Citroën Typ H auf Jumper-Basis ab 43.000 Euro

Citroën Jumper

Cremona – Oldtimer sind anfällig, Kit-Cars nur was für Bastler. Kit-Cars, die Oldtimer imitieren – nun ja. Doch was die Designer Fabrizio Caselani und David Obendorfer da auf die Räder gestellt haben, könnte funktionieren.

Sie haben einen Bausatz entwickelt, der aus einem Citroën Jumper einen Citroën Typ H macht

. Oder vielmehr einen „Typ H 70th Anniversary Van“. Also so was Ähnliches. Nun nennen sie Preise.

Passend zum Jubiläum des zwischen 1947 und 1981 gebauten kleinen Lieferwagens, der Frankreichs Bäcker, Klempner oder Eisverkäufer einst mobil machte, legt die Firma mit Sitz in Cremona 70 Exemplare des Typ H mit moderner Technik auf. Ab dem 15. Mai öffnet Caselani Automobili die Bestellbücher für fertig montierte, neue Typ H.

Die Preise starten bei 42.900 Euro.

Das sind rund 12.000 Euro Aufpreis im Vergleich zu einem Basis-Jumper.

Citroën Typ H auf Jumper-Basis: Bus ab 48.600 Euro

Das ist nur der Einsteig in die Typ-H-Kit-Car-Welt. Nur der nackte Kastenwagen in Weiß ist für das Geld zu haben. Der

Minibus mit neun Sitzen steht schon mit 48.600 Euro

in der Liste. Andere Farben kosten mindestens 500 Euro Aufpreis, ein Innenraumpaket mit Ledersitzen, in Kontrastfarbe lackiertem Dach, Infotainmentsystem, Tempomat und einigen anderen Annehmlichkeiten gibt es für 4.800 Euro (Bus) oder 3.880 Euro (Kastenwagen). Für Xenon-Scheinwerfer verlangt Caselani 1.500 Euro.

Das Ende der Preisliste dürfte deutlich höher liegen. Caselani und Obendorfer bieten ihren Retro-Jumper in weiteren Varianten an. Neben Kastenwagen und Bus gibt es ab September noch eine Allradversion. Food-Truck, Abschleppwagen und Wohnmobil mit Alkoven kommen im Dezember.

Anfang 2018 kommt noch ein Campingbus hinzu.

Preise für diese Varianten stehen noch nicht fest.

Jumper-Umrüstung zum Typ H startet ab 2018

Im selben Jahr startet Caselani Automobili auch mit der Umrüstung gebrauchter oder neuer Citroën Jumper. Außerdem können die baugleichen Modelle Peugeot Boxer und Fiat Ducato zum Typ H werden. Ab 2019 gibt es einen Bausatz für Heimwerker. Preise für diese beiden Varianten nennt die Firma noch nicht. Die Karosserieteile bestehen in jedem Fall aus Fiberglas.

Interessenten, die einen fertigen Typ H kaufen wollen, sollten sich sicher sein, bevor sie die Bestellung aufgeben. Fünf Tage nach Aufgabe der Bestellung

werden 3.000 Euro Anzahlung fällig

. Die wird auf den Preis angerechnet, aber nicht zurückgezahlt, falls sich die Pläne ändern. Wenn die konkreten Spezifikationen des bestellten Modells abgesprochen sind, ruft Caselani 40 Prozent des Kaufpreises ab. Auch die Summe behält die Firma ein, wenn der Käufer vom Kauf zurücktreten will.

Gewisse Hürden sind also eingebaut. Aber dafür ist der moderne Typ H vermutlich nicht so anfällig wie die Original-Modelle. Bei vielen

Angeboten, die wir auf mobile.de finden

, ist Skepsis angebracht. Immerhin sind die Preise günstig. Aktuell kann das Abenteuer Typ H schon bei gut 2.000 Euro losgehen. Teurer als der Jumper-Umbau sind nur sehr wenige Original-Oldies.

100 Antworten

Zitat:

@JacquesClio schrieb am 10. Mai 2017 um 16:11:03 Uhr:


Gefällt wirklich gut, schön wäre, wenn die Automobilhersteller einen solchen Retro-Kasten ab Werk anbieten würden. Ich denke was bei PKWs wie dem 500er klappt, könnte auch bei Nutzfahrzeugen funktionieren - einen moderaten Mehrpreis zum Standardmodell vorausgesetzt.
Gerade im gewerblichen Bereich ist so ein Imageträger doch was wert und hebt sich schön von der weiß-tristen Masse ab ;)

Stimmt.

