Diesel Fahrverbote ab 2018 in Stuttgart

Hi,

in Stuttgart wird es ab 2018 Fahrverbote für Dieselfahrzeuge geben die nicht die Euro 6 Norm erfüllen.

Zunächst auf einigen stark belasteten Straßen während des Feinstaubalarm.

Beschlossen heute von der Grün/Schwarzen Landesregierung die gleichzeitig die Bundesweite Einführung der blauen Plakette fordert.

Stuttgarter Zeitung

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 14. März 2018 um 07:00:01 Uhr:


...
Du solltest dich besser mit Daten und Fakten beschäftigen, anstatt unentwegt mit ad hominem Scheinargumenten zu operieren.

Das würde der Diskussion insgesamt gut tun. Allerdings sehe ich da durchaus eine Ungleichverteilung. Schön aber, dass zumindest die (punktuelle) Verwendung des besagten "Stilmittels" ins Bewusstsein gelangt ist.

Nach wie vor bleibt festzuhalten:

Es existieren Studien, die einen Zusammenhang zwischen NOx und/oder Feinstaub und einem möglichen (!) Frühableben exponierter Personen nahelegen. Dann gibt es noch Interpretationen, die dies als unumstößliches Faktum in die Welt hinausposaunen und sofortige radikale bis radikalste Maßnahmen fordern.

Und es gibt Studien, die die Methodik dieser vorgenannten Studien mit beachtlichen Argumenten in Zweifel ziehen oder sie sogar für vollständig unbrauchbar erklären. Darunter sind auch welche, die die Methodik der Zuordnung von Umwelteinflüssen zu Erkrankungen mit guten Argumenten als unseriös darstellen, und dies bereits vor gut 20 Jahren (etwa in Science).

Die Fahrverbotsbefürworter negieren alle Studien und Ansätze, die die eigenen Standpunkte in Zweifel ziehen könnten, verlangen aber mit der Inbrunst der Überzeugung, dass alle Zweifler gefälligst die (teils nur punktuell aus dem Kontext herausgepickten) Ergebnisse der ihrer Sicht günstigen Studien als für alle verbindlich ansehen.

Nur letztere seien von ernst zu nehmenden Wissenschaftlern und nach allgemein akzeptierter wissenschaftlicher Methodik zustande gekommen, alle Zweifel seien (bezahlte und/oder interessengeleitete) Ansätze; teils wird solchen Zweiflern auch noch die Nähe zu bestimmten Parteien unterstellt, ohne dass dies irgend etwas zur Sache täte (ja, da ist es wieder, das argumentum ad hominem). Und überdies habe ja das BVerwG nach dem VG Stuttgart ebenso entschieden.

Naja. Das kann man natürlich so machen. Muss man aber nicht.

Und das Wesen der Wissenschaft ist der Zweifel, nicht irgend ein Alarmismus oder authority bias. Nur wer zweifelt, kann die Wahrheit finden. Dazu gehört sicher auch der (irgendwann erkannte) Irrtum. Wissenschaft besteht nicht darin, so lange zu suchen, bis man eine Bestätigung für (s)eine Hypothese gefunden hat, sondern darin, ihre Widerlegung zu suchen. Tausende von Bestätigungen sind nichts gegen eine einzige Widerlegung.

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Mich schockiert wieviele dem Maerchen glauben schenken und die Zahlen fuer richtig halten und das Fahrverbot akzeptieren. Ich kann reden mit wem ich will, alle sind sauer und sehen dieses Fahrverbot wenn es denn kommt als eine Sauerei. Einzig auf Motortalk in der Anonymitaet wird dafuer diskutiert und Leuten die wie ich auf das Fahrverbot einen lassen, wird die MPU gefordert. Ich kann nur den Kopf schuetteln wieviele hier sich verarschen lassen. Ich denk eher hier diskutieren paar nur aus spass weil sie Kontra geben wollen.
Es waere doch mal was fuer eine Abstimmung auf MT. Wer fuer das Fahrverbot ist und wer dagegen. 😉 Wuerde mich wundern wenn es viele waeren die dafuer stimmen. Niemand wird sich freiwillig das Fahren verbieten lassen. Bis auf paar Deppen vielleicht.

