Mercedes S-Klasse W140: Gebrauchtwagen-Kaufberatung
- Gute Basisausstattung
- Sehr ausladende Abmessungen
- Viel Platz und sehr gute Verarbeitung
- Probleme mit Klimaanlage, Fahrwerk und Getriebe
Berlin –
Was haben sie damals gelacht, als Mercedes die S-Klasse mit dem internen Code W140 vorstellte. Die passte ja nicht mal auf den Autoreisezug nach Sylt! Sie kam also nicht ohne Weiteres dorthin, wo die Schönen und Reichen mit ihren dicken Autos hinwollten. Die dritte Generation des Dickschiffs war zu breit und musste auf Lkw-Waggons. Was für eine Schmach. Die "Taz" schrieb über den neuen Benz damals: „Ausgeburt von Ingenieurswahn und Klimakiller-Instinkt“, die "Auto, Motor und Sport" allerdings „vom besten Auto der Welt“.
1991 kam der W140 zu einer denkbar schlechten Zeit auf den Markt. Der zweite Golfkrieg drehte gerade indirekt den Kraftstoffhahn zu, Deutschland war frisch wiedervereinigt und machte sich auf magere Jahre gefasst.
Der BMW 7er (E32) wirkte im Vergleich zum wuchtigen Benz schmal, der ab 1994 gebaute E38 geradezu filigran.
Mercedes entwickelte am W140 schon seit Anfang der 1980er-Jahre und packte alles hinein, was gut und teuer war.
Zum ersten Mal waren bei Mercedes mehrere Steuergeräte über das CAN-BUS vernetzt, es gab eine Einparkhilfe (Peilstäbe und später Parktronic), doppeltverglaste Seitenscheiben und eine Sprachsteuerung fürs Autotelefon. Ab 1991 arbeitet unter der Haube des S 600 ein Zwölfzylinder – man musste auf den
BMW 750ireagieren.
Nur 400.000 W140 wurden verkauft
Mercedes fräste die Karosserie quasi aus dem Vollen. Dennoch konnte der W140 an die Erfolge des beliebten Vorgängers W126 nicht anknüpfen.
Zwischen 1991 und 1998 wurden nur rund 400.000 Autos verkauft. Beim Vorgänger waren es innerhalb von rund zwölf Jahren mehr als das Doppelte.
Der Nachfolger W220 verkaufte sich deutlich besser als der W140.
Dennoch ist der Dicke ein Tipp, zumindest für Langstreckenfahrer und Genießer. Denn mit 140 bis 160 km/h gleitet er mit dem Serienfahrwerk über den Asphalt wie eine Sänfte, durch die Doppelverglasung bleiben lästige Störgeräusche draußen.
Von den rund 400 W140, die auf mobile.de derzeit angeboten werden, sind rund 70 Autos scheckheftgepflegt und haben weniger als 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Das klingt erstmal nach viel Laufleistung, aber:
Die S-Klasse hält bei anständiger Pflege und regelmäßiger Wartung locker das Doppelte aus,
wie einige MOTOR-TALKer beim Motortest zeigen. Es gilt, die guten Fahrzeuge herauszupicken, denn es gibt einige Macken am W140. Einen tiefen Überblick gibt das
Mercedes S-Klasse-Forum. Wir gehen hier auf die häufigsten Fehler ein.
Historie/Modellwechsel
Der W140 löste 1991 den W126 ab. Eigentlich sollte der kantige Benz schon 1989 auf den Markt kommen, aber wegen technischer Änderungen am fast fertigen Auto verstrichen noch zwei Jahre.
Anfangs stimmte die Qualität nicht. Die Türen zischten, die Außenspiegel flatterten. Die Zuladung beim 600er war zunächst zu gering. Mit der Mindestbreite von 1,88 Meter hatte der Benz Mühe in engen Parkhäusern. Mercedes sah sich genötigt,
eine Art Rechtfertigung für ihr neues Wunderauto zu veröffentlichen. So etwas gab es bis dato noch nicht.
1994 ändert Mercedes per Modellpflege vor allem die Optik. Stoßfänger, Seitenplanken (die sogenannten Sacco-Bretter), Kühlermaske und Räder zeichneten die Designer neu.
Ab Baujahr 1995 gibt es für die V8- und V12-Motoren eine neue, elektronisch gesteuerte Fünfgang-Automatik. Die Peilstäbe am Heck weichen ab 1995 Parksensoren, zeitgleich gibt es auch ESP.
Die nach ihrem Designer Bruno Sacco benannten Seitenplanken wurden bei der zweiten Modellpflege 1996 farblich dem Blech angepasst. Außerdem änderte sich das Design der Rückleuchten und, die Bedienung der Klimaanlage.
Optional war seitdem Xenonlicht an Bord. Seitenairbags zählten nun auch bei Sechszylindern zum Standard. 1996 gab es aber auch eine Rückrufaktion für etwa 70.000 Fahrzeuge: Die vorderen Bremsschläuche mussten mit Abstandshaltern versehen werden.
Karosserie
Die S-Klasse wurde mit zwei Längen gebaut.
Der Kurze misst 5,11 Meter, der Lange 5,21 Meter. Daneben verkaufte Mercedes das Coupé C140 unter den Namen SEC, Coupé und CL-Klasse zwischen 1992 und 1998 an. Und der
SL der Baureihe R129gehört ein bisschen zur W140-Familie: Cockpit und Motoren sind identisch.
So kantig die Karosserie aussieht, so praktisch ist sie:
Das getönte Isolierglas der Seitenscheiben verhindert das Beschlagen und dämmt den Schall. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen liegen die Scheiben flächenbündig an der Karosserie an, was Windgeräusche minimiert.