Zitat:

@GustavGungstol schrieb am 11. Mai 2017 um 21:25:19 Uhr:


Allerdings ist das Format des Sevel-Vans auf italienischen Mist gewachsen - jetzt also zu sagen, man sei in Italien nicht mehr glücklich mit dem Auto gewesen, ist nur die halbe Wahrheit. Zudem der aktuelle Jumpy/Expert 3, zumindest mit mittlerem Radstand, bis auf wenige mm an die vorgenannten Konkurrenzmodelle heranreicht.
Und: die Eurovan-Plattform gehörte AUCH Fiat!

Ähm...nein!
DEN Sevel-Van gibt´s nicht, außer derzeit, und dann wäre das Sevel-Süd, also der Ducato.
Der ehemalige Sevel-Nord, der Scudo oder Eurovan, war NIE italienischer Mist, sondern, wenn schon, dann französischer (das Wort hab jetzt nicht ich reingebracht).
Die Technik kaufte man seitens Fiat IMMER von PSA zu.
Bei einer solchen Koop kann man sich zwar einbringen, bestimmen aber kaum.
Die Bezeichnung "gemeinsame Entwicklung" ist dabei sehr dehnbar und bezeichnet oft auch nur den Umstand, dass man sich an der Entwicklung lediglich finanziell beteiligt hat, wie z.b. beim letzten Ford Ka (120 Mio. Entwicklungsanteil und eine Fahrwerkabstimmt, das war´s mit der gemeinsamen Entwicklung).
Was du da behauptest würde im ungekehrten Fall bedeuten, dass PSA die Abmessungen oder techn. Details für den Ducato vorgeben würde, und das trifft so gut wie gar nicht zu.
Mitreden ja, Bestimmen nein.

Zitat:

@GustavGungstol schrieb am 11. Mai 2017 um 21:25:19 Uhr:


Das bleibt abzuwarten. Tatsächlich ziemlich sicher scheint mir, dass es in naher Zukunft keine Kooperationen zwischen eine PSA-Tochter und Renault mehr geben wird. Aber eher wird der Nachfolger der aktuellen Baureihe ein eigenes PSA-Modell für die Konzernmarken Citroen, Peugeot, Opel und eventuell Toyota - wobei da (in Europa) nie ein Modell in der Klasse angeboten wurde. Ein möglicher neuer Ducato könnte dann, analog zum Vivaro/Trafic/Talento, auch als Renault Master vom Band laufen.
Böse Zungen behaupten auch, VWN hätte sich mit der Trennung von Mercedes und der daraus folgenden Eigenentwicklung des neuen Crafters etwas übernommen und suche nun nach Kooperationspartnern... ...das ist aber (bislang) tatsächlich nicht mehr als eine Behauptung.

Für den neuen Ducato gibt´s tatsächlich einige Optionen.
1.) FCA inkl. RAM weiterhin mit PSA plus Opel und mögl. Toyota.
In meinen Augen die beste Lösung, da sich nichts Gravierendes ändert, man die Kostenseite aber durch die größere Verbreitung nochmals reduzieren kann.
2.) FCA und PSA jeweils alleine, wobei dann bei den Franzosen noch Opel und mögl. Toyota hinzukämen, die dann aber auch bei quasi Null beginnen müssten. Und das auch überall, wo man bisher den Ducato verkaufte, und wo PSA auch kein Werk hat.
Das ist natürlich möglich, aber auch recht teuer.
3.) FCA mit Renault, wobei sich die Raute wohl eher dem Stern annähern dürfte.
Die Verstrickung Renaults mit FCA ist derzeit ja recht lose, besonders verglichen mit Renault-Daimler, man bezieht lediglich ein Modell, den Trafic = Talento, und das auch in recht überschaubarer Menge.

