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Die besten Reifen an die Vorder- oder an die Hinterachse?

Mercedes S-Klasse
Themenstarteram 9. April 2008 um 14:52

moin moin,

irgendwie schaffe ich es wohl nie, alle 4 pirelli 6000 gleichmäßig runterzufahren. jetzt sind zwei neue fällig für mein schiff w220, 430 k, 2-matic (:-). wo würden die wohl idealerweise hinkommen, vorne oder hinten? (laufrichtung beachten usw. macht der reifenservice selbst).

ich habe von zwei verschiedenen freundlichen dazu eben genau die beiden verschiedenen meinungen gehört, deshalb stelle ich es mal hier rein zur meinungsäußerung.

so long

Beste Antwort im Thema
am 9. April 2008 um 15:08

da gehen in der tat die meinungen auseinander

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am 9. April 2008 um 15:08

da gehen in der tat die meinungen auseinander

Eigentlich eineindeutig hinten.

Fahrsicherheitsaspekt: Die hintere Achse hät die Spur und sollte daher im Zweifel den besseren Grip haben.

Fahrdynamikaspekt: Die Hinterachse ist die Antriebsachse, sollte also Grip haben, insbesondere wegen der Gefahr des Übersteuerns auch bei querdynamisch betonter Fahrweise. Daraus folgt auch der..

Verschleißaspekt: Bei fast allen Typen von Fahrer sind die Reifen hinten schneller weg, da sie allein Beschleunigungskräfte übertragen müssen, aber beim Bremsen leicht mitbelastet werden.

Aber woher hast du einen "430 k"? :D

Bin der Meinung, daß der neuere Reifen auf die VA gehört.

Begründung: Die VA überträgt zu ca. 70% die Bremskäfte, so ist ein kürzerer Bremsweg sichergestellt.

Also sieht es wie folgt aus: Richtungsstabilität gegen Bremsweg.

Da ich bei einem S-Klasse-Fahrer eine Fahrweise annehme, die auf Querdynamik wenig Wert legt, sehe ich die VA als die richtige Achse an, an die neue Reifen zu montieren sind.

Man bedenke auch: Eine Kurve kommt selten urplötzlich, ein Kind vor dem Wagen hingegen schon (obwohl ich diese Situation niemandem wünsche).

am 9. April 2008 um 17:32

Ich würde sie aufgrund der besseren Aquaplaning-Eigenschaften vorn montieren. Hat auch den positiven Nebeneffekt, daß die "Alten" hinten auch noch schneller abgefahren werden, vorn halten die ja fast ewig und (je nachdem wieviel Du fährst) werden hart und spröde.

Zitat:

Original geschrieben von stud_rer_nat

Ich würde sie aufgrund der besseren Aquaplaning-Eigenschaften vorn montieren.

Genau! Zudem müssen die vorderen Reifen das Wasser verdrängen und die Hinterreifen laufen in den Spuren, die die Vorderräder bereits freigemacht haben. Das heißt, die Vorderachse ist anfälliger für Aquaplaning.

Deshalb montiere ich die Reifen mit dem besseren Profil nach vorne.

Die besseren Reifen gehören auf die Hinterachse.

 

Wers nicht glaubt kanns ja im Netz zig tausend fach nachlesen. :D

 

z.B.

ADAC Reifen Tipp

Die Besseren nach hinten

Beim Kauf neuer Autoreifen sollten am besten alle vier Reifen gleichzeitig ersetzt werden. Da es erfahrungsgemäß häufig zu unterschiedlicher Abnutzung kommt, rät der ADAC die neuen Reifen hinten zu montieren und die weniger abgefahrenen nach vorne zu wechseln. Wie in praktischen Fahrversuchen nachgewiesen wurde, ist für die Richtungsstabilität die Haftung der Hinterräder entscheidend.