Typische Schwachpunkte der 1990er-Jahre sind beim W140 wie beim W124 die Wagenheberaufnahmen.
Hinter den Kunststoffklappen können die Rohre in Ruhe vor sich hinrosten, wenn sie nicht anständig versiegelt oder gefettet sind. Auch die weiße Eintrübung der Heckscheibe an den Kanten ist ein bekanntes Problem.
Seit der Umstellung auf wasserlösliche Lacke 1994 hat auch der W140 an manchen Stellen mit Rost zu kämpfen, vor allem rund um das Heckschloss, unten am Heckdeckel, rund um die Sacco-Bretter und am Unterboden des hinteren Achsträgers.
Motoren/Getriebe
Der W140 setzte von Anfang an auf Sechszylinder mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum oder V8-Motoren mit 4,2 oder 5,0 Liter Hubraum.
Damals modern: variable Einlassnockenwellen und Vierventiltechnik sowie eine LH-Jetronic-Steuerung in allen Ottomotoren. 1994 kam ein 6,0-Liter-V12 dazu. Die kleineren 300 SE 2.8 (1992-1993) und S 280 (1993-1998) mit 193 PS sind für den Dicken aber weniger ratsam. Der Motor hat mit den mehr als zwei Tonnen Leergewicht seine Mühe und muss sich hörbar anstrengen – ganz gleich, ob mit manuellem Fünfganggetriebe oder der optionalen Automatik mit vier oder fünf Gängen.
Die 300 SE (1991-1993) und S 320 (1993-1998) mit 231 PS passen schon besser zum schweren Auto, vor allem mit der ab 1995 serienmäßigen Fünfgangautomatik. Bei gemächlicher Fahrt bleibt der Verbrauch bei rund zehn Liter auf 100 Kilometer.
Am häufigsten wurden die Sechszylinder gekauft.
Besser zur S-Klasse passen aber die V8-Motoren des 400 SE (286 PS), S 420 (279 PS), 500 SE (326 PS) oder S 500 (320 PS). Sie bieten noch mehr Laufruhe und Drehmoment bei nicht viel mehr Verbrauch.
Die 6,0-Liter-V12-Motoren mit 408 PS und ab 1993 mit 394 PS fahren souveräner, sind aber in Unterhalt und Wartung deutlich teurer. Die Selbstzünder in 300 SD Turbo und S 350 Turbodiesel (150 PS) sowie dem S 300 Turbodiesel ab 1996 (177 PS) sollten ebenfalls nicht die erste Wahl sein. Außerdem fressen die Diesel gerne Zylinderkopfdichtungen.
Von Problemen sind die Motoren nicht befreit.
Vor allem die 500er und 600er. Hier kann mit der Zeit die Drosselklappe verschleißen, erkennbar an einem unruhigen Motorlauf.
Interessenten sollten auch nach dem letzten Wechsel der Duplexkette und der Gleitschiene fragen. Die halten zwar beide lange, aber nicht ewig. Experten raten zum Wechsel der Kunststoff-Gleitschiene nach rund 180.000 Kilometern oder 15 Jahren, da sie porös werden kann. Zersplittert sie, kann die Kette überspringen und den Motor zerstören.
Teuer wird ein Kabelbruch unter der Motorhaube.
Wegen organischer Weichmacher können die Kabel nach Jahren verspröden. Einige Experten behaupten, dies würde bei Reimporten aus Japan häufiger auftreten, da diese Fahrzeuge viel im Stau stehen und die Kunststoffummantelung der Kabel schneller austrocknet und brüchig wird.
Die Sechszylindermotoren neigen mit der Zeit zur Inkontinenz.
Entweder tritt vorn am Simmerring Öl aus oder hinten kurz vor dem Getriebe. Auch die Zylinderkopfdichtung neigt zum Schwächeln. Nichts Wildes, aber bei der Probefahrt sollte die Abgasfarbe beobachtet werden. MOTOR-TALKer
Mike 69hält die 320er „für super Motoren, an sich sehr haltbar, die Peripherie außenrum ist etwas empfindlicher.“
Oft empfohlen:
Ein Getriebeölwechsel mit Filter alle 60.000 Kilometer – auch wenn Mercedes von einer Lebensfüllung spricht. Sollte es bei den Automaten im Rückwärtsgang rattern oder wechseln die Gänge nur ruckartig, besser die Finger davon lassen - oder eine Getrieberevision für rund 3.000 Euro einplanen. MOTOR-TALKer V8-STGT hatte
Probleme mit den Lagerbuchsenim Getriebe.
TV-Ghost schreibt, dass man den Fehler erkennt, wenn „beim Ausrollen der Schaltvorgang von 3 nach 2 hart wird und es ruckt.“ Für MOTOR-TALKer
dummefrageist das Getriebe eine tickende Zeitbombe.
Blau Baer meint, dass das ein Problem der 722.6-Fünfgang-Automat - ab ca. 07/1995 ist. „Hier löst sich irgendwann ein Lager und dreht mit... Das betrifft früher oder später alle 722.6.“
Fahrwerk
Das Serienfahrwerk der S-Klasse hat schwer zu schleppen an mindestens zwei Tonnen Leergewicht. Kein Wunder, dass
Dreieckslenker, Dämpfer und Lager mit der Zeit ausschlagen. Bei Knarzgeräuschen sind es meist Traggelenke, poltert es auf schlechten Straßen, sind es oft die Spurstangenköpfe.
