CNG in Deutschland: Das Ende ist absehbar!

Mit dem CNG Ausstieg von VW wird dieser Treibstoff in Deutschland endgültig zum Auslaufmodell. Ein Analyse von Martin Franz bei Heise
https://www.heise.de/.../...echnung-fuer-Erdgas-Fahrzeuge-4688797.html

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Das wichtigste bleibt: Alle derzeit lieferbaren und geplanten CNG-Modelle (z.B. der neue VW Caddy und der neue Golf mit dem auf CNG optimierten 1,5-Motor, die neuen Skoda-, Seat- und Audi-Modelle mit CNG) werden weiter angeboten und auf den Markt kommen. VW-Vorstandschef Diess weist in dem vielfach zitierten Interview im Handelsblatt aber darauf hin, dass die weitere Entwicklung neuer Erdgasmotoren nur dann wirtschaftlich ist, wenn auch bei BioCNG-Autos der geringe CO2-Ausstoß in der Flottenbilanz angerechnet wird (und nicht nur bei E-Autos).

Die Anrechenbarkeit der CO2-Minderung bei CNG-Fahrzeugen ist besonders für die Automobilindustrie entscheidend. Mindestens genauso wichtig ist es, die ungerechte Förderung und Subventionierung von E-Autos zu hinterfragen. Andere Länder wie z. B. die Niederlanden oder China fördern nur noch Fahrzeuge nach dem tatsächlichen CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus. Das muss auch für Deutschland gefordert werden, denn alles andere ist Augenwischerei!! Gleichzeitig würde es auch dazu führen, dass große Elektro-Fahrzeuge (z.B. auch die von Tesla!) nicht mehr empfohlen werden könnten und der Fokus mehr auf BioCNG-Fahrzeugen oder kleinen E-Autos liegen würde.

Bei uns im Kreis Soest und rundherum wird an allen CNG-Tankstellen 100% Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen angeboten. Das Biomethan in Lippstadt wird dabei aus Abfallstoffen wie Gülle, Hühnertrockenkot und Biotonnen-Abfall hergestellt. Wer - also auch ich - mit seinem CNG-Fahrzeug dort tankt, ist nahezu KLIMANEUTRAL mobil!!

Mit 94 Prozent Biogasanteil an der CNG-Zapfsäule sind die Schweden weltweit führend. Über 30 % des Biomethans kommt dabei aus regionalen Abwasserreinigungsanlagen (!). In vielen schwedischen Städten fahren BioCNG-Busse. Aber auch die anderen europäischen Länder setzen immer mehr auf BioCNG. Ein neues Konsortium in Frankreich z. B. plant bis 2023 150 neue BioCNG-Tankstellen für „professionelle“ und private CNG-Fahrer.

In Deutschland sollen bis Ende des Jahres ca. 80 % der CNG-Tankstellen auf BioCNG umgestellt werden. Viele der Tankstellen bieten BioCNG aus Stroh (z.B. auch in Wiedenbrück und Meschede) oder anderen Abfallstoffen an, die durch Ihre Vergärung sowieso CO2 und Methan abgeben würden. Die Energie würde sonst ungenutzt bleiben. Es werden KEINE Energiepflanzen genutzt, also KEINE Tank-statt-Teller-Diskussion, kein Flächenverbrauch. Mit vier Großballen Stroh lässt sich BioCNG für ca. 12.000 km Autofahren herstellen. Insbesondere in Ostdeutschland wird auf riesigen Flächen Getreide angebaut. Dadurch fällt dort mehr Stroh an, als für den Boden und für die Tierhaltung gebraucht wird. Das übrigbleibende Stroh als Reststoff wird momentan vielfach ungenutzt untergepflügt. Aus diesem ungenutzten Stroh lässt sich Biomethan u. a. für das Autofahren herstellen. Experten gehen davon aus, dass allein durch diese bisher ungenutzten Strohreste ca. 5.000.000 (!) PKWs bewegt werden können. Insgesamt können mit BioCNG aus Rest- und Abfallstoffen ca. 12.000.000 (!) PKWs fahren. Die bei der Produktion entstehenden Rückstände werden wieder sehr gerne von den Landwirten zur Düngung benutzt. Bei dem allein in Lippstadt 2019 umgesetzten BioCNG konnten die wenigen CNG-Fahrzeuge 435 t CO2 in Lippstadt einsparen. Da ist noch viel möglich, auch Busse und LKW können mit Biomethan nahezu klimaneutral fahren.