Allerdings müste man ja dann schon irgendwas in die eine oder andere Richtung vernehmen können, denn 2019 ist, was eine Auto-Entwicklung und -Produktion anbelangt, ja nicht mehr lange hin.
Man hört aber nichts, weder so noch so.
Mit dem Ducato-Werk ist man aber, wie gesagt, sehr glücklich. Letztes Jahr gab´s mit die höchsten Erfolgsboni des Jahres für die Mitarbeiter und man feierte den 3 Mio. Ducato seit Werkbestehen.
Dass man das auflässt, ist also eher unwahrscheinlich.

Hierzu mal die Europazahlen dieses Segments (leider von 2014, aber neuer hab ich´s nicht):
1. Ford Transit: 181k1
2. MB Sprinter: 96k8
3. Fiat Ducato: 95k5
4. Renault Master: 63k9

Die Liste ist Segmentübergreifend und endet bei 50k8, sodass sich die beiden PSAs darunter befinden müssen, also zusammen in der Größenordnung von Fiat liegen dürften.
Bei FCA kommt aber noch Nordamerika dazu, wo man mit ca. 50k p.a. ebenfalls recht stark ist.
Diesen Markt haben zwar auch Ford und Daimler, die beide wohl eher nicht mit FCA kooperieren werden, aber weder Renault noch PSA.
Wie gesagt, möglich ist vieles, ich erwarte aber keine großen Änderungen.
Denn FCA + PSA mit Opel lägen bei ca. 300k p.a., und das ist ein sehr starkes Argument.

BTW: Was alles an Plänen und Absichten seitens VW durch den Raum schwirrt, ist mitunter zwar interessant und unterhaltsam, trifft aber nur selten auch zu. Jetzt kochen sie mal ihr eigenes Crafter-Süppchen und das ist auch gut so, denn VW ist jetzt nicht so bekannt dafür, ein guter gleichwertiger Partner zu sein. Bevor sich FCA mit VW einlässt, bleiben sie besser auf sich alleine gestellt.

Mal ehrlich das sind Sachen die die Welt nicht brauch......so ein Müll für soviel Geld und dann, nicht mal ein Orginal nur Plastik...:D

Für Peugeot geht es in Sachen Opel vorrang um die Reduzierung von Lizenzkosten. Darum ist ja sogar der erfolgreiche Mokka X schon auf der Prüfliste, denn auch wenn ursprünglich geplant war, den Mokka X B in Eisenach zu bauen, sicher ist da nun nichts mehr. Und an der Entwicklung war Opel nicht in jenem Umfang beteiligt, wie viele oft glauben. Darum möchte PSA hier schnell eine interne Lösung. Crossland und Grandland sind ja schon in den Startlöchern. Allerdings fehlt der Allradantrieb. Wäre der schon im Boot, hätte das letzte Stündchen des Mokka X bereits geschlagen, sobar der erste Grandland vom Band rollt.
Ähnlich sieht es bei den Nutzfahrzeugen aus. Opel wird den Combo demnächst durch einen Berlingo/Partner Klon ersetzen. Das war schon vor der Übernahme gelpant, jetzt macht es kaufmännisch noch mehr Sinn. Keine Lizenzgebühren mehr an Fiat. Das letzte Update des Doblo hat der Combo ohnehin schon nicht mehr mitgemacht.
Und dann geht es in den höheren Transporterklassen weiter. Dabei dürfte der neue Movano vor dem neuen Vivaro kommen. Und wenn man sich anschaut, wie sich die Verflechtungen der Unternehmen geändert haben, muss man ja zu dem Schluss kommen, dass hier künftig interne Lösungen bevorzugt werden. Damit düfte eine Movano auf Boxer/Jumper Basis gesetzt sein. Warum hier die deutsche Tochter an den französischen Konkurrenten zahlen lassen? Das dürfte Herr Tavares nachdrücklichst unterbinden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Fiat damit automatisch raus ist. Aber schon aus Gründen des vereinheitlichten Kundenservices macht eine Zusammenarbeit mit Renault hier mehr Sinn. Schließlich geht es hier um Flottenbetreiber.

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Zitat:

@signaturv50 schrieb am 12. Mai 2017 um 10:47:40 Uhr:


Aber schon aus Gründen des vereinheitlichten Kundenservices macht eine Zusammenarbeit mit Renault hier mehr Sinn. Schließlich geht es hier um Flottenbetreiber.

Sinn mag es machen, aber an einen "Franko-Transporter" glaub ich nicht, denn dafür sind sich die beiden (PSA + Renault) nicht grün genug.

