Die besten Reifen an die Vorder- oder an die Hinterachse?
moin moin,
irgendwie schaffe ich es wohl nie, alle 4 pirelli 6000 gleichmäßig runterzufahren. jetzt sind zwei neue fällig für mein schiff w220, 430 k, 2-matic (:-). wo würden die wohl idealerweise hinkommen, vorne oder hinten? (laufrichtung beachten usw. macht der reifenservice selbst).
ich habe von zwei verschiedenen freundlichen dazu eben genau die beiden verschiedenen meinungen gehört, deshalb stelle ich es mal hier rein zur meinungsäußerung.
so long
Beste Antwort im Thema
da gehen in der tat die meinungen auseinander
40 Antworten
Wohnt man in einer Gegend in der mann viele Kurven hat baut man sie besser auf die Hinterachse, weil ein schaden an einem hinteren Reifen grössere negative und schlecht zu kontrolierenden Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat, als an einem lenkbaren vorderen. Fährt mann viel in der Stadt oder auf der Autobahn soltte man den Traktionsaspekt nicht vernachlässigen, und sie nach vorne montieren. Zumindest macht man das in Südeuropäischen ländern wie Spanien und Italien so.
Nö ... gerade auf der Autobahn ist die Stabilität von der Hinterachse entscheidend ... darum immer die besseren Reifen nach hinten ...
Zitat:
@Focus_Zetec schrieb am 4. November 2014 um 12:09:53 Uhr:
Nö ... gerade auf der Autobahn ist die Stabilität von der Hinterachse entscheidend ... darum immer die besseren Reifen nach hinten ...
Na dann mach mal ne Vollbremsung bei 200kmh + bei Nässe. Da freust du dich aber über jedes Quentchen mehr Grip an der Vorderachse, übernimmt sie doch mindestens 70% der Bremsleistung.
Sollte die HA wirklich ausbrechen, hast du immer noch ESP.
Deshalb, die besseren nach vorne.
Freunde,
das entscheidet doch immer das jeweilige Fahrprofil.
Ich wohne hier am Land, fahre verhältnismäßig ruhig (BAB nie über 130, um Kurven auf Landstraßen wird "getragen"😉
Stadtverkehr so gut wie nie - also würde ich die "besseren" Reifen logischerweise auf die Hinterachse geben, um bei eventuellem Schnee oder Matsch (bei uns hier eh fast nie, höchstens ein paar Tage im Jahr, aber dann kräftig - siehe Foto 😁) die bessere Traktion zu haben.
LG, Mani
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Naja, lieber im Schnee stecken geblieben als dem Vordermann drauf gerutscht.
Ist ne Geschmacksfrage.
Bin bis jetzt in 32 Jahren und ca. 2 Mio. Km. (das Meiste im Fernverkehr) noch keinem draufgerutscht... alles eine Frage der vorsichtigen vorausschauenden Fahrweise bzw. des Abstandes 😉
LG, Mani
Zitat:
@Benzinheimer schrieb am 4. November 2014 um 11:50:54 Uhr:
Fährt mann viel in der Stadt oder auf der Autobahn soltte man den Traktionsaspekt nicht vernachlässigen, und sie nach vorne montieren. Zumindest macht man das in Südeuropäischen ländern wie Spanien und Italien so.
Traktion bezeichnet die Übertragung der Antriebskräfte.
Somit gehören vom "Traktionsaspekt" her bei einem Hecktriebler die besseren Reifen auf die Hinterachse.
Jetzt sollte man auch mal schauen, welche Fahrzeuge in Südeuropa gefahren werden.
Noch stärker als bei uns dominiert dort der Frontantrieb.
Speziell beim Frontantrieb nutzen sich die Vorderreifen stärker ab.
Dementsprechend ist man in einem Dilemma.
Würde man die besseren Reifen immer nach hinten montieren, würden die ewig halten, während die schlechteren Vorderreifen schneller abgefahren werden.
Dazu kommen in jenen Ländern andere Wetterbedingungen (weniger Regen, kaum Schnee).
Da das Material dort generell weniger pfleglich behandelt wird als bei uns und Autos mehr "runtergeritten" werden, ist die Entscheidung insgesamt nachvollziehbar.
In diesem Unterforum gibt es aber gar keine Fahrzeuge mit Frontantrieb.
