CVT Getriebe

Toyota Yaris XP21

Hat das CVT Getriebe keinen Berggang, z. B. in steilen Parkhäusern oder Bergab um die Motorbremswirkung auszunutzen?
Oder braucht es das nicht?

35 Antworten

Zitat:

@Supercruise schrieb am 27. März 2021 um 20:40:40 Uhr:


Die Frage wurde doch eindeutig beantwortet, hört sich an, als wärst du sauer, dass man dir zusätzlich erklärt wie es funktioniert / sich anfühlt...

Nö, warum sollte ich sauer sein? Ich habe nur beschrieben, wie sich das Ganze bei meinem 2014er Yaris Hybrid verhält.

@Philipp3112 Supercruise hat doch nicht dich gemeint 😉

Falls ich gemeint war, Sorry hab's vorher nicht ganz verstanden.
Hab bislang weder mit Hybrid noch CVT zu tun gehabt und offensichtlich leider nur viel Unsinn darüber gehört, aber jetzt hab ich's verstanden.
Danke

Zitat:

@78618 schrieb am 27. März 2021 um 22:33:17 Uhr:


Falls ich gemeint war, Sorry hab's vorher nicht ganz verstanden.
Hab bislang weder mit Hybrid noch CVT zu tun gehabt und offensichtlich leider nur viel Unsinn darüber gehört, aber jetzt hab ich's verstanden.
Danke

Ich kann dir vielleicht etwas weiterhelfen, weil ich einen Fiat Punto mit "echtem" CVT-Getriebe hatte und jetzt einen 2016er Toyota Yaris Hybrid mit Power Split Device (PSD) fahre.

Diese Getriebe fühlen sich im Vergleich zu herkömmlichen Automatikgetrieben etwas "lahm" und "träge" an, weil dieser unmittelbare Kick fehlt, der durchs Auto geht, wenn bei einem Getriebe mit festen Gangstufen der Motor gegen eine feste Übersetzung anackert. Besonders gewöhnungsbedürftig ist es, dass häufig die Motordrehzahl nicht direkt mit der Fahrgeschwindigkeit korrespondiert. Ein CVT-Getriebe kann im Extremfall bei konstanter Motordrehzahl das Fahrzeug beschleunigen, die Geschwindigkeitsänderung wird dann durch eine Änderung der Getriebeübersetzung erreicht.

Du fragst nach einem "Kickdown", den herkömmliche Automatikgetriebe ja haben. Das ist eine im Gaspedal spürbare Schaltstufe, die dazu führt, dass das Getriebe automatisch in den kleinsten Gang schaltet, der bei der anliegenden Drehzahl und Geschwindigkeit noch Sinn macht. Weder CVT noch PSD haben eine solche Schaltstufe. Man latscht einfach drauf, der Motor heult auf und die Übersetzung wird verändert. Beides geschieht gleichzeitig und stufenlos. Es fühlt sich an, als wenn irgendeine Kupplung furchtbar schleift, dabei macht das Auto in diesem Moment genau das, was du von ihm verlangst: Es baut so schnell wie möglich Geschwindigkeit auf. Beim Hybrid fällt diese "Abgetrenntheit" zwischen dem, was die Motordrehzahl macht und dem, was sich auf dem Tacho abspielt, noch einen Tick ausgeprägter aus. Was einfach daran liegt, dass nicht nur der Motor hochdreht und dann irgendwann mal Drehmoment liefert, sondern weil zuvor bereits der E-Antrieb Leistung liefert. Durch das Geschick der Toyota-Ingenieure merkst du die zusätzlichen 150 Newtonmeter nicht, du kannst sie nicht aus dem Fahrgefühl "herauslesen". Sie haben sich gesagt "da soll nichts rucken", deshalb ruckt da auch nichts.

Ich habe den Vergleich zwischen meinem Toyota Yaris und einen 2005er Citroen C3 mit automatisiertem Fünfgang-Schaltgetriebe. Der Toyota hat offiziell eine "Systemleistung" von 101 PS, der Citroen kam auf 109 PS. Wenn man dem Citroen aus dem Stand auf den Pinsel trat, dann hörte und fühlte sich das erheblich rasanter an als beim Toyota, inklusive Kreischen der Reifen beim Anfahren. Aber: Der Citroen war nicht schneller auf 100 als der Toyota;-)

Zum Bergrunterfahren: Jedes Automatikgetriebe hat irgendeinen "Berggang", der heißt dann entweder L oder B oder sonstwas. Bei meinem Fiat hieß das Ding L und hat einfach die CVT auf eine niedrigere Übersetzung begrenzt. Ergebnis: Der Motor heulte hoch, die Motorbremswirkung nahm zu.

