Chipkrise und Folgen
Hi,
ich habe gerade in der Presse gelesen, daß fehlende oder aufgrund der Chipkrise nicht lieferbare Ausstattungen entgegen anderer Ankündigungen nicht mehr nachgerüstet werden.
Wer davon betroffen ist, sollte dies vorsichtshalber checken.
Die Situation ist bei allen Herstellern schwierig, scheint aber bei Daimler besonders dramatisch zu sein, was man auch an 50% Rückgang bei Zulassungen im August im Vergleich zum Vorjahr sieht.
Bin mal gespannt, ob mein EQC wie bestätigt geliefert wird in Q2/2022.
Grüße
Michael
125 Antworten
Die Fahrgestellnummer wird in der Produktion geprägt.
Ja, die ganze Thematik mit Halde... Mir sind Fahrzeuge bekannt, die stehen seit Anfang September auf Halde und warten auf fehlende Steuergeräte... Leider kommt immer wieder was neues, wo es klemmt. Mal eine Woche ohne kurzfristige Ausfälle in der Produktion gibt es leider kaum...
Zitat:
@smarty874 schrieb am 24. Februar 2022 um 23:23:00 Uhr:
Die Fahrgestellnummer wird in der Produktion geprägt.
Ja, die ganze Thematik mit Halde... Mir sind Fahrzeuge bekannt, die stehen seit Anfang September auf Halde und warten auf fehlende Steuergeräte... Leider kommt immer wieder was neues, wo es klemmt. Mal eine Woche ohne kurzfristige Ausfälle in der Produktion gibt es leider kaum...
werden die fahrzeuge auf halde nicht den autos in produktion vorgezogen und mit den fehlenden chips und steuergeräten ausgestattet?
Vorgezogen wird die laufende Produktion, damit es dort keine weiteren Störungen gibt und die Halden nicht weiter vollaufen
Unglaublich eigentlich... wieviel Prozent der produzierten fzg bleiben den stehen? Das würd mich interessieren...
Theoretisch müsste man fast 4 Wochen die Produktion stilllegen um Fahrzeuge von den Halden teilweise nachrüsten zu können. Aber Kurzarbeit ist aktuell nicht machbar, zumindest im PKW-Werk Rastatt. Wie es ab März läuft, kann man nicht sagen. Ich gehe aber davon aus, dass da wieder mit Kurzarbeit zu rechnen ist.
Um die Produktion etwas zu bremsen, damit die Halden nicht überlaufen wurden intern vereinzelte Maßnahmen getroffen.
Eine genaue Prozentzahl kann man da nicht sagen. An manchen Tagen sind es ein paar wenige Fahrzeuge, an anderen Tagen mehr. Je nach kurzfristiger Verfügbarkeit von Teilen, die auch unter den Werken ausgetauscht werden,soweit möglich.
Insgesamt hört sich das nach unglaublichem Chaos an... Vl sollte sich Daimler nach fähigen Leuten (oder Software) umsehen, die die Produktionsstrecken entsprechend den Lagerbeständen aufzurüsten. Es macht doch überhaupt keinen Sinn ein Fzg im Sep halbfertig zu produzieren, um ihn dann ein halbes Jahr vergammeln zu lassen.
Es hat den Anschein es wird einfach mal drauflos gebaut und am Ende des Tages sieht man dann wie weit man kommt...
Ich bin gespannt wie lange sich das die Kunden noch gefallen lassen...
Wär ich nicht so verdammt heiß auf den Wagen hätte ich längst storniert...
Jetzt wird die Kiste endlich produziert und dann muss ich aufgrund AR, HUD, Burmester & Co wieder fürchten dass der Wagen noch ewig steht.... Wenn mal jemand käme und die Brust hätte zu sagen wie lang das noch dauert...
Ich bin echt schon so genervt von dem Theater...
es scheint, dass mb selber nicht planen kann, weil die chips usw. nur tröpfchenweise und kurzfristig geliefert werden. deshalb auch keine informationen und vorallem keine terminansagen. sicher ist: mb berücksichtigt die interessen der wartenden kunden nicht, sondern logischerweise nur die eigenen.
man dürfte aber mindestens eine entschuldigung und transparente informationen erwarten…
offenbar hat bmw wartenden kunden preiserhöhungen wegen höheren rohstoffpreisen bekanntgegeben, obwohl das auto noch auf halde steht…
rechne damit, dass bald auch von mb solche liebesbriefe verschickt werden…
Ich kenn mich bei dem Thema nicht aus, nur geht das ja jetzt nicht erst seit ein paar Tagen so... ich finde ein Konzern im Topsegment sollte sich binnen Monaten anpassen können und Abläufe so gestalten dass dies nach außen nicht wirkt als würden Kindergartenkinder an den Steuerhebeln sitzen.
Ich denke das ist schon der Fall. Ein Kunde von mir bekam letzte Woche seinen GLE Hybrid, da hieß es, der Preis hat sich um ein paar Prozent erhöht... bei 100k ist das halt dann gleich a bissl was....
Er konnte sich im Gegenzug Winterräder rausverhandeln...
Jedenfalls war er auch sauer, da dies erstmal als hinzunehmen verkauft wurde. Erst als er denen Gas gegeben hat wurde eingestanden, dass dies unglücklich ist...
Entschuldigung und Transparenz, wäre ein Schuldeingeständnis. Von da weg wärs nichtmehr weit zur ersten Schadenersatzklage. Und wenn einer anfängt....
Die EQS Geschichte erinnert mich an die Problematik mit dem GLE V167, damals wurden auch tausende Fahrzeuge mit fehlerhaftem Interieur gelagert.
Also ich will ja MB nicht verteidigen, aber so weit ich das verstehe ist MB quasi ein Öltanker.
