Der Komfortzugang und das Ende eines Traumes auf 4 Rädern

BMW 5er F11

Eine Geschichte aus der Serie "...es war einmal..."

Er war schwarz, er war stark. Man nannte Ihn 530D Gattung Touring der Art BMW F11. Seine 258 Pferdchen galloppierten fröhlich und manchmal brachial. Wenn das Harman Kardon Soundsystem seine Klänge in leisen Tönen zelebrierte, macht sein Herz und seine Lunge Musik eines Konzert-Orchesters gleich . Das M-Paket verwöhnte das Auge, die Komfortsitze entspannten zu jeder Zeit, das Nappa Leder schmeichelte der Haut, das Panaoramadach brachte Cabriofeelling wann immer man es wollte. Connected Drive gab den Anschluss an die Welt. Er war einfach der perfekte Ersatz meines alten Pendelarbeitshengstes, der Art E91, der nach über 300000 km nahezu ohne Reparaturen nun als 2. Wagen noch sein Gnadenbrot verdienen durfte.

...und dann war da noch dieser schlüssellose Zugang. Geheimnisumwoben wie von Geisterhand öffnen sich Türen und Heckklappen. Früher habe ich sowas nie gebraucht, aber scheinbar ist es doch unverzichtbar, mittlerweile auch in der Golfklasse.
Apropos wie von Geisterhand, kaum zu glauben, aber letztes Wochenende habe ich ein neues Feature meines tollen 5ers mit seinem Komfortzugang entdeckt. Wie von Geisterhand war das Fahrzeug weg. Ich dachte natürlich zuerst an ein noch unentdecktes Extra – sowas wie Tarnkappenfeature oder so. Aber soviel ich auch an der Komfortzugang-Fernbedienung herumdrückte, der 5er blieb verschwunden. Erst viel später begriff ich, dass es sich um das mit enthaltene, dafür aber kostenlose Easy Komfort-Besitzerwechsel-Sonderzubehör handelte. Scheinbar hatten auch 2 weitere BMW Besitzer der unmittelbaren Nachbarschaft diese Exklusiv Feature beim Händler angekreutzt.
Die schnell zur Beratung herbeigerufene und sehr freundliche Polizeistreife klärte dann den komplizierten aber letztlich doch sehr sehr einfachen Sachverhalt auf leider sehr abrupte und nüchterne Art auf. Das Sonderzubehör entpuppt sich als sehr exklusives BMW Double Buy Feature. Besonders perfekt auf den typischen Dienstwagenbesitzer mit Restwertversicherung zugeschnitten. Hier bekommt der Dienstwagenbesitzer kostenlos und viel früher sein neues Fahrzeug (gerade im Moment sogar die neue Art G31 – so eine Freude). BMW kann wieder den nächsten schwarzen Hengst in die Welt schicken und die Zulassungsstatistik füllen.

Eigentlich eine sehr kluge und für alle Beteiligten nahezu optimale Option. Nur leider haben sie nicht an den blöden Privatkunden gedacht, der sein Auto alle 10 Jahre mühevoll zusammenspart um ihn dann 3-400000 km zu fahren, damit sich die Ivestition für Ihn lohnt.

Ein Gespräch mit dem auch sehr netten und verständnisvollen Versicherungsvertreter brachte dann die noch unschönere Erkenntnis, dass mir erst in 4 Wochen Geld geliefert wird, ohne Ersatzwagen in der Zwischenzeit. Noch unschöner scheint zu sein, dass ich nach einem halben Jahr mit dem tollen Hengst mehr als 10 k Teuros in den Wind schreiben kann und für den Restwert allenfalls ein auf dem Gebrauchtmarkt ohne Premiumselektion vielleicht heruntergerittenes Pferd bekommen kann.

Leider baut BMW doch zu gute Fahrzeuge, denn plötzlich flattern Meldungen aus allen Richtungen bei mir herein, die vermuten lassen, dass dies kein bedauerlicher Einzelfall zu sein scheint. Nein weit gefehlt, die 3er, 5er, X3, X5, X6 usw. werden zu Dutzenden jede Nach aus Deutschland entführt und ihrer unsicheren Zukunft in den dunklen und kalten Osten überstellt. Nicht selten werden dann die Liebsten in Lettland und Littauen ihrer Eingeweide beraubt und sterbend zurückgelassen. Die gestohlenen Eingeweide werden dann dem internationalen Organhandel zugestellt und landen dann nicht selten über diese berühmte Handelsbucht an ihrem Ursprungsort.

