CNG-Tankstellen-Aus
Was macht man mit einem fast neuen Arona TGI ,wenn die Erdgas-Tankstellen immer weniger werden ? Stichwörter : CNG- Tanken auf Fernfahrten ,Wertverlust bei Verkauf usw.
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Hoftankstellen gab es für Rapsöl bis 2006 auch. Zunehmend fuhren nicht nur alte Saugohr Diesel PKW, sondern auch LKW mit PÖL und normale Tankstellen schafften sich einen PÖL Tank an. Schäuble hat dann Pflanzenöl als Treibstoff gekillt.
Sollte sich eine nennenswerte Zahl von CNG Hoftankstellen etablieren, kommt auch dafür die Steuerkeule.
War auch einer der PÖLer damals.
CNG war zwar schon seit Mitte der 90er nen alter Hut für mich, da ich mal in Argentinien gelebt hab, aber damals halt in Deutschland eine zu kleine Nische von der Infrastruktur her.
Hab dann halt später auf CNG gewechselt als PÖL völlig tot war und mein Diesel durch war.
Das interessiert doch keinen Finanzminister!
Der muss die Einnahmeverluste wegen BEV ausgleichen.
Ich habe 2009 geschwankt zwischen dem 2l CNG Caddy und dem 1,4l BUD Caddy plus LPG Umrüstung.
Damals hatte aber nur der Caddy Maxi den größeren CNG Tank und der war mir für die tägliche Fahrt zur Arbeit im Ruhrgebiet zu lang und zu teuer, denn als Reisefahrzeug hatten wir den Toyota HZJ.
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Nochmal zum Thema, die Logistik setze allenfalls auf LNG:
https://www.dpdhl.com/.../...kstellennetz-fuer-bio-cng-in-betrieb.html
Damit keine Verwechslungen aufkommen: Bio CNG ist komprimiertes Erdgas, kein verflüssigtes Erdgas!
Für Nutzfahrzeuge im regionalen Einsatz ist CNG eine schnell und kostengünstig einsetzbare Technologie, aber ohne echte Lobby. Die DHL Manager werden sehr genau gerechnet haben, wo, ob und für welche Einsatzzwecke sich das lohnt.
Ob die 11 (von 38) "ausgewählten DHL Paketzentren" auch für private CNG PKW oder für Nutzfahrzeuge anderer Betriebe verfügbar werden, ist ein anderes Thema.
Von der Logik, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit her wäre Bio CNG eine sinnvolle Alternative zu fossilen Treibstoffe und für viele Nutzungsprofile auch für BEV, aber aus ideologischer Sicht ist das äußerst unerwünscht, denn da haben die Politiker nun mal beschlossen, dass nur BEV eine Zukunft haben.
LNG für Nutzfahrzeuge ist politisch akzeptierter, denn da muss sogar jeder Ideologe einsehen, dass beim aktuellen Stand der Technik batterieelektrische Langstrecken LKW zusätzlich zu ihren Batterien im Vergleich zu Diesel LKW nur wenig Ladung transportieren könnten, was dann noch viel mehr LKW auf die Straßen bringen würde.
Der Betreiber des Netzes ist ja OG Clean fuels...... also ja, sie sind öffentlich.
OG will das Netz so umbauen, dass es für Nutzfahrzeuge besser zugänglich ist und die Verdichterleistung stimmt. Also weniger dafür zentrale und bessere Tankstellen.
Man sieht hier schön, was die Politik verspricht und was sie hält. Zum Zeitpunkt der Bestellung der CNG/LNG LKWs durch Amazon, DHL etc wurde noch mit Mautbefreiung und ab 2024 einer deutlich reduzierten Maut geworben.
Davon kann heutzutage keine Rede mehr sein. Die Grünen haben sich mit ihrer Haltung zu Biokraftstoffen, bio und fossil werden gleich gerechnet, durchgesetzt und der Mautvorteil von BioCng fällt vollständig weg. Es gibt dann nur noch wirtschaftliche und logistische Nachteile für die einzige aktuelle Möglichkeit für klimaneutralen Nutzverkehr(zumindest solange sowohl das Angebot elektrischer Nutzfahrzeuge als auch die Ladestruktur fehlen).