Dort kann man in ein paar Monaten so ziemlich gar nichts umstellen. Wahrscheinlich ist sogar das Menü in der Kantine ziemlich lange im Voraus geplant ;-)
Das Problem ist ja auch die fehlende Fertigungstiefe (weiss nicht, wie das bei MB ist). Es kommt viel von Zulieferern und die hatten wohl keine fixen Bestellungen, was die wiederum dazu veranlasst hat, ihre Slots bei ihren Zulieferern zu canceln... jetzt stehen alle mit abgesägten Hosen da.
Tesla als extremes Gegenbeispiel hat quasi null Sachen, die man dazukonfigurieren kann, kaum externe Steuergeräte, und (scheinbar) eine vergleichsweise fortschrittliche Software-Architektur, die sie auch selber "from scratch" aufgebaut haben und 100% beherrschen. Insgesamt eine sehr hohe Fertigungstiefe.
Dazu haben sie geringere Stückzahlen (wobei die auch nicht mehr sooo gering sind, wenn man ehrlich ist) aber eben ganz, ganz wenig Varianten und viele Gleichteile zwischen den Produkten - und nur 2.75 Werke (Fremont, Shanghai und das in Grünheide).
Und scheinbar hat Elon halt am Beginn der Pandemie wieder mal Alles-oder-Nichts gespielt und keine Bestellungen bei Zulieferern storniert sondern knallhart an der Roadmap festgehalten.
Es kann sich jeder selber fragen, ob er Anfang 2020 in Kenntnis der Lage und in der Position der MB Verantwortlichen eher Elon's oder Ole's Strategie gefolgt wäre...
Natürlich sind die o.g. strukturellen Probleme natürlich fatal - aber weil fast alle anderen ähnliche Probleme haben, werden sie hoffentlich diesmal noch damit durchkommen.
Aus einer Firma wie MB kann man nicht so ein Konstrukt wie Tesla machen - und schon gar nicht in zwei Jahren.
Ob das nötig ist, sei auch dahingestellt.
Nun ja, ich sag mal so, der "Öltanker" konnte auch innerhalb con 48h, die Produktion so umstellen, daß keine EQA, wegen fehlender Teile an den Batterien, gebaut werden... Ja, es ist aktuell kaum was planbar, aber den Kunden so im Ungewissen lassen???
@rainer_d
ja, ich kann deine einschätzung nachvollziehen. trotzdem verkauft mb offenbar fahrzeuge, welche nicht geliefert werden können! gerade als vertrauensvoller blind-besteller bin ich schwer enttäuscht!
im november konnte man noch lesen, dass s-klasse und eqs prioritär mit chips behandelt werden, damit es kaum lieferverzögerungen gebe… ständig werden neue modelle angekündigt, aber die unterschriebenen verträge werden von mb nicht erfüllt! mein liefertermin wurde wenige tage vorher abgesagt. seither ist nichts mehr gegangen. trotzdem sieht man, wie scheinbar später bestellte eqs ausgeliefert werden… es kommen keine info’s, nichts. nicht mal antwort auf anfragen im kundencenter gibt es. ich habe das vertrauen in mb verloren und rechne sogar damit, dass wir nach dieser ungewissheit und warterei noch einen ‚liebesbrief’ von mb erhalten, mit welchem der preis aufgrund höherer rohstoffkosten angehoben wird…. bin inzwischen auf alles gefasst. auch, dass es noch mehrere monate dauert bis die eqs auf halde endlich ausgeliefert werden.
Niemand will den Leuten die bestellen sagen, das man gar nicht so genau weiß, wann man das bestellte Auto liefern kann - und ob man den Preis überhaupt halten kann.
Kann mir auch vorstellen, das da hinter den Kulissen auch intern um Teile geschachert wird.
Und MB ist ja groß - da kann eine Abteilung ohne weiteres eine Sache machen, während die andere Abteilung was anderes macht, bzw einfach weiterarbeitet und versucht ihren Job zu machen.
Und in der heutigen Zeit muss man quasi jeden Monat was ankündigen, sonst denken die Leute man sei pleite oder bringe nichts mehr auf die Reihe….
Ich persönlich würde unter den Umständen nur ein Fahrzeug bestellen, das schon beim Händler steht.
Sonst geht es wie teilweise beim A250e, wo dann schon fast das Nachfolgemodell da ist.
Das betrifft aber nicht nur MB. Ist ja bei VW glaube ich ähnlich - aber da haben die Kunden wahrscheinlich eh schon alle ein Stockholm Syndrom, weil sie so eine Behandlung quasi gewöhnt sind (Diesel Skandal…).
Ich bin jetzt zugegebenermaßen nicht in der Position, direkt was bestellen zu müssen - und ehrlich gesagt gefallen mir die Mercedes Modelle momentan nicht so, so dass ich auch was anderes nehmen kann.
Wenn jetzt aber jemand quasi darauf abonniert ist - was ich verstehen kann - oder halt schon bestellt hat - dann ist das natürlich großer Mist.
Zitat:
@smarty874 schrieb am 26. Februar 2022 um 02:59:33 Uhr:
Nun ja, ich sag mal so, der "Öltanker" konnte auch innerhalb con 48h, die Produktion so umstellen, daß keine EQA, wegen fehlender Teile an den Batterien, gebaut werden... Ja, es ist aktuell kaum was planbar, aber den Kunden so im Ungewissen lassen???
inwiefern ist die produktion von mercedes vom krieg in der ukraine betroffen?
Im Schiebedach sind Teile Made in Ukraine verbaut. Hab ich zufällig dieser Tage gesehen. Ob weitere Teile betroffen sein könnten, ist mir nicht bekannt.