CNG-Tankstellen-Aus

Seat Arona

Was macht man mit einem fast neuen Arona TGI ,wenn die Erdgas-Tankstellen immer weniger werden ? Stichwörter : CNG- Tanken auf Fernfahrten ,Wertverlust bei Verkauf usw.

114 Antworten

Ich schrieb ja auch von "es wird nachgedacht", nicht von "es wird gebaut"
Jedem lokal Verantwortlichen is sowieso dringend anzuraten, nicht allzu schnell nachzudenken, denn in 2 bis 3 Jahren kann alles wieder ganz anders sein und wir haben wieder direktimportiertes russisches Gas in den Leitungen, statt es erst zu LNG einzufrieren, um es danach mit LNG Tankern übers Meer nach Belgien oder demnächst nach Rügen zu verschiffen, dort wieder in Gas zu verwandeln und in die Pipelines einzuspeisen.

Ich denke eher nicht....
erstens will man nicht wieder so abhängig von Russland sein, zweiten will man weg von fossil und drittens findet ein technologischer Wandel, weg vom Gas hin zum Ökostrom, statt.

Fakt ist aber auch, dass ein technologischer Wandel Zeit braucht und nicht per Beschluss kurzfristig stattfindet.

Was wie investiert wird hängt auch stark von der Zukunft von Biogas im (Nutz-)Verkehr für die nächsten 15-20 Jahre ab. Dies ist ungefähr die Laufzeit einer CNG Tankstelle bevor wieder viel gemacht werden muss.
Sollte morgen der Kommissionsvorschlag zur Regulierung der Flottenemmisionen von Nutzfahrzeugen keine biogenen Kraftstoffe berücksichtigen, gäbe es für den Betrieb dieser nur noch wirtschaftliche und logistische Nachteile..... CNG und LNG wären unhaltbar.

Sollten biogene Kraftstoffe Berücksichtigung finden, dann müsste er noch beschlossen werden UND sich diese im gemeinsamen Schlichtungsvertrag von Parlament und Rat wiederfinden.

Für einen Betrieb sind aktuelle Investitionen reine Zockerei,
in E, wann ist das Ladenetz da?
in Bio, wird es anerkannt und findet Berücksichtigung?
in Fossil, wie entwickeln sich Preise, Maut und Nutzungsmöglichkeiten?

Wirklich schlimm ist die langsame Geschwindigkeit, man hangelt sich von Termin zu Termin und selten kommen greifbare Ergebnisse heraus. Die genannten Fragen sind schon seit Jahren auf dem Tisch.
Eins ist klar, BioCNG und BioLNG läuft die Zeit davon, ohne zeitnahe Entscheidungen wird das CNG Tankstellennetz nicht mehr allzulange existieren.

P.S. Spannend ist auch die Frage, wie sich die Landwirtschaft entwickelt. Einen Elektrotraktor kann sich kaum jemand vorstellen.....
Vielleicht sehen wir dort bald wieder ganz öko Ochsenkarren 😁

Tschüss Biokraftstoffe

https://www.euractiv.de/.../

Biokraftstoffe werden weiterhin fossil gerechnet. Für mich ist das faktisch das Aus für BioCNG und BioLNG. Fraglich, ob unser CNG Tankstellennetz so etwas lange überleben wird, denn ab sofort ist nicht mehr damit zu rechnen, dass die Logistiker darauf setzen(wozu auch, teurer in der Anschaffung, "unsichere" Perspektive, keine wirtschaftlichen Vorteile mehr und dazu noch viele Nachteile)..... also reiner Idealismus.

Ich hoffe, dass die Versorgung noch zwei Jahre gegeben ist, dann ist die BE meiner Tanks erloschen(zwanzig Jahre alt) und wenn nicht noch ein Wunder (Menschenverstand) geschieht CNG am Ende.

P.S. Vielleicht wird jetzt Pöl wieder billig, wenn auch von Biodiesel Abschied genommen wird.

https://www.verbaende.com/.../

Man merkt deutlich die Entäuschung und Ratlosigkeit.

Ein Blick über den Teich
https://biomassmagazine.com/.../...ed-approach-to-global-ghg-framework

In den USA sieht die Situation anders aus. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis OG, Verbio und Co den europäischen Markt gen USA verlassen.