Eine bittere Erkenntnis, die v.a. deswegen so bitter ist, weil Hersteller und Versicherungen Ihre Kunden nicht darauf aufmerksam machen.

Nein es ist noch viel bitterer, weil ich davon wusste, meine Schlüssel nahezu immer in einer mit Aluminium verkleideten Blechdose aufbewahrte und dafür noch Hohn und Spott in meinem Bekanntenkreis erntete. Nicht müde werdend diese auf die Problematik aufmerksam zu machen.

Und dann kam dieser schicksalhafte Tag vor einer Woche, an dem ich es tatsächlich einmal vergessen hatte den Schlüssel in die Dose zu stecken.

Was ist die Quintessenz aus dieser Geschichte:

- Sei ein Dienstwagenbesitzer oder Leasingbesitzer mir Restwertversicherung
Wenn du das nicht bist:
- Stecke deinen Schlüssel in die Dose auch im Supermarkt, beim Kaffeebesuch und erst Recht im Urlaub
oder:
- Entferne alle Kreuze auf sämtlichen Aufpreislisten
- Kaufe immer das alte mehrere Jahre alte Modell
- Kaufe Autos, die keiner haben will (Audi, Mercedes oder noch besser Opel und Lada)

Stefan

Beste Antwort im Thema

Eine Geschichte aus der Serie "...es war einmal..."

Er war schwarz, er war stark. Man nannte Ihn 530D Gattung Touring der Art BMW F11. Seine 258 Pferdchen galloppierten fröhlich und manchmal brachial. Wenn das Harman Kardon Soundsystem seine Klänge in leisen Tönen zelebrierte, macht sein Herz und seine Lunge Musik eines Konzert-Orchesters gleich . Das M-Paket verwöhnte das Auge, die Komfortsitze entspannten zu jeder Zeit, das Nappa Leder schmeichelte der Haut, das Panaoramadach brachte Cabriofeelling wann immer man es wollte. Connected Drive gab den Anschluss an die Welt. Er war einfach der perfekte Ersatz meines alten Pendelarbeitshengstes, der Art E91, der nach über 300000 km nahezu ohne Reparaturen nun als 2. Wagen noch sein Gnadenbrot verdienen durfte.

...und dann war da noch dieser schlüssellose Zugang. Geheimnisumwoben wie von Geisterhand öffnen sich Türen und Heckklappen. Früher habe ich sowas nie gebraucht, aber scheinbar ist es doch unverzichtbar, mittlerweile auch in der Golfklasse.
Apropos wie von Geisterhand, kaum zu glauben, aber letztes Wochenende habe ich ein neues Feature meines tollen 5ers mit seinem Komfortzugang entdeckt. Wie von Geisterhand war das Fahrzeug weg. Ich dachte natürlich zuerst an ein noch unentdecktes Extra – sowas wie Tarnkappenfeature oder so. Aber soviel ich auch an der Komfortzugang-Fernbedienung herumdrückte, der 5er blieb verschwunden. Erst viel später begriff ich, dass es sich um das mit enthaltene, dafür aber kostenlose Easy Komfort-Besitzerwechsel-Sonderzubehör handelte. Scheinbar hatten auch 2 weitere BMW Besitzer der unmittelbaren Nachbarschaft diese Exklusiv Feature beim Händler angekreutzt.
Die schnell zur Beratung herbeigerufene und sehr freundliche Polizeistreife klärte dann den komplizierten aber letztlich doch sehr sehr einfachen Sachverhalt auf leider sehr abrupte und nüchterne Art auf. Das Sonderzubehör entpuppt sich als sehr exklusives BMW Double Buy Feature. Besonders perfekt auf den typischen Dienstwagenbesitzer mit Restwertversicherung zugeschnitten. Hier bekommt der Dienstwagenbesitzer kostenlos und viel früher sein neues Fahrzeug (gerade im Moment sogar die neue Art G31 – so eine Freude). BMW kann wieder den nächsten schwarzen Hengst in die Welt schicken und die Zulassungsstatistik füllen.

Eigentlich eine sehr kluge und für alle Beteiligten nahezu optimale Option. Nur leider haben sie nicht an den blöden Privatkunden gedacht, der sein Auto alle 10 Jahre mühevoll zusammenspart um ihn dann 3-400000 km zu fahren, damit sich die Ivestition für Ihn lohnt.