Auch Fahrwerksfedern können durch die hohe Last nach 20 Jahren brechen. Das kann man zwar nicht direkt sehen, aber oft am Ablaufbild der Reifen erkennen oder beim Fahren spüren. Zieht das Auto zu einer Seite oder flattert beim Bremsen, stimmt etwas am Fahrwerk nicht. Die Raumlenker-Hinterachse arbeitet in der Regel auch nach Jahren zuverlässig. Nur Rost an den Fahrschemeln kann die Freude trüben.
Vor einem Kauf sollten Interessenten den W140 auf jeden Fall auf eine Hebebühne stellen.
Ausstattung/Sicherheit
Je nach Jahrgang war die Basisausstattung sogar aus heutiger Sicht üppig.
Dazu zählten immerhin Klimaanlage, Lederausstattung, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Armlehne und elektrisch einstellbare Außenspiegel. Die Optionsliste der S-Klasse war aber schon damals sehr lang. Die Verarbeitung ist auch nach 20 Jahren gut, die Schalter greifen sich nicht ab, das Leder ist haltbar.
Ein großes Problem hat der dicke Benz mit der Elektronik.
Erlöschen nach dem Start nicht alle Kontrollleuchten im Cockpit, kann der Wurm im CAN-Bus stecken. Funktionieren nicht alle elektrische Bauteile einwandfrei, also auch Innenbeleuchtung und Fensterheber, sollten Interessenten besser weiterziehen. Probleme, die auch
MOTOR-TALKer Piniehatte.
Und falls die Klimaanlage nicht funktioniert und der Verkäufer etwas von „da muss nur die Klimaflüssigkeit aufgefüllt werden“ faselt, besser Finger vom Auto lassen. Oft ist der Klima-Verdampfer defekt, der hinter dem Armaturenbrett sitzt. Dafür muss einen Tag lang das ganze Auto ausgeräumt und später wieder eingeräumt werden, was sehr zeitaufwändig und teuer ist. Das gilt auch, wenn der EC-Klimaanlagen-Knopf keine Funktion mehr hat und immer rot leuchtet, wie
MOTOR-TALKer Jason300tderklärt.
Marktsituation/Preise
In Deutschland sind heute noch rund 6.000 Fahrzeuge des Typs W140 angemeldet.
Obwohl der W140 mindestens 20 Jahre alt ist, gibt es ihn günstig. In den vergangenen Jahren stiegen die Preise kaum bis gar nicht. Wer also jetzt noch ein gutes Modell ergattert, sollte zugreifen. Billiger wird es nicht mehr, eine S-Klasse zu fahren. Bei
mobile.dewerden derzeit noch ein paar gepflegte Autos ab rund 6.000 Euro angeboten, nach der Modellpflege kosten 320er rund 10.000 Euro.
Fazit/Empfehlung
Die S-Klasse des Typs W140 ist besser als ihr Ruf. Klar, das Auto ist schwer und behäbig, kein Racer. Dafür aber ein grundsolides Auto, das bei anständiger Pflege als Langstreckenauto begeistert.
Ideal als S 320 oder S 500 nach der zweiten Modellpflege, mit den moderneren Klimabedienteilen und Parksensoren. Ab Baujahr 1995 sorgt im S 320 eine Fünfgang-Automatik für ein niedriges Drehzahlniveau, was aber auch sehr problematisch sein kann. Davon gibt es noch
ein paar Autos für rund 10.000 Euro.
Das Beste aber ist: Heute fällt die kantige Karosserie bei den ganzen SUV überhaupt nicht mehr auf. Und auch auf den Sylt-Autozug passt der Benz wieder – indem man die Außenspiegel bei neueren Fahrzeugen einfach einklappt.
Beste Antwort im Thema
Neulich rief ein morgens W / C 140-Kollege an. Er sah einen grauen C 140 und hat mit dem Fahrer Kontakt aufgenommen, u. a. da der C 140 in einem Traumzustand war. Es stellte sich heraus, dass der mit den grauen C 140 absoluter W 140-Fan ist und ...
- Jetzt kommt es!!! Bitte alle festhalten, anschnallen und vorher tief Luft holen!!! -
30 [in Worten dreißig] W 140 besitzt!!!
Weitere Kontaktaufnahme erfolgt. Und bitte!!! Erzählt mir nie wieder, dass ich zu W 140-verstrahlt bin. Es gibt weit stärker W 140-Positive.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
251 Antworten
Zitat:
@Zenobia_V6 schrieb am 10. April 2017 um 14:26:53 Uhr:
mit einem Ford Focus darf man doch gar nicht nach Sylt fahren![]()
Da ist was wahres dran, man sieht auf Sylt einen Opel oder Ford eher selten. Es dominiert stückzahlmäßig das Premiumsegment ; Stern , Niere und Zwiebelringe. Wenn man dort tatsächlich mal ein Ford sieht , ist gleich ein großes „Hallo“ sieh da ! ein Ford, ein Ford, ein Ford.
Danke für diese äußerst qualifizierte und detaillierte Darstellung !!
Eine der mikroskopisch wenigen korrekten Beschreibungen der Mythen:
Autoreisezug-Sylt und Garagenbreite.
Ansonsten hunderte / tausende falsche Darstellungen...
Wenn man wissen will, wie sich falsche Mythen entwickeln und sich immer wieder neu aus sich selbst heraus nähren:
Diese beiden Mythen sind (schon fast im wissenschaftlichen Sinne) bestes Anschauungsmaterial dafür.
Aber die Masse plappert halt lieber einfach nach...
Also: Stern-Danke für Deinen äußerst qualifizierten Beitrag !