Zitat:

@mattalf schrieb am 7. März 2018 um 17:09:49 Uhr:


...
Es waere doch mal was fuer eine Abstimmung auf MT. Wer fuer das Fahrverbot ist und wer dagegen. 😉 Wuerde mich wundern wenn es viele waeren die dafuer stimmen. Niemand wird sich freiwillig das Fahren verbieten lassen. Bis auf paar Deppen vielleicht.

Leider wird das nicht basisdemokratisch entschieden. 😉

Zitat:

@mattalf schrieb am 7. März 2018 um 17:09:49 Uhr:


Einzig auf Motortalk in der Anonymitaet wird dafuer diskutiert und Leuten die wie ich auf das Fahrverbot einen lassen, wird die MPU gefordert. Ich kann nur den Kopf schuetteln wieviele hier sich verarschen lassen.

Darüber bin ich auch entsetzt. Etwa, wenn abstruse Äpfel-Birnen-Vergleiche zwischen Fahrrad-Bremsabrieb und Dieselmotor-Feinstaubausstoß gebracht und nicht kritisch hinterfragt werden. Oder zwischen Stahlkochern und Sekretärinnen.

Vor allem bedenklich finde ich, sich nicht an Recht und Gesetz zu halten und eine rechtmäßig zustande gekommene Regelung nicht zu respektieren, auch wenn sie einem nicht gefällt.

Zitat:

@mattalf schrieb am 7. März 2018 um 17:09:49 Uhr:


Es waere doch mal was fuer eine Abstimmung auf MT. Wer fuer das Fahrverbot ist und wer dagegen. 😉 Wuerde mich wundern wenn es viele waeren die dafuer stimmen.

Ebensogut könntest Du die Mitglieder des Bundesverbandes der Deutschen Spirituosen-Industrie darüber abstimmen lassen, ob sie eine deutlich höhere Besteuerung von Alkohol wollen.

Aus gutem Grund gibt es bei uns die repräsentative Demokratie. Wenn man nach Argumenten für deren Notwendigkeit sucht: Diese Argumente für unsere Staatsform findet man etwa dann, wenn Forderungen nach einer Abstimmung über Fahrverbote gestellt werden.

MfG, Tazio1935

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 7. März 2018 um 18:06:18 Uhr:


[...
Aus gutem Grund gibt es bei uns die repräsentative Demokratie. Wenn man nach Argumenten für deren Notwendigkeit sucht: Diese Argumente für unsere Staatsform findet man etwa dann, wenn Forderungen nach einer Abstimmung über Fahrverbote gestellt werden.
...

Hier
https://www.motor-talk.de/.../...b-2018-in-stuttgart-t5953587.html?...
hast du noch über die Regierung (also die repräsentative Demokratie) geschumpfen, denn deren Untätigkeit sei schuld an der Misere.

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 2. März 2018 um 11:57:32 Uhr:


...
Sie hat reagiert? Die Misere haben wir, weil die Bundesregierung NICHT reagiert hat.

...

MfG, Tazio1935

Allerdings stimme ich dir dahingehend zu, dass manche Themen sich nicht zur basisdemokratischen Willensbildung und Entscheidungsfindung eignen. Die Energiewende, beispielsweise.

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Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 7. März 2018 um 18:16:37 Uhr:


hast du noch über die Regierung (also die repräsentative Demokratie) geschumpfen, denn deren Untätigkeit sei schuld an der Misere.

Schon wieder werden völlig unterschiedliche Dinge zusammengerührt.

Wenn ich mich über die Untätigkeit der Bundesregierung (insbesondere in Form eines Alexander Dobrindt) aufrege, heißt das automatisch, dass ich eine ganze Staatsform ablehne? Seltsamer Gedankengang.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 16:04:43 Uhr:



Zitat:

@Moewenmann schrieb am 7. März 2018 um 15:50:35 Uhr:


..................
Wenn ich jetzt diese Werte für die Exposition über 1 Jahr hinweg extrapoliere (30 min -> 7 Tage -> 365 Tage) müsste der einzuhaltende Höchstwert nahe 0 liegen. Innenstädter leben also immer jenseits der Gefahrenschwelle.

Nö, man lese bitte die oben von mir zu den Werten verlinkte Bekanntmachung genauer.

Dort heißt es u.a. (mit Hervorhebung durch mich):

"Die Richtwerte für die Innenraumluft werden unter der Bedingung einer kontinuierlichen und ganztägigen Nutzung eines Innenraumes durch empfindliche Personengruppen abgeleitet. In Ausnahmefällen wurden auch Richtwerte für unterschiedliche Zeiträume angegeben (CO und NO2), vgl. . Tabelle 1."

