Definition von "Auto verheizen"? Wie vermeide ich das oder ist es zuspät?
Hallo zusammen,
vorab: Fahre einen 116i
was mich interessiert ist, was dieses "Auto verheizen" eigentlich bedeutet.
Viele Leute sagen z.B. sie würden niemals einen ex-Mietwagen kaufen da er "verheizt und zu sehr getreten" ist.
Aber was ist das Verheizt-Sein jetzt?
- Ist es schlecht wenn ich auf der Autobahn VMAX fahre (das Auto trete)?
- Ist ein Flotter Fahrstil schlechter für das Auto / Verheizt es deswegen?
- Schnelles um die Kurven fahren / Oft schnell anfahren / Oft bremsen = Verheizen?
Helft mir bitte! Habe Angst mein Auto zu verheizen, wüsste aber natürlich was Verheizen überhaupt bedeutet, auf welche Teile es sich niederschlägt, und wie es zu vermeiden ist. Oder ist das alles nur ein Hoax?
Eure Juline
Beste Antwort im Thema
Moin Moin,
also das Märchen von den "verheizten" Mietwägen wurde vor 2 Monaten bei auto motor sport tv oder wie das jetzt heissen tut (auf vox) aus der welt gehschafft. 3 Autos unterschiedlicher Klassen, alle 3 waren tip top i.O. , selbst eine Ölanalys zeigte keinerlei versteckte Schäden. BMW Benzinmotoren und Dieselmotoren (mit Serienleistung) sollten generell als "Vollgasfest" anzusehen. Einzige Vorraussetzung, wie schon erwähnt, der Motor muss warm gefahren werden, und dabei nicht nur das Kühlwasser, sondern ganz besonders das Motoröl... Ich bin kein 116i Experte, aber bei Vollgas im 6. Gang dreht der sicher nicht an den roten Bereich ran oder ?
Flotte Fahrweise kostet "Expresszuschlag"... Sprit , Reifen, Bremsen, Fahrwerksteile... da trifft "verheizen" schon zu, die Teile kommen einfach früher zum tauschen als normal.
Also Motor immer schön warm fahren, evtl. nach brutaler Vollgasfahrt auch wieder "kaltfahren"
dann ist weitestgehend alles i.O. Die Verschleissteile gehen je nach Fahrweise den Jordan runter, schonend gefahren halten sie länger, beim "heizen" eben kürzer.
Nur Motor schonen ist übrigens auch nix wahres, Kondenswasser im Auspuff, verlegte Partikelfilter usw. sind auch nicht förderlich für ein langes Autoleben, also hie und da mal Stoff geben schadet absolut nicht...
Viel Freude mit Deinem 1er
Grüße
Christian
27 Antworten
Zitat:
Meint ihr wirklich, dass innerhalb von den wenigen Minuten bis das Auto auf Betriebstemperatur ist ein so großer "Verschleiß" bzw "Schaden" eintreten kann? 😕
nicht beim 1. mal und auch nicht beim 10 mal. aber wenn sowas regelmäßig passiert erhöht sich einfach der verschleiß enorm. das öl ist noch zähflüssig (die wassertemperatur ist relativ belanglos, wichtig ist immer die öltemperatur) und kann nicht alle relevanten teile gut schmieren. damit verringert sich die lebensdauer des motors doch deutlich. auch wenn das heute nicht mehr so ein thema ist wie vor 30 jahren.
Stell Dir vor, Juline, Du bist total durchgefroren, zitterst am ganzen Körper. Und nun zwingt Dich Jemand einen 100m-Lauf zu machen. Die Chancen auf einen Muskelfaser-Riß würden enorm ansteigen. Natürlich kommst Du (vielleicht) im Ziel etwas aufgewärmt an. Aber der Körper ist erstmal kaputt.
Jeder Sportler, jedes Rennpferd wärmt sich vor der Strapaze erst mal auf. Dein BMW ist auch ein Sportler.
Ein gutes Indiz für einen verheizten oder geschonten Wagen ist die Serviceintervallanzeige in Verbindung mit dem Scheckheft.
Auf einer Hochgeschwindigkeits AB-Fahrt mit einem 330d habe ich es einmal geschafft auf einer Strecke von 900km die Serviceintervallanzeige um 2000km runterzufahren.
Auf der anderen Seite bin ich jetzt mit meinem 118d ca. 4500km gefahren und die Serviceanzeige zeigt nur einen "Verschleiß" von 2000km an.
Wie sieht das denn bei Dir aus? Hat der 116i auch standardmäßig ein Serviceintervall von 30.000km wie der 118d?
Und noch mehr Stammtischgelaber........
@redbiker
Nicht jeder hat eine Standheizung zum vorwärmen.
Ob der Sportler nund langsam losläuft und immer schneller wird oder gleich schnell losläuft spielt dann auche keine Rolle mehr.
Außerdem hinkt der Vergleich Mensch - Maschine ein wenig.
Der Mensch ist für diese Situation nicht gebaut und angepasst worden, die Maschine schon.
@CUXZ4
Sehr aussagekräftig.
Die Serviceintervallanzeige springt imemr in 1.000 Schritten.
Bei deinem Höllen-AB-Ritt hätte sie also schon kurz nach dem losfahren 1.000km runterspringen können. Glaub kaum dass du alle 100km auf den Serviceintervall geschaut hast.