Und, was momentan auch oft vergessen wird, ein BioCNG-Fahrzeug ist nicht nur klimafreundlicher (nahezu CO2-neutral) sondern fährt auch sehr umweltfreundlich: mit viel weniger Stickoxide (NOx), fast ohne Rußpartikel und ohne Feinstaub-Emissionen.

Gleich zu Beginn der Autoumweltliste 2020 der Schweiz (S. 5) vom Verkehrsclub der Schweiz liest man übrigens auch deshalb die entscheidende Erkenntnis, die mich nicht überrascht: Wenn man seine Mobilität nicht nur mit Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Car-Sharing bewältigen kann, dann sollte man bei einer Fahrleistung von unter 6.000 km/Jahr auf ein CNG-Auto zurückgreifen, bei mehr Kilometern entweder auf ein CNG- oder ein E-Auto mit Ökostrom. Also, egal wie viele Jahreskilometer, der BioCNG-Antrieb ist nicht nur dabei, sondern das Nonplusultra! Unter den Verbrenner-TopTen aller Klassen liegen auf den ersten sieben Plätzen ausschließlich CNG-PKWs. Übrigens auf Platz 7 liegt der neue 1,5-Octavia G-Tec!! Das zugrundeliegende Ratingsystem wurde interessanterweise vom Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Umweltbundesamt (!) entwickelt und wird laufend aktualisiert. Die Lieferwagen-Umweltliste 2020 erscheint leider erst im Mai, da viele Fahrzeugwerte fehlten. Aber nur zur Erinnerung: 2019 belegten auch bei Lieferwagen CNG-Fahrzeuge (z. B. von Iveco und Fiat) die Top-Plätze.
www.autoumweltliste.ch/de.html

Also nicht den Kopf in den Sand stecken sondern bitte was tun. JEDER kann bei der Dekarbonisierung Deutschlands und Europas mitmachen. Und dazu gehört zu 100% (Bio)CNG!! Schreibt an und sprecht mit mit Eure(n) (Europa)Politiker(n). Die können immer noch etwas dazulernen 😉 Und wenn wir es alle wirklich mit dem Umwelt- und Klimaschutz ernst meinen, dann bin ich mir sicher, dass dann auch die Berücksichtigung von BioCNG im europäischen „Green Deal“ nächstes Jahr kommen wird. Und dann geht’s mit CNG erst richtig los 😉

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Zitat:

@unpaved schrieb am 24. März 2020 um 19:39:40 Uhr:


Mit dem CNG Ausstieg von VW wird dieser Treibstoff in Deutschland endgültig zum Auslaufmodell. Ein Analyse von Martin Franz bei Heise
https://www.heise.de/.../...echnung-fuer-Erdgas-Fahrzeuge-4688797.html

Heise? Da fällt mir nur die c't ein. Und dabei sollten die auch bleiben.

Zitat:

@unpaved schrieb am 26. März 2020 um 11:02:49 Uhr:


Schön, dass weitere CNG Modelle bestellbar werden im Lauf des Jahres.
VW hat aber selbst angekündigt, dass es keine Nachfolder der aktuellen Modelle mehr gibt, die Entwicklung eingestellt ist. Das war nicht irgendein Experte, sondern der Konzern selbst.
Bei nur 7623 neu zugelassenen Fahrzeugen mit Erdgasantrieb in 2019 ist das ja auch nicht verwunderlich. Selbst wenn die Verkäufe ab 2020 auf 15000 oder 20000 Fahrzeugen steigen würden, rentiert sich diese Nischentechnologie nicht für den VW Konzern.

Genau das ist das Problem. Alle schauen nur auf Deutschland.
Italien ist ein ganz anderes Pflaster. Da werden mehr CNG verkauft als Benziner und Diesel zusammen.
Deshalb gehe ich persönlich nicht davon aus, dass man da kurzfristig aussteigt.

Zitat:

Mit CNG Fahrzeugen können sie auch nicht ihre CO2 Bilanz retten und sich vor Strafzahlungen drücken, mit PHEV, egal ob mit Otto oder Diesel, können sie das aber, weil die Meßmethoden so verlogen sind.

