desorientierte Rentner
auf der A2 Fahrtrichtung von Berlin nach Hannover stand mal auf der mittleren der drei Fahrspuren ein Kleinwagen aus Holland, während die beiden Insassen, die zusammen 150 Jahre alt waren, die Schilderbrücke über der Autobahn mit ihren Straßenkarten abglichen.
Ich habe sie leben lassen.
Das gleiche gilt für den Opa, der auf sonst leerer Autobahn die linke Spur blockiert, weil er meint, daß er das darf, weil er Deutschland nach dem Krieg ganz alleine wieder aufgebaut hat.
Wir sind Verkehrs-"Teilnehmer" und keine Richter am Steuer.
Und das ganze gilt also auch bezüglich Drängeln!
226 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Das ist nicht nur egoistisch, das ist Straßenverkehrsgefährdung pur...
..und passiert andauernd, sehe ich als Vielfahrer fast jeden Tag...
Auf der AB habe ich eigentlich wenig Probleme mit Senioren, ausser vielleicht, wenn sie vor einem in Zeitlupe auf die AB auffahren... Die halten sich eh meist eher fern von der AB. Da ich beruflich tagsüber in der Pampa von Westmittelfranken unterwegs bin, treffe ich da oft auf "Mann mit Hut" oder "Frau ohne Hut", die das Autofahren angefangen hat, seitdem der "Mann mit Hut" daneben dies nicht mehr kann...
Aber ist OK, schließlich sind das die Kunden für meine Medikamente...
Bin mal hinter einem recht langsamen Schleicher gehangen, wir hatten am Ende die gleiche Arztpraxis als Ziel. Als ich ihn dann Aussteigen gesehen habe, wusste ich, dass er im Vergleich zu seiner Aussteigegeschwindigkeit extrem rasant gefahren war... Alle Achtung!
Generell langsame Senieren kann man ja relativ leicht überholen, viel schlimmer sind die "Kurvenbremser", jede Kurve mit 30 km/h, auf der geraden dann 100, an Stellen, wo man überholen kann, weil länger geradeaus oder gar 2-spurig, dann 120. Da macht hinterherfahren Spass...
Zitat:
Original geschrieben von Xipho
..und passiert andauernd, sehe ich als Vielfahrer fast jeden Tag...
Diese leidige Erfahrung muß ich auch ständig machen...😠
Eigentlich ist es ja auch ziemlich "fahrlässig" vom Staat,man macht seinen Lappen,und dann darf man Fahren,bis man in die Kiste hüpft,ohne jegliche nach überprüfungen.
Jeder Pilot und Kapitän wird regelmäßig geprüft,gut ein wenig mehr Verantwortung haben die schon.
Aber hat ein KFZ Lenker nicht auch ein wenig Verantwortung?
Zitat:
Original geschrieben von Xipho
...viel schlimmer sind die "Kurvenbremser", jede Kurve mit 30 km/h, auf der geraden dann 100, an Stellen, wo man überholen kann, weil länger geradeaus oder gar 2-spurig, dann 120. Da macht hinterherfahren Spass...
Kenn ich zur Genüge. Erst wundert man sich warum sie so abrupt bremsen und dann warum sie auf einmal so aufs Gas gehen 😁.
Auf solche und ähnliche Verhaltensweisen werden wir uns aber vermehrt einstellen müssen. Wir haben in Deutscchland zunehmend mehr ältere Menschen und die durchschnittliche Lebenserwartung steigt.
Klar is nicht automatisch jeder >60 Jahre ein Verkehrsrisiko, aber Sehfähigkeit und Reaktionsvermögen lassen im Alter nunmal nach. Insofern ist ein wie auch immer gearteter regelmäßiger Test ab einem bestimmten Alter durchaus sinnvoll. Und dieses nicht nur, um Otto Bleifuß die ungehinderte Durchfahrt zu ermöglichen, sondern auch um Schaden von Leuten abzuwenden, die ihre eigenen Fähigkeiten evtl. nicht mehr realistisch einschätzen können. Oftmals fahren diese z.B. mit einer schon lange nicht mehr ausreichenden Sehhilfe, nur fällt es den Betreffenden durch das langsame und allmähliche Abnehmen der Sehstärke nicht auf.
