Dacia verlagert die Produktion nach Marokko

Dacia

Der Prozess erfolgt offenbar schleichend, doch nach und nach verlagert der rumänische Automobilhersteller Dacia seine Produktion nach Marokko. Nachdem sich die Renault-Tochter in den vergangenen Jahren vor allem in puncto Sicherheit kontinuierlich weiterentwickelt hat, folgt nun der nächste Schritt: die Kostenreduzierung.
Als EU-Staat hat Rumänien mit dem derzeitigen Produktionsstandort Mioveni offensichtlich keine so attraktiven Konditionen mehr zu bieten. So scheint bei Dacia der schrittweise Umzug ins marokkanische Tanger bevorzustehen. Wie einige rumänische Medien bereits vor einer Weile berichteten, ist vor allem der Druck in Rumänien gestiegen. Analog hierzu hat die marokkanische Regierung eine Reihe von Versprechungen gemacht, die dazu führen könnten, dass Dacia alsbald aus- beziehungsweise umzieht.

Offizielle Stimmen beim Autohersteller bestätigten diese Gerüchte und unterstrichen, dass die Ansprüche der rumänischen Arbeitnehmer langfristig nicht mehr befriedigt werden könnten. Marokkaner seien pro Arbeitskraft und Monat runde 500 Euro günstiger und zudem sei der Umgang einfacher.

http://www.pkwradar.de/.../

Beste Antwort im Thema

Solange Deutschland so einen außerordentlich hohen Aussenhandelsüberschuß hat, sind wir die Schmarotzer des Weltmarktes, die Anderen unseren Produktions-Überschuss gegen Kredit verhökern.

Das ganze garniert mit staatlich gesicherter Hermes-Export-Krediten (also faktisch subventioniert und vom Steuerzahler mit Gewinngarantie versehen)

Nur um uns dann zu wundern, wenn andere auf Pump und mit Außenhandelsdefizit lebende Gesellschaften faktisch pleite sind (die USA sind es schon lange, aber aber ähnlich wie Japan "too big to fail"😉.

Ich gönne den Rumänischen und Marokkanischen Arbeitern Ihren relativ sicheren Job bei Renault-Dacia - bei weit über Landesüblicher Bezahlung und relativ Jobsicherheit und im Vergleich zu anderen Industriezweigen dort guten Arbeitsbedingungen (plus Qualifikation).

Denn beide Länder haben IMMER NOCH, trotz Wachstum der Exportorientierten Industrie, eine erhebliches Außenhandelsdefizit mit Deutschland - sowohl Rumänien, als auch Marokko.

Die Deutsche Exportwirtschaft vertickert den Marokkanern und Rumänen weit mehr Deutsche Maschinen und Luxusgüter, als wir an Rumänischem / Marokkanischem Gemüse, Orangen, Datteln, Phosphaten / Rohstoffen, Tourismus- und IT-Dienstleistungen sowie Fertigprodukten (ein paar Dacias) zurückkaufen.

Was regt ihr euch denn auf?

Wer es in Deutschland immer noch nicht kapiert hat, das manuelle, quasi ungelernte- oder halb gelernte Fabrikarbeit am Konsumgüterendmontage-Fliessband bei unseren Gehältern und Ansprüchen in Westeuropa mittelfristig keinerlei Zukunft hat, sollte sich wirklich anfangen Sorgen machen. Denn auf der einen Seite lohnt sich bei den Bruttolohnkosten in DE die weitgehende Robotierisierung (wer schon einmal einer Daimlermontagelinie gesehen hat, weiß Bescheid!), auf der Anderen Seite günstigere Arbeitskräfte im Ausland.

Was boomt, ist die Entwicklung, Hochtechnologie, Wissen und Internationale Kooperation - wie sind schon lange eine Wissensgesellschaft.

Also schickt eure Kinder auf gute Schulen, und zwar mindestens bis zum Abitur + Lehre und Studium + mind. 1 Jahr Ausland + 2 Fremdsprachen fließend! Damit ist die Zukunft sicher! Wer das nicht packt, sollte wenigstens ein solides, im In- und Ausland gefragtes Handwerk lernen... 😉

Und das meine ich nicht im Scherz, sondern wirklich Ernst!

Eine Montage in Rumänien oder Marokko ist das Letzte, was mich vom Kauf abschrecken würde. Eher noch die unverschämte Premiumtruerei mancher "Einheimischer" Marken, mit einem weit geringerem EU-Komponenanteil, und Autos die fast komplett ganz weit herstammen, mitsamt Ihrer einzelnen Komponenten (Korea-Opels, Mexico-VW's, Brasilien-Benz, Südafrika-Fords)...

Bsp: Die sacketeuren Original Austauschbremsbeläge meines Volvos werden inzwischen in Indien gefertigt, ebenso wie einige Motoren bei Opel & Fiat - so krass treibt es selbst Dacia nicht.

Und wenn, geben die Ihren Niedriglohn-Preisvorteil wenigstens an die Kunden weiter, statt wie VW Nobelkarossen und Prestigewahnsinn à la Bugatti & Bentley querzufinanzieren bzw. für die Aktionäre & Spekulanten Rekordgewinne einzufahren... 😉

48 weitere Antworten
48 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Günter


ist nur merkwürdig das sich darüber ausgelassen wird wenn Firmen in anderen Ländern aus Preisgründen neue Werke bauen aber wenn in Deutschland vom Westen in den Osten verlagert wird aus Preisgründen ( Lohn und Aufbaubeihilfen ) z. b. Zwieback Brand oder Käse Loose dann erfolgt kein Aufschrei.
Gruß Günter

Doch, der Aufschrei erfolgt dann ebenso. Mußt halt nur mal die Tagespresse besser verfolgen. 😉

Scheint ja trotzdem niemanden zu interessieren einschließlich Dir, der Du ja diesen Aufschrei nicht einmal gehört (haben willst).

