit, dann langsam leistung steigern, bei 1500 km voll drauf 😁
einen kalten motor langsam warmfahren ist ein muss.
greetz chris
hab zwar keinen diesel aber ich bin auch der meinung, dass bei heutigen fertigungstoleranzen der wagen schon nach 2tkm locker eingearbeitet sein muss. Ach ja und die späteren tests der teile.
die motoren laufen ja auch schon bei der produktion ihre tests durch. und da werden die dinger auch auf ihre leistung geprüft. die motoren werden auch dort auf volllast geprüft.
warum die hersteller vorschreiben, dass mann einfahren sollte?
garantie, ist doch logisch. sie können sich dann locker darauf beziehen und sagen, dass der wagen/motor nicht richtig behandelt wurde.
heutzutage sind die vorschläge eher alles strategien wie man sich irgendwie um seine plichten drücken kann.
îch würde die kiste nicht gleich volle durchtretten, warmfahren und immer schön den motor mit seinen servicen(öl, filter,guten sprit,zündkerzen usw) plegen. dann hält er auch.
gruß
Ich würde jedes Auto, egal ob Diesel oder Benziner, minderstens 3000Km einfahren! Danach Öl+Filter wechseln, und alles läuft wie geschmiert! 10.000Km halte ich für übertrieben, aber es kommt häufig vor, gerade bei modernen Dieselmotoren, das erst nach 10-20TKm die volle Leistungsentfaltung möglich ist!
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Dr_Sido
Ich würde jedes Auto, egal ob Diesel oder Benziner, minderstens 3000Km einfahren! Danach Öl+Filter wechseln, und alles läuft wie geschmiert!
Wo lebst du denn,das war vor 20 Jahren mal so.Guck dir mal das Öl nach 2000 Km an,das ist noch goldgelb weils so gut wie keinen Abrieb mehr gibt.
Die Verschleißschutzadditive werden aber beim Einfahren viel stärker beansprucht und damit verbraucht. Nach den ersten 2.000 km sind schon viel weniger drin, als das nach 2.000 km nach einem Ölwechsel später der Fall sein wird.
Deswegen macht das schon Sinn, das erste Öl früher zu tauschen. Damit ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
MfG, Lappos
Schaden kann ein früherer Ölwechsel nie,ist aber sinnlos.
Hallo,
bin jetzt 20000 km gefahren mit Einfahrzeit von ca. 5000 km. Ich muss zugeben, dass sich bis jetzt nichts auffälliges an der Leistung verändert hat, allerding fahre ich jetzt 17". Mit dem anderen Motor bin ich 16" gefahren. Nächste Woche kommen die Winterreifen drauf, mal sehen was sich da Leistungsmäßig verändert.230 auf gerader Strecke laut Tacho sind drin. Die angegebene Leistung hat er somit.
Kann schon sein, dass das ganze Eingefahre nix bringt, aber man ist auf jeden Fall auf er sicheren Seite und weiß, dass die Fahrweise bei einem eventuellen Schaden nicht die Ursache sein kann.Ob einem das bei der Kulanz was hilft, ist eine andere Sache.
Habe jetzt letztens gehört, dass man auch 3ens anwenden kann.Prozedere sollte sein wie folgt🙁 Bei brandneuem Motor)
1. warm fahren
2. auf der Autobahn volle Pulle bis Höchstgeschwindigkeit
3.ab dann normal nach Methode 1 einfahren.
Idee ist dabei, dass beim langsamen Einfahren die Materialungenauigkeiten nicht schnell genug abgeschliffen werden und minimale Riefen am Kolben erzeugen.Dadurch kann nur die normale Leistung generiert werden. Ein Leistungsplus sei so nicht zu erreichen.
Bei der Vollgaßmethode geht dies wohl wesendlich schneller, ohne den Kolben zu "beschädigen" und der Motor soll dann ein geringes Leistungsplus erlangen.
Dies wurde in Verbindung mit Hochleistungsmotoren suggeriert. Ob dies nun auch für Dieselmotoren gilt oder überhaupt gilt würde mich intressieren.