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Selbst die Klimaschädlichkeit eines Produktes oder einer Technologie wird mehr und mehr nach ideologischen Gesichtspunkten beurteilt, möglicherweise, weil diejenigen, die darüber politisch entscheiden, keinerlei eigenes Faktenwissen haben und auch nicht bereit sind, dieses zu erwerben.
Sobald jedoch Biomethan in verflüssigter Form aus USA verfügbar wird und die US Wirtschaft Druck macht, schalten unsere Politiker um und stufen es als klimafreundliche Alternative zum US Fracking Gas ein, für das wir gerne zahlen. So, wie jetzt schon für das per Fracking gewonnene und mit extremen Umwandlungsverlusten transportierte LNG aus USA im Vergleich zum preisgünstigen russischen Pipeline Gas.
Eine andere Frage bei den aktuellen, langfristigen Beschlüssen der EU Kommission und des EU Parlamentes ist, wie beständig die sind, wenn sich bei der nächsten EU Wahl die Mehrheitsverhältnisse ändern und die Fraktionen der Populisten und Klimawandelsungläubigen so wachsen, wie zuletzt in Deutschland und schon länger in anderen EU Ländern.

Hallo,

das hier hat sich mehr und mehr zu einer politischen Diskussion entwickelt
und hat nicht mehr viel mit der ursprünglichen Frage zu tun.

Die Antworten helfen dem Fragesteller nicht sonderlich weiter,
wenn ich das richtig sehe.

VG

Das lässt sich kaum voneinander trennen. Hätte das europäische Parlament den CCF verabschiedet, wäre das CNG Netz mit Sicherheit ausgebaut...... Ich hätte ihm zu Geduld geraten.
Jetzt würde ich ihm raten den Wagen zu verkaufen, solange es das CNG Netz noch gibt, damit jemand mit hoher KM Leistung den Wagen noch auffahren kann. Hegen, pflegen und erhalten sich bei der Perspektive eher für die Tonne.

Es ist nicht wirklich eine politische Diskussion, da würden wir pro und contra Argumente zu CNG austauschen. Das haben wir aber gar nicht nötig!
Konsens ist hier nach meinem Eindruck, dass CNG in KFZ eine sinnvolle, umweltfreundliche, wirtschaftliche und daher erhaltenswerte Alternative ist, insbesondere das Bio CNG, dass wir aber mit großem Unverständnis feststellen, dass die Politiker sowohl in der EU als auch in Deutschland gegenteilige Entscheidungen treffen, ohne nachvollziehbare Begründungen.
Jetzt ist eher zu diskutieren, wie wir damit umgehen, ob und wie lange CNG für KFZ noch in der Breite verfügbar sein wird, welche Entwicklungen drohen, .... am Ende, ob und für wen sich Investitionen in CNG Fahrzeuge noch rechnen, wie man sich als CNG Fahrer oder CNG Interessent am besten aufstellt.
Die Ebene der Politik läßt sich dabei nicht heraushalten, denn die sind verantwortlich für das Problem.
Da mit sinkendem Fahrzeugbestand und sinkenden Verkaufszahlen auch die Zahl der CNG Tankstellen sinkt und umgekehrt, ist diese Diskussion auch in diesem Thread am richtigen Ort.

Für mich perspektivisch die letzte Chance für einen längerfristigen Erhalt eines Tankstellennetzes.

https://www1.wdr.de/.../...test-cng-diesel-landwirtschaft-102.html?...

Lustig oder traurig ist hier wieder die politische Haltung. Gewollt sind BEV oder H2 Traktoren..... und davon existieren KEINE marktfähigen Exemplare/Modelle. Der BEV ist zu schwer, H2 ..... klappt auch irgendwie nicht.

Danke für den interessanten Link!
Wie im Film sehr vorsichtig formuliert: Bio CNG ist in Kraftfahrzeugen aller Art politisch nicht gewünscht!
Der mögliche ökologische Nutzen wird daher völlig ignoriert.
Ein BEV Traktor hätte übrigens das gleiche Problem wie ein BEV Langstrecken LKW: Das Volumen und das Gewicht der Batterien reduzieren Reichweite und Nutzwert enorm. Auch ein Landwirt fährt mit seinem Trecker nicht ein mal pro Stunde zur Ladestation, sondern arbeitet durch, so lange er kann.
Die auch als Alternative aufgeführten Brennstoffzellen plus Wasserstofftankstellen gibt es auf absehbare Zeit nicht, schon gar nicht an jedem Acker.
Ein weiterer Aspekt kommt noch dazu: Traktoren halten bei ein wenig Pflege mehrere Jahrzehnte. Die heute verkauften Diesel Traktoren werden auch in 30 Jahren noch auf den Äckern der Republik arbeiten. Das CO2 Einsparpotential wäre daher enorm, mit Bio CNG Traktoren. Aber welchen Politiker interessieren solche Fakten schon, wenn er davon träumt, in Namibia und anderen, weit entfernten armen und instabilen Ländern im großen Stil Wasserstoff zu erzeugen, in Ammoniak zu speichern und per Schiff nach Deutschland zu bringen.
Das wir gegen den menschengemachten Klimawandel kämpfen müssen, ist mir völlig einsichtig. Aber doch bitte so effektiv wie möglich und nicht von Ideologie, Bauchgefühl, Märchenerzählern und Lobbyisten gesteuert. Selbst, wenn ich unterstelle, die real existierende Klimapolitik wäre wenigstens gut gemeint, so muss ich doch konstatieren, dass sie absolut nicht zu den vereinbarten Klimazielen führt, sondern das Gegenteil bewirkt.