Ein Gespräch mit dem auch sehr netten und verständnisvollen Versicherungsvertreter brachte dann die noch unschönere Erkenntnis, dass mir erst in 4 Wochen Geld geliefert wird, ohne Ersatzwagen in der Zwischenzeit. Noch unschöner scheint zu sein, dass ich nach einem halben Jahr mit dem tollen Hengst mehr als 10 k Teuros in den Wind schreiben kann und für den Restwert allenfalls ein auf dem Gebrauchtmarkt ohne Premiumselektion vielleicht heruntergerittenes Pferd bekommen kann.

Leider baut BMW doch zu gute Fahrzeuge, denn plötzlich flattern Meldungen aus allen Richtungen bei mir herein, die vermuten lassen, dass dies kein bedauerlicher Einzelfall zu sein scheint. Nein weit gefehlt, die 3er, 5er, X3, X5, X6 usw. werden zu Dutzenden jede Nach aus Deutschland entführt und ihrer unsicheren Zukunft in den dunklen und kalten Osten überstellt. Nicht selten werden dann die Liebsten in Lettland und Littauen ihrer Eingeweide beraubt und sterbend zurückgelassen. Die gestohlenen Eingeweide werden dann dem internationalen Organhandel zugestellt und landen dann nicht selten über diese berühmte Handelsbucht an ihrem Ursprungsort.

Eine bittere Erkenntnis, die v.a. deswegen so bitter ist, weil Hersteller und Versicherungen Ihre Kunden nicht darauf aufmerksam machen.

Nein es ist noch viel bitterer, weil ich davon wusste, meine Schlüssel nahezu immer in einer mit Aluminium verkleideten Blechdose aufbewahrte und dafür noch Hohn und Spott in meinem Bekanntenkreis erntete. Nicht müde werdend diese auf die Problematik aufmerksam zu machen.

Und dann kam dieser schicksalhafte Tag vor einer Woche, an dem ich es tatsächlich einmal vergessen hatte den Schlüssel in die Dose zu stecken.

Was ist die Quintessenz aus dieser Geschichte:

- Sei ein Dienstwagenbesitzer oder Leasingbesitzer mir Restwertversicherung
Wenn du das nicht bist:
- Stecke deinen Schlüssel in die Dose auch im Supermarkt, beim Kaffeebesuch und erst Recht im Urlaub
oder:
- Entferne alle Kreuze auf sämtlichen Aufpreislisten
- Kaufe immer das alte mehrere Jahre alte Modell
- Kaufe Autos, die keiner haben will (Audi, Mercedes oder noch besser Opel und Lada)

Stefan

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Wie soll eine Funkfernbedienung kopiert werden? Gem. meinem Verständnis ist dies ja gerade nicht möglich, da der Funksender nicht sendet, solange man keinen Knopf betätigt. Im Gegensatz zum Komfortzugang, welcher das Auto „sucht“ und somit das Auto „anfunkt“, was die Diebe ja ausnutzen um das Auto zu öffnen und zu starten. Wie auch immer, Autos werden tagtäglich gestohlen, ob nun mit oder ohne Komfortzugang.

Ich moechte auch nur mal zu bedenken geben, dass der TE bzw. die oertliche Polizei dort "glaubt", dass die Diebe mit Hilfe des Komfortzugangs das Auto geklaut haben.Bewiesen ist das aber nicht.

Aber sehr wahrscheinlich, da es bei entsprechend ausgestatteten Autos der einfachste Weg ist. Das können sogar TV Moderatoren. 😉

Der Keyless-Go Diebstahl ist aktuell der gängige Modus Operandi. Einer der osteuropäischen Freunde steht mit einem Gerät, welches die Funkwellensignale vom Schlüssel zum PKW verlängert, nah am Haus, der andere öffnet indessen die Tür und startet den Motor. Der PKW wird während der heißen Phase, Fahndungsmaßnahmen, irgendwo zwischengeparkt mit laufendem Motor und dann später mit einem anderen Kennzeichen gen Osteuropa weitergefahren. Durch die neuen Kennzeichen fällt er in den Erfassungsanlagen der Behörden nicht auf.

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Das mag ja alles so sein nur zb die F1x (mit integr. GSM-Karte) senden ja unzählige Daten an die AG ... Ortung
sollte hier das kleinste Problem sein.