} Ich persönlich stehe dieser Theorie sehr skeptisch gegenüber, aber wäre sehr intrresiert an Fachkundigen Meinungen, da ich mich auf diesem Gebiet nicht auskenne.
Gruß
Michael
Hallo zusammen, möchte euch hierzu mal meine Erfahrungen mitteilen.
Bin im Aussendienst, hatte bis vor 3 Monaten einen A6, 2,5TDI mit 150PS. Im Vertrieb herscht des öfteren Zeitdruck(Kunde ruft) mein Büro liegt ca. 3km von der BAB entfernt.
Demzufolge hatte ich sehr oft dem quasi kalten Motor bereits auf den ersten Autobahnkilometern seine max.Leistung abverlangt (auch im Winter)
Bezüglich "Einfahren" bin ich bei den ersten 1000km nicht über 2/3 der Höchstgeschwindigkeit gefahren.
Nach ca.5 Jahren hatte ich knapp 260.000km drauf-ohne irgendwelche Probleme oder Reperaturen, kein erhöhter Ölverbrauch oder Leistungsverlust. (Ausnahme:Turbolader bei 30k defekt)
Service (Longlife) wurde regelmäßig durchgeführt.
Soviel zum Thema"Betriebstemperatur"
Zitat:
Original geschrieben von superdancer
Der Motor(Zylinderlaufflächen) sehen nach diesen 54 Stunden aus wie neu.Sie haben keinen messbaren Verschleiss.
Naja, 54 Stunden sind ja nun wirklich keine berauschende Betriebsdauer.
Wenn es jetzt 1000 Betriebsstunden gewesen wären, dann würde ich der Aussage hinsichtlich des Verschleißes schon eher eine gewisse Aussagekraft zuschreiben.
54 Stunden entsprechen bei einem Auto mit 60 km/h Stundenmittel gerade einmal 3.240 km.
Erhöht man das Stundenmittel auf 180 km/h (was in der Praxis keiner auf einer leeren Autobahn schafft sofern er Baustellen und andere Limits beachtet) kommt man auf 9.720 km.
Und es handelt sich um eine Simulation auf einem Prüfstand, die Praxis sieht nochmals anders aus.
Da wird der Wagen meinetwegen im Schnitt 15 km je Strecke bewegt (das ist ein hoher Durchschnittswert), d.h. auf 10.000 km kommen 667 Starts mit Warm- und Kaltfahren.
Wenn man mit Dieselfahrern spricht (und Benziner berichten ähnliches 😉), so teilen die einem in aller Regel mit, dass sich die höchste Geschwindigkeit erst jenseits der 10.000 km Laufleistung eingestellt hat und das sich der Verbrauch bis jenseits der 10.000 km sukzessive senkt.
Offensichtlich laufen sich auch moderne Motoren trotz sehr viel geringerer Fertigungstoleranzen als vor Jahrzehnten noch ein.
Gegen Studienende habe ich ein Praktika bei einem Zuliefer gemacht. U.a. war ich da auch am Band eines Herstellers.
Seit dem ist mir klar, dass die von Ingeneuren am PC (Früher Reißbrett) errechneten Fertigungstoleranzen sich keinesfalls zwingend im Alltag wiederfinden müssen.
Das fällt manchmal auf, manchmal aber auch nicht.
Wenn jemand uns glauben machen will, dass es sinnlos sei den Wagen unter Last moderat auf Betriebstemperatur zu bringen, dass Ölwechsel eher sinnlos seien und ein Turbo weder warm noch kalt gefahren werden sollte, dann ist das absoluter Quatsch.
So etwas können nur Leute erzählen, die in moderaten Drehzahlbereichen fahren und technisch wenig Verständnis haben.