Bran

dt

:

http://www.zeit.de/2001/12/Zwieback_fuer_alle

...nur ist es in Ostdeutschland halt nicht wie in Marokko, ich habe gehört, selbst im Osten gelten die selben Gesetze wie im Westen. Inclusive Umweltauflagen und Mitarbeiterschutzgesetze...

sind das also teilweise Tagespresse-Reporter die sich hier darüber erörtern ob eine Firma von Rumänien nach Marokko verlegt wird( was im übrigen so nicht stimmt, sondern mit den Märkten zusammenhängt die bedient werden sollen) Im übrigen ist mir neu das die" Zeit" eine Hagener Tagespresse wäre, es hat zwar diesbezüglich Artikel gegeben die aber nur dem aufpolieren einiger Parteimitglieder dienten. Im übrigen glaube ich kaum das du mir was erzählen kannst was in Hagen abgelaufen ist, ebenso mit der Firma Loose, die dummen und leidtragenden waren immer die altbeschäftigten. Hinzu kommt dann noch bei Brandt das der Steuerzahler noch heute dafür aufkommen muß alldieweil das ehemalige Betriebsgelände als Industriedenkmal eingestuft ist.
Aber ich bin abgeschweift denn hier geht es um Arbeitsplätze bei Dacia die voreilig von Leuten vernichtet werden ( weil sie eine Pressenotiz gelesen haben und es dann auch noch Dacia betrifft für einige das Feindbild schlechthin) obwohl das nicht zutreffend ist es wird nur eine neue Produktionstätte gebaut weil es die Stückzahlen hergeben und man den Bestellungsstau abbauen will und neue Märkte erschließen möchte.

Hmm..

ich kann mich da eigentlich nur wiederholen.

Das ist doch das, was alle wollen...freie Marktwirtschaft und den Kapitalismus.....und das sind die Konsequenzen dafuer.
Es gibt nun mal keine faire Marktwirtschaft.

Einiges muss konstant weniger kosten (Material, Arbeitslohn, Ausgaben fuer Kundenservice) und anderes muss im Preis staedig steigen (Verkaufspreise aller Konsumgueter), damit die Gewinnmarge steigt. Das Kapital ist das Zentrum der freien Marktwirtschaft und Brandt und Loose und Renault haben ganz wirtschaftlich gehandelt. Wen interessieren denn die Mitarbeiter? Das ist sekundaer.
Gequatsche von Nachhaltigkeit und sozial vertraegliches wirtschaften ist Marketing....aber leider keine Realitaet.

Wenn die Entwicklung so weitergeht dann wird uns folgendes erwarten (Beispiel Schokoladentafel).

Die ist nur noch 10 Gramm schwer, kostet 15Euro, wurde in Nigeria hergestellt (Afrika ist das naechste Asien...).

Das was wir hier sehen, ist erst der Anfang....da kommen noch ganz andere Dinge auf uns zu

The Moose

Zitat:

Original geschrieben von Gallie007


schade, das auf die Belegschaft geschissen wird und man muß sich die Frage stellen, was kommt nach Marokko? wann sind WIR das neue billigere Marokko?!

Bald ... sehr bald ... warte mal ab bis erst OPEL in Bochum dicht macht. Neben NOKIA der 2. große Laden ...

Ähnliche Themen

Solange Deutschland so einen außerordentlich hohen Aussenhandelsüberschuß hat, sind wir die Schmarotzer des Weltmarktes, die Anderen unseren Produktions-Überschuss gegen Kredit verhökern.

Das ganze garniert mit staatlich gesicherter Hermes-Export-Krediten (also faktisch subventioniert und vom Steuerzahler mit Gewinngarantie versehen)

Nur um uns dann zu wundern, wenn andere auf Pump und mit Außenhandelsdefizit lebende Gesellschaften faktisch pleite sind (die USA sind es schon lange, aber aber ähnlich wie Japan "too big to fail"😉.

Ich gönne den Rumänischen und Marokkanischen Arbeitern Ihren relativ sicheren Job bei Renault-Dacia - bei weit über Landesüblicher Bezahlung und relativ Jobsicherheit und im Vergleich zu anderen Industriezweigen dort guten Arbeitsbedingungen (plus Qualifikation).

Denn beide Länder haben IMMER NOCH, trotz Wachstum der Exportorientierten Industrie, eine erhebliches Außenhandelsdefizit mit Deutschland - sowohl Rumänien, als auch Marokko.

Die Deutsche Exportwirtschaft vertickert den Marokkanern und Rumänen weit mehr Deutsche Maschinen und Luxusgüter, als wir an Rumänischem / Marokkanischem Gemüse, Orangen, Datteln, Phosphaten / Rohstoffen, Tourismus- und IT-Dienstleistungen sowie Fertigprodukten (ein paar Dacias) zurückkaufen.

Was regt ihr euch denn auf?

Wer es in Deutschland immer noch nicht kapiert hat, das manuelle, quasi ungelernte- oder halb gelernte Fabrikarbeit am Konsumgüterendmontage-Fliessband bei unseren Gehältern und Ansprüchen in Westeuropa mittelfristig keinerlei Zukunft hat, sollte sich wirklich anfangen Sorgen machen. Denn auf der einen Seite lohnt sich bei den Bruttolohnkosten in DE die weitgehende Robotierisierung (wer schon einmal einer Daimlermontagelinie gesehen hat, weiß Bescheid!), auf der Anderen Seite günstigere Arbeitskräfte im Ausland.

Was boomt, ist die Entwicklung, Hochtechnologie, Wissen und Internationale Kooperation - wie sind schon lange eine Wissensgesellschaft.

Also schickt eure Kinder auf gute Schulen, und zwar mindestens bis zum Abitur + Lehre und Studium + mind. 1 Jahr Ausland + 2 Fremdsprachen fließend! Damit ist die Zukunft sicher! Wer das nicht packt, sollte wenigstens ein solides, im In- und Ausland gefragtes Handwerk lernen... 😉

Und das meine ich nicht im Scherz, sondern wirklich Ernst!

Eine Montage in Rumänien oder Marokko ist das Letzte, was mich vom Kauf abschrecken würde. Eher noch die unverschämte Premiumtruerei mancher "Einheimischer" Marken, mit einem weit geringerem EU-Komponenanteil, und Autos die fast komplett ganz weit herstammen, mitsamt Ihrer einzelnen Komponenten (Korea-Opels, Mexico-VW's, Brasilien-Benz, Südafrika-Fords)...

Bsp: Die sacketeuren Original Austauschbremsbeläge meines Volvos werden inzwischen in Indien gefertigt, ebenso wie einige Motoren bei Opel & Fiat - so krass treibt es selbst Dacia nicht.

Und wenn, geben die Ihren Niedriglohn-Preisvorteil wenigstens an die Kunden weiter, statt wie VW Nobelkarossen und Prestigewahnsinn à la Bugatti & Bentley querzufinanzieren bzw. für die Aktionäre & Spekulanten Rekordgewinne einzufahren... 😉

Zitat:

Original geschrieben von go_modem_go


...
Ich gönne den Rumänischen und Marokkanischen Arbeitern Ihren relativ sicheren Job bei Renault-Dacia - bei weit über Landesüblicher Bezahlung und relativ Jobsicherheit und im Vergleich zu anderen Industriezweigen dort guten Arbeitsbedingungen (plus Qualifikation).
...

Danke für diesen Satz. 🙂

Er beschreibt die derzeitigen globalen Tatsachen m.E. sehr gut.