Noch liegen Anträge vor, in der EU und in der Bundesrepublik, die eine Gleichbehandlung von fossil und bio verhindern sollen.
In der EU wird demnächst(nächste Woche) der Vorschlag der Verkehrskommission für das EU Parlament fertig, die die Flottenemmisionen für Nutzfahrzeuge regeln. Dort besteht eine realistische Hoffnung. Jedoch hat sich das zweite europäische gesetzgebende Organ, der europäische Rat, schon für die Gleichbehandlung von bio und fossil entschieden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Bio berücksichtigt wird, ist also gering.
So ähnlich sieht auch in Deutschland aus. Ein Antrag der CDU, dass biogene Kraftstoffe bei der Maut berücksichtigt werden, wurde nicht abgelehnt aber fand auch keine Mehrheit. Letztendlich wurde er zur weiteren Bearbeitung an das Umweltministerium weitergereicht.
Steffi Lemke steht für den Ausstieg aus Biokraftstoffen(wegen der Tank Teller Diskussion). Ich bin deshalb ein wenig pessimistisch.
Letztendlich komme ich zu der erschreckenden Erkenntnis, dass die Klimapartei aufgrund ihrer dogmatischen Haltung mehr klimaschädliche Entscheidungen trifft als alle anderen Parteien.
Ich hoffe, die EU Wahl 2024 und die BT Wahl 2025 kommen nicht zu spät, um in diesen Punkten doch noch was zu retten.
Ich hoffe auch, allerdings sehe ich keine stabile Mehrheiten. Mal sehen, wer der Unionskandidat wird und ob bei ein paar Protestwählern noch die Vernunft siegt.
P.S. Die Union steht Biokraftstoffen positiv gegenüber.
Tank Teller Diskussion finde ich lustig...
Auf EU Ebene werden die Bauern systematisch ausgerottet, aber dämliche Diskussionen führen. Auf den Äckern, auf denen Bioethanol-Pflanzen angebaut wurden, war nach dem Aus kein Lebensmittelanbau, sondern Brachland, da es die EU subventioniert hat. KEIN EINZIGES LEBENSMITTEL gab es hier mehr...nur bankrotte Bauern.
In einem Land, in dem täglich Tonnen an Lebensmitteln weggeworfen werden, sollte man keine solchen Diskussionen führen.
Ebenso ist es derzeit bei BioCNG - viele labern über Nitratwerte, nur BioCNG ist ein Gülleausweg, wohin soll sonst die Gülle, wenn sie nicht mehr aufs Feld darf? Direkt nach Berlin in den Reichstag?
Naja, es ist ja nicht so das es keine Güllevergasung gäbe. Der Anteil könnte vermutlich auch deutlich steigen. Änderungen im Großen Still brauchen auch Zeit ... und über die zeit oft auch Erkenntnis für die Betreiber.
Wir sind im Jahr 2023 und die Mehrheit der Fahrzeuge fährt halt immer noch klassiches Verbrenner. Da ist doch die Frage wer nach wem und warum schreit.
Es ist halt wirklich blöd, die Gülle- und Strohvergasung nicht zu nutzen. Das ist ja im Ergebnis sogar CO2 negativ, weil am Ende immer noch Dünger übrig bleibt, der auf die Felder kommt und CO2 gebunden hat, das nicht in die Atmosphäre wandert.
Zitat:
@DonC schrieb am 21. October 2023 um 14:33:16 Uhr:
Ebenso ist es derzeit bei BioCNG - viele labern über Nitratwerte, nur BioCNG ist ein Gülleausweg, wohin soll sonst die Gülle, wenn sie nicht mehr aufs Feld darf? Direkt nach Berlin in den Reichstag?
So ist es.... man könnte meinen, die haben keine Ahnung von den Aufgaben einer Biogasanlage. Ein ganz wesentliches Produkt ist unter anderem ja auch die "Veredlung von Gülle" zu Dünger.