Bricht ein Wagen hinten aus, führt dies meist zu unkontrollierbarem Schleudern. Bei fehlendem Grip vorne rutscht das Fahrzeug dagegen geradeaus weiter. Das ist zwar unangenehm, aber vergleichsweise harmloser. Zu ungleichmäßiger Abnutzung kommt es vor allem bei Fahrzeugen mit Frontantrieb, weil hier Lenk-, Brems- und Antriebskräfte gemeinsam auf die Reifen einwirken. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt der ADAC etwa alle 10.000 Kilometer die vorderen und hinteren Rädern zu tauschen. Dadurch werden alle vier Pneus gleichmäßig abgefahren und können später zusammen erneuert werden.

Quelle: http://www.firststop.de

Bessere Reifen nach hinten

Und ganz nebenbei erfahren wir auch, dass man die besseren Reifen hinten montieren sollte – egal, ob das Auto Vorder- oder Hinterantrieb hat. „Die Hinterachse hält die Spur des Fahrzeugs“, betont Florian und demonstriert mit einem Modellauto, was bei Aquaplaning passiert, wenn die besseren Reifen nicht hinten drauf sind – das Auto dreht sich sofort. Eine Demo, die im Gedächtnis bleibt.

Quelle: http://www.ace-kreis-luenen.eu/pannenkurs_.html

 

usw...

usw...

usw...

 

 

am 9. April 2008 um 18:27

Wenn man mit abgefahrenen Reifen vorn aufschwimmt, nützt auch die beste Stabilität an der Hinterachse nix. Bei Winterreifen sehe ich das bei Hecktrieblern vollkommen ein, da dort die Traktion wichtig ist. Auf der Geraden (z.B. Autobahn, ist es sicher angebrachter bei Aquaplaning vorn die besseren Reifen zu fahren. Wenn man bei Starkregen ein Bergrennen fahren will, sicher umgekehrt. Mir erscheint es so zumindest logischer. Auf trockener Fahrbahn ists eh Wurst, da dort ein Reifen mit halbem Profil den gleichen Grip hat, wie einer mit vollem Profil...

Hatte das Thema letzte Woche ebenfalls in der Werkstatt: klare Antwort vom Meister: HINTEN. Begründung: Habe ich so gelernt und mache ich daher so bis zum letzten Arbeitstag (echt Klasse, Begründung einmal anders, nix mit Grip u.ä.) 

Die Gedanken zum "Autobahn-Aquaplaning" als Grund für "neu vorne" klingen auf Anhieb gut.

Am Ende klingen sie nur und sind nicht - denn:

Nur bei absolut ebener Fahrbahn, absolut geradeaus fahrendem Fahrzeug und absolut gleichzeitigem Aufschwimmen aller Räder einer Achse stimmt das. Ist nur ein Parameter nicht erfüllt, wird bei einseitigem (und wenn es nur einseitig zuerst ist) Aufschwimmen auf das Fahrzeug ein Impuls quer zur Fahrtrichtung ausgeübt. Ein sich vorwärts bewegendes Fahrzeug wird in seiner ursprünglichen Fahrtrichtung stabilisiert von der Hinterachse.

Der vorwärts bewegte Wagen erhält in höchstwahrscheinlich jedem Fall einen einseitigen Impuls über die Vorderachse, wenn an einem Rad durch Aufschwimmen ein plötzliches Bremsmoment aufgetragen wird. In dem Kräfteparallelogramm aus Radstand und Spurweite wird klar, daß dieser Impuls entweder vom gegenüberliegenden Hinterrad noch kompensiert werden kann oder an diesem Rad die Kräfte nicht merh aufgebracht werden können.

Beispiel: Ein vorne links zuerst aufschwimmendes Auto dreht sich wegen mangelnder "Kompensationskraft" des rechten Hinterrades nach links (im Prinzip wie Übersteuern).

Wie ist nun der Fahralltag?