Es geht um Dauermittelwerte !

Um Dauermittelwerte geht es für viele der genannten Schadstoffe. Aber nicht bei NO2, hier handelt es sich um einen der Ausnahmefälle, wie in Deinem Zitat beschrieben.

Für NO2 werden Werte für Expositionszeiten von 30 min und 1 Woche angegeben. Daher ist Dein Einwand unrichtig.

Anmerken möchte ich noch, dass für NO2 kein „Richtwert I“ angegeben ist, unterhalb dessen eine gesundheitliche Beeinträchtigung als ausgeschlossen bzw. vernachlässigbar gelten könnte.

Ein interessanter Artikel:
https://www.merkur.de/wirtschaft/schadstoffwerte-in-muenchen-sind-messtationen-falsch-platziert-9671855.html

Hier geht es zwar explizit um München. In Stuttgart sieht es aber auch nicht anders aus.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 15:27:13 Uhr:


Vielleicht haben die Bayern auch schon die Lösung gefunden😉. Mal kurz in Wien vorbei geschaut und dann braucht es nur noch ein paar Bauarbeiter, welche die Messstation am Stachus und der Landshuter Allee um ca. 5-10 m weiter vom Straßenrand wegsetzen:
https://www.merkur.de/.../...esstationen-falsch-platziert-9671855.html

Und doch: Wien hat auch Überschreitungen.

Im Übrigen sieht mir das Kartenmaterial nicht nach den im Artikel behaupteten „100 Meter Abstand“ aus.

https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messwerte/

Zitat:

@Moewenmann schrieb am 7. März 2018 um 19:23:03 Uhr:


..............
Um Dauermittelwerte geht es für viele der genannten Schadstoffe. Aber nicht bei NO2, hier handelt es sich um einen der Ausnahmefälle, wie in Deinem Zitat beschrieben.
Für NO2 werden Werte für Expositionszeiten von 30 min und 1 Woche angegeben. Daher ist Dein Einwand unrichtig.

Anmerken möchte ich noch, dass für NO2 kein „Richtwert I“ angegeben ist, unterhalb dessen eine gesundheitliche Beeinträchtigung als ausgeschlossen bzw. vernachlässigbar gelten könnte.

Jetzt gebe ich ein letztes Mal Nachhilfe im Lesen🙄. In der zitierten Bekanntmachung des UBA heißt es doch ganz klar (Hervorhebung durch mich):

"Bei Konzentrationen in der Raumluft oberhalb des Richtwertes II (RW II) sind gesundheitliche Gefahren bei empfindlichen Raumnutzern nicht mehr mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auszuschließen."

Der Richtwert I ist:

"die Konzentration eines Stoffes in der Innenraumluft, bis zu der im Rahmen einer Einzelstoffbetrachtung auch bei lebenslanger Exposition keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind."

Die Werte für NO2 in innenräumen sind in der Tat für Expositionszeiten von 30 min und 1 Woche angegeben. Über einen Zeitraum von 30 Minuten liegt also der während dieser Zeit für unbedenklich gehaltene Grenzwert bei 350 µg/m3, d. h. keine Person sollte länger als 30 m einem solchen Grenzwert ausgesetzt wrden. Wenn die Expostion 1 Woche ist, liegt der Grenzwert für diesen definierten Zeitraum bei dauerhaften 60µg/m3 als Maximalwert.

Wie man auf eine andere Interpretation kommen kann, erschließt sich mir nicht😕.

Ich sehe aber, es fällt manchmal sehr schwer zu sehen, zu akzeptieren, wie unlogisch da ein NO2-Jahresmittelgrenzwert von 40µg/m3 für die Außenluft an einer Hauptverkehrsstraße erscheint, wenn wohl kaum eine Person jemals länger als 5-10 Minuten in unmittelbarer Nähe der dort aufgestellten Messtation verweilt.

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 7. März 2018 um 20:38:03 Uhr:


..............
Und doch: Wien hat auch Überschreitungen.
Im Übrigen sieht mir das Kartenmaterial nicht nach den im Artikel behaupteten „100 Meter Abstand“ aus.

https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messwerte/

Na klar, dort gibt es ebenfalls Überscheitungen, wobei der Jahresmittelgrenzwert für NO2 dort sogar 30µg/m3 ist.