Beim Toyota Hybrid bewirkt das Einlegen der Fahrstufe B das gleiche: Der Motor dreht bei Bergabfahrt mit und sorgt so für ein Bremsmoment. Die Besonderheit beim Toyota: Normalerweise ist das Auto so ausgelegt, dass es beim Gaswegnehmen kaum die Rekuperationsbremse benutzt, sondern eher einfach ausrollt. Erst wenn du die Bremse antippst (und dem Auto so signalisierst, dass du langsamer werden willst), geht die Rekuperationsbremse an und das Auto verzögert spürbar. Wenn du aber einen Berg runterrollst und kein Gas gibst - und das Auto wird dennoch schneller - dann aktiviert der Hybridantrieb die Rekuperationsbremse, um die Geschwindigkeit beim Bergrunterrollen nicht zu hoch werden zu lassen. dabei wird natürlich die Batterie aufgeladen, und wenn die voll ist, dann wirft das Auto automatisch den Motor an, um aktiv kinetische Energie zu vernichten. Mit anderen Worten: Das was du durch Einlegen der B-Fahrstufe erreichst, macht das Auto früher oder später von allein, wenn es das als notwendig erachtet.

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Super, Danke, das war eine wirklich gute Erklärung.
Das heisst das CVT Getriebe agiert also ähnlich wie das Riemen Getriebe von den Roller den ich mal vor 40 Jahren hatte.
Da hat man auch am Gasgriff gedreht, der Motor hat aufgeheult und der Roller hat mit gefühlter konstanter Motordrehzahl beschleunigt.
Das es den "Kickdown" nicht gibt ist gut, also einfach aufs Gas steigen wenn man Leistung braucht.
Klingt gut, der Yaris Cross wird wahrscheinlich der Ersatz für den Mokka und somit das Auto meiner Frau.

Zitat:

@sampleman schrieb am 20. April 2021 um 10:41:18 Uhr:



Zitat:

@78618 schrieb am 27. März 2021 um 22:33:17 Uhr:


Falls ich gemeint war, Sorry hab's vorher nicht ganz verstanden.
Hab bislang weder mit Hybrid noch CVT zu tun gehabt und offensichtlich leider nur viel Unsinn darüber gehört, aber jetzt hab ich's verstanden.
Danke

Du fragst nach einem "Kickdown", den herkömmliche Automatikgetriebe ja haben. Das ist eine im Gaspedal spürbare Schaltstufe, die dazu führt, dass das Getriebe automatisch in den kleinsten Gang schaltet, der bei der anliegenden Drehzahl und Geschwindigkeit noch Sinn macht. Weder CVT noch PSD haben eine solche Schaltstufe. Man latscht einfach drauf, der Motor heult auf und die Übersetzung wird verändert. Beides geschieht gleichzeitig und stufenlos.

Hier muss ich noch kurz einwenden, dass unser Lexus Hybrid mit PSD eine Kickdown-Stufe am Gaspedal hat. Überwindet man den Widerstand, erreicht er spürbar früher seine maximale Beschleunigung. Ob er das über ein früheres Hochdrehen des Benzinmotors (er erreicht die 6000 Upm, also volle Leistung normalerweise erst bei etwa 160) oder über mehr elektrische Leistung macht, habe ich noch nicht untersucht.

Bzgl. des Hochdrehens ist das PSD etwas anders als ein normales CVT, technisch bedingt kann der Benzinmotor bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht seine volle Drehzahl erreichen, das sieht man bswp. im Video https://www.youtube.com/watch?v=kcVxzbVBI2A gut. Der elektrische Anteil gleicht das aber zum Teil wieder aus. Ebenso ist die Höchstgeschwindigkeit technisch bedingt begrenzt. Beim IS ist der Effekt aufgrund der größeren Höchstgeschwindigkeit (210 statt 180 wie die meisten HSD) sicherlich stärker ausgeprägt. Die größeren Hybride (GS, LS, LC) haben deshalb 2-4 zusätzliche nachgelagerte Schaltstufen, die es dann sowohl erlauben, schon früher die maximale Leistung zu erreichen, als auch die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit beseitigen und damit auch 250 km/h erreichen.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass auch konventionelle CVT die Leistung bei geringen Geschwindigkeiten beschränken, entweder über die Drehzahl oder das Drehmoment, um das Getriebe nicht zu überlasten. Das wird teilweise ja auch bei konventionellen Schaltgetrieben, DSG, Wandlern usw. gemacht.

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