Zitat:

@tomate67 schrieb am 27. Oktober 2023 um 16:32:10 Uhr:


Lustig oder traurig ist hier wieder die politische Haltung. Gewollt sind BEV oder H2 Traktoren..... und davon existieren KEINE marktfähigen Exemplare/Modelle. Der BEV ist zu schwer, H2 ..... klappt auch irgendwie nicht.

Vor allem ist H2 bei hoher Dauerleistung der Brennstoffzelle leider sauteuer. Und du hast bestenfalls 74% Wirkungsgrad von Strom zu H2 und nochmal max 60% Wirkungsgrad zu Strom zurück. Anbau von Rapsöl zum Eigenbedarf wäre vermutlich einfacher und billiger.

Der Vorteil von BioCNG gegenüber von Rapsöl ist die Verwertung von "Abfallstoffen". Es gibt zur Zeit massenhaft Biogasanlagen ohne möglichen Anschluss an das Gasnetz oder einer KWK deren Förderung demnächst ausläuft. Bevor man dann für 4-5 Cent pro kWh Strom einspeist, wäre eine genossenschaftliche Tankstelle für den eigenen Kraftstoff interessant.

New Holland hat nach dem T6 CNG jetzt auch den deutlich größeren T7 CNG auf den Markt gebracht. Es scheint zu funktionieren.

Notwendig ist dafür auch ein Engagement der Mitbewerber(John Deere, Deutz etc).

Ansonsten hast du natürlich Recht, Pöl ist einfacher in der Lagerung und Handhabung. Es gibt bzgl Pöl jedoch nicht nur gute Erfahrungen. Die Einspritzanlagen leiden doch sehr und für Kurzeinsätze gibt es kaum Pölphasen(wegen der Umschaltzeiten).

P.S. Ob da noch rechtzeitig eine für aktuelle CNG Fahrzeuge nutzbare Tankinfrastruktur entsteht bezweifel ich. Man weiß ja auch nicht, was die Politik sich einfallen lässt. (Oberleitungsfelder? 😁)

Zitat:

@unpaved schrieb am 28. Oktober 2023 um 12:19:13 Uhr:


Danke für den interessanten Link!
Wie im Film sehr vorsichtig formuliert: Bio CNG ist in Kraftfahrzeugen aller Art politisch nicht gewünscht!

Unterschreibe ich sofort ... das gehört ins allgemeine Netz ... meine Fußbodenheizung will weiterhin mit warmen Wasser aus einem Gasbrenner gespeist werden. Kauft Euch ein 49€-Ticket 😁

scnr

Die Frage der Priorisierung ist nicht einfach eine Frage irgendwelcher Amoklaufenden Politiker. Uns sollte klar sein das div. Menschen andere Vorstellungen haben was mit den raren Energiestoffen zu machen ist.

Was hilft einem Traktorfahrer ein 49€ Ticket?
Der braucht seinen Schlepper für die Arbeit auf dem Feld und den Transport und der soll möglichst ohne Nachtanken einen Arbeitstag lang durchhalten, dabei möglichst wenig schädliche Emissionen verursachen und möglichst wenige fossile Brennstoffe konsumieren.
Ähnliches gilt für den Güter-Fernverkehr.

Um lokal Warmwasser und Heizwärme zu erzeugen, gibt es viele Alternativen zu Methan, abhängig von der Wohnsituation, der Lage, der Umgebung.

Das wird wieder off topic, aber bei Wärme kann man auch sehr gut die politische Eingleisigkeit sehen.

Da wo möglich, also in Nordeutschland, dem Voralpenland und im Rheintal ist Geothermie die mit Abstand effizienteste Lösung, die Politik setzt relativ einseitig auf(in vielen Fällen gute Lösung) Wärmepumpen.
Gas mit KWK zur Brückung von Dunkelflauten ist unverzichtbar(Bedarf von Wärme und Strom korreliert). Auch an solchen Orten muss man fragen, wozu eine WP.
Gas in der heimischen Therme zu verbrennen ist dagegen ökologisch unvernünftig.

Aber um zum Thema zurück zu kommen, viele Biogasanlagen verfügen weder über einen Anschluss an das Gasnetz oder eine KWK. Hier wäre die Produktion von CNG eine Nutzungsmöglichkeit nach Auslaufen der Förderung.

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