Zitat:
@Rostlöser52522 schrieb am 10. April 2017 um 15:16:49 Uhr:
Erstmal paar kleine Anmerkungen:
- V12 und anklappbare Außenspielgel gab es ab Modellstart 1991, nicht erst ab 1994
- Und das Cockpit des R129 ist zwar dem des W/V/C140 ähnlich, aber nicht identisch.
Zum Autoreisezug nach Sylt:
Die Bahn hatte damals drei unterschiedliche Typen solcher Transportwaggons im Einsatz.
Einer war der "DDm 915", dessen Führungsschienen für den 140er tatsächlich zu schmal
waren. Dieser Typ wurde dann umgebaut - wobei das aber auch nicht nur wegen des
W140 ... auf die anderen beiden Typen passte der W140 problemlos.![]()
In normale Standart-Garagen, und Standart-Waschanlagen, passte der W140 auch
problemlos. Bei den Fertiggaragen hatte Fa. Fels nur bis mitte der 1990er Jahre noch
zwei Ural-Kompakt-Typen im Programm die noch aus der Zeit stammte, wo der VW Käfer
das Maß aller Auto-Bauten war, da passte der W140 tatsächlich nicht rein.
Ansonsten ist der W140 natürlich wirklich ein Topauto, welches zu seiner Zeit
nicht nur den Vorgänger W126, sondern auch den kompletten Wettbewerb in
den Schatten stellte. Wobei man an Größe und Form des W140 und an der
Leistung des V12 aber auch gut ablesen konnte, wie tief der BMW-E32-V12-Stachel
im Daimler-Fleisch gesteckt hatte ...![]()
In Deutschland polarisierte der W140 zunächst aber wirklich sehr ...![]()
http://nast-sonderfahrzeuge.de/.../image12753.jpg
... heute, neben einem aktuellen SUV, fragt man sich aber schon sehr, was an Form
und Größe des W140 damals so provokant war ...![]()
Der Nachfolger, W220 stellte dann aber auch den W140 wieder in den Schatten,
so fand die S-Klasse mit dem W220 wieder zu alter Elegance zurück, und katapultierte
der W220 die S-Klasse mit 500PS (V8 Kompressor) bis 612PS (V12 BiTurbo) in ganz
neue Leistungsregionen.![]()
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
Hervorragender Beitrag !
Zitat:
@ZiKla schrieb am 15. Mai 2020 um 07:35:13 Uhr:
Hallo,
Dass S-Klasse-Fahren im Alter nicht günstiger wird und die Autos schon neu im Unterhalt ordentlich Geld kosten, ist eine Binsenweisheit. "Isso".
Auch der W126 war nie ein Billigauto, mit dem man ohne Pflege 200.000 Km fahren konnte. Ich erinnere mich, dass der Service ähnlich lag wie heute. Der Gag war, dass man solch ein Auto bis 600.000 Km bei normaler Checkheftpflege zuverlässig fahren konnte. Als es aktuell war.
Was der W140 im Vergleich zum 126er konnte, war den Schritt von den 70ern in die 90er zu gehen. In Bezug auf Geräusch, Straßenlage bei 230+, Klimaautomatik und Sitze war der W140 einfach die nächste Evolutionsstufe. Benchmark waren sie sowieso immer. Selbst der Lexus LS 400 hatte nämlich Schwächen und knackte die 300 PS erst sehr spät.
Ich hatte sie alle und mein Favorit beim S ist nach wie vor der W126 560. Weil er super läuft, vergleichsweise günstig ist und für mich persönlich einfach das Auto meiner Jugend ist. Irgendwann hole ich mir wieder einen, aus nostalgischen Gründen.
Aber der W140 ist trotzdem das bessere Auto.
Der W220 war wiederum besser, weil er schlichter, leichter und technisch mit dem M113 3-Ventiler und der 7G-Automatik dann auch viel moderner und etwas sparsamer war. Der Rost und die billige Ausführung waren jedoch nicht mercedestypisch. Ein Klassiker wird dieses Ding nie. Auch wenn der 600 in L "mit Alles" als FL ein großartiges Auto war. Die Szraßenlage bei 250 war nochmals stark verbessert. Damals war das wichtig.
Der W221 war dann qualitativ ein Quantensprung. Innen und außen modern, wobei das Außendesign für mich nicht so zeitlos ist wie bei den Vorgängern. Das Fahrwerk eine andere Welt.
Der W222 ist da eher ein Facelift. Er ist das bislang mit Abstand beste Auto das ich je fuhr. Er toppt sogar den C216. Der 4L Biturbo mit 455 PS ist trotz Downsizing ein Sahnemotor. Die Sitze sind Benchmark. Ebenso die Klimatisierung. Da zieht auch beim Einsteigen im Sommer nichts mehr.
Damit versüßt man sich den Alltag und es gibt keinen Grund, für dasselbe oder gar mehr Geld irgendwelche Prollkisten, Monster-SUvs oder gar irgendwas aus dem VW-Kontern zu fahren. Ein Bekannter von mir arbeitet bei Rolls Royce und wir haben die Autos mal verglichen. Der RR kostet fast 3x so viel wie der Mercedes und wir waren uns einig, dass er für Selbstfahrer keine 5% besser ist. Er ist ein Quäntchen leider und die Klimatisierung ist einen Ticken komfortabler. Das war´s.
Zudem ist man mti einem Mercedes S im Originalzustand stets gut angezogen.
Nach wie vor kann man sich damit überall blicken lassen.
Man betrachte daneben einen BMW X7, einen VW Touareg, einen Audi A8 mit seiner Aggro-Front oder gar einen Rolls Royce.