Die besseren Reifen gehören fraglos auf die Hinterachse!
Zunächst sollte aber mal geklärt werden, was "besser" bedeutet.
Im Normalfall/Idealfall wechselt man alle 4 Reifen gleichzeitig.
Das hat einige Vorteile:
- alle Reifen sollten gleich neu sein
- möglichst rundum dasselbe Profil/derselbe Reifentyp
- die Reifenentwicklung schreitet weiterhin rasant voran, Reifen, die 5 Jahre später auf den Markt kommen sind dem Vorgängermodell meist schon deutlich überlegen
Wenn man keinen Reifenschaden hat, wird man selten ganz neue und halb abgefahrene Reifen haben.
Es empfiehlt sicht, die Reifen regelmäßig von vorn nach hinten (und umgekehrt) zu wechseln.
Dabei ist zwischen laufrichtungsgebundenen und asymmetrischen Profilen zu unterscheiden.
Die asymmetrischen Reifen wechselt man am besten "über Kreuz", also von links vorne nach rechts hinten, die laufrichtungsgebundenen Reifen dagegen von links vorne nach links hinten, etc.
Den Rädertausch kann man z. B. jeweils beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen vornehmen.
Ich wechsle sogar meistens innerhalb des Winters/Sommers nochmal die Räder von vorne nach hinten.
Somit erreiche ich ein sehr gleichmäßiges Ablaufverhalten der Reifen.
Das ist bei mir sowieso durch 4MATIC schon wesentlich weniger unterschiedlich als beim Hecktriebler, ich habe hinten nur minimal mehr Verschleiß.
Jetzt komme ich wieder auf "besser".
Unterschiede, die sich wie bei mir immer unter 1 mm bewegen, kann man vernachlässigen.
Wer also regelmäßig die Räder tauscht, braucht sich zum Thema also kaum Gedanken zu machen.
Pech haben die Fahrer mit unterschiedlich breiten Reifen vorn/hinten, mit der sogenannten "Mischbereifung", was auch hier im Forum ausschließlich Hecktriebler betrifft (4MATIC haben immer rundum gleiche Felgen und Reifenmaße laut Vorgabe von MB). Da werden selten beide Achsen gleichzeitig erneuerungsbedürftig sein.
Nochmal zu deutlich unterschiedlichen Profiltiefen:
Der Begriff "dynamische Radlastverteilung" wurde hier noch nicht erwähnt, wohl aber teilweise seine Auswirkungen beschrieben.
Ich kenne das vor allem vom Motorrad.
Aufgrund der Reifen- und Bremsenentwicklung ist es heute selbst bei Straßenmotorrädern (bei Rennen sieht man das fast vor jeder Kurve) nicht ungewöhnlich, daß beim Bremsen das Hinterrad den Bodenkontakt verliert, sogar bei Nässe.
Beim PKW heben zwar die Hinterräder nicht ab, aber das Auto wird hinten trotzdem "leicht".
Das begünstigt ein Schleudern/Ausbrechen, weshalb eine möglichst gute Traktion hinten so wichtig ist.
Auf ESP sollte man sich auch nicht zu sehr verlassen, denn es kann nur innerhalb der physikalischen Grenzen unterstützen. Erfolgt aber urplötzlich ein Überschreiten dieser Grenze, kann es ein Schleudern auch nicht mehr verhindern.
Ein Wort noch zu den ganz am Anfang genannten Thema LKW:
40-Tonner haben üblicherweise an der Hinterachse links und rechts nicht nur ein Rad.
Üblich sind Zwillingsreifen und/oder 2 Achsen.
Da bei einem Reifendefekt noch weitere Reifen "nebenan" zur Verfügung stehen, sind die Probleme natürlich größer, wenn vorn ein Schaden auftritt.
lg Rüdiger:-)
Zitat:
@c220 schrieb am 9. April 2008 um 19:29:27 Uhr:
Bin der Meinung, daß der neuere Reifen auf die VA gehört.
Begründung: Die VA überträgt zu ca. 70% die Bremskäfte, so ist ein kürzerer Bremsweg sichergestellt.Also sieht es wie folgt aus: Richtungsstabilität gegen Bremsweg.