Als Fazit meines langen Textes oben:
Wer in einem krass Exportorientiertem Land wohnt, und (wie ich), in einer Exportorientierten Internationalisierten Industrie arbeitet, sollte auch bereit sein, von seinen Auslandskunden etwas zurückzukaufen.

Sonst funktioniert der gesamte Globale Wirtschaftskreislauf auf Dauer nicht, und bricht zusammen. Was ja z.Z. schon innerhalb der EU passiert - Jahrelang haben die EU PIIGS-Staaten auf Pump wie wahnsinnig Deutsche Luxus-Audis, U-Boote, Leopard Panzer, LKWs, Maschinen, Kraftwerke und Beratung eingekauft.

Aber von denen kauften unsere Exportunternehmen kaum etwas zurück, Jedenfalls viel zu wenig, um eine gesunde, langfristig ausgeglichene Handelsbilanz zu erreichen. Denn eine funktionierende Konsumgetriebene Privat-Nachfrage gibt es in DE ja nicht (Nettolöhne zu niedrig).

Stattdessen hortete man die Gewinne auf der Bank - die es wiederum in den lukrativen EU-Kreditkreislauf steckten - die "Deutschland AG" hat als Kapitalgeber für Länder mit Aussenhandelsdefizit uns gegenüber (das sind quasi alle in der EU) sozusagen Jahrelang über einen Umweg auf Pump bei sich selbst eingekauft! Muhaha! 😁

Speziell Deutschland und China, aber z.T. auch Japan, Indien & Korea sind die Bösemänner der Globalisierung. Die haben alle eklatant hohe Exportüberschüsse seit langer Zeit, immer auf Kosten anderer Länder (und zu diesen gehört immer noch Rumänien und Marokko)!

Hmmmm...

Zitat:

Wer es in Deutschland immer noch nicht kapiert hat, das manuelle, quasi ungelernte- oder halb gelernte Fabrikarbeit am Konsumgüterendmontage-Fliessband bei unseren Gehältern und Ansprüchen in Westeuropa mittelfristig keinerlei Zukunft hat, sollte sich wirklich anfangen Sorgen machen

Ja....da sollte man aber Ursache und Wirkung nicht verwechseln....

Die Ursache fuer die von Dir beschriebene Auswirkung liegt ja gerade in der Globalisierung. Wenn ich Warenmaerkte oeffne (die u.a. eben auch zu den exorbitanten Handelsungleichgewichten beitraegt), oeffene ich eben auch die Arbeitsmaerkte und das ist fuer ein Hochlohnland wie Deutschland katastrophal.

Man hat seit tausenden von Jahren (schon in Babylon) Einfuhrzoelle verwendet, um den Handel besser steuern zu koennen.

Das hat eigentlich auch bis spaet ins 20. Jahrhundert wunderbar geklappt. Dann kamen allerdings ein paar Muppets auf die Idee, dass man die Wirtschaft nur noch bis ins Bodenlose wachsen lassen kann, indem man "freie Maerkte" schafft. Das ist natuerlich auch nur eine Luege...denn freie Maerkte duerften natuerlich auch in keinster Weise subventioniert werden, was, wie wir alle wissen, eine Utopie ist. Die weltweiten Wirtschaftssubventionen aufgelistet wuerden wahrscheinlich ein ganzes Telefonbuch fuellen.

Also sind unsere Maerkte doch nicht wirklich frei. Sie sind frei fuer diejenigen, die das Kapital kontrollieren und das sind meistens auch diejenigen, die was zu sagen haben. Und ob die nun immer am Allgemeinwohl interessiert sind...das wage ich zu bezweifeln.

Um die Loehne in Westeuropa zu schuetzen, muessten wieder Einfuhrzoelle eingefuehrt werden, die Maerkte reguliert werden.

Das mag das Kapital und die reiche Elite aber nicht. Das waere ja ein Einschnitt in die Geldvermehrungstheorie.

Zitat:

Also schickt eure Kinder auf gute Schulen, und zwar mindestens bis zum Abitur + Lehre und Studium + mind. 1 Jahr Ausland + 2 Fremdsprachen fließend! Damit ist die Zukunft sicher! Wer das nicht packt, sollte wenigstens ein solides, im In- und Ausland gefragtes Handwerk lernen...

Auch wenn ich Dir da theoretisch zustimme, sieht die Wirklichkeit doch oft anders aus.

Da ein gut ausgebildeter Arbeitnehmer dem Arbeitgeber mehr Geld kostet, wird er des oefteren auf den billigeren Arbeitgeber zurueckgreifen, dem besser ausgebildetet Arbeitgeber dazu noetigen, eine schlechtere Bezahlung zu akzeptieren oder gleich nur auf Zeitarbeiter eingehen. Da jedes Unternehmen nun mal die Produktivitaet kontinuirlich steigern muss, um das Wirtschaftswachstum zu erreichen, was die Boersen erwarten, sind Unternehmen immer staerker dazu gezwungen zu sparen. Und konnte man in der Vergangenheit tatsaechlich noch in Bereichen des OP (operational management) , supply chain management etc. Geld einsparen, haben Unternehmen mitlerweile einen Punkt erreicht, in dem man immer oefter unethische Entscheidungen treffen muss. Um jetzt noch Geld sparen zu KOENNEN (der Markt und die Boersen erzwingen es), muss man Leute entlassen, in Zeitarbeitsfirmen auslagern, die Qualitaet der Produkte verwaessern oder gar verringern (die Marketingabteilungen werden das schon irgendwie durch Gehirnwaesche beim Kunden kompensieren koennen..der kauft das Zeug schon irgendwann..man muss es nur oft genug in die Hirne einhaemmern), Produktgroessen verkleinern und zu gleichen Preisen verkaufen (Schokolade, Weingummi, andere Lebensmittel) usw. usw....da finden sich endlose Beispiele, wie der Kunde abgezockt wird.

Und von daher sind Arbeiter auch ein Kostenfaktor und kein Guthaben. In Deutschland kann man sich damit bald ruehmen, den bestausgebildeten Niedriglohnsektor zu besitzen. Wow..das ist ja was, worauf man so richtig stolz sein kann.

Zitat:

Stattdessen hortete man die Gewinne auf der Bank - die es wiederum in den lukrativen EU-Kreditkreislauf steckten - die "Deutschland AG" hat als Kapitalgeber für Länder mit Aussenhandelsdefizit uns gegenüber (das sind quasi alle in der EU) sozusagen Jahrelang über einen Umweg auf Pump bei sich selbst eingekauft! Muhaha!