Wenn man regelmäßig zum Service geht, vermeidet man erhöhten Verschleiß am Motor und es spielt keine Rolle in welchem Intervall das ist. Außerdem erhöht es die Chance, verschlissene Teile früher zu entdecken.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von BlackRavN
@CUXZ4Sehr aussagekräftig.
Die Serviceintervallanzeige springt imemr in 1.000 Schritten.
Bei deinem Höllen-AB-Ritt hätte sie also schon kurz nach dem losfahren 1.000km runterspringen können. Glaub kaum dass du alle 100km auf den Serviceintervall geschaut hast.
Mein damaliger E46 330d hat in 100km Schritten heruntergezählt. Daher war die Beobachtung in der Tat aussagekräftig. Beim E87 zählt die Serviceintervallanzeige bei Km-Stand 4500km tatsächlich in 1000km Schritten.
Jetzt wird's ja wieder mal richtig interessant!
Geht da jemand der Ar... auf Grundeis?
So ist das eben, wenn die
"...normale Reisegeschwindigkeit bei gemütlichen 200-220 km/h liegt..."
Dann muss man Threads wie diesen starten oder wie:
"BMW 1er: Das leidige Thema: Der Verbrauch beim 116i Höher als beim Porsche 997 GT2"
oder
"Kuriositäten bei "Fälligkeit eines Service""
Juline, Du hast ja zu dem letztgenannten Thema nichts mehr verlauten lassen. Da müsste doch seit Wochen schon der Besuch beim 🙂 fällig gewesen sein?! Oder ist gerade der Besuch dort, und entsprechende Aussagen der Werkstattmitarbeiter, der Anlass für den Start dieses Threads?
Mein damaliger E46 hat das auch gemacht. Der e90 machts glaub ich auch nur in 1.000km Schritte. Da wir hier aber über den 1er reden, bringt es nicht viel, sich auf andere Modelle zu beziehen. Dann reden wir nämlich aneinander vorbei.
Zitat:
Original geschrieben von BlackRavN
Mein damaliger E46 hat das auch gemacht. Der e90 machts glaub ich auch nur in 1.000km Schritte. Da wir hier aber über den 1er reden, bringt es nicht viel, sich auf andere Modelle zu beziehen. Dann reden wir nämlich aneinander vorbei.
Nach meiner Kenntnis wird bis 5.000 km Servicereichweite in 1.000er Schritten reduziert und darunter in 100er Schritten. Das ist die Erfahrung mit meinem 1er.
Soweit bin ich noch lange nicht.
Habe erst 2.000 km mitm Einser zurück gelegt. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von BlackRavN
[...] bringt es nicht viel, sich auf andere Modelle zu beziehen. Dann reden wir nämlich aneinander vorbei.
Das sehe ich, wenn es um die Serviceintervallanzeige (SIA) geht, nicht so. Damit habe ich bei allen BMW-Modellen, wenn ich SIA mit Scheckheft in Verbindung setze, eine Aussage, ob der Wagen schonend oder materialmordend bewegt wurde.
Ein 118d mit Serviceintervall von 30.000km, der mit Km-Stand 50.000 zum 2. Service muss, ist sicherlich härter rangenommen worden, als einer der erst mit 61.000km zum 2. Service muss.
Also den Zusammenhang mit Verschleiß und SIA verstehe ich nicht.
Wenn er im 2 Jahresintervall zur Insp war, kann du die Km Anzeige schon vergesessen und das der Wagen dadurch verschlissener ist eben auch.
Und selbst wenn wir mal annehmen, dass die 30.000km bzw. 20.000 Wegstrecke zur Insp. innerhalb eines Jahres zurückgelergt wurden. Heisst es nicht, dass der Verschleiss dadurch höher ist/war.
Lediglich, dass der eine Fahrer von der BMW Norm abgewichen ist, mit seinem Fahrstil und sei es nur durch einen höheren Stadtfahranteil.
Ich habe bisher nie die Soll-Servicekm erreicht, immer ca. - 3.000km. Kommt aber dadurch, dass ich fast ausschließlich Stadt fahre.
Zitat:
Original geschrieben von BlackRavN
Ich habe bisher nie die Soll-Servicekm erreicht, immer ca. - 3.000km. Kommt aber dadurch, dass ich fast ausschließlich Stadt fahre.
Das bestätigt schließlich, was ich vorher geschrieben habe. Reiner Stadtverkehr mit relativ kurzen Strecken ist belastender für ein Fahrzeug, als gemächlicher Langstreckenbetrieb. In der Stadt wird typischerweise viel gebremst, viel ein- und ausgekuppelt, der Motor häuft Betriebsstunden im Leerlaufbetrieb an und die Fahrstrecken sind doch relativ kurz.
Wenn natürlich die Serviceintervalle aufgrund der geringen Km-Leistung durch das zeitliche Intervall bestimmt werden, ist meine Aussage von oben natürlich unbrauchbar.
Kupplung, Bremsen, Reifen und co sind typische Verschleißsachen an einem Wagen. Ja die Kullung leidet vieleicht mehr unter dem Stadtverkehr, dafür leiden Reifen, Bremsen, Querlenker usw. bei Langstrecken-Autobahnläufern.
Und ich sehe den Serviceintervall nicht als Verschleißanzeiger eines Fahrzeuges, sondern eher als Erhaltsanzeiger.