Autobahnen sind geneigt, um eine gute Entwässerung zu sichern. Also steht auf einer Seite mehr Wasser als auf der anderen. Kein Fahrzeug fährt ideal geradeaus, denn sowohl minimalste Lenkimpulse wie auch Umgebungesbedingungen wirken ständig auf die Geradeausfahrt an (Windstille ist auch ein seltenes Ereignis). Kein Fahrzeug ist ideal beladen - an den unterschiedlichen Radlasten schon bei einseitiger "Ladung" nur eines Fahrers ändert auch eine Airmatic nichts.

Konsequenz: Das Aufschwimmen eines oder beider Räder der Vorderachse ist insbesondere auf Autobahnen weitaus weniger gefährlich als die mangelnde Radführungskraft an der die Aufschwimmimpulse kompensierenden Hinterachse.

Wegen des so gut wie nie erreichbaren Idealzustandes der "vorne das Wasser für die Hinterräder wegräumenden" Reifen ist es also besser, die Hinterräder mit den guten Reifen zu bestücken.

Wer's nicht glaubt, sollte das anhand eines Fahrsicherheitstrainings selber "erfahren".

Markus

am 10. April 2008 um 10:17

Zitat:

Original geschrieben von triuemphel

Wegen des so gut wie nie erreichbaren Idealzustandes der "vorne das Wasser für die Hinterräder wegräumenden" Reifen ist es also besser, die Hinterräder mit den guten Reifen zu bestücken.

Markus

Soweit leuchten mir Deine Ausführungen ein. Allerdings denke ich dennoch, daß gerade dieses oben genannte "Wegräumen durch die Vorderräder" entscheidend ist, gerade auf einer Autobahn. Die Kurvenradien sind so groß, daß ein Hinterrad immer fast exakt hinter dem Vorderrad läuft und somit in dessen "freigeschobener" Bahn läuft. Das ganze läßt sich ja immer schön beobachten, wenn im Regen auf der Autobahn jemand vor einem fährt. Dort fahre ich dann auch möglichst in dessen Spur, die er freigeräumt hat, weil das Wasser doch so träge ist, damit die Spur auch wenn man 100m dahinter fährt fast trocken ist. Wie gesagt, bei einem Bergrennen im Regen sieht die Sache anders aus. Aber wer fährt sonst mit über 100 km/h in eine enge Kurve?

Zitat:

Original geschrieben von stud_rer_nat

Die Kurvenradien sind so groß, daß ein Hinterrad immer fast exakt hinter dem Vorderrad läuft und somit in dessen "freigeschobener" Bahn läuft. Das ganze läßt sich ja immer schön beobachten, wenn im Regen auf der Autobahn jemand vor einem fährt. Dort fahre ich dann auch möglichst in dessen Spur, die er freigeräumt hat, weil das Wasser doch so träge ist, damit die Spur auch wenn man 100m dahinter fährt fast trocken ist.

Hmm. 100m sind bei Tempo 100 fast volle drei Sekunden, bei 140 noch gute zwei.

Hast du dich da irgendwo um eine Kommastelle vertan, nicht bemerkt dass bereits wieder ordentlich Wasser liegt bevor die Oberfläche wieder gleichmäßig aussieht oder regnet es bei euch Götterspeise? ;)

 

Triuemphels Ausführungen sind im Übrigen absolut zutreffend.

Wer es nicht glaubt sollte wirklich mal bei einem Sicherheitstraining auf Aquaplaning die Lenkung herumreißen. Es passiert fast nichts. Danach die Handbremse soweit anziehen, dass sie ganz minimal greift. Ach halt, Mercedes... Feststellbremse vorher auf Funktion prüfen, sind ja oft genug vergammelt durch Nichtbenutzung, dann auf die erste Raste einstellen bei Widerstand an den Rädern zu spüren ist, wenn sie frei hängen, und das gleiche nochmal machen.

