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Der V8 und ich

Audi S8 D2/4D
Themenstarteram 11. Oktober 2017 um 19:32

Hallo zusammen!

Wie ich ja hier und da schonmal angemerkt habe, bin ich grade dabei, mir einen Motor zu bauen.

Wie es dazu kam und wie sich das Ganze gestaltet, erzähle ich Euch hier. Ausserdem möchte ich die, die es interessiert, gerne an meiner Bastelei teilhaben lassen. Das Ganze wird nach und nach fortgeführt, bis alles fertig ist. Heute also Teil 1:

Wie alles begann:

Angefangen hat alles mit einer Anzeige auf eBay Kleinanzeigen.

Hier bot ein gewisser Denni einen AQH-Motor schon seit längerer Zeit an, und keiner wollte ihn haben. Also dachte ich mir, machste ihm ein halbwegs erträgliches Angebot, und wenn er damit einverstanden ist, haste einen Ersatzmotor einbaufertig parat, wenn meiner mal verreckt.

Selbstredend, dass ich ihn vorher mal grob zerlegen und einmal komplett rundherum neu abdichten würde. Auch bekannte Problemzonen wie das Ölkühlerröhrchen, abgenudelte Lichtmaschine, Kurbelwellensimmeringe, Thermostat etc. lassen sich natürlich in diesem Zustand auch super easy richten. Evtl. auch direkt die Ventilschaftdichtungen schonmal neu, und schon sollte meinem ruhigen Gewissen über einen guten Ersatzmotor nichts mehr im Wege stehen.

Nachdem alle meine Fragen bezüglich des Zustandes und der Laufleistung des Motors, eventueller Schäden oder Mängel sehr zu meiner Zufriedenheit beantwortet wurden (keinerlei Schäden oder Mängel, Checkheft gibts dazu, lief bis zum Ausbau vollkommen unauffällig, aber äusserlich sehr ungepflegt), machte ich also mein Angebot und wir wurden uns einig.

Dann gings los - der Transport musste organisiert werden. Da ich so etwas noch nie gemacht habe, hab ich mich etwas umgehört und kam auf die Seite Shiply . Dort kann man eingeben, was man wie versenden möchte, und daraufhin antworten Firmen, welche da auch reinschauen, und unterbreiten ihr Angebot.

Eine Firma wollte 77 Euro, einen Tag später dann 98.- und noch einen Tag später plötzlich 118.-

Als ich nachfragte, was aus dem Angebot mit 77.- geworden sei, kam nur ein kleiner Einzeiler: "das ist zu diesem Preis nicht machbar". Das nur als kleine Anekdote.

Ich fand also eine Firma, die den Transport für ca. 100.- übernahm, und erteilte ihr den Auftrag. Der Verkäufer verpackte und verzurrte den Motor noch für mich auf einer Palette, und schon konnte es los gehen. Alles hat einwandfrei geklappt, von der Abholung bis zur Lieferung. Kleiner Wermutstropfen: die am Vortag für den Folgetag zwischen 14 und 16 Uhr angekündigte Lieferung kam bereits morgens um 10. Bisschen ungünstig, da ich um halb acht erst von der Arbeit nach Hause kam.

Aber was solls, alles hat gut geklappt, und das ist das, was zählt.

Der Motor liess sich gut und bei ausgebauten Zündkerzen ohne nennenswerten Widerstand von Hand durchdrehen.

Die Bilder zeigen den Zustand bei Anlieferung.

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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. November 2017 um 15:29

Da jetzt nach und nach alle Ersatzteile und Schrauben eingetrudelt sind, kommen wir heute zu Teil 7:

Der Aufbau

Fast alle bestellten Teile sind da, so dass es nun endlich ans Zusammenbauen gehen kann.

Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl mit der alten Ölpumpe. Daher hab ich sie durch die neuere Version ersetzt, wenngleich ich auch keinerlei objektive Anhaltspunkte dafür habe, dass die Alte nicht mehr gut sein soll. Zu meiner Überraschung passte dann aber die Schwallsperre (der Wabeneinsatz) nicht mehr, da der Ansaugschnorchel der neuen Pumpe minimal anders ist, als der der Alten. Somit musste also auch die Schwallsperre neu. Beides zusammen passt aber vollkommen problemlos, plug´n´play.

Beide Flanschdichtungen vorne und hinten wurden ersetzt, ebenso natürlich die darin liegenden Kurbelwellensimmerringe. Witzig fand ich, dass auf der bei Audi bestellten Original-Dichtung für den hinteren Dichtflansch, welche auch originalverpackt und in der definitiv ungeöffneten Verpackung übergeben wurde, noch nicht einmal mehr ein Audizeichen oder eine Teilenummer draufsteht. Offenbar macht man sich diese Mühe gar nicht erst mehr, sondern leitet einfach nur noch vom Erstausrüster (in diesem Fall ELRING) das gelieferte Material weiter, nachdem man einen Audi-Aufkleber auf die Verpackung gepappt hat. Etwas weniger witzig war der Preis der vorderen Dichtung: ca. 50 Euro (!)

Da am hinteren Dichtflansch eines der unteren Gewinde ausgerissen war, habe ich den kurzerhand komplett ersetzt.

Nun also die obere und untere Ölwanne einbauen. Hierbei gestaltete sich das Auftragen des Dichtmittels etwas anstrengend, da genau vorgegeben ist, wie dick die Dichtmittelraupe sein darf und wie sie geführt werden muss. Dass nach dem Aufbringen des Dichtmittels nur maximal fünf Minuten Zeit bleiben, um die Teile abschliessend zussammenzubauen, macht die Arbeit dann auch nicht unbedingt entspannter. Man sieht auf den Bildern, dass ich an einer Stelle minimal zu viel aufgetragen habe. Ist aber nicht weiter schlimm, da es an dieser Stelle nach aussen gedrückt wird. Innen ist alles gut soweit. Die Optik stört mich dennoch ein wenig...

Zum Schluss also noch die Ablassschraube mit neuem Dichtring rein, und schon sollte ich untenrum soweit fertig sein. Hoffentlich ist alles dicht.

Daumen drücken...

Den Anlaufring, der im vorderen KW-Simmerring steckt, habe ich vorsichtshalber einfach auch mal neu bestellt. Da kommts nun auch nicht mehr drauf an, und sicher ist ja bekanntlich sicher... ;)

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Hört sich nach nem netten Projekt an, bin gespannt was da noch kommt. :)

Themenstarteram 11. Oktober 2017 um 20:08

Nachdem der Motor äusserlich tatsächlich arg versaut und verranzt war, hab ich den erstmal seeeeeeehr ausgiebig abgekärchert. Danach sahs dann schon viel besser aus.

Da ich grade eh nichts besseres zu tun habe, schiebe ich Teil 2 einfach mal direkt hinterher:

Das Schaltsaugrohr

Los gings ans Zerlegen. Und hier wurde ich ein wenig stutzig: einige Schrauben am Saugrohr waren bereits locker oder fehlten gänzlich. Eine der Unterdruckdosen hing einfach so lose, einige Schrauben waren rundgedreht und die Führungsnippel waren abgerissen.

Irgendwas rasselte auch da drin, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als das Saugrohr zu zerlegen, obwohl das laut Hersteller ausdrücklich nicht vorgesehen ist.

Glücklicherweise war innen drin alles anstandslos. Die Wellen sind leichtgängig, nur irgendwelcher Grissel kam da raus. Keine Ahnung, was das war. Also alles schön ausgiebig sauber gemacht, etwas Dichtmasse auf die alte Dichtung gegeben (sicher ist sicher) und wieder zusammengebaut.

Die fehlenden Schrauben gabs für nen schmalen Taler beim örtlichen Schrauben-Dealer.