Das sollte niemanden mit passendem Nutzungsprofil davon abhalten, sich ein CNG Fahrzeug neu oder gebraucht zu kaufen. Aber jedem potentiellen Käufer ist damit auch klar, dass es keinen weiteren Ausbau von CNG Tankstellen geben wird und dass mehr und mehr vorhandene CNG Tankstellen mangels Kunden zu geringen Erträge für einen wirtschaftlichen Fortbestand haben.
Dumm für CNG Fahrer und ein KO Kriterium für potentielle Umsteiger.

Wer immer wieder die Tankstellensituation als K.O. Kriterium rausholt, will einfach nicht umsteigen.
Ja, für manche kommt CNG nicht in Frage.
Aber wer glaubt, dass die Tankstellen an den CNG PKW hängen, der täuscht sich.
Die Menge - und die ist für den Fortbestand von Tankstellen wichtig - kommt über die LKW und Busse.
Die haben Füllmengen von 80-120kg. Also 5 bis 10 mal mehr als ein PKW.

Ich habe (noch) keine Angst, dass ich vor 2030 kein CNG mehr tanken kann.

der "Stevie"

Wenn ich mir die Gewinner des letzten Jahres anschaue, Dacia(Rumänien), Skoda(Tschechien), Seat(Spanien) und Hyundai bzw Kia(Südkorea) sind immerhin drei Hersteller dabei, die auf Gas setzen.

Screenshot-20200402-183937-samsung-internet

Threadtitel: Das Ende ist absehbar!
Es kommt also nicht 2020 oder 2021! Die aktuell von VW angebotenen Modelle werden weiter produziert, man weiß nicht, wie lange, Nachfolger wird es jedenfalls nicht geben. Viele Deutsche halten ihre Fahrzeuge 4 bis 5 Jahre manche natürlich auch länger. Wer jetzt oder in den nächsten 5 Jahren ein Neufahrzeug beschafft, wird jedenfalls an den Wiederverkaufswert denken. Wer kauft schon ein Auslaufmodell zum vollen Preis? Das macht den Kauf eines CNG Fahrzeugs für viele uninteressant und gefährdet zunehmend den Absatz und damit auch den Bestand etlicher CNG Tankstellen in der Fläche.
VW hat CNG abgekündigt, das war nicht der Heise Verlag. Der hat nur davon berichtet. Da ich keine Autozeitschriften lese, weiß ich nicht, ob die auch darüber berichtet haben. Ich vermute mal, dass nein, oder nur irgendwo ganz klein. Denn die schreiben ja eh nur, was ihre Sponsoren erwarten.
Die Situation für Busse im öffentlichen Verkehr ist eine andere. Die sind überwiegend in Ballungszentren unterwegs und können dort auf die vorhandene Technik bei den häufig mit der jeweiligen Verkehrsgesellschaft verbandelten Stadtwerken zurückgreifen oder betreiben ihre CNG Tanke halt auf dem Betriebshof.
Ob es nennenswerte Zahlen von LKW oder Bussen mit CNG im Fernverkehr gibt, weiß ich nicht, glaube ich aber nicht. LNG ist da möglicherweise zukunftsträchtiger, aber derzeit nur eine extreme Ausnahme.

Einem privaten Käufer zu einem CNG Fahrzeug zu raten, ist jedenfalls nach der VW Abkündigung noch fragwürdiger geworden.

Entscheidend wird die Anerkennung biogener Kraftstoffe bei Flottenemmission. Solange nicht der reale Ausstoß berücksichtigt wird, kann man lieber einen Plug In bauen, der 50km elektrisch schafft und sich danach 100 Liter Super+ fossil gönnt.
Zur Zeit wird jeder Hersteller politisch zu Plug In gezwungen und da wäre CNG eine unwillkommene Konkurrenz.... praktisch, günstiger und bei 50% Biogas gut für das Umweltgewissen.
Ich bin sehr gespannt, wer in 15 Jahren den Sondermüll der gerade verbaut wird entsorgt.

Ich bastel viel und gerne und habe gerade zwei E-Bikes mit alten Laptopzellen repariert. Nach gesellschaftlichem Standard wären die Müll gewesen.

Schön ist auch die "Erfolgsgeschichte" des Renault Fluence

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Der "Sondermüll" ist genau das Gold, das sie haben wollen - billige Akkus für die Energiewende, die bei Neuanschaffung nicht möglich wäre

Zitat:

@tomate67 schrieb am 2. April 2020 um 22:26:29 Uhr:


Schön ist auch die "Erfolgsgeschichte" des Renault Fluence

Naja... ein Stufenheck, noch dazu von Renault (Die Zeiten als Importeur 1 sind vorbei... und auch da... wie viele R19 Sedans gabs?), das kann kein Erfolg werden. Gefragt ist der im östlichen Europa, aber dort ist kein E-Fahrzeug auf der Prioritätenliste. Und dann noch das Akkuleasing oder konnte man die auch "vollständig erwerben"?