Ja, da geht dann plötzlich die Post ab, aber so richtig :D

Selbst wenn man die Lenkung absolut unangetastet lässt, wird man deutlich merken, wie der hintere Teil des Fahrzeugs zur Geißel wird.

 

Die besseren Räder auf die Vorderachse zu packen ist evtl. bei Fronttrieblern eine Überlegung wert. Dort wechsle ich mehrmals pro Satz von vorn nach hinten, damit der Verschleiß möglichst gleichmäßig ist. Bei denen dürfte sich auch tatsächlich ein signifikanter Einfluss auf die Bremswirkung zeigen, da vor allem Kleinwagen den Großteil ihres Gewichts auf der Vorderachse haben.

am 10. April 2008 um 17:42

Ich hab nichts von 100 km/h auf der Autobahn geschrieben. Dort pflege ich schon etwas schneller zu fahren. Also genau lesen... :rolleyes:

Ich würde die besseren Reifen immer nach vorne nehmen - Das ADAC-Argument mit dem geradeaus rutschen zündet eben nur wo es auch geradeaus geht - Ich will aber lieber lenken können (Bundesstr., Landstr.) - und da ein stärker abgejackelter Reifen schon mal eher wegplatzen kann, ist mir die Sicherheit und bessere Lenkbarkeit auf der Vorderachse wichtiger - mir ist mal bei 140km/ auf einem K70 der linke Hinterreifen geplatz, wie fahrschulmäßig gelernt nicht gebremst und ausrollen lassen - war froh das ich das voll beladene Auto sauber lenken konnte - Auf Aquaplaning kann man sich einstellen und die Geschwindigkeit anpassen, deswegen ist diese Gefahr auch geringer einzuschätzen - wirkliche Gefahr besteht doch nach meiner Meinung nur durch schlagartigen Luftverlust auf einem Pneu - und der Reifen mit dem besseren Profil lenkt nun mal unter allen Umständen am Besten - auch wenn Aquaplaning vorbei ist, dann ist es an der Vorderachse zuerst vorbei und bei besserem Profil auch noch eher wieder lenkbar.

Das Gleiche habe ich auch bei LKWs (36+38t) feststellen können - ein hinten platt gehender Reifen hatte kaum Auswirkungen, während ein Vorderer escht unangenehm war.

Aloha aus Berlin ...und mal der unterschiedlichen Abnutzung auf die Spur kommen - die Mercedes-Benz Werkstatt Deines Vertrauens sollte Dir auch Auskunft geben können ob das "normal" ist bei Deinen Fahrzeugspezifikationen

Themenstarteram 10. April 2008 um 20:07

moin moin,

zuallererst: danke für so viele on topic antworten in 28 stunden, ein bisschen klarer sehe ich schon.

ad 1: den "430 k" habe ich nicht selbst an der Mauer gemacht, sondern zur Abgrenzung vom l erfunden, (wie auch die 2-matic), damit nicht jemand da ganz umsonst noch große differenzierungen anstellt (und meine liste unter profil nicht lesen muss).

ad 2: fahrdynamik vs. fahrstabilität (kurve vs. kind vor wagen) finde ich sehr einleuchtend.

ad 3: die schwächeren hinten im eher trockenen sommer ganz runter fahren und dann neue drauf und so möglichst lange mit allseits guten unterwegs sein, das ist auch nicht dumm ausgedacht.

ad 4: der adac-tipp mit dem ausbrechen hinten dürfte wohl für unsere esp-schiffe ned ganz so aktuell sein (und das mit dem modellauto war wohl doch eher als witz gemeint, oder).

ad 5: die aquaplaning-überlegungen leuchten mir ein (bissle physik ist vom lk hängen geblieben), aber bei so viel wasser auf der bahn fahre ich meistens ziemlich versetzt zu den spurrillen (bitte keiner meckern) UND schon aus bammel und den eigenen hals und das schiff ein paar takte langsamer.

also bleibts bei mir bei vorne.

danke allerseits - so long

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