Ich weiss zwar nicht, wie der Motor in diesem Zustand gut laufen sollte, bei der ganzen Falschluft, die der doch da ziehen muss. Aber wir erinnern uns - der Denni hat mir versprochen, dass der Motor bis zum Ausbau vollkommen unauffällig lief. Und der würde mich doch sicher nicht anflunkern...?

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Micha, hattest du die gurken damals nicht im werk zusammengebaut?

Themenstarteram 11. Oktober 2017 um 23:57

Das ist korrekt

Micha, wurden die Motoren auch in Neckarsulm montiert oder Ingolstadt?

Gruß Jens

Themenstarteram 12. Oktober 2017 um 8:17

Puh, das kann ich Dir nicht sagen. Ich weiss noch nicht mal, ob die überhaupt in Deutschland montiert wurden. Ich meine, mich vage zu erinnern, dass die aus Ungarn kamen. Das aber ohne Gewähr...

Bei uns kamen die vormontiert an und wurden nur noch eingebaut.

Ja liegst richtig.

Ab 1994 wurden mit der Motorenproduktion in Ungarn gestartet.

Passt ja zur Markteinführung vom A8 D2

Auch die W12? Oder wurden die in England bei der W12 Turbo manufraktur abgezweigt?

Mit freundlichen Grüßen

Themenstarteram 12. Oktober 2017 um 11:11

Das kann ich Dir nicht sagen. Wie gesagt: die kamen schon vormontiert da an.

Zitat:

@felix945 schrieb am 12. Oktober 2017 um 12:56:39 Uhr:

manufraktur

Du weißt schon das es Manufaktur heißt oder?

Der W12 dürfte in Salzgitter zusammengebaut worden sein, wenns nicht sogar immernoch der Fall ist. Beim V8 bin ich eigentlich genauso davon ausgegangen aber Ungarn ist auch völlig okay.

in Kolka , wurde so ein V8 auch schon einmal zusammengebaut ;-)

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Themenstarteram 12. Oktober 2017 um 19:46

Kommen wir heute zu Teil 3 meines Threads:

Die Ölwanne

Als nächstes ging es also daran, den Block mal unten aufzumachen, da die obere und die untere Ölwanne jeweils neu abgedichtet werden sollten.

Und ab hier wurde es dann wirklich ausfällig. Mit jeder Schraube, die ich -teilweise nur unter erheblichem Aufwand- aufdrehte, wurde das Grausen grösser. Auch hier rundgedrehte und teilweise abgerissene Schrauben.

Die Ölwanne stellte sich als wahre Fundgrube diverser dort nicht hingehörender Teile heraus. Ich habe keine Ahnung, was das alles ist. Es sind Teile aus Plastik, manche hart, andere schön weich. Manche aus Metall. Ein Teil sieht so ein bisschen aus wie ein Ventilkeil aus dem Zylinderkopf.

Die Teile lagen teilweise in der Ölwanne, zum Teil hingen die aber auch im Ölsieb der Ölpumpe. Hier hat DEFINITV schonmal jemand dran rumgepfuscht. Und dieser "jemand" sollte sich als der grösste Pfuscher auf Gottes grosser Erde herausstellen. Dazu aber später mehr.

Auf das Wiedereinbauen der Schwallsperre hat man seinerzeit aus mir nicht erfindlichen Gründen einfach verzichtet. Die fehlt. Einfach so. Gähnende Leere in der Ölwanne. Dafür aber high life im Ölsieb... :D

Auf den Bildern ein kleines Sammelsurium der Teile, die da so drin rumschwammen. Vielleicht kann ja der Eine oder Andere was darauf erkennen...(?)

Wir erinnern uns - der Denni hat mir versprochen, dass der Motor bis zum Ausbau vollkommen unauffällig lief...

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Ich ahne Schlimmes und ich ahne noch Schlimmeres...

Das bekräftigt mich in dem Glauben, möglichst niemals einen Motor ohne Garantie zu kaufen oder zumindest Keinen den ich nicht vorher laufen gesehen und gehört habe.

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