Deshalb kann ein kreditfinanziertes Wirtschaftssystem auf Dauer auch nicht funktionieren. DAS ist ja gerade der Grund, warum die USA, die EU und Japan letztendlich so hoch verschuldet sind. An wen wollen wir das denn jetzt weitergeben? An die Marsmaennchen? Auf der Erde hat ja bald keiner Geld mehr. das Giralgeld ist eine Blase und besteht aus Nummern...ist aber keineswegs durch Realgeld gedeckt, geschweige denn durch irgendetwas anderes. Und somit ist es wie bei der Boerse. Zockerei, Emotionen...ganz ohne Menschenverstand...also wie im Kasino. Aber Hauptsache die Wirtschaft waechst und waechst und waechst....krank so was.

An dieser Stelle moechte ich allerdings anmerken, dass ich weder ein Sozialist, noch Kommunist bin. Ich habe allerdings erkannt, dass unser Wirstchaftssystem aus mathematischer und logischer sicht auch nur temporaer bestehen kann.
Also irgendetwas kommt nach dem Kapitalismus und vielleicht sollte man langsam mal anfangen, sich darueber Gedanken zu machen. Unternehmen, die um die Welt ziehen muessen, um das System am Tropf zu halten (siehe Renault, Nokia,und 2883678497653 andere Unternehmen auf der Welt), haben echt ein Problem, fuer das sie nicht einmal direkt etwas koennen.
Die Realwirtschaft kann nun mal aus einem ganz einfachen, logisch-mathematischen Grund nicht die geforderten Kapitalzinsen, die das Prinzip des Zinseszins verlangt, erwirtschaften.
Der Zinseszins kann eine Zahl ins unendliche treiben. Wir haben aber nicht unendlich viele Rohstoffe, die unsere Wirtschaft ins unendliche wachsen lassen kann.
Der grosse Knall wird also kommen....da koennen Unternehmen noch so oft ihre werke in andere, billigere Laender verpflanzen und die Berufsoptimisten noch so lange daran glauben, dass wir bald neue Planeten zum ausbeuten finden😁

Gruesse

The Moose

Was ich ja unrealistisch finde, ist immer das Argument, dass nur durch niedrigste Löhne der einfachen Arbeiter wirtschaftlich produziert werden kann.
Wenn alle so viel verdienen, das sie ein gutes Leben führen können (womit ich nicht meine, eigene Ferienwohnung und zwei Autos vor der Tür) dann wird auch mehr Kaufkraft da sein. Denn wer mehr verdient, der gibt auch mehr aus.

Und dann wird im gleichen Atemzug noch gesagt, alle müssen studieren und super gut ausgebildet sein. Da frage ich mich, wer dann noch die "Drecksarbeit" macht? Oder ist ein super gut ausgebildeter dazu bereit, für3,50 die Stunde zu arbeiten? Wobei eine Drecksarbeit ja zu eben dieser wird, wenn die Gesellschaft sie nicht wertschätzt. Obwohl alle davon profitieren.

Wenn ja, für wen werden dann die 40.000 Euro teuren Fahrzeuge gebaut, die sich neimand mehr kaufen kann? Jeder Euro, der ausgegeben werden soll, muß zuerst verdient werden.
Auch wenn daß in der heutigen "alles auf Pump" Gesellschaft niemand mehr wahr haben will.

Ich glaube, niemand der super gut verdienenden bricht sich einen Zacken aus der Krone, wenn er zugunsten der schlecht verdienenden den einen oder anderen Euro abgibt (weniger verdient) um zu ermöglichen, das die, die jetzt am unteren Ende der Fahenstange sind, ein besseres Leben führen können.

Soziale Unruhen werden dadurch -möglicher Weise- ebenfalls im Kein erstickt.

Vorweg, ich kann nicht so schön formulieren wie meine Vorschreiber, möchte das von ihnen geschriebene trotzdem DICK unterstreichen!

Aber mal ein anderer Aspekt, wo wir schon bei Fremdsprachen sind. Vor über 30 Jahren habe ich bereits gesagt - und da wollte es niemand wissen und ich wurde nur belächelt - wir sollten CHINESICH lernen! Die Chinesen haben uns längst in der Hand und unsere Politiker sowie unfähige Manager (Vorweg SIEMENS!!!) machen uns wirklich immer noch Glauben, WIR könnten den Chinesen etwas vorschreiben ...

Als Beispiel die Einschienenbahn in China von Schanghai nach ???? Keine Ahnung, ist aber auch egal. SIEMENS freute sich auf einen dicken Auftrag und glaubte die Einschienenbahn in China bauen zu können. Ein Milliardenauftrag ...
Nur hat niemand die Chinesen lachen gehört. Die dummen Gesichter der SIEMENS Manager hätte ich zu gerne gesehen, als sie erfuhren, dass China 1. den Auftrag gestoppt hat und das Projekt nun in Eigenregie baut. Wie blöd muß man eigentlich sein?

Der chinesische Baumaschinenkonzern SANY hat in Bedburg (Rhein-Erft-Kreis und da komme ich her) eine Produktionsstätte gebaut. Mit großem TamTam hat der damalige Ministerpräsident Rüttgers (auch aus dem Rhein-Erft-Kreis) das Bauvorhaben begrüßt und die chinesischen Bauherrn dazu. Niemand hat das Dauergrinsen der Chinesen richtig gedeutet.
Vor kurzem musste die deutsche Baumaschinenfirma PUTZMEISTER (?) Insolvenz anmelden. Wer hat die Firma übernommen? RISCHTISCH ... SANY!
Wie blöd muß man sein um keine Zusammenhänge zu sehen?
In Afrika haben die Chinesen längst das sagen über wertvolle Bodenschätze, weil sie ganz still und heimlich die entsprechenden Abbaugebiete gekauft haben bzw. die jeweiligen Regierungen großzügig unterstützen. Wenn man sich mal umschaut sind überall chinesische Firmen beteiligt oder im Hintergrund als Kapitalgeber unterwegs.
Die USA haben bei den Chinesen dermassen hohe Schulden ... Was glaubt ihr denn, warum alle die Klappe halten (müssen) Darf ich meinen Geldgeber kritisieren?

Mein ehemaliger Arbeitgeber hat ganz stolz ein Werk in Frankreich geschloßen um es nach China zu verkaufen. Anschließend wurde mit dem größten chinesischen Gabelstaplerhersteller ein Kooperationsvertrag geschloßen. Was der für seine "deutschen Ableger" produziert ist geradezu lächerlich ... im wahrsten Sinne des Wortes. Die Produkte die von dort geliefert werden sind im wahrsten Sinne des Wortes SCHROTT! Dafür verkauft er "selbstverständlich" Produkte, die den hier produzierten verdammt ähnlich sehen, selbst in der Farbe! Und hier wird auch noch über die "gelungene" Zusammenarbeit gejubelt ...