Zitat:
Original geschrieben von Audifahrer43
A6 2,5TDI mit 150PS.mein Büro liegt ca. 3km von der BAB entfernt.
sehr oft dem quasi kalten Motor bereits auf den ersten Autobahnkilometern seine max.Leistung abverlangt
Nach ca.5 Jahren hatte ich knapp 260.000km drauf-ohne irgendwelche Probleme oder Reperaturen, kein erhöhter Ölverbrauch oder Leistungsverlust. (Ausnahme:Turbolader bei 30k defekt)
Service (Longlife) wurde regelmäßig durchgeführt.
Gerade dieser Motor ist doch als relativ empfindlich bekannt!
Der Weg zur BAB sorgt immerhin für eine kleine Warmlaufphase, richtig warm ist Deine Maschine im Winter erst nach 10 bis 15 km.
Allerdings schafft man 52.000 km p.a. nicht mit Kurzstreckenfahrten. Und ein 2.5 TD ist schon wieder so groß, dass man bei normalem Verkehr tagsüber auf der BAB eher selten in das letzte Drittel des Drehzahlbereichs kommt.
Wohnen die Kunden nicht direkt neben der Autobahn, dann kann der Turbo ebenfalls noch kalt gefahren werden.
Wobei ja zumindest einer bei 30.000 km hopps gegangen ist. 😉
Das "kaltfahren" des Turbo findet bei TDIs unter normalen Betriebsumständen eigentlich automatisch statt. Wirklich heiss und hochdrehzahlig ist der Turbo nur direkt nach längerem Volllastbetrieb, das Musterbeispiel tanken auf der Autobahn.
Wenn nach Überlandstrecken ein paar km Teillast in der Stadt folgen ist der temperaturmäßig weit runter. Und wenn man denn dann vor dem ausschalten im Leerlauf noch 10 sec von der Drehzahl runterkommen lässt, hat man eigentlich alles getan was man tun kann.
Was das "warmfahren" angeht hat man bei modernen TDIs mit VTG kaum Kontrolle. Schon beim anfahren knapp über Leerlaufdrehzahl jagen die den Turbo auf ziemlich heftige Drehzahlen hoch. So niedertourig kann man gar nicht fahren, dass der Turbo nicht ansprechen würde. Ist ja gerade der Witz der VTG.
Das geht nur mit viel Quälerei, extrem lastarmes und niedertouriges Zuckeln in der Stadt. Tut man dem Motor aber auch keinen großen Gefallen mit, da wird er nämlich gerade jetzt im Winterhalbjahr erst recht überhaupt nicht warm.
Ich habe auch den Eindruck, dass ein nicht unerklecklicher Anteil gerade der Turboschäden bei niedriger Laufleistung durch Qualitätsmängel entsteht. Wenn ich lese, dass es auf der thermisch niedrig belasteten Einlassseite trotz Überlastsicherung in der Motorsteuerung eine Schaufel zerlegt hat .... nun ja.
Ob der Motor unter normalen Verkehrssituationen das obere Drehzahldritter sieht liegt m.E. stärker am Fahrer als an der Motorisierung. Auch mit einem 90PS TDI ist man nicht so untermotorisiert, dass man unbedingt so hoch drehen müsste. Im normalen Verkehrstrom der BABs gerade in Ballungsgebieten schwimmt man da locker mit ohne auf der rechten Spur festgenagelt zu sein.
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von cwt106
die motoren laufen ja auch schon bei der produktion ihre tests durch. und da werden die dinger auch auf ihre leistung geprüft. die motoren werden auch dort auf volllast geprüft.
Dieses Märchen scheint sich ja hartnäckig überall zu halten?
Im Werk wird nicht jeder Motor auf einem Leistungsprüfstand geprüft, das passiert nur exemplarisch und diese Motoren fliessen in der Regel auch nicht in die Produktion zurück.
Es gibt allerdings Funktionsprüfungen, im Oberklassesegment auch auf einem Rollenprüfstand und/oder unter Realbedingungen mit jedem fertigen Auto aber natürlich nie unter Vollast!
Zitat:
Original geschrieben von Miro333
Dieses Märchen scheint sich ja hartnäckig überall zu halten?
Ja. Manche "urban legends" scheinen unausrottbar zu sein...