Zitat:

@rpalmer schrieb am 3. April 2020 um 16:36:37 Uhr:



Zitat:

@tomate67 schrieb am 2. April 2020 um 22:26:29 Uhr:


Schön ist auch die "Erfolgsgeschichte" des Renault Fluence

Naja... ein Stufenheck, noch dazu von Renault (Die Zeiten als Importeur 1 sind vorbei... und auch da... wie viele R19 Sedans gabs?), das kann kein Erfolg werden. Gefragt ist der im östlichen Europa, aber dort ist kein E-Fahrzeug auf der Prioritätenliste. Und dann noch das Akkuleasing oder konnte man die auch "vollständig erwerben"?

Man konnte sie erwerben..... nur wer macht das schon, die Dinger hatten Ratz Fatz ihre Kapazität verloren.

"Der "Sondermüll" ist genau das Gold, das sie haben wollen - billige Akkus für die Energiewende, die bei Neuanschaffung nicht möglich wäre"

Ob halb ausgelutschte Akkuzellen da so eine gute Lösung sind? Eine zehn Jahre alte 18650 Zelle hat eine viel niedrigere Kapazität, ein höheres Ausfallrisiko und höhere Lade-und Entladeverluste als eine neue Zelle.

https://www.kba.de/.../pm09_2020_n_03_20_pm_komplett.html?nn=2562684

Im März war die Zulassung von CNG Autos Corona bereinigt stabil. 507 Fahrzeuge bei dem Seucheneinbruch von 37,7% entsprächen den üblichen 815 Fahrzeugen.
82 LPG Fahrzeuge finde ich nach wie vor erstaunlich. Es handelt sich um Neuzulassungen, Umschreibungen gehören also nicht dazu. Welcher Hersteller außer Dacia bietet LPG für Neuwagen an?

Das wichtigste bleibt: Alle derzeit lieferbaren und geplanten CNG-Modelle (z.B. der neue VW Caddy und der neue Golf mit dem auf CNG optimierten 1,5-Motor, die neuen Skoda-, Seat- und Audi-Modelle mit CNG) werden weiter angeboten und auf den Markt kommen. VW-Vorstandschef Diess weist in dem vielfach zitierten Interview im Handelsblatt aber darauf hin, dass die weitere Entwicklung neuer Erdgasmotoren nur dann wirtschaftlich ist, wenn auch bei BioCNG-Autos der geringe CO2-Ausstoß in der Flottenbilanz angerechnet wird (und nicht nur bei E-Autos).

Die Anrechenbarkeit der CO2-Minderung bei CNG-Fahrzeugen ist besonders für die Automobilindustrie entscheidend. Mindestens genauso wichtig ist es, die ungerechte Förderung und Subventionierung von E-Autos zu hinterfragen. Andere Länder wie z. B. die Niederlanden oder China fördern nur noch Fahrzeuge nach dem tatsächlichen CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus. Das muss auch für Deutschland gefordert werden, denn alles andere ist Augenwischerei!! Gleichzeitig würde es auch dazu führen, dass große Elektro-Fahrzeuge (z.B. auch die von Tesla!) nicht mehr empfohlen werden könnten und der Fokus mehr auf BioCNG-Fahrzeugen oder kleinen E-Autos liegen würde.

Bei uns im Kreis Soest und rundherum wird an allen CNG-Tankstellen 100% Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen angeboten. Das Biomethan in Lippstadt wird dabei aus Abfallstoffen wie Gülle, Hühnertrockenkot und Biotonnen-Abfall hergestellt. Wer - also auch ich - mit seinem CNG-Fahrzeug dort tankt, ist nahezu KLIMANEUTRAL mobil!!

Mit 94 Prozent Biogasanteil an der CNG-Zapfsäule sind die Schweden weltweit führend. Über 30 % des Biomethans kommt dabei aus regionalen Abwasserreinigungsanlagen (!). In vielen schwedischen Städten fahren BioCNG-Busse. Aber auch die anderen europäischen Länder setzen immer mehr auf BioCNG. Ein neues Konsortium in Frankreich z. B. plant bis 2023 150 neue BioCNG-Tankstellen für „professionelle“ und private CNG-Fahrer.

