Caddy Ecofuel - aufs Abstellgleis?
Auch als Erdgasfan muss ich zugeben: Den Erdgasfahrzeugen bläst der Gegenwind ins Gesicht. Dank VW wird er jetzt sogar zum Sturm:
Beim Passat und Touran baut VW zwar einen tollen Motor ein, sorgt durch die Preispolitik aber dafür, dass die Wahl für die Ecofuels schnell unwirtschaftlich ist. Und bei einem (dem?) der erfolgreichsten Erdgasfahrzeuge in Deutschland, dem VW Caddy, fällt es zunehmend schwer, für den Ecofuel zu argumentieren.
Denn durch die neuen Benzin- und Diesel-Motoren im Rahmen des Facelifts verliert der Ecofuel einen ganz entscheidenden Vorteil: Er ist nun nicht mehr der Klimamusterknabe, sondern rutscht bei den CO2-Emissionen auf die letzten Plätze. Nur der kleine Benziner, der 103-kW-Diesel und der 81-kW-Diesel im 4Motion sind schlechter - und das auch nur wenig. Und der mit dem Ecofuel vergleichbare Benziner zieht bei den CO2-Emissionen mit dem Erdgasantrieb gleich.
Bisher waren die Klimaschutzvorteile der Erdgasmodelle unbestritten. Das ist bei Caddy nun dahin. Auch wenn ich davon ausgehe, dass die Papierwerte und die Praxiswerte vielleicht noch zu einem Vorteil des Erdgasantriebs führen. Die Wirtschaftlichkeit hängt stark von der Preisgestaltung bei VW und dem örtlichen Erdgasanbieter ab. Jedenfalls wird man dort auch viel genauer als früher rechnen müssen. Und bei den Tankstellen tut sich nichts wesentliches. Dafür bringt VWN dann nächstes Jahr einen Flüssiggas-Caddy serienmäßig. Wahrscheinlich wird der ja auch einen TSI-Motor als Basis haben und dann von den Verbrauchsvorteilen der neuen Motoren profitieren. Und im Caddy werkelt weiter der alte Sauger.
Na dann gute Nacht :-(
Jens
http://www.twitter.com/EinsA_Energie
Erdgasfahrzeug schlecht fürs Klima? Caddy Ecofuel nach Facelift kein Klassenprimus mehr. (vo) ... http://fb.me/DcJmRieQ
Beste Antwort im Thema
Ich bin nun nicht der Gas-Fan, mit sagen die Diesel von der Charakteristik her mehr zu.
Aber um denjenigen, die nun wegen der CO2-Problematik Erdgas bevorzugen darf zur Beruhigung gesagt werden, daß auf dem Weg vom Bohrloch bis in das Auto bei den anderen Kraftstoffen allein schon bei der Verarbeitung und dem Transport wesentlich mehr CO2 anfällt. Rohöl und Benzin-/Dieseltransport ist recht energieaufwendig, Gas kann so, wie es aus dem Bohrloch kommt durch Rohre bis an die Tankstelle gepumpt werden, eine energieintensive Aufarbeitung des Rohstoffs in der Raffinerie mit jede Menge CO2 und anderem Dreck entfällt ebenso. Also ist und bleibt Erdgas in der Gesamtbilanz ganz sicher immer noch ein sehr umweltfreundlicher Energieträger. Nur wird das mit dem CO2-Werten in den Prospekten nicht klar, denn die beschreiben nur den CO2-Ausstoß aufgrund der Verbrennung im Kraftfahrzeug, man darf auch nicht die anderen Schadstoffe unter den Tisch fallen lassen, bei denen der Erdgasmotor die Nase klar vorn hat. Wenn das vielleicht ein kleiner, wenn auch schwacher Trost ist.
Gruß
Uli
241 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von unpaved
Das könnte heute schon der Caddy LPG Motor sein, wenn VW nur wollte und mit dem richtigen Partner kooperieren würde. Aber das passt vermutlich nicht ins strategische Konzept des Konzerns.Zitat:
Original geschrieben von jens voshage
P.S.: 110 PS mit einem 1,4er Motor - das könnte dann für den nächsten Caddy der Ecofuel-Motor werden, oder?Gruß, Bernhard
Hier will aber keiner einen Flüssiggasmotor haben. Sondern einen moderneren und dennoch kostengünstigen Erdgasmotor. Du bist im falschen Thread. Wenn du über LPG-