Zurück zum Thema:
Der W140 passte stets auf den Autozug nach Sylt. Wir hatten 1991 einen der ersten W140, einen 400 SE, und waren mindestens 1x im Jahr mit dem Autozug dort.
Man musste nur die Spiegel einfahren, so wie heute mit dem Ford Mondeo.
Wer heute einen W140 sucht muss wissen, dass solch ein Wagen Geld kostet.
Auch bei Mercedes, selbst bei den 124 und 126, ist nichts für die Ewigkeit.
Der jüngste W140 ist heute 22 Jahre alt. Natürlich geht da mal etwas kaputt. Das Auto war aufwändig konstruiert, die Klimaanlage ist "verbaut", das Fahrwerk muss viel schleppen.
Dennoch finde ich können versierte Bastler einem W140 eine Chance geben. Man kann auch den berühmten Verdampfer selbst wechseln. Eine freie Werkstatt macht das für 1.500 Eur.
Ein 5G-AT-Getriebe gibt es für 3.000 Eur inkl. Einbau.
Wer aber den Vergleich zu den Wartungs- und Reparaturkosten eines neuen Kia Rio anstellt, sollte die Idee, einen Youngtimer zu fahren, sofort beerdigen.
Das macht auch nichts, es gibt tolle neue Autos. Noch nie waren richtig gute Autos so günstig und wer einmal ohne "S-Klasse-Brille" einen Ford Mondeo Vignale Jahreswagen für 30.000 Eur mit einem W140 S320 für 15.000 Eur (darunter gibt es nämlich, entgegen dem Artikel, die richtig guten W140 nicht), vergleicht wird feststellen, dass der Ford richtig viel deutlich besser kann. Die Turbo 4-Zylinder laufen mittlerweile fast so kultiviert wie die MB 24V 6-Zylinder. Nur die dicken Fenster des S und der somit hohe Geräuschkomfort ist besser. Aber, ganz ehrlich, das merkt kaum jemand. Die Leute sind heute gar keine "kugelsicheren" Autos mehr gewohnt und würden Car Play, Assistenzsysteme, Einparkhilfe und Isofix mehr vermissen als die Möglichkeit, sich bei 250 Km/h leise unterhalten zu können, während hinten zwei Passagiere schlummern.
Diese Zeiten sind einfach vorbei. Ich kenne keine Ehefrau, die heute NICHT herummosert, wenn über 220 gefahren wird. Die 90er sind vorbei. Leider.
Meine Frau fährt seit einem Jahr einen Ford Kuga. Der 1,5L Motor hört sich im Normalbetrieb gar nicht so ordinär an. Der 6-G Wandlerautomat schaltet sanfter als die MB 7-G, insbes. im Winter.
Hinten hat man mehr Platz als im W222 kurz. Bis 160 läuft das Ding ruhig und sanft. Darüber würde ohnehin sofort das Gemosere losgehen.
Deshalb habe ich den W222 verkauft und spule meine paar Kilometer mit der alten C-Klasse ab. Meist arbeite ich ohnehin im Home Office oder fliege ins Ausland. Zum Flughafen kommt man auch mit einem C. und ich spare mir das Nettogehalt eines Sachbearbeiters pro Jahr an Unterhaltskosten.
Mit der Familie fahren wir Ford. Niemand schmiert mehr ein Schokoladeneis in hellbeige Ledersitze, ein plattes Fahhrad wird mit geschlossenem Kofferraum aus dem Wald geholt und die Einkäufe (bzw. die Frau damit...) verkratzen keine lackierte Stoßstange.
Es ist zwar traurig, nach über 25 Jahren S-Klasse "Servus" zu sagen, aber es ist viel leichter als man meinen würde.
Auch wenn meine Nachbarn möglicherweise denken, ich sei arbeitslos und pleite... ;-)
Wer wirklich im Alltag eine günstige S-Klasse fahren will, sollte sich einen wirklich guten W126 300 SE suchen und diesen gut pflegen. V.a. geht es dabei um das Entsalzen der Karosse und penible Flüssigkeitskontrolle. Die W140 sind heute etwas für Profis. W220 sind Rostbeulen. W221 schon zu komplex und der W222 ist ja ein recht aktuelles Auto, das in gutem Zustand noch über 50k kostet. Für Vielfahrer mit dem nötigen Budget ist der W222 das Maß der Dinge. Aber auch dieser wird keine 400.000 Km ohne Probleme laufen. Also mit wenig Km aus 1. Hand kaufen.
Aber man sollte immer bedenken, was man dafür ausgibt.
Ein S ist eigentlich ein Firmenauto für Vielfahrer.
Ein Kunde, älterer Herr, auch S-Klasse-Nutzer, sagte mir einmal, dass man sich auch als Geschäftsführer ein solches Auto nicht leisten sollte, wenn nicht auch der Chauffeur dabei über sei. Dann verdiene der Wagen (und der Chauffeur) Geld, weil man während der Fahrt hinten arbeiten und sehr zügig und sicher reisen könne.
Leuchtete irgendwie ein.
Der Mann chartert auch Flugzeuge für sich und seine Manager, um keine Zeit für Checkin, Security usw zu verlieren. Aber erst seit die Concorde eingestellt wurde...
Gute Fahrt!
Gruß,
ZK
Sehe ich such so. S-Klasse würde ich nie fahren wollen, viel zu teuer, vor allem im Alter.
Auf Langstrecke macht sich auch die E-Klasse gut und für alles andere ist bereits eine E-Klasse zu gross.