Zudem hätte es bei einer solchen Absicht schon mehrere Möglichkeiten gegeben, quasi alle Modelle mit geringer Auflage oder eben generell die LCVs, wie Twingo/C1/108 oder Kangoo/Berlingo/Partner.

Naja sicher hat ein Original noch mehr Charme aber wer will denn heute im Alltag auf Klima, Airbags, 3 Punkt Gurte mit Gurtstraffern - begrenzern, Sicherheitszellen ABS ESP etc verzichten?
Ich finde den ganz spassig und finde da sieht auch auf den Bildern stimmig aus - und durch den Preis wird er sicher auch selten bleiben. Wenn man vom 1. modernen Kulleraugen Mini auch nur einen alle 12 Monate mal einen irgendwo sehen würde wäre der sicher auch noch Retro Cool :D

Zitat:

@GustavGungstol schrieb am 11. Mai 2017 um 21:25:19 Uhr:


Allerdings ist das Format des Sevel-Vans auf italienischen Mist gewachsen - jetzt also zu sagen, man sei in Italien nicht mehr glücklich mit dem Auto gewesen, ist nur die halbe Wahrheit. [...] Und: die Eurovan-Plattform gehörte AUCH Fiat!

Was du da sagst entspricht nicht den Tatsachen, wie Volvolinsky bereits dargelegt hat.

In diesem Artikel

steht, wer den entwickelt hat und was die Basis gewesen war. Fiat kam als weiterer Abnehmer Anfang der 90iger einfach nur hinzu. Der Eurovan war zu jeder Zeit unter Verantwortung der PSA-Entwicklung, also ein Franzose durch und durch. Vor allem in der ersten Generation vor dem großen Facelift 2002 waren keine italienischen Teile in nennenswertem Umfang drin, und eine Fiat-Plattform war das schon gar nicht.

Fiat hat hingegen die Entwicklungsverantwortung für die großen Ducato und Derivate, um die es in diesem Thread geht.

Zitat:

@GustavGungstol schrieb am 11. Mai 2017 um 21:25:19 Uhr:



Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 11. Mai 2017 um 17:28:24 Uhr:


Wird die SEVEL-Koop fortgesetzt, was anzunhemen ist, sollte auch Opel noch ins Boot dazukommen.

Das bleibt abzuwarten. Tatsächlich ziemlich sicher scheint mir, dass es in naher Zukunft keine Kooperationen zwischen eine PSA-Tochter und Renault mehr geben wird. [...] Ein möglicher neuer Ducato könnte dann, analog zum Vivaro/Trafic/Talento, auch als Renault Master vom Band laufen.

Das sind Fiktionen, an denen nichts dran ist. Tatsächlich sagten

gut unterrichtete Gewerkschaftskreise

schon vor Jahren, dass das JV mit PSA bis 2027 verlängert wurde und der

Ducato-Nachfolger 2019

auf den Markt kommen soll, wie Volvolinsky auch schon richtigerweise gesagt hat. Nicht zuletzt zur Vorbereitung darauf sind und waren im Fünfjahreszeitraum bis 2018 große Investitionen in das Werk SEVEL Sud vorgesehen, an die PSA

mit einem dreistelligen Millionenbetrag beteiligt

ist.

Zitat:

@signaturv50 schrieb am 11. Mai 2017 um 17:07:47 Uhr:


Was wird eigentlich aus dem Ducato? Wird der demnächst auch ein Renault Klon?

Natürlich nicht, siehe oben.

Zitat:

@signaturv50 schrieb am 12. Mai 2017 um 10:47:40 Uhr:


Und dann geht es in den höheren Transporterklassen weiter. [...] Damit düfte eine Movano auf Boxer/Jumper Basis gesetzt sein.

Also mit Opel dann eine weitere Marke, die die Auslastung im italienischen Atessa sichern kann.

Zitat:

@DanielWb schrieb am 15. Mai 2017 um 06:57:12 Uhr:


Ich finde den ganz spassig und finde da sieht auch auf den Bildern stimmig aus

Me too!

gegrüßt!

Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 12. Mai 2017 um 02:31:09 Uhr:



Für den neuen Ducato gibt´s tatsächlich einige Optionen.
1.) FCA inkl. RAM weiterhin mit PSA plus Opel und mögl. Toyota.
In meinen Augen die beste Lösung, da sich nichts Gravierendes ändert, man die Kostenseite aber durch die größere Verbreitung nochmals reduzieren kann.
2.) FCA und PSA jeweils alleine, wobei dann bei den Franzosen noch Opel und mögl. Toyota hinzukämen, die dann aber auch bei quasi Null beginnen müssten. Und das auch überall, wo man bisher den Ducato verkaufte, und wo PSA auch kein Werk hat.
Das ist natürlich möglich, aber auch recht teuer.
3.) FCA mit Renault, wobei sich die Raute wohl eher dem Stern annähern dürfte.
Die Verstrickung Renaults mit FCA ist derzeit ja recht lose, besonders verglichen mit Renault-Daimler, man bezieht lediglich ein Modell, den Trafic = Talento, und das auch in recht überschaubarer Menge.

Den Schlüssel hat PSA in der Hand, und ob und wann PSA den Schlüssel umdrehen kann, hängt von der Restzeit des Vertrages von GM/Opel mit Renault über die Lieferwagen der mittleren und größeren Kategorie (Trafic/Vivaro, Master/Movano).

Dabei könnte die Variante 2 auch zu einer Variante 2a werden, wonach PSA mit Opel einen Lieferwagen der Größenklasse Ducato/Movano entwickelt, aber in Zusammenarbeit mit GM, also auch für den nordamerikanischen Markt, wobei auch eine nordamerikanische Variante des mittleren Lieferwagens (Jumpy/Expert/Vivaro) entwickelt wird -- der Chevrolet Express/GMC Savana sind schon 20 Jahre alt.

Insgesamt bringt die Übernahme von Opel durch PSA das Spiel der Allianzen für den Markt der leichten Nutzfahrzeuge in Europa ziemlich durcheinander.

Jetzt schon entwickeln PSA und Opel gemeinsam ein neues Fahrzeug der unteren Größenklasse als neuen Berlingo/Partner von PSA und dem Combo von Opel/Vauxhall, das vermutlich wie der Renault Kangoo (Mercedes Citan) in drei Längen kommt, also mit einem extra kurzen von weniger als 4m Länge, was also auch den Peugeot Bipper/Citroën Nemo (alias Fiat Fiorino) ersetzen würde.

Es wäre nur logisch, wenn PSA den Vertrag mit Renault über den Opel Vivaro auslaufen lassen würde, aber wann läuft der aus?

Und was tritt an die Stelle des Opel Movano?

Am Ende müssen eine oder mehrere Fabriken für Lieferwagen dran glauben, womöglich SOVAB in Batilly bei Metz, wo der Renault Master und der Opel/Vauxhall Movano gebaut werden. Da läuft dann die Gesetzmäßigkeit des kapitalistischen Marktes, wo jeder Konkurrent im Kampf um Marktanteile seine Kapazitäten erhöht, bis die Gesamtkapazität die Aufnahmefähigkeit des Marktes überschreitet, und ein Konkurrent die Grätsche macht.

Der Markt für Nutzfahrzeuge ist viel enger als der für PKW und lädt deswegen stärker zu Kooperationen ein. VW hat die Kooperation mit Daimler für den Lieferwagen der großen Kategorie (Mercedes Sprinter/VW Crafter) beendet, andere Kooperationen geraten unter Druck.

Zitat:

@Beobachter7 schrieb am 10. Juli 2017 um 17:44:44 Uhr:



Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 12. Mai 2017 um 02:31:09 Uhr:


Für den neuen Ducato gibt´s tatsächlich einige Optionen.
[...]

Den Schlüssel hat PSA in der Hand, und ob und wann PSA den Schlüssel umdrehen kann, hängt von der Restzeit des Vertrages von GM/Opel mit Renault über die Lieferwagen der mittleren und größeren Kategorie (Trafic/Vivaro, Master/Movano).