Stimmt leider so nicht ganz. Zumindest bei uns in Bayern ist es so, dass die Ortung nur nach vorheriger Zustimmung des Eigentümers über das BKA erfolgen kann. Hierzu muss ein Formblatt ausgefüllt werden, nach dem Diebstahl, sprich bei der Aufnahme durch die Streife. Erst dann ist die Behörde ermächtigt eine Ortung zu veranlassen. Die CD-App Ortung geht nur im Nahbereich des letzten Standortes. Datenschutz. GPS Ortung wird meist durch Störsender unmöglich gemacht. Und ich will nicht wissen was unsere Diebe so an Mitteln für die GSM-Ortung haben. Eine Ortung ist i.d.R. Sehr schwierig. Die Kommunikation zwischen Hersteller und Behörden ist meist sehr träge, so dass man hier auf Granit beißt und das Auto längst aus Deutschland raus ist.

Nun ja die Behörde - soll die AG das dem Besitzer sagen wo die Kiste ist und gut ist ... also nicht um 5 Ecken.
Die Störsender sind mir bekannt ... da der vermutlich bei Grenzübertritt strörsendet ... könnte man dies ja mittels Detector auch bereits in Grenznähe als Auffälligkeit werten ...😎

Neuro... Watt is datt fürn Satzbau? Ich versteh kein Wort.

Man könnte den Komfortzugang nach m.W. über folgenden Key via Kodierung deaktivieren:

CAS -> CEM_ACTIVE auf nicht_aktiv

Zitat:

@steffmaster78 schrieb am 25. November 2017 um 18:48:52 Uhr:


Neuro... Watt is datt fürn Satzbau? Ich versteh kein Wort.

Jetzt besser ... ?

Japp :-)... Aber an der passage mit dem "störsender bei grenzübertritt" hänge ich nach wie vor

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 25. November 2017 um 18:24:13 Uhr:


soll die AG das dem Besitzer sagen wo die Kiste ist und gut ist

Nachdem die AG dem Besitzer auch per App nur im 1,5km Umkreis sagt, wo die "Kiste" ist, wird sie sich beim Anruf beim Callcenter auch hinter dem Datenschutzgesetz verstecken.

Beweise mal am Telefon, dass dein Auto gerade gestohlen wurde.

Auch das ist mal wieder was, wo die Amerikaner nicht so lange fackeln. Ich kann von jedem Punkt der Welt mit Internetzugang checken, wo mein Auto gerade steht.

Außer es wurde in Alufolie gewickelt - was Diebe, die halbwegs bei Sinnen sind, sicher als allererstes machen, wenn sie ein Auto klauen, das mit GPS und GSM ausgerüstet ist. Im Ernstfall bringt das also eh alles nichts.

Zitat:

@steffmaster78 schrieb am 25. November 2017 um 19:18:58 Uhr:


Japp :-)... Aber an der passage mit dem "störsender bei grenzübertritt" hänge ich nach wie vor

Der "Jamer" macht mit seinen Stör-Signalen die GSM GPS Signale unbrauchbar - das ist der Trick.
Allerdings da er ebenfalls ja mit (Stör-) Signale arbeitet .... könnte dies eine Auffälligkeit sein ... würde man
grenznah oder an der Grenze Fahrzeuge orten welche Jamersignale ausstrahlen.

Verstanden ???

Zitat:

@Heizölheizer schrieb am 25. November 2017 um 15:24:43 Uhr:


Und du fährst nie zum Supermarkt einkaufen?

Klar, das macht die Frau mit dem meinem Firmenwagen lol...

Ein gewisses Risiko bleibt natürlich immer aber meist werden die Autos vor dem Haus geklaut....

Zitat:

@-> Neurocil <- schrieb am 25. November 2017 um 19:29:20 Uhr:



Zitat:

@steffmaster78 schrieb am 25. November 2017 um 19:18:58 Uhr:


Japp :-)... Aber an der passage mit dem "störsender bei grenzübertritt" hänge ich nach wie vor

Der "Jamer" macht mit seinen Stör-Signalen die GSM GPS Signale unbrauchbar - das ist der Trick.
Allerdings da er ebenfalls ja mit (Stör-) Signale arbeitet .... könnte dies eine Auffälligkeit sein ... würde man
grenznah oder an der Grenze Fahrzeuge orten welche Jamersignale ausstrahlen.

Verstanden ???

Jawoll 😎

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