Aber wenn ich mir die Stationen im Innenstadtbereich anschaue, ist selbst die am Stephansplatz

https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messstellen/stephansplatz.html

nicht wirklich exponiert (direkt an einer Straße).

Am wenigsten "Schmäh" sehe ich noch bei der Messtation in der Taborstraße, da dort einiges an Straßenverkehr läuft

https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messstellen/taborstrasse.html

Aber kein Vergleich zur 6-spurigen Landshuter Allee oder dem 8-spurigen Stachus (beide M) oder zur Lage der Messtation am Stuttgarter Neckartor

http://...lubw.baden-wuerttemberg.de/.../...016_messergebnisse.pdf?...

Man suche mal in Wien nach einer Messtion an einer Hauptausfallstraße oder dem Stadtring. Fehlanzeige auch beim Wiener Gürtel, eine der meistbefahrenen Stadtstraßen in Europa. Ich jedenfalls kenne da keine und sehe da nix.

Bin ich jetzt ein Schelm, weil ich da eine gewisse österreichische Schlitzohrigkeit vermute 😁

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 22:11:18 Uhr:



Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 7. März 2018 um 20:38:03 Uhr:


..............
Und doch: Wien hat auch Überschreitungen.
Im Übrigen sieht mir das Kartenmaterial nicht nach den im Artikel behaupteten „100 Meter Abstand“ aus.
https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messwerte/

Na klar, dort gibt es ebenfalls Überscheitungen, wobei der Jahresmittelgrenzwert für NO2 dort sogar 30µg/m3 ist.

Also - was ist die Schlussfolgerung?

Sollte hier nicht das Gegenteil gezeigt werden?

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 22:11:18 Uhr:


Aber wenn ich mir die Stationen im Innenstadtbereich anschaue, ist selbst die am Stephansplatz
https://www.wien.gv.at/umwelt/luft/messstellen/stephansplatz.html
nicht wirklich exponiert (direkt an einer Straße).
(...)
Man suche mal in Wien nach einer Messtion an einer Hauptausfallstraße oder dem Stadtring (auch Wiener Gürtel) genannt. Ich kenne und sehe da nix. Bin ich jetzt ein Schelm, weil ich da eine gewisse Schlitzohrigkeit vermute

Die Behauptung aus dem Artikel war aber „keine Messtellen unmittelbar an vielbefahrenen Strassen“ oder auch „100 Meter Abstand zu den wirklich hochbekasteten Stellen“ - dies ist zu relativieren. Es geht nicht drum, dass es garkeine unterschiedlichen Aufstellungen gibt.

Im Übrigen ist die Diskussion um die Modalitäten der Messung -gerade auch in Zsh mit Wien- relativ albern. Viel interessanter ist doch zum Beispiel, dass Wien Lösungen für den ÖPNV gefunden hat, welche den unseren voraus sind.

Antwort @Brunolp12

Dass in A als Mittelgenzwert sogar 30µg/m3 gelten, wurde doch in dem Artikel direkt überhaupt nicht angesprochen, sonden wurde von mir als egänzender Hinweis gebracht und zwar nachdem auf meinen davorgehenden Beitrag zu Recht auf Überschreitungen auch in Wien hingewiesen wurde. Im Artikel des MM wird lediglich erwähnt, das Österreich "in Umweltfragen auch nicht gerade als lax gilt."

Im Übrigen treffen die Feststellungen des Autors Martin Prem im zitierten Artikel des MM doch zu:

Ich sehe und kenne auch keine Messtation in Wien, die "unmittelbar" (d.h. im Kontext weniger als 25 m entfernt) an einer "vielbefahrenen Straße" oder "unmittelbar am Rand einer mehr als zweispurigen Straße" liegt.

Selbst die Taborstraße, die ich von meinen Wien-Besuchen mit dem Auto recht gut kenne, ist eine eher mäßig stark befahrene Straße, die in Höhe der Messtationion zweispurig ist und wo sich am Bordsteinrand sogar Parkplätze befinden. "vielbefahrene" lässt aber etwas Interpretationsspielraum zu, je nachdem welche Brille man aufsetzt 😉

Aber, wenn die zweispurige Taborstraße schon eine "vielbefahrene" Innenstadtstraße sein soll und die 6-spurige Landshuter Allee in München nichts anderes ....... ja, dann müsste man wirklich stärker differenzieren oder relativieren.