Die sogenannten "Premium" Fahrzeugbesitzer, wie es meine Vorschreiber bereits schrieben, haben doch keine Ahnung WO ihr Fahrzeug produziert wurde. Es wird hier verkauft ... klar. Ist es deshalb deutscher als ein DACIA z.B.??? WO werden dann koreanische oder japanische Fahrzeuge produziert? In Korea? In Japan? Schon lange nicht mehr. Die Produktionsstätten befinden sich längst in Europa!
Dafür werden dann "vermeintlich" deutsche Fahrzeuge in KOREA produziert! Und da regen wir uns auf darüber, das DACIA nun auch in Marokko produziert? Wegen der Löhne vielleicht???
Habt ihr alle einen sicheren Arbeitsplatz? Ich hatte einen und habe nun - wofür ich unendlich dankbar bin - meine Rente erreicht! Ich bekomme, im Gegensatz zu manchem Arbeitnehmer, genug Rente.
Dazu habe ich einen Minijob und auch wiederum Glück gehabt mit den Arbeitsbedingungen. Meine Mitbewohnerin hat auch versucht in einen Minijob zu rutschen. Mal abgesehen davon, das sie abgeleht wurde, wären die Arbeitsbedingungen, bei teilweise 2,50 Öhre die Stunde, wirklich knochenhart.
Wir sollten wirklich froh sein noch alle Arbeit zu haben und die bedauern, die für kleines Geld mehr schuften müssen, als mancher Marokkaner. Manch ein Arbeitnehrmer wäre froh einen Job in Marokko bei DACIA zu haben. Da würde er immer noch mehr Geld verdienen als hier mit einem Minijob.
Was ich damit schreiben will: Die Zeiten in denen wir uns mit gerümpfter Nase über Produktionsstätten in Rumänien oder sonstwo auslassen könne, sind längst vorbei. Wir sollten froh sein über jeden Tag an dem es uns so "gut" geht.

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


Da würde er immer noch mehr Geld verdienen als hier mit einem Minijob.

Das wage ich zu bezweifeln. Ich kenne nur die Verhältnisse in Ungarn: dort bekommt eine Kraft am Fließband im Schichtdienst inkl Akkordzulagen ca. Eur 600,-- (brutto !) im Monat. Die Lebenshaltungskosten sind kaum niedriger als hier, was ich so sehe (Benzin, Lebensmittel), da 25% Mwst (sic !!). Restaurant ist allerdings günstig (für meine Verhältnisse).

Die Leute sind dankbar für den Job und den Lebensstandard und zittern, dass nicht noch weiter nach Osten verlagert wird.

Es ist nun einmal so, dass der verteilbare Gesamtwohlstand auf diesem Raumschiff begrenzt ist. Wir hier haben unseren Teil in den letzten 200 Jahren oder so auf Kosten der anderen (u. a. Sklaven in US und anderswo) reichlich gehabt. Jetzt sorgt eine der sozialsten Einrichtungen, die es gibt, für eine gerechtere Verteilung: Marktwirtschaft.

BTW der Lodgy basiert mW auf der Kangoo Plattform, passt also wahrscheinlich gar nicht auf das Fließband in Rumänien, dort ist ja alles Clio B. Ein neues Werk hätte also so oder so hergemusst und Marokko finde ich sehr gut. Gibt den Menschen eine Perspektive und Wohlstand und das ist die beste Basis für eine humane Gesellschaft. Die Griechen hätten so ein Werk sicher auch gerne, da müssen da aber erst mal die Sozialisten und Kommunisten wieder weg.

Zitat:

Original geschrieben von Swedishmoose


Um die Loehne in Westeuropa zu schuetzen, muessten wieder Einfuhrzoelle eingefuehrt werden, die Maerkte reguliert werden.
Das mag das Kapital und die reiche Elite aber nicht.

Einfuhrzölle?

Noch mehr?

Regulierte Märkte, à la DDR & Englische Staats-Autoindustrie "British Elend" der 70er?

Wir haben schon Einfuhrzölle und Protektionismus zur Genüge - und zwar bei Autos 10% + 19% Merkelsteuer für Nicht-EU Herkunft, etwas weniger bei Ländern mit präferiertem EU Zollabkommen (dazu gehören für bestimmte Industriegüter z.B. die Türkei und Marokko, oder für Landwirtschaft Staaten wie Malawi oder diverse franz. Ex-Kolonien).

Bei LKW's & Lieferwagen hat die EU immer noch einen quasi abgeschotteten Markt, mit bis zu 60% höheren Preisen als am Weltmarkt, und Verzollungs- und Importabgaben für Nicht-EU Nutzfahrzeuge bis zu 41% in DE.

Ich finde das eine Riesensauerei!

Wer stützt denn dieses durch 22% Zölle + MwSt geschützte Marktsegment?

Klar, der kleine Deutsche Handwerker, der für seinen in Polen, Kalabrien, Südspanien oder der Türkei montierten VW T5 / Fiat-PSA Ducato / Renault-Opel Trafic / Ford Transit 30-50% mehr zahlt, als wenn es etwas mehr Konkurrenz aus Japan & Korea gäbe...

😠

Fakt ist, das es historisch den Ländern & Marktsegmenten mit dem höchstem Protektionismus mittelfristig immer am Schlechtesten ging, und die von dir sogenannten "Kapitalisten" am meisten davon profitiert haben: Nämlich durch abgeschottete Märkte mit garantierter Abzocke der heimischen Konsumenten.

Der inländische Konsument und der Steuerzahler war IMMER der Dumme - siehe Automarkt in Australien, Indien und Brasilien der 70er-90er. Miese Produkte zum doppeltem Weltmarktpreis, quasi Rekordgewinne für die "heimischen" Anbieter (Australien: GM & Ford, Brasilien: Fiat, GM, Ford, VW; Indien: heimische Oligarchenfamilien Tata / Premier / Bajaj / Maruti-Suzuki).

Diese Firmen haben sich Ihren heimischen Markt bequem geschützt untereinander aufgeteilt, riesen Gewinne eingefahren, kaum Investitionen getätigt - und der Konsument & Steuerzahler war am Ende immer der Dumme.

Und am Ende z.T. doch Massenentlassung nach graduellem Fall der Zollschranken!

Mit inzwischen liberalisiertem Handel gibt es weit mehr Angestellten & Exportanteil in der Indischen, Australischen & Brasilianischen Autoindustrie als noch zu Zeiten des Protektionismus! 🙂

Unter dem Strich ist für den "Exportweltmeister" Deutschland Protektionismus nach ehemals Französischem, Südeuropäischen, Australischem und Brasilianischem Vorbild der absolute KILLER für die Exportwirtschaft.