Das ist so nicht ganz richtig. Den Ball haben momentan eher die Italiener, wie es mit den Nachfolgern für die großen Transporter von Fiat, Peugeot und Citroen weitergeht. PSA besitzt 50% Anteil an Europas größtem Werk für leichte Nutzfahrzeuge im italienischen Atessa, genannt Sevel. Die andere Hälfte gehört Fiat Chrysler. Nur FCA besitzt eine Kaufoption für den französischen Anteil, die im dritten Quartal fällig wird. Bei denen liegt jetzt der Ball. Ob die gezogen wird, steht in den Sternen. PSA kann sich natürlich jederzeit aus seiner italienischen Produktion zurückziehen, würde in dem Fall aber sicherlich keinen Cent von Fiat sehen und dann könnten die Franzosen ihre getätigten Investitionen komplett abschreiben. Für mich ist fraglich, ob sie das tun würden.

Zitat:

@mfr schrieb am 11. Juli 2017 um 02:04:35 Uhr:



Zitat:

@Beobachter7 schrieb am 10. Juli 2017 um 17:44:44 Uhr:



Den Schlüssel hat PSA in der Hand, und ob und wann PSA den Schlüssel umdrehen kann, hängt von der Restzeit des Vertrages von GM/Opel mit Renault über die Lieferwagen der mittleren und größeren Kategorie (Trafic/Vivaro, Master/Movano).

Das ist so nicht ganz richtig. Den Ball haben momentan eher die Italiener, wie es mit den Nachfolgern für die großen Transporter von Fiat, Peugeot und Citroen weitergeht. PSA besitzt 50% Anteil an Europas größtem Werk für leichte Nutzfahrzeuge im italienischen Atessa, genannt Sevel.

Genauer Sevel Sud, in Val di Sangro. Sevel ist weiter, dazu gehörte nicht nur Sevel Nord im Nord-Pas de Calais, wo sich FIAT 2012 draus zurückgezogen hatte, nachdem die den Chrysler Voyager im KOnzern hatten, und meinten, den Eurovan nicht mehr zu brauchen. Andere gemeinsame Werke des SEVEL-Verbunds gibt es in Südamerika.

Zitat:

@mfr schrieb am 11. Juli 2017 um 02:04:35 Uhr:



Die andere Hälfte gehört Fiat Chrysler. Nur FCA besitzt eine Kaufoption für den französischen Anteil, die im dritten Quartal fällig wird. Bei denen liegt jetzt der Ball. Ob die gezogen wird, steht in den Sternen. PSA kann sich natürlich jederzeit aus seiner italienischen Produktion zurückziehen, würde in dem Fall aber sicherlich keinen Cent von Fiat sehen und dann könnten die Franzosen ihre getätigten Investitionen komplett abschreiben. Für mich ist fraglich, ob sie das tun würden.

Wenn Sie den Vertrag so gut kennen, dann können Sie sicherlich eine Quelle im Web angeben, wo man den runterladen kann um ihn selber zu lesen.
Aber abgesehen von dem obigen, tatsächlich hat PSA den Schlüssel in der Hand, weil die mit der Übernahme von Opel vor die Entscheidung gestellt sind, was die mit Opel's Kooperation mit Renault bei den mittleren und größeren Lieferwagen anstellen -- wobei wir ja leider nicht wissen, wielange der Vertrag mit Renault noch läuft. Auf jeden Fall steht damit die Existenz der Fabriken in Luton und Batilly auf dem Spiel, und die Stabilität des Marktes für Lieferwagen (LCV) in Europa.

PSA hat/trifft natürlich die Entscheidung darüber, wie und wo sie IHRE großen LCVs weiterhin bauen wollen, das ist klar.
Aber als Schlüssel würde ich das nicht unbedingt bezeichnen.
Denn die Auswirkungen für PSA wären bei einem Ausstieg aus SEVEL Süd deutlich umfangreicher und teurer als für FCA, oder auch bei einem Verbleib.
Und da die Neuen in 2019 kommen sollen, müsste dahingehend auch schon irgendwas bekannt sein.
Denn PSA müsste dann ja erstmal die Technik entwickeln (durch Body-on-Frame keine PKW-Technik möglich), und ein Werk dafür bauen oder modifizieren.
Da hätte man sicher schon was in die eine oder andere Richtung gehört.

Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 11. Juli 2017 um 16:28:38 Uhr:



PSA hat/trifft natürlich die Entscheidung darüber, wie und wo sie IHRE großen LCVs weiterhin bauen wollen, das ist klar.
Aber als Schlüssel würde ich das nicht unbedingt bezeichnen.

Ich schon.

Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 11. Juli 2017 um 16:28:38 Uhr:



Denn die Auswirkungen für PSA wären bei einem Ausstieg aus SEVEL Süd deutlich umfangreicher und teurer als für FCA, oder auch bei einem Verbleib.

Nicht nur für PSA, sondern für die ganze Branche. Die Stückzahlen in diesem Segment sind ja nicht die allergrößten, weshalb sich die meisten mit anderen Herstellern verbünden.
Aber nachdem VW schon die Zusammenarbeit mit Daimler beendet hat und seinen eigenen Crafter in Polen baut....
PSA's Entscheidung wirkt sich ja auch auf Renault aus, wenn sie darauf hinausläuft die bisherige Zusammenarbeit von GM/Opel mit Renault zu beenden, und das erzeugt einen gewissen Druck auf die Renault-Nissan-Allianz ggf. die eigene Produktion von den großen Lieferwagen zu beenden und auch auf diesem Gebiet mit Daimler gemeinsam zu bauen, was für Renault die Aufgabe der eigenen Kompetenz auf diesem Gebiet bedeuten würde, und damit einen schmerzlichen Einschnitt (übrigens bewirbt Daimler seinen ersten Pickup, der auf einem Nissan Navarra beruhen soll).

Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 11. Juli 2017 um 16:28:38 Uhr:



Und da die Neuen in 2019 kommen sollen, müsste dahingehend auch schon irgendwas bekannt sein.
Denn PSA müsste dann ja erstmal die Technik entwickeln (durch Body-on-Frame keine PKW-Technik möglich), und ein Werk dafür bauen oder modifizieren.
Da hätte man sicher schon was in die eine oder andere Richtung gehört.

"Die Zusammenarbeit mit Fiat in Sevel Sud ist gesichert bis 2019" hieß es von Seiten PSA's 2012 nach dem Ausstieg von Fiat aus Sevel Nord.
Das Werk könnte die GM-Fabrik in Luton sein, früher Bedford, dann IBC (joint venture mit Isuzu), wo derzeit der Opel/Vauxhall Vivaro gebaut wird.
Aber dann müßte u.U. die Fabrik von SOVAB (Société des Véhicules Automobiles de Batilly) in Batilly bei Metz geschlossen werden...
Es ist alles nicht erquicklich, was da auf uns zukommt.

Nachtrag um 17:51: Der Entscheidungshorizont des um Opel vergrößerten PSA-Konzerns ist aber wohl nicht die Laufzeit des SEVEL-Sud-Vertrags mit Fiat (2019), sondern die Laufzeit des GM-Opel/Vauxhall-Vertrags mit Renault (Jahr: unbekannt).
Und da kann u.U. noch reinfließen, ob GM an einen gemeinsamen Produkt interessiert ist, was dann auch für den nordamerikanischen Markt geeignet wäre, und dann könnte man für ein paar Jahre nach 2019 noch mit FCA in Sevel Sud gemeinsam fahren, um in der Zeit was eigenes neues zu entwickeln. Gewiß sehr spekulativ, aber denkbar.

Zitat:

@Beobachter7 schrieb am 11. Juli 2017 um 17:35:26 Uhr:


Es ist alles nicht erquicklich, was da auf uns zukommt.

Imho siehst du das zu bedeutsam. Solche Koops-Ein bzw. -Aus sind ganz normal und passieren viel öfter als einem das auf den ersten Blick bekannt und vor allem bewusst ist.
Z.B. gibt´s die Eurovans nicht mehr, die Ford-VW-Vans oder die Daimler-VW-LCVs.
Dafür tut sich bei RenNis und Daimler sehr viel, hier neben den Zwergen (Twingo/Smarts) und dem Kangoo/Citan vor allem bei Infiniti, die mit Mercedes-Technik agieren.
Aber das nur als Beispiele, das geht nämlich weit tiefer und breiter, alleine schon beim Thema Motoren (Zukauf/Belieferung).
Natürlich hat das auch immer Auswirkungen, da sich´s im Grunde aber stets nur verschiebt, nicht auflöst, ändert sich bei größerer Betrachtung nicht viel.