Die erwähnten 100 Meter beziehen sich in dem Artikel auf die Stadtautobahnen als die "wirklich hochbelasteten Stellen". Gibt es da eine Messstelle in W, die tatsächlich näher dran ist???? Mir ist jedenfalls keine bekannt.

Ich sehe also nicht, was es an dem Artikel zu "relativieren" gibt.

Der Aussage zum ÖPNV in Wien kann ich teilweise folgen, insbesondere wenn man mehrfach das S-Bahnchaos letzte Woche in M erleben durfte.

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 7. März 2018 um 18:06:18 Uhr:


Vor allem bedenklich finde ich, sich nicht an Recht und Gesetz zu halten und eine rechtmäßig zustande gekommene Regelung nicht zu respektieren, auch wenn sie einem nicht gefällt.

Mit Urteilen, Recht und Gesetz ist es auch so eine Sache. Es haben schon Leute und es sitzen noch Leute im Gefaengnis die Unschuldig waren oder sind. Meinst du das die das Urteil akzeptieren und sagen ,,Ja dann wird das wohl stimmen. ``? Wie reagierst du wenn es ploetzlich heisst du hast dies oder das gemacht, im Namen des Volkes, und weg mit Tazio fuer paar Jahre in den Bau. Zack und schon bist Knasti. Total unschuldig. Ich hoffe du respektierst das dann natuerlich auch. 😉
Ich weiss, es ist endlos uebertrieben diese Darstellung. Aber im Grunde aehnelt sich das doch Gewaltig. Hier wird man fuer etwas bestraft was nachweislich so nicht stimmt. Es werden Beweise, Zahlen und Statistiken heran gezogen die sich wiederlegen lassen. Nur keiner will es hoeren. Warum wohl? 😉
Deswegen kann ich so ein Urteil nicht respektieren.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 23:47:16 Uhr:


Antwort @Brunolp12
Dass in A als Mittelgenzwert sogar 30µg/m3 gelten, wurde doch in dem Artikel direkt überhaupt nicht angesprochen, sonden wurde von mir als egänzender Hinweis gebracht und zwar nachdem auf meinen davorgehenden Beitrag zu Recht auf Überschreitungen auch in Wien hingewiesen wurde. Im Artikel des MM wird lediglich erwähnt, das Österreich "in Umweltfragen auch nicht gerade als lax gilt."

Eben. Uns soll verkauft werden (auch von dir), dass man in Wien entspannter bleibt, weil man die Aufstellung der Messstationen so handhabt, dass man auch ja weniger misst. Zugleich ist der Grenzwert aber strenger und man stellt zumindest auch Überschreitungen fest. Damit ist für mich die ganze Argumentationskette fragwürdig.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 23:47:16 Uhr:


Im Übrigen treffen die Feststellungen des Autors Martin Prem im zitierten Artikel des MM doch zu:
Ich sehe und kenne auch keine Messtation in Wien, die "unmittelbar" (d.h. im Kontext weniger als 25 m entfernt) an einer "vielbefahrenen Straße" oder "unmittelbar am Rand einer mehr als zweispurigen Straße" liegt.
Selbst die Taborstraße, die ich von meinen Wien-Besuchen mit dem Auto recht gut kenne, ist eine eher mäßig stark befahrene Straße, die in Höhe der Messtationion zweispurig ist und wo sich am Bordsteinrand sogar Parkplätze befinden. "vielbefahrene" lässt aber etwas Interpretationsspielraum zu, je nachdem welche Brille man aufsetzt 😉
Aber, wenn die zweispurige Taborstraße schon eine "vielbefahrene" Innenstadtstraße sein soll und die 6-spurige Landshuter Allee in München nichts anderes ....... ja, dann müsste man wirklich stärker differenzieren oder relativieren.
(...)
Der Aussage zum ÖPNV in Wien kann ich teilweise folgen, insbesondere wenn man mehrfach das S-Bahnchaos letzte Woche in M erleben durfte.

Viellieicht gibt es in Wien einfach weniger Verkehrssituationen, wie wir sie kennen (nicht zuletzt weil sie dort anders mit dem Thema umgehen und es nicht ignorieren). Auf den Karten erkennt man natürlich nur wie breit jew die Strassen sind und die Abstände der Messstationen. Man erkennt nicht so einfach wann dort wieviel Verkehr herrscht.