Hier in Baden-Württemberg würde einiges zusammenbrechen. Wer finanziert den ganzen Rest der Republik? Eben, die erfolgreichen Export- & Aussenhandels-Bundesländer Bayern, BW, Hessen und Hamburg, sicherlich nicht Schleswig-Holzbein, MV oder Saarland

Gerade die Saarländer würden Abka*ken wenn Ford Saarlouis zumacht, mit bis zu 80% Welt-Exportanteil beim Focus (der wird von Saarlouis aus bis ins hinterletzte Asien geliefert - inkl. Australien!)... Nachdem die ganze Gegend mit Jahrzehntelang durch hohe Zölle & Subventionen geschützte Kohleindustrie den Strukturwandel 40 Jahre verpennt hat... 😉)

Nach Zollschranken und Protektionismus schreien nur Populisten, und Alteingesessene "Kapitalisten" die Ihre Märkte abschotten wollen. Und definitiv nur Länder, die am Meisten zu verlieren haben, weil Sie eh ein massives Außenhandelsdefizit haben (in DE ist es umgekehrt... 😉)

Deutschland ist auf Gedeih und Verderb dazu verdonnert, zu exportieren - ein Wiederaufleben des Protektionismus der 60er und 70er Jahre würde zu einer kompletten Katastrophe hier in Südwestdeutschland führen, einer der ganz wenigen Ecken Deutschlands mit quasi Vollbeschäftigung.

In meiner Heimatstadt (~40k Einwohner, BW-Nordbaden) haben wir 3,9% Arbeitslose. Neuester Stand April 2012. Das entspricht in etwa dem nicht vermittelbarem Bodensatz der komplett Ungelernten - also haben wir hier eigentlich mehr als Vollbeschäftigung (bestimmte Qualifikationen werden Händeringend sogar weltweit gesucht!).

Warum? Die Exportwirtschaft!

Beispiel (ein von Mehreren): Vor Ort ansässig ist ein traditionelles Familienunternehmen (keine AG!) mit weltweit 37.000 Mitarbeitern (10.000 mehr als noch 2002!). Diese Firma ist High-tech Automobilzulieferer & Entwickler ist für quasi ALLE Autohersteller weltweit - fast ohne Ausnahme.

Das auch dank gefallener Zollschranken in ehemals abgeschotteten Märkten. Die liefern überall hin, auch zu Dacia nach Rumänien, Renault-Dacia Indien, Renault Brasilien, Rußland, sogar China, Südafrika, auch Renault-Nissan Mexico und jetzt auch nach Renault-Dacia Marokko. In jedem Dacia stecken nicht wenige Komponenten, die in DE entwickelt und z.T. auch in meiner Heimatstadt fabriziert wurden (auch wenn der Gesamtwertanteil nicht sonderlich hoch sein wird - Kleinvieh macht auch Mist!)...

Man kann aber nichts exportieren, wenn man gleichzeitig Einfuhrverbote auf Güter des Handelspartners erhebt - denn Ruck-Ruck reagieren die dann auch - Ihrerseits mit Strafzöllen.... Außer man ist wirklich Monopolist am Weltmarkt (das bleibt man dann aber nach Auslauf von Patenten nicht lange - das hat auch das oben erwähnte Unternehmen lernen müssen! 😁).

BLOSS KEINE ZOLLSCHRANKEN!

Wollt ihr euch den eigenen Geldhahn zudrehen, und die letzten in DE noch mittelfristig gut laufende Export-Wirtschaftssegmente ruinieren? 😠

Zitat:

Original geschrieben von Swedishmoose


An dieser Stelle moechte ich allerdings anmerken, dass ich weder ein Sozialist, noch Kommunist bin.

Ich hoffe für dich, das du Sozialist bist - denn die einzige andere verbleibende Ideologie, die Wirtschaftspolitisch heute noch nach Protektionismus schreit, sind normalerweise die extrem rechtspopulistischen Parteien vom Schlage der Rechtsradikalen Front National von le Pen in Frankreich, und solche hirnverbrannten Schwachmaaten wie die NPD in Deutschland... 😰

Dann lieber noch Sozialist - die haben alle Erkennen müssen, das Protektionismus und Zölle mittel- und Langfristig zum genauen Gegenteil führen - Strukturelle Verzerrung, alte abgewrackte Industrien werden künstlich weiter am Leben gehalten, dringend nötiger Strukturwandel wird verschleppt (siehe Kohleindustrie in West-DE, oder die ganze Wirtschaft der DDR & Osteuropa!).

Einige wenige inländische Kapitalisten profitieren davon, und Langfristig bricht das ganze gestützte Kartenhaus mit einem riesigem Knall und Millionen Entlassungen endgültig zusammen! 😉

Mein Tip: Vielleicht mal etwas über diverse Protektionismuswellen in der näheren Wirtschaftsgeschichte recherchieren. Speziell bei Autoindustrie empfehle ich einen Blick auf den "Button car plan" in Australien von Mitte 80er bis Mitte 90er, und die Entwicklung der Brasilianische Autoindustrie, mit radikal aufgeblähten Preisen in deren ehemals komplett abgeschotteten Märkten.

Mein Fazit: Protektionismus ist eine Maßnahme, die zwar nicht wenigen Ländern geholfen hat, nicht vorhandene Industrien neu aufzubauen, also Schwellenländern.

In dieser Phase der Entwicklung passt das - und so haben es fast alle gemacht, Japan, Korea, Indien, Brasilien, sogar die Engländer im 18. Jhdt und DE selbst im 19. - frühem 20. Jahrhdt, und fast alle Europäischen Staaten in Ihrer Frühindustrialisierung.

In heutigem voll auf hochwertige Export abhängigem Deutschland führt so eine Handelspolitik zum Verderben... Wir Deutschen können nicht wie die Großbritannien nach Thatcher nur von Finanzzockereien im Mega-Stil, reiner Dienstleistung und Ölgeschäften Überleben.

Wer aber etwas Global in den Export verkaufen will, muß mittelfristig auch "handeln" (also etwas zurückkaufen) 😁

Ansonsten empfehle ich allen "Protektionisten", Links-Sozialisten und Rechtspopulisten: Träumt mal schön weiter von eurer lokalen Autarkie ohne Aussenhandelsbeziehungen... 😉

Aber wir schweifen zu sehr ins Politische ab.