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Allerdings kommen auch vermehrt die Cowboys der linken Spur ins Rentenalter, und ich denke, dass die auch im Alter ihren Benz noch recht flott fahren werden. Gelernt ist gelernt... Künftige Rentnergenerationen werden sicher sportlicher fahren als die jetztige Traktor/Goggomobil/Mercedes 200D-Generation...
Kleiner Tipp am Rande: wer im Alter noch heizen will, sollte rechtzeitig auf seine Blutzuckerwerte achten und sie ab und zu mal messen lassen...
Zitat:
Original geschrieben von Xipho
wer im Alter noch heizen will, sollte rechtzeitig auf seine Blutzuckerwerte achten und sie ab und zu mal messen lassen...
Was hat denn das speziell mit dem Heizen zu tun? Ist da nicht die Sehschärfe ungleich wichtiger?
Spät und schlecht eingestellter Diabetes ist sicher einer der Hauptgründe für schlechtes Sehen im Alter! (diabetische Retinopathie, grob gesagt schädigt der Zucker die Blutgefäße im Auge). Ohne so was fährt sichs im Alter wesentlich leichter (vorausgesetzt, man bekommt keine Demenz, aber dann kann man das Autofahren eh vergessen...)
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Was hat denn das speziell mit dem Heizen zu tun? Ist da nicht die Sehschärfe ungleich wichtiger?
was nützt Dir das "sehen",wenn Du wegen zu niedrigem Blutzuckerspiegel am Steuer bei Tempo 200 bewusstlos wirst?
Zitat:
Original geschrieben von Jan 72
was nützt Dir das "sehen",wenn Du wegen zu niedrigem Blutzuckerspiegel am Steuer bei Tempo 200 bewusstlos wirst?
Das ist mir klar. Nur ist das bei Tempo 100 auch nicht minder gefährlich. Deswegen fragte ich ja, was das speziell mit dem "Heizen" zu tun hat.
Unterhalten sich zwei ältere Herren.
- "Was macht dein Zucker?"
- "Na, der zuckt noch!"
(Kleiner Scherz am Rande) 😉
Der Zucker zuckt.
Der Rhein ist wieder rein.
Der Neckar meckart.
Der Kocher kocht.
Die Jagst jagt.
Der Bach macht Musik.
Das Saal rinnt.
...
Zitat:
Original geschrieben von Xipho
Generell langsame Senieren kann man ja relativ leicht überholen, viel schlimmer sind die "Kurvenbremser", jede Kurve mit 30 km/h, auf der geraden dann 100, an Stellen, wo man überholen kann, weil länger geradeaus oder gar 2-spurig, dann 120. Da macht hinterherfahren Spass...
...und wenn man ganz gemein ist, dann könnte man das als Nötigung auslegen...
Was anderes wärs, wenn er dich irgendwo vorbei lassen würde, nur macht das leider kaum einer...
Ein hauptproblem ist auch, das sich fast alle Verkehrsteilnehmer nicht so ganz mit den Regeln auskennen und nicht so recht wissen, wie was bestraft werden könnte...
Es wird immer auf die Raser geschimpft, das man selbst aber seinen Lappen viel schneller los werden kann, als so ein 'gemeiner Raser', darüber denkt niemand nach...
Thema 1: Rechts überholen von Kolonnen. Ich fahre meine 120 rechts auf der Autobahn. Warum sollte ich auf die Bremse latschen, wenn der nächste LKW noch 1km entfernt ist, aber alle jetzt schon vor lauter Schreck "Am Horizont ist ein LKW" auf die linke Spur wechseln und dadurch nur noch 80 gefahren wird? Dann gehe ich vom Gas, rolle mit 100 auf den LKW zu und beginne bei 100m Abstand, mir eine Lücke zu suchen. Passt fast immer, ich bin schneller, die anderen sind schneller, als wenn ich mich mit 80 an das Ende der Kolonne hängen würde. Oft hat die Kolonne bis dahin auch wieder beschleunigt und mich wieder überholt.
Dazu gehört natürlich auch, dass man Leute vor sich einscheren lässt, wenn man links fährt und rechts einer auf den LKW zufährt.