Und ob eine ältere S-Klasse soviel hermacht, für diejenigen denen ‚Prestige’ wichtig ist?
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Preis ist das Eine. Das kann man so sehen [Es ist auch preislich wohl so.] und entscheiden.
Aber eine S-Klasse fährt einfach besser als eine E-Klasse, ob auf mittleren Strecken oder auf Langstrecken. (Auf Kurzstrecken verbietet sie sich wie schon oft angesprochen aus technischen Gründen.)
Wer Prestige braucht (traurig genug.)... - Hatte ich hier schon einmal öfters: Der soll von mir aus Jaguar, Bentley, Rolls Royce oder xy fahren. So gesehen bin ich froh, dass ich ein altes Auto fahre. Da ist der Neidfaktor weitgehend weg.
Brauchen tut man eine S-Klasse - immer im hervorragenden Zustand egal welchen Alters; sonst fährt sie nicht wie eine S-Klasse - nicht unbedingt. Sie macht aber unglaublichen Komfort, Fahrkomfort, Entschleunigung, Ruhe, Erholung und Fahrspaß.
Eine Stereoanlage für EUR 680.000,- braucht man auch nicht unbedingt. Sie klingt aber überirdisch! (hört man auch als absoluter Laie und Nichtmusiker) und macht....teilweise s. o.
Ein Offshore-Boot mit 2.700 PS (2 x 1.350 PS) und knapp 13 m Länge z. B. "SL 44 OUTERLIMITS" für ca. 1,8 Mio. Euro braucht man auch nicht unbedingt. Macht aber eine unglaubliche Beschleunigung und unglaublichen Spaß, (wenn man Boots-Fan ist).
XXX qm Wohnfläche braucht man auch nicht unbedingt. Es ist aber schön und man kann z. B. bequem "wüste Orgien feiern (mit 18-jährigen Mädels)"
.
Ein super Segelflugzeug für XXX TEUR (ein entfernter Verwandter von mir) braucht man auch nicht unbedingt. Er ist aber seit seiner Jugend Segelflug-Fan. Es sei ihm gegönnt.
u. ä.
Alles was sehr gut, sehr angenehm, sehr schön etc. ist, ist teuer, unmoralisch, umweltschädlich oder macht dick. Egal! Ich lebe nur einmal!
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Hallo,
es hat ja jeder seine unterschiedlichen Betrachtungsweisen und das liegt häufig daran, dass jeder eine andere Priosierung bei den Fahrzeug Qualitäten hat.
Ich bin Jahrgang 1950 und natürlich ab 1968 durch VW Käfer, Ponton, Flosse, BMW Neue Klasse, BMW 2800 CS geprägt. Letzteren besaß ich übrigens fast 30 Jahre. Genau diesen Wagen verlieh ich damals mal an meinen Bruder, der einen unverschuldeten Unfall hatte, so dass mir ein Leihwagen mit 2,8 Liter Hubraum zustand. Es war ein 116er als 280 SE.
Das Ding hat mich glatt geflasht mit seiner Solidität und einfach dem Gefühl unterm Hintern. Ich habe dann als 27-jähriger vom selbstverdienten Geld einen neuen 450 SE bestellt und in Sindelfingen abgeholt. Der V 8 war die Offenbarung schlechthin und der Wagen war und ist Klasse. Aber das Fahrwerk hatte Grenzen. Also auf nach Affalterbach. 1979 erhielt der 450 SE eine Tieferlegung, härtere Dämpfer, den AMG Frontspoiler, das AMG Silberpfeil Lenkrad und gescheite Reifen und Felgen. Nun hatte ich endlich den viertürigen Sportwagen, mit dem man Porsches jagen konnte, denn genau das wollte ich.
Zehn Jahre später folgte ein neuer katloser 300 PS 560 SEL, auch dieser erhielt die erforderlichen AMG Zutaten für ein schönes strammes Fahrwerk, dreiteilige BBS mit 9 und 10 Zoll und die entsprechenden Reifen. Ich erinnere mich genau an Fahrten auf der kurvigen A 3, als Anfang der 90er der vor mir fahrende V 140 600 SEL in den Kurven über 200 km/h tanzte, mir schließlich Platz machte, noch eine Zeitlang hinter mir blieb und schließlich im Rückspiegel verschwunden war.
Den W 140 ließ ich als Neuwagen aus, später hatte ich mal einige Jahre einen frühen 600 SE mit 408 PS in meiner Sammlung, aber das ist eine andere Geschichte.
1999 bekam ich einen der ersten V 220, einen S 55 lang AMG, damals zunächst nur lieferbar mit dem weichen Luftfahrwerk Airmatic. Unfahrbar, kann ich nur sagen. Der Wagen hatte V/max Aufhebung und lief 280 km/h. Aber in schnellen Autobahnkurven eierte das Ding auf der Straße, dass man es mit der Angst bekommen konnte. Mercedes Fahrwerksversuch und AMG versuchten, das Fahrwerk härter und präziser hinzubekommen, ganz ohne Erfolg.
Die Lösung war dann eine Wandlung, ich gab das Auto zurück und erhielt 2000 ein fast identisches neues Brüderchen, diesmal mit dem feinen ABC Fahrwerk, das auch schnelle Autobahnkurven gelangweilt wegsteckt und so muss es sein, meiner Meinung nach.
Ich habe alle meine alten S-Klassen noch, der 450 SE ist restauriert worden, weil ich die ersten Jahre ihn auch noch im Winterbetrieb hatte, alle anderen haben nie Winterbetrieb gesehen, im Winter wurden die S-Klassen einfach nicht gefahren. Demnach ist auch der S 55 AMG völlig rostfrei.