Hofreiter hätte das gewusst, nur schade, dass man jemanden mit Fachkunde nicht für das Amt als Landwirtschaftsminister wählt(sondern lieber jemanden mit ohne Ahnung).
Ich will nicht immer über die Regierung meckern, Habeck ist äußerst pragmatisch(wenn man von seinem Heizungslapsus absieht) und Scholz Zurückhaltung..... vielleicht weiß der einfach mehr als die Öffentlichkeit, Prügel einstecken und ertragen ist härter als blinde Versprechen.
Ich verstehe nur nicht diese krankhafte Abkehr von Biokraftstoffen bei den Grünen. Allein wenn ich heute lese.... Wirkungsgrad H2+Brennstoffzelle incl Erzeugung irgendwo um 15-20% und Biogas angeblich die Hälfte. Nein, nicht Biogas irgendwo um die Hälfte, das liegt bei knapp 40%, sondern PTG. Wie kann man nur so schlecht in seiner Aushängedisziplin informiert sein, unfassbar.
Ich befürchte, dass die Abkehr von Biokraftstoffen im Nutzverkehr mangels Alternativen zu einem Dieselboom führen wird.... und damit den Klimawandel beschleunigt.
Alle Gemeinden sind nach GEG verpflichtet, Wärmekonzepte zu entwickeln. In vielen Kleinstädten und auch in Dörfern im ländlichen Raum wird über lokale Biogas Anlagen für Nahwärme nachgedacht, auch in Verbindung mit Windkraft und PV. Das dafür benötigte Biogas darf natürlich nicht für Mobilitätszwecke abgezweigt werden, sondern wird für die Kraft-Wärmekopplung reserviert.
Zitat: "Ich verstehe nur nicht diese krankhafte Abkehr von Biokraftstoffen bei den Grünen."
Die haben von technischen und naturwissenschaftlichen Fakten selber keine Ahnung, nur ganz viel Meinung und Berater-Lobby Organisationen wie Agora, die ihnen Reden und Gesetzesentwürfe schreiben. Mehr zu schreiben, würde allzu politisch für unser Forum.
Ein Artikel in der Welt aus 2021 stellt die damals schon bestehenden Beziehungen dar, die aber durch die noch viel engere Anbindung an die aktuelle Bundesregierung und ihre grünen Ministerien noch erheblich getoppt werden:
https://www.welt.de/.../...unterschaetzte-Macht-der-gruenen-Lobby.html
Zitat:
@unpaved schrieb am 22. October 2023 um 13:07:16 Uhr:
Alle Gemeinden sind nach GEG verpflichtet, Wärmekonzepte zu entwickeln. In vielen Kleinstädten und auch in Dörfern im ländlichen Raum wird über lokale Biogas Anlagen für Nahwärme nachgedacht, auch in Verbindung mit Windkraft und PV. Das dafür benötigte Biogas darf natürlich nicht für Mobilitätszwecke abgezweigt werden, sondern wird für die Kraft-Wärmekopplung reserviert.
Wenn es mal so wäre, okay, aber Biogasanlagen sind überwiegend stromgeführt und ballern 24/7. Ein Grund, warum bei meiner Arbeit die Fenster ständig offen sind..... die Wärme muss weg 😉
P.S. Ich halte mich in meinem Handeln für sehr klimabewusst, deshalb ist das Agieren der Grünen wie ein Schlag in das Gesicht. Durchaus möglich, dass ihre Klimapolitik durch Verzicht auf Biokraftstoffe und Atomkraft sowohl der Wirtschaft als auch den CO2 Zielen den Genickschuss verpasst. BTW, selbst mit fossilem Gas ließe sich der CO2 Ausstoß im Nutzverkehr kurzfristig um 20% senken. Aber warum 20% nehmen, wenn man von 100% träumt.
Bin gespannt auf Dienstag(24.10), wenn die EU Komission ihren Vorschlag zu den Flottenemmisionen der Nutzfahrzeuge in das EU Parlament bringt.