Thema 2: Auffahren auf die AB. Ist es eigentlich zu viel verlangt, mal einen oder zwei Gänge runterzuschalten, Vollgas zu geben und bis zum Ende der Beschleunigungsspur zu beschleunigen? Die Kurve vorher auch etwas zügiger nehmen, dann kommt man mit 110 auf die AB, dann muss auch niemand panisch nach links wechseln und sich dort bedrängen lassen. Aber nein, wir bremsen in der Kurve vorher auf 30 ab und beschleunigen dann langsam auf 60, um damit in der Mitte der Beschleunigungsspur auf die Fahrspur zu wechseln... wir haben ja geblinkt, damit müssen schon längst alle rücksichtsvollen Autofahrer auf der linken Spur sein, und die anderen müssen eben bremsen... und dann auf der Fahrspur kommt der Wagen langsam in einen Drehzahlbereich, wo er beschleunigt. Jetzt richtig beschleunigen, damit der Kerl, der da links neben uns ist (AdR: weil wir ihn abgedrängt haben) uns nicht überholen kann. Wäre ja noch schöner.
Am Ärgerlichsten finde ich es immer, hinter solchen Leuten her auf die AB zu fahren, weil ich dann genau weiß, jetzt gehts schief, und ich kann einfach nichts dagegen tun...
MfG, HeRo
@ Hero
Thema 1: Dein Verhalten ist zwar eigentlich auch nicht erlaubt, aber in so einem Fall ok.
Thema 2: Volle Zustimmung. Wenn ich auf die Autobahn möchte und jemanden vor mir habe, dann sehe ich zu, einen möglichst großen Abstand zu lassen --- damit ich Platz habe und "selbstständig" einfädeln kann, d.h. nicht unter seinen Fehlern leide.
Ach ja, das liebe Alter...
Hab da auch schon so meine Erfahrungen mit gemacht. Vor einiger Zeit gurkte ne kleine Omi vor mir in ihrem 30 Jahre alten Benz her, mit geschätzten 10 km/h (30er Zone). Dann gings zum rechtsabbiegen. Anstatt einfach abzubiegen haut die den Rückwärtsgang rein und fährt einfach rückwärts!!!!!! Nach kurzem Gebrauch der Hupe hat sie das dann auch gemerkt, dass sich nicht alleine auf der Strasse befindet, konnte sich fast gar nicht mehr umdrehen um nach hinten zu sehen.
Anderes Beispiel, mein (leider Anfang dieses Jahres verstorbener) Opa: Nach einigen leichten Schlaganfällen war er nicht mehr wirklich in der Lage Auto zu fahren. Die ganze Zeit am japsen, konnte kaum noch gehen, war zwar noch fit im Kopf aber nicht mehr die Reaktion und Sehvermögen um ein Auto sicher zu steuern. Er hat sich dann irgendwannmal seinen Ford Scorpio geschnappt, ist losgedüst und hat so ziemlich alle Aussenspiegel eingeklappt und es nicht mal bemerkt.
Und jetzt der Witz: Auf die Frage an seinen Arzt, ob er nicht besser den Führerschein abgeben sollte, sagte der "das können sie nicht machen, der arme Mann fühlt sich dann ja alt!"
Die Oma meiner Freundin ist was ähnliches passiert. Sie hat dem Arzt gesagt, sie wolle den Führerschein freiwillig abgeben (das lob ich mir!), weil sie einfach ncihts mehr erkennen kann. Und siehe da, genau die gleiche Reaktion (nur anderer Arzt): "Ach was, das geht schon noch, sie können ja noch ein wenig sehen...".
Und deshalb bin ich auch der Meinung das Ärzte da ein besonderes Augenmerk drauf legen sollten. Es darf nicht sein dass es Menschen gibt die einfach kein Auto mehr fahren können (und es selber sogar sagen) und Ärzte daneben stehen und sagen es sei doch alles in Butter.
Evtl wäre es eine Möglichkeit, dass die Ärzte dann ja so einen Test bei irgendeiner Routinekontrolle anordnen können. Es ist ja nunmal so, dass man im Alter das eine oder andere Wehwehchen bekommt.