In Deutschland sollen bis Ende des Jahres ca. 80 % der CNG-Tankstellen auf BioCNG umgestellt werden. Viele der Tankstellen bieten BioCNG aus Stroh (z.B. auch in Wiedenbrück und Meschede) oder anderen Abfallstoffen an, die durch Ihre Vergärung sowieso CO2 und Methan abgeben würden. Die Energie würde sonst ungenutzt bleiben. Es werden KEINE Energiepflanzen genutzt, also KEINE Tank-statt-Teller-Diskussion, kein Flächenverbrauch. Mit vier Großballen Stroh lässt sich BioCNG für ca. 12.000 km Autofahren herstellen. Insbesondere in Ostdeutschland wird auf riesigen Flächen Getreide angebaut. Dadurch fällt dort mehr Stroh an, als für den Boden und für die Tierhaltung gebraucht wird. Das übrigbleibende Stroh als Reststoff wird momentan vielfach ungenutzt untergepflügt. Aus diesem ungenutzten Stroh lässt sich Biomethan u. a. für das Autofahren herstellen. Experten gehen davon aus, dass allein durch diese bisher ungenutzten Strohreste ca. 5.000.000 (!) PKWs bewegt werden können. Insgesamt können mit BioCNG aus Rest- und Abfallstoffen ca. 12.000.000 (!) PKWs fahren. Die bei der Produktion entstehenden Rückstände werden wieder sehr gerne von den Landwirten zur Düngung benutzt. Bei dem allein in Lippstadt 2019 umgesetzten BioCNG konnten die wenigen CNG-Fahrzeuge 435 t CO2 in Lippstadt einsparen. Da ist noch viel möglich, auch Busse und LKW können mit Biomethan nahezu klimaneutral fahren.

Und, was momentan auch oft vergessen wird, ein BioCNG-Fahrzeug ist nicht nur klimafreundlicher (nahezu CO2-neutral) sondern fährt auch sehr umweltfreundlich: mit viel weniger Stickoxide (NOx), fast ohne Rußpartikel und ohne Feinstaub-Emissionen.

Gleich zu Beginn der Autoumweltliste 2020 der Schweiz (S. 5) vom Verkehrsclub der Schweiz liest man übrigens auch deshalb die entscheidende Erkenntnis, die mich nicht überrascht: Wenn man seine Mobilität nicht nur mit Rad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Car-Sharing bewältigen kann, dann sollte man bei einer Fahrleistung von unter 6.000 km/Jahr auf ein CNG-Auto zurückgreifen, bei mehr Kilometern entweder auf ein CNG- oder ein E-Auto mit Ökostrom. Also, egal wie viele Jahreskilometer, der BioCNG-Antrieb ist nicht nur dabei, sondern das Nonplusultra! Unter den Verbrenner-TopTen aller Klassen liegen auf den ersten sieben Plätzen ausschließlich CNG-PKWs. Übrigens auf Platz 7 liegt der neue 1,5-Octavia G-Tec!! Das zugrundeliegende Ratingsystem wurde interessanterweise vom Institut für Energie- und Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Umweltbundesamt (!) entwickelt und wird laufend aktualisiert. Die Lieferwagen-Umweltliste 2020 erscheint leider erst im Mai, da viele Fahrzeugwerte fehlten. Aber nur zur Erinnerung: 2019 belegten auch bei Lieferwagen CNG-Fahrzeuge (z. B. von Iveco und Fiat) die Top-Plätze.
www.autoumweltliste.ch/de.html

Also nicht den Kopf in den Sand stecken sondern bitte was tun. JEDER kann bei der Dekarbonisierung Deutschlands und Europas mitmachen. Und dazu gehört zu 100% (Bio)CNG!! Schreibt an und sprecht mit mit Eure(n) (Europa)Politiker(n). Die können immer noch etwas dazulernen 😉 Und wenn wir es alle wirklich mit dem Umwelt- und Klimaschutz ernst meinen, dann bin ich mir sicher, dass dann auch die Berücksichtigung von BioCNG im europäischen „Green Deal“ nächstes Jahr kommen wird. Und dann geht’s mit CNG erst richtig los 😉

Zitat:

@tomate67 schrieb am 2. April 2020 um 18:44:21 Uhr:


Wenn ich mir die Gewinner des letzten Jahres anschaue, Dacia(Rumänien), Skoda(Tschechien), Seat(Spanien) und Hyundai bzw Kia(Südkorea) sind immerhin drei Hersteller dabei, die auf Gas setzen.