Um mal das Thema wieder Richtung Dacia zu lenken:

Für mich bleibt ein €13.000.- Dacia Lodgy aus Marokko (quasi Eurozone, und ein Land das ich sehr schätze, das es m.M.n. verdient hat, sich näher nach Europa zu Orientieren!) immer noch das geringere Übel im Vergl. zu einem €32.000 VW Golf Kombi aus Mexico (quasi US Kolonie) oder einem €27.000 Opel Mokka "Corsa-SUV" aus Korea..

Denn die gesparten €10-15.000 gebe ich dann lieber vor Ort aus, wie Bauleistungen und Konsum / Dienstleistungen vor Ort, von denen direkt & indirekt auch meine Nachbarn (lokale Handwerker & Dienstleister) profitieren... 😉

Hmm..

viel geschrieben, wenig ausgesagt.

Also da mir das zu viel Inhalt ist und ich gar nicht auf alles eingehen moechte, bleibe ich mal bei einigen Punkten.

Zitat:

Gerade die Saarländer würden Abka*ken wenn Ford Saarlouis zumacht, mit bis zu 80% Welt-Exportanteil beim Focus (der wird von Saarlouis aus bis ins hinterletzte Asien geliefert - inkl. Australien!)...

Der Ford Focus fuer den australischen Markt kommt aus Thailand und ganz sicher NICHT aus Saarlouis, nachdem sich Ford in Detroit gegen den Produktionsstandort von Ford Australien in Broadmeadows ausgesprochen hat.

Zitat:

Ich hoffe für dich, das du Sozialist bist - denn die einzige andere verbleibende Ideologie, die Wirtschaftspolitisch heute noch nach Protektionismus schreit, sind normalerweise die extrem rechtspopulistischen Parteien vom Schlage der Rechtsradikalen Front National von le Pen in Frankreich, und solche hirnverbrannten Schwachmaaten wie die NPD in Deutschland...

Ich bin weder rechts, noch links, weder Sozialist, noch Kommunist. Aber ich akzeptiere die freie Marktwirtschaft auch nicht als Religion (so wie die meisten) ohne Alternative. Es wird speziell dann erbaermlich, wenn der Gruender der freien Marktwirtschaft (Adam Smith) versuchte zu erklaeren, dass der Wohstand fuer alle durch unsichtbare Haende verteilt wird und fuer alle gerecht wird.

Also Geisterhaende, die irgendetwas umverteilen akzeptiere ich nicht als Erklaerung und Theorie.

Zitat:

Bei LKW's & Lieferwagen hat die EU immer noch einen quasi abgeschotteten Markt, mit bis zu 60% höheren Preisen als am Weltmarkt, und Verzollungs- und Importabgaben für Nicht-EU Nutzfahrzeuge bis zu 41% in DE.

Wer stützt denn dieses durch 22% Zölle + MwSt geschützte Marktsegment?
Klar, der kleine Deutsche Handwerker, der für seinen in Polen, Kalabrien, Südspanien oder der Türkei montierten VW T5 / Fiat-PSA Ducato / Renault-Opel Trafic / Ford Transit 30-50% mehr zahlt, als wenn es etwas mehr Konkurrenz aus Japan & Korea gäbe...Hier in Baden-Württemberg würde einiges zusammenbrechen. Wer finanziert den ganzen Rest der Republik? Eben, die erfolgreichen Export- & Aussenhandels-Bundesländer Bayern, BW, Hessen und Hamburg, sicherlich nicht Schleswig-Holzbein, MV oder Saarland
Hier in Baden-Württemberg würde einiges zusammenbrechen. Wer finanziert den ganzen Rest der Republik? Eben, die erfolgreichen Export- & Aussenhandels-Bundesländer Bayern, BW, Hessen und Hamburg, sicherlich nicht Schleswig-Holzbein, MV oder Saarland.

In meiner Heimatstadt (~40k Einwohner, BW-Nordbaden) haben wir 3,9% Arbeitslose. Neuester Stand April 2012. Das entspricht in etwa dem nicht vermittelbarem Bodensatz der komplett Ungelernten - also haben wir hier eigentlich mehr als Vollbeschäftigung (bestimmte Qualifikationen werden Händeringend sogar weltweit gesucht!).Warum? Die Exportwirtschaft!

Mit Verlaub....

Was mich bei all Deinem Geschreibsel  eigentlich am meisten stoert ist die Tatsache, dass Du in den vorigen Beitraegen gerade DIE EXPORTNATIONEN anprangerst fuer ihr Verhalten und bei Deinem VWL-Beitrag ueber dem, was ich hier schreibe, Dich ganz stolz mit der Nordbadenser Exportmaschinerie bruestest. Etwas wiederspruechlich, nicht wahr? Wenn Du die Nationen mit Handelsueberschluss kritisierst, kannst Du sie nicht gleichzeitig auch Loben. Der Mann mit den zwei Gesichtern? Du bist doch kein Politiker, oder?

Da stimmt irgendwas nicht.

Dann schreibst Du staendig in fettem schwarz, wieviel Zoelle die EU erhebt, und das BW, Bayern etc. ja so tolle Exporteure sind. DIE sind aber auch nur so tolle Exporteure WEGEN den Zoellen...denn sonst wuerde man ja mehr aus dem billigeren Ausland IMPORTIEREN und BW und Bayern exportieren weniger in andere Staaten....wuerde somit also zu einem Handelsausgleich kommen (ganz ganz ganz einfach formuliert). Die EU schottet sich von asiatischen Maerkten ab durch hohe Zoelle. Deutschland "exportiert" aber auch innerhalb der EU sehr stark. Die Nachfrage stammt also zu einem ganz grossen Teil vom EU-Heimatmarkt.

Das es arbeitsmarkttechnisch so toll in Nord-BW kann ich eigentlich gar nicht nachvollziehen und bestaetigen. Ich habe selbst dort einige Jahre gelebt und der Grund meiner Auswanderung nach Australien (wo es mir im ueberigen um einiges besser geht als in Deutschland, finanziell und von der Lebensqualitaet her) war gerade die Arbeitsmarktsituation in Deutschland , speziell BW.

Zitat:

Deutschland ist auf Gedeih und Verderb dazu verdonnert, zu exportieren - ein Wiederaufleben des Protektionismus der 60er und 70er Jahre würde zu einer kompletten Katastrophe hier in Südwestdeutschland führen, einer der ganz wenigen Ecken Deutschlands mit quasi Vollbeschäftigung.

Tja...nun sollte Dir spaetestens bewusst sein, warum die EU hohe Zoelle hat....um den Warenhandel innerhalb der EU und den Export zu sichern, damit Du in Nord BW weiterhin eine Arbeitslosenquote von 3,9 % hast.