Welches ist die beste S-Klasse? Für mich der S 55, ganz klar, er kann am meisten, ist objektiv der beste und er sieht elegant und großartig aus, die letzte S-Klasse unter Bruno Sacco! Trotzdem fahre ich sehr gerne auch die 116er und die 126er, wegen ihrer Eleganz, weil man eine Zeitreise macht und man ein gutes Gefühl unterm Hintern hat.
Ich brauche aber immer eine leicht modifizierte S-Klasse, mit sportlicher Betonung, mit besserem Fahrwerk, mit dem stärksten lieferbaren Motor. Benzinverbrauch ist mir egal und Komfort auch.
Selbstverständlich respektiere ich aber andere Mercedes-Fans, die andere Prioritäten haben bei der Auswahl des Lieblings-Daimlers!
Gruß
Ralf
Zitat:
@Primotenente schrieb am 14. Oktober 2023 um 07:12:40 Uhr:
Sehe ich such so. S-Klasse würde ich nie fahren wollen, viel zu teuer, vor allem im Alter.
Auf Langstrecke macht sich auch die E-Klasse gut und für alles andere ist bereits eine E-Klasse zu gross.
Und ob eine ältere S-Klasse soviel hermacht, für diejenigen denen ‚Prestige’ wichtig ist?
Man muss sich doch was gönnen können. Kaum was anderes fährt sich durch Deutschland wie ein W140:er. Am Morgen aus der Fähre in Rostock. Mitgebrachtes Frühstück auf einen Rastplatz nahe Güstrow essen. Dann ohne weitere Pause nach Berg bei Hof fahren. Tanken, einen Riesenbockwurst mit Semmel essen, pipi machen und dann nach Brannenburg (in der Nähe von Kiefersfelden) ohne weitere Pause fahren. Aussteigen und sich anfühlen wie nur um die Ecke gefahren zu sein, völlig fit und munter. Im Hotel einchecken und dann weiter zum Italiener um einen leckeren Mahlzeit zu verzehren.
Den Komfort einer S-Klasse kannst du nie in einen Kleinwagen wie eine E-Klasse bekommen, und besonders nicht den Raumgefühl eines W140:ers, erzeugen durch die riesigen Fensterscheiben und den großen Abstand zur Deckenkante.
Ich bin genügend E-Klasse als Leihwagen bei Werkstattbesuche gefahren, um den Unterschied beurteilen zu können. Mittlere und lange Strecken würde ich niemals in so eine Sardinendose verbringen wollen. Und der W140:er ist auch nicht zu groß um in die Stadt, um Einzukaufen, zu fahren.
Und was ist "im Alter"? 32 Jahre und 450.000 km macht doch kein Auto alt, besonders nicht ein Mercedes.
Prestige? Den Wort kenne ich überhaupt nicht.
Herrlich diese Beiträge von Ralf und Marie! Das mag ich so an dieses Forum, solche sympatische Berichten. Ich kann nicht so ein lange Fahrerfahrung mit S-Klasse teilen, aber bin da auch etwas jünger. Aber jede Langstrecke die mit dem S500 oder CL600 (beide mit ABC) gefahren werden ist ein Genuss.
OT: Habe nächstes Jahr (24-25 August) vor zur Schöne Sternen Festival zu kommen. Vielleicht sieht man dort der ein oder andere von diesem Forum?
W140 = Echte Liebe !
Zitat:
@Marie_L schrieb am 15. Oktober 2023 um 02:17:12 Uhr:
Zitat:
@Primotenente schrieb am 14. Oktober 2023 um 07:12:40 Uhr:
Sehe ich such so. S-Klasse würde ich nie fahren wollen, viel zu teuer, vor allem im Alter.
Auf Langstrecke macht sich auch die E-Klasse gut und für alles andere ist bereits eine E-Klasse zu gross.
Und ob eine ältere S-Klasse soviel hermacht, für diejenigen denen ‚Prestige’ wichtig ist?
Man muss sich doch was gönnen können. Kaum was anderes fährt sich durch Deutschland wie ein W140:er. Am Morgen aus der Fähre in Rostock. Mitgebrachtes Frühstück auf einen Rastplatz nahe Güstrow essen. Dann ohne weitere Pause nach Berg bei Hof fahren. Tanken, einen Riesenbockwurst mit Semmel essen, pipi machen und dann nach Brannenburg (in der Nähe von Kiefersfelden) ohne weitere Pause fahren. Aussteigen und sich anfühlen wie nur um die Ecke gefahren zu sein, völlig fit und munter. Im Hotel einchecken und dann weiter zum Italiener um einen leckeren Mahlzeit zu verzehren.
Den Komfort einer S-Klasse kannst du nie in einen Kleinwagen wie eine E-Klasse bekommen, und besonders nicht den Raumgefühl eines W140:ers, erzeugen durch die riesigen Fensterscheiben und den großen Abstand zur Deckenkante.
Ich bin genügend E-Klasse als Leihwagen bei Werkstattbesuche gefahren, um den Unterschied beurteilen zu können. Mittlere und lange Strecken würde ich niemals in so eine Sardinendose verbringen wollen. Und der W140:er ist auch nicht zu groß um in die Stadt, um Einzukaufen, zu fahren.
Und was ist "im Alter"? 32 Jahre und 450.000 km macht doch kein Auto alt, besonders nicht ein Mercedes.
Prestige? Den Wort kenne ich überhaupt nicht.
Wie man W140er mit W210er vergleichen kann ist mir nicht klar.