Das ist falsch.

Es setzen alle auf Gas, die einen auf CNG, Hyundai und Kia auf LPG - leider nicht in Europa.

Was die Tank-statt-Teller Geschichte angeht, da muss ich immer noch lachen!

Wir lassen jetzt sinnvoll genutzte Flächen, die CO2 der Atmosphäre entziehen würden, ungenutzt brach liegen und zahlen den Bauern Entschädigungen. Bürokratenwahnsinn a la EU.

Egal, wenn nun demnächst einige Vulkanausbrüche folgen werden, dann ist das Thema Erderwärmung sowieso vorbei.

Zitat:

@tomate67 schrieb am 2. April 2020 um 22:26:29 Uhr:


Entscheidend wird die Anerkennung biogener Kraftstoffe bei Flottenemmission. Solange nicht der reale Ausstoß berücksichtigt wird, kann man lieber einen Plug In bauen, der 50km elektrisch schafft und sich danach 100 Liter Super+ fossil gönnt.
Zur Zeit wird jeder Hersteller politisch zu Plug In gezwungen und da wäre CNG eine unwillkommene Konkurrenz.... praktisch, günstiger und bei 50% Biogas gut für das Umweltgewissen.
Ich bin sehr gespannt, wer in 15 Jahren den Sondermüll der gerade verbaut wird entsorgt.

Als ob das Lithium darin "Müll" ist. Schau dir nur an, wie hoch die Recyclingquoten der energieintensiven Metalle wie Alu und Eisen sind. Bei Lithium ist das kein Stück anders. Zudem hat jeder Akku mehr Li Anteil als jede "Lithium-Lagerstätte". Es gibt aktuell nicht genug "kaputte Li Akkus", dass sich Recyling auch nur ansatzweise lohnen würde.

Dass es zum "Plug In" geht find ich nicht verkehrt. Aber es wird IMHO immer bei einer Kombination aus Hubkolbenmotor und kleinem Akku bleiben. Weil erster so billig ist, da kommt der Akku vom Gewicht her nicht dran. 100 kilo Akku sind 100km Reichweite. 100 kg in einem Range-Extender machen dir 500+. Bei einem unterm Strich kaum schlechteren Wirkungsgrad. Vor allem nicht wenn du die Biomethan-Quote berücksichtigst. Wo verdammt viel als KWK in der Grundlast landet, was energiepolitisch Schwachsinn ist.

Im Gegensatz zu Eisen, Kupfer, Alu, Gold.... ist Lithium besonders schwierig zu recyclen. Schon durch einfache Verformung kann eine 18650 Zelle explodieren. Beim Abbrennen der Zellen entstehen extrem giftige Gase. Nicht einmal im Ölbad unter Ausschluss von Sauerstoff lassen sie sich gefahrlos öffnen. Leider lässt sich auch aufgrund der Anodensicherung kaum vorhersagen, ob solch eine Zelle geladen ist oder nicht, und welche Gefahr von ihr ausgeht. Sowieso, Ebikes, E scooter etc.... dafür müsste es besondere Stellplätze zum Laden geben. Ich habe schon miterlebt, dass nur eine Zelle abbrennt. Das ist beeindruckend.

Bei NiMH, Natrium Sodium oder anderen Batterien habe ich diese Bedenken nicht. Schade, dass sich die Natrium Sodium nicht für Schnellladung eignet und die NiMH einen Memorieeffekt haben. Aber die Entwicklung geht ja weiter.

Plug In finde ich auch nicht schlecht, so wie du es beschreibst. Leider spiegelt diese Vorstellung nicht immer die Produkte am Markt wider.

NiMh hat keinen Memoreffekt aber keine ausreichend hohe Energiedichte.

Morgen...!
Die Entwicklung der Batterietechnologie geht ja weiter.

Z.b

https://t3n.de/news/glas-akku-li-ion-akku-erfinders-1257110/

https://t3n.de/news/800-kilometer-reichweite-fuer-1261156/

Interessant bleibt beim Thema CNG, ob Länder/Unternehmen das Verbot/Ausstieg von Verbrennungsmotoren wirklich durchziehen.

MfG André

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