Aber der Versuch, das Problem in Deutschland über die Aufstellung zu relativieren, lenkt von den Fakten ab. Diese sind zum Beispiel, dass die Hersteller die gesetzlichen Rahmen so weit ausgelegt haben, dass die Probleme nicht schnell genug in den Griff kamen.

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 7. März 2018 um 21:52:55 Uhr:



Zitat:

@Moewenmann schrieb am 7. März 2018 um 19:23:03 Uhr:


..............
Um Dauermittelwerte geht es für viele der genannten Schadstoffe. Aber nicht bei NO2, hier handelt es sich um einen der Ausnahmefälle, wie in Deinem Zitat beschrieben.
Für NO2 werden Werte für Expositionszeiten von 30 min und 1 Woche angegeben. Daher ist Dein Einwand unrichtig.

Anmerken möchte ich noch, dass für NO2 kein „Richtwert I“ angegeben ist, unterhalb dessen eine gesundheitliche Beeinträchtigung als ausgeschlossen bzw. vernachlässigbar gelten könnte.

Jetzt gebe ich ein letztes Mal Nachhilfe im Lesen🙄. In der zitierten Bekanntmachung des UBA heißt es doch ganz klar (Hervorhebung durch mich):

"Bei Konzentrationen in der Raumluft oberhalb des Richtwertes II (RW II) sind gesundheitliche Gefahren bei empfindlichen Raumnutzern nicht mehr mit hinreichender Wahrscheinlichkeit auszuschließen."

Der Richtwert I ist:

"die Konzentration eines Stoffes in der Innenraumluft, bis zu der im Rahmen einer Einzelstoffbetrachtung auch bei lebenslanger Exposition keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind."

Die Werte für NO2 in innenräumen sind in der Tat für Expositionszeiten von 30 min und 1 Woche angegeben. Über einen Zeitraum von 30 Minuten liegt also der während dieser Zeit für unbedenklich gehaltene Grenzwert bei 350 µg/m3, d. h. keine Person sollte länger als 30 m einem solchen Grenzwert ausgesetzt wrden. Wenn die Expostion 1 Woche ist, liegt der Grenzwert für diesen definierten Zeitraum bei dauerhaften 60µg/m3 als Maximalwert.

Wie man auf eine andere Interpretation kommen kann, erschließt sich mir nicht😕.

Ich sehe aber, es fällt manchmal sehr schwer zu sehen, zu akzeptieren, wie unlogisch da ein NO2-Jahresmittelgrenzwert von 40µg/m3 für die Außenluft an einer Hauptverkehrsstraße erscheint, wenn wohl kaum eine Person jemals länger als 5-10 Minuten in unmittelbarer Nähe der dort aufgestellten Messtation verweilt.

Und wo ist hier jetzt die Nachhilfe?

RW (Richtwert) 1 ist für NO2 nicht angegeben und damit für die Betrachtung irrelevant. Warum erklärst Du diesen dann hier? Über die Gründe (Deiner Erklärung sowie dessen Fehlen in Tabelle I) könnte ich nur spekulieren, deshalb muss sich dazu jeder seine eigene Meinung bilden.

Wenn nun RW 2, die Gefahrschwelle, für NO2 mit 60 µg/m3 bei 1-wöchiger Exposition angegeben ist, könnte er bei 2-wöchiger Exposition z. B. nur noch 30 µg/m3 betragen, bei 1 monatiger 15 µg/m3 ... usw., die lineare Abhängigkeit ist meinerseits willkürlich, aber plausibel.

Einfach mal, um diese Zahl aus dem Arbeitsschutz in der Relation zum EU-vorgegebenen Jahresmittelwert von 40 µg/m3 zu betrachten. Mit den von der WHO geforderten 20 µg/m3 wären viele Kommunen immer noch gut bedient. Was ich sagen will: Aktuelle Grenzwerte in Frage zu stellen kann auch nach hinten losgehen. Es macht im Moment keinen Sinn die 40 µg/m3 weiter zu hinterfragen, aber sie werden langfristig nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Oder anders: Einem Richtlinien- oder Verordnungsgeber können selbst die 40 µg/m3 schnell als noch viel zu hoch erscheinen.

Deine Phantasien darüber wer sich wann und wie lange in der Nähe (was immer das sein mag) einer Meßstelle aufhalten mag, kann ich als Argument für was auch immer nicht akzeptieren.

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