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 15. Oktober 2023 um 08:40:43 Uhr:
Wie man W140er mit W210er vergleichen kann ist mir nicht klar.
Beide Rosten sehr gerne

Zitat:
@Marie_L schrieb am 15. Oktober 2023 um 02:17:12 Uhr:
Man muss sich doch was gönnen können. Kaum was anderes fährt sich durch Deutschland wie ein W140:er. ... Aussteigen und sich anfühlen wie nur um die Ecke gefahren zu sein, völlig fit und munter.
Den Komfort einer S-Klasse kannst du nie in einen Kleinwagen wie eine E-Klasse bekommen, und besonders nicht den Raumgefühl eines W140:ers, erzeugen durch die riesigen Fensterscheiben und den großen Abstand zur Deckenkante.
Genau das ist es! Das Fahrgefühl ist unbeschreiblich!!! Der Raum / Raumgefühl! Man steigt erholt auf dem Wagen aus. Dafür ist er auch gebaut. Wie lautete damals die Mercedes-Werbung: Nach hunderten von Kilometern ist ihre Arbeit erledigt. (Nicht sie!)
Die Souveränität wie der Wagen dahingleitet, um nicht zu sagen schwebt, ist unvergleichlich.Natürlich nur, sofern er völlig in Ordnung ist - auch oder gerade bei einem gewissen Alter. Das ist etwas, was ich übrigens ca. 95 % der alten S-Klassen abspreche.
Wer einen Sportwagen braucht? Nun gut, Porsche 993 GT3 (RS) etc. mit Überrollkäfig, Zentralverschlussrädern etc. Damit kann man natürlich höhere Kurvengeschwindigkeiten auf der Autobahn oder auf der Nordschleife realisieren. Der Ansatz für eine S-Klasse ist jedoch ein anderer.
Ein W 210 rostet - tendenziell, wenn auch nicht bei jedem Fahrzeugvergleich, - erheblich mehr als ein W 140.
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 15. Oktober 2023 um 08:40:43 Uhr:
Wie man W140er mit W210er vergleichen kann ist mir nicht klar.
Viele / (die meisten) haben technisch keine Ahnung. Sonst würden sie niemals eine S-Klasse abgespeckt an allen Ecken und Kanten und mit MacPherson-Federbeinen etc. oder einen XYZ oder ABCD dem ultimativ konstruieren W 140 vorziehen. Subjektiver Geschmack, insbesondere an Optik, ist etwas ganz anderes. Auch wer natürlich die neueste USB-Schnittstelle und Bing-Bing braucht soll sich das kaufen. Es ändert nichts an der technischen / konstruktiven Ausnahmestellung des W 140.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 15. Oktober 2023 um 08:40:43 Uhr:
Wie man W140er mit W210er vergleichen kann ist mir nicht klar.
Hallo,
das ist einfach: Der W210 ist, wenn man nicht das Pech hat, eine Rostlaube erwischt zu haben, ebenfalls ein hervorragendes Fahrzeug. Der fährt phantastisch, hat extrem viel Platz, man konnte ihn mit einem V8 bestücken.
Das ist dann schon in Reichweite.
Langlebig sind die Dinger auch! Bei den Taxiunternehmern war der 210er zusammen mit dem 212er die beliebteste Baureihe (ja, viele hatten vorher W123 und W124).
So einen 210 AMG Kombi würde ich auch feiern als bekennender W140 Fan.
Grüße,
Th.
Zitat:
@avanti1130 schrieb am 15. Oktober 2023 um 07:23:57 Uhr:
Herrlich diese Beiträge von Ralf und Marie! Das mag ich so an dieses Forum, solche sympatische Berichten. Ich kann nicht so ein lange Fahrerfahrung mit S-Klasse teilen, aber bin da auch etwas jünger. Aber jede Langstrecke die mit dem S500 oder CL600 (beide mit ABC) gefahren werden ist ein Genuss.
OT: Habe nächstes Jahr (24-25 August) vor zur Schöne Sternen Festival zu kommen. Vielleicht sieht man dort der ein oder andere von diesem Forum?
Hallo Avanti,
in Hattingen sehen wir uns evtl. Ich bin einer, der immer die Autos auf dem roten teppich vorstellt!
Gruß
Ralf
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 15. Oktober 2023 um 08:40:43 Uhr:
Wie man W140er mit W210er vergleichen kann ist mir nicht klar.
Zitat:
@tw.ghost schrieb am 16. Oktober 2023 um 02:16:58 Uhr:
Der W210 ist, wenn man nicht das Pech hat, eine Rostlaube erwischt zu haben, ebenfalls ein hervorragendes Fahrzeug. Der fährt phantastisch, hat extrem viel Platz (...). Langlebig sind die Dinger auch!
Kann ich nur bestätigen! Die Innenausstattung war im Vergleich zum W124 ein Quantensprung. Bei einem guten 210er mit Lederausstattung steigt man nach mehreren hundert Kilometern viel entspannter aus, als bei früheren E-Klassen bzw. "Mittleren Klassen".
Ich habe mir vor ein paar Jahren ein rostfreies Exemplar aus Mailand geholt - als 1996er E300 Saugdiesel mit dem legendären OM606. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren 2023 nur noch etwas mehr als 100 dieser Autos angemeldet. Eine klasse Langstrecken-Limousine - kann ich nur empfehlen.
So langsam wird aus meiner Sicht auch das Vieraugen-Design wieder mehr gewürdigt: Für damalige Verhältnisse ein sehr fortschrittliches Design an einem Fahrzeug, das man heutzutage kaum noch auf den Straßen sieht...