Da ich bei einem S-Klasse-Fahrer eine Fahrweise annehme, die auf Querdynamik wenig Wert legt, sehe ich die VA als die richtige Achse an, an die neue Reifen zu montieren sind.
Man bedenke auch: Eine Kurve kommt selten urplötzlich, ein Kind vor dem Wagen hingegen schon (obwohl ich diese Situation niemandem wünsche).
Wo er recht hat....
Die Empfehlung die besseren Reifen hinten zu montieren erschließt sich nicht gleich auf Anhieb.
Aber selbst bei Aquaplaning - bei genauerer Betrachtung ganz besonders unter diesem Aspekt - ist es wichtig die besseren Reifen hinten zu montieren (ausdrücklich sind mit "schlechter" nun nicht gerade nocht 1,6mm Restprofil gemeint).
Begründung:
Auquaplaning an der Vorderachse ist gefährlich und unangenehm - ja.
Aber noch viel gefährlicher ist es auf der Hinterachse die Seitenführung zu verlieren - das bedeutet mindestens einen Dreher...
Die Hinterachse trägt sehr viel mehr zur Fahrstabilität bei, als man langläufig meinen mag.
Dieses Posting basiert unter Anderem auf den Aussagen von mehreren Reifeningenieuren während der vorletzten Conti-WinterSnowChallenge und auf der meines Reifenhändlers sowie zwei Meistern der MB-NL GÖ.
Gruß
kappa9
Hier erkennt man, wer Ahnung hat und wer nicht.
Grundsätzlich gehen wir doch davon aus, dass wir hier nicht von 5mm Profiltiefenunterschied reden, sondern von höchstens 1-2mm.
Es ist doch logisch, dass bei unseren Fahrzeugen die schlechteren Reifen nach vorne kommen und die besseren nach hinten. Gerade bei Regen, gerade auf der Autobahn können wir froh sein, wenn die besseren Reifen hinten die beste Spurstabilität liefern. Die schlechteren vorne kündigen das Aquaplaning früher an. Also fährt man nur so schnell wie die schlechteren Reifen vorne ausreichend Grip bieten.
Das Bremsenargument lass ich insofern nicht gelten, weil wir hier nicht von abgefahrenen, grenzwertigen 2-3mm Reifen reden, sondern von verantwortungsvollen 8-4mm. In diesem Profiltiefensegment bremsen entsprechend gute Reifen tiptop.
Hinterachse ... die benötigt das "Beste" 🙂
Also dieses Thema ist ein sehr leidiges, gerade weil es viele nicht verstehen wollen......
Fakt ist die besseren Reifen kommen immer nach hinten, egal ob Front, Heck oder Allradantrieb!
Warum ist das so?
Der Grund liegt darin das die Hinterachse die Fahrbestimmende Achse ist! Jeder kennt das, die Spur vorne passt und dennoch steht das Lenkrad schief und das Fahrzeug neigt zum ausbrechen.
Resultat: Hinterachse verstellt oder defekt, Fahrzeug nicht fahrbar.
Deshalb kommen die besseren und Fahrstabileren Reifen nach hinten!
Zum Thema Aquaplaning kann man nur eins sagen, sind die Reifen hinten schlechter, kannst du ESP haben soviel du willst, haben die Reifen vorne mehr Grip lässt sich ein Drehen sehr schwer vermeiden.
ist also Schwachsinn im Gegenteil, der drang zum Kontrolle verlieren wird größer.
Was nützt es wenn du vorne alles im Griff hast, wo du selber das geschehen in der Hand hast und an der Hinterachse, wo du nichts machen kannst alles drunter und drüber geht?
Warum sollen die besseren Reifen nicht nach vorne?
An der Vorderachse bestimmt der Fahrer die Achsstellung, er lenkt die Vorderachse selber und kann somit Fehler sowohl in der Achsgeometrie als auch ein Ausbrechen des Fahrzeugs selber entgegenwirken.
Nun erklärt aber mal jemanden der 40 Jahre lang nen Frontantrieb gefahren hat, dass die besseren Räder nach hinten gehören, weil er da nicht selber eingreifen kann..... das ist in etwa so wie einen Alten Baum umpflanzen zu müssen, der Steht da schon 40 Jahre und es ist nie etwas passiert, warum soll och da jetzt etwas dran ändern?
Da kann man 5 mal sagen das es eigentlich falsch ist.
Mfg