Zitat:

@Beobachter7 schrieb am 11. Juli 2017 um 17:35:26 Uhr:


Nachtrag um 17:51: Der Entscheidungshorizont des um Opel vergrößerten PSA-Konzerns ist aber wohl nicht die Laufzeit des SEVEL-Sud-Vertrags mit Fiat (2019), sondern die Laufzeit des GM-Opel/Vauxhall-Vertrags mit Renault (Jahr: unbekannt).
Und da kann u.U. noch reinfließen, ob GM an einen gemeinsamen Produkt interessiert ist, was dann auch für den nordamerikanischen Markt geeignet wäre, und dann könnte man für ein paar Jahre nach 2019 noch mit FCA in Sevel Sud gemeinsam fahren, um in der Zeit was eigenes neues zu entwickeln. Gewiß sehr spekulativ, aber denkbar.

GM ist nicht daran interessiert. Das steht schon dadurch fest, dass sie selbst als sie noch Opel-Eigner waren, nicht auf deren Modelle zurückgegriffen, sondern eigene, wenn auch alte eingesetzt, oder neuere von Nissan zugekauft haben.
Warum sollte sich das nach dem Verkauf von Opel um 180° drehen?
Dieses "Eigenes Nein, Fremdes Ja" ergäbe ja überhaupt keinen Sinn.

Was aus dem großen Opel-LCV (Movano) wird, weiß man insofern nicht, als man die Vertragsdetails nicht kennt. Die vereinbarte Laufzeit kann nach wie vor Gültigkeit besitzen, sie kann aber auch über Klauseln lösbar sein, möglicherweise durch einen Besitzerwechsel.
Opel ist von unserer Seite also nur schwer kalkulierbar.
Toyota hingegen könnte eine interessante Option sein, wenn man auch über dem ProAce noch was zu bringen gedenkt.
Lange Rede, kurzer Sinn, es bleibt bei 2 sinnvollen Lösungen:
1.) PSA mit Opel und mit mögl. Toyota bringt was EIGENES
2.) PSA bleibt bei FCA und bringt Opel und Toyota mit ein

Alle anderen Möglichkeiten und Konstellationen sind rein theoretischer Natur und daher nicht wirklich realistisch. Ford mit PSA wird´s nicht spielen, denn das hätte man bereits tun können, und Ford sucht auch keinen Partner, PSA mit Renault funzt nicht, weil sich die beiden nicht grün sind, PSA mit Daimler ist....nun ja...
.
Punkt 2.) ist aus mehreren Gründen einfacher (alles bereits vorhanden und eingespielt), weit billiger (Kostensharing) und da von der Koop nichts Negatives bekannt ist, wohl auch der Weg, den man gehen wird.

Zitat:

@Volvolinsky schrieb am 11. Juli 2017 um 18:27:46 Uhr:



Lange Rede, kurzer Sinn, es bleibt bei 2 sinnvollen Lösungen:
1.) PSA mit Opel und mit mögl. Toyota bringt was EIGENES
2.) PSA bleibt bei FCA und bringt Opel und Toyota mit ein

Und in beiden Fällen ist es zum Schaden von Renault. Am Ende könnten sowohl Luton als auch Batilly geschlossen werden (daß der nächste Vivaro ein Bruder von Jumpy und Expert sein wird, halte ich für gesetzt).

Aber seitens Toyota sehe ich keinen Bedarf, sich am oberen Drittel des Lieferwagenmarktes zu engagieren. Toyota hat ja auch noch Hino...

Was GM angeht für die nordamerikanischen Markt -- GM verkauft jetzt LKWs mit niedrigem Fahrerhaus von seinem alten Partner Isuzu als Chevrolet in den USA, und mit GM-Motoren, wenn ich das richtig erinnere.

Dann sehen die, wie Ford, FCA-Ram und Mercedes ihre Lieferwagen in den USA verkaufen, und wohl recht erfolgreich, also könnte GM vielleicht doch auf den Geschmack kommen. Der der Größe nach dem Vivaro entsprechende Chevrolet Express/GMC Savana erlebt derzeit trotz des hohen Alters seiner Konstruktion wachsende Verkäufe.

Kommt ja noch von Opel-Seite hinzu, daß das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim noch mit Aufträgen von GM bis 2020 zu tun hat, und daß das Rüsselsheimer Werk noch für die Lebensdauer des aktuellen Insignia Varianten davon für Holden in Australien und Buick-USA baut. Zwischen GM und Opel wird noch lange nicht die Nabelschnur durchgeschnitten.

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