Fallen Importzoelle, dann wird mehr aus dem guenstigen Ausland importiert. Die anderen EU Staaten kaufen dann irgendwo anders und nicht mehr Maschinen etc. aus der EU. Und dann kannst auch Du mal Deine 3,9 % Arbeitslosenquote in BW an den Nagel haengen, denn die nachfrage nach Produkten aus BW existiert dann nicht mehr. Durch Zoelle stabilisiert man kuenstlich eine gesunde Nachfrage, die eben auch eine indirekt niedrigere Arbeitslosenquote erzielt.

Das ist doch gar nicht so schwer. Vielleicht verstehe ich Dich aber ganz einfach auch nicht.

Mein Tip....wenn Du es nicht schon getan hast, lies Dir mal ein gutes VWL/BWL Studienbuch durch. Das meine ich gar nicht ueberheblich, sondern ehrlich. Die Buecher vom Bofinger sind ganz gut, die hatte ich schon zu meinen Studienzeiten.
Es gab im uebrigen selbst amerikanische Wirtschaftsnobelpreistraeger (die Urkapitalisten), die die Arbeiten vom Karl Marxx zu weiten Teilen zustimmen. Das Negativimage erhielt der gute Mann, weil er zu Propagandazwecken der DDR und des Ostblocks misbraucht wurde.

Zu den Auswuechsen zu den "schlechten" Autos in Australien gehe ich gar nicht erst weiter ein und lasse Dich nur wissen, dass mir der "button car plan" sehr wohl bekannt ist.
Falsch und definitiv KEIN FAKT ist Deine Aussage, dass in der australischen Automobilindustrie frueher weniger Mitarbeiter beschaeftigt waren als heute. Und in Brasilien ist/war das auch nicht so.

Leider widersprichst Du Dir in Deinen langen Texten sehr oft und von daher lassen wir das lieber, hier noch weiter und tiefer in eine politische Diskussion abzuschweifen.

Und um den Dacia Lodgy in dem ihm gewidmeten Threat nicht ganz untergehen zu lassen, moechte ich folgendes anmerken....
Der Dacia Lodgy ist ein sehr interessantes Fahrzeug und fuer viele verarmte Familien (durch die Globalisierung) fast ohne Alternative. Kein Imagegetue, gute Ausstattung und ordentliche Qualitaet ganz ohne Gimmicks.
Ich wuerde ihn mir auch kaufen.

Viele Gruesse
The Moose

Zitat:

Original geschrieben von Swedishmoose



Und um den Dacia Lodgy in dem ihm gewidmeten Threat nicht ganz untergehen zu lassen, moechte ich folgendes anmerken....
Der Dacia Lodgy ist ein sehr interessantes Fahrzeug und fuer viele verarmte Familien (durch die Globalisierung) fast ohne Alternative. Kein Imagegetue, gute Ausstattung und ordentliche Qualitaet ganz ohne Gimmicks.
Ich wuerde ihn mir auch kaufen.

Viele Gruesse
The Moose

Ich denke, wir haben andere Meinungen zum Thema Zoll & Globalisierung, also lass uns darauf Einigen, das wir die jeweils andere Meinung zwar akzeptieren, wenn auch nicht ganz nachvollziehen können

Also zurück zum Dacia.

Ich muß dier wieder widersprechen, und dir als "Australier" am Ende der Welt mal erklären, welche neue Nische Dacia sehr erfolgreich mit dem Logan MCV, und vor Allem Duster und demnächst Lodgy besetzt (gilt weniger für Sandero / Logan Limo Basis):

Diese Autos werden zunehmend gerade NICHT nur von "verarmten" Familien gekauft. Die kaufen gar keine Autos mehr, nichteinmal gebraucht!

Zum potentiellen Kundenkreis gerade des Duster gehören immer mehr auch Leute wie ich, die zwar weit über Durchschnitt verdienen, es aber nicht mehr Einsehen, für ein Konsumprodukt und reines Prestigedenken / Angeberei das Doppelte für ähnliche Fahrzeuge der angestammten Hersteller zu bezahlen. Meist steht so einer bereits als Erstwagen in der Doppelgarage... 😉

Eine neue Welle des "Verzichtes", d.h. ähnliche Beweggründe wie diejenigen, die den VW Käfer in den USA der 60er, und auch den Austin Mini in England in der eigentlich affluenten, gesättigten oberen Mittelschicht so populär machten. Und auch später R4 & Ente bei eigentlich recht gut situierten Akademikern.

Denn ich habe andere "Hobbies" als mit Premium-Label Autofahren - vom gesparten Geld im Vergl. zu einem neuem VW / Renault / Volvo etc. kaufe ich mir lieber noch ein paar Motorräder, und / oder ein kleines Cabrio / Oldtimer als Drittwagen, oder unternehme eine Weltreise... 😁

Und was meine Nachbarn über Dacia denken würden, ist mir egal, obwohl mir zugegebenermaßen Image sehr wichtig ist (weit mehr als es sich viele Dacia Eigner zugeben würden) - aber eher in einem Anderen Sinne als Image im Sinne von plumper "Angeberei":

Non-Konformismus.

Als Saab Fahrer kann man das vielleicht verstehen... Und Dacia hat zumindest in DE erste Ansätze, genau in diese Bresche schlagen zu können... 😉

Fazit: Mit dem Dacia Duster & Lodgy hat die Marke nicht mehr nur simple Karren für Hartz-IV-Familien im Programm (wie bis vor Kurzem ein in DE landläufiges Vorurteil), sondern fast schon Klassenlose "Anti Status Autos".

Normalerweise bin ich gegen Werbesprüche immun, aber bei Dacia hat Sie gewirkt - auch weil ich mit den Produkten genau auseinandergesetzt habe (sprich: die ganze Palette auch mal probe gefahren, und zusätzlich auf meine Kosten über 1000km so einen Dacia als Mietwagen "rangenommen"😉.

PS: Eine Logan Limo oder Sandero 1.2 Basis würde ich mir hier trotzdem nie zulegen - die sind dann doch etwas zu karg und Ausdruckslos, dann lieber 'ne gebrauchte Ente oder einen alten Saab 900 I mit Rost an den Türen... 😉

Das der Lodgy in Marokko statt Rumänien endmontiert wird, dürfe zwar einige Leute Abschrecken, aber ich denke der macht seinen Weg. Und zwar ganz ausführlich nicht nur bei "verarmten" Familien, im Gegenteil... 😉

Also ich habe noch keiner einzigen verarmten Familie überhaupt einen Dacia verkauft 🙄.......verarmte Familien können sich i.d.R überhaupt kein Auto leisten egal ob Dacia neu oder vergammelter alter Saab 😉

Könnte natürlich mal in der Kundschaft nachfragen ob die alle verarmt sind 😁

Deine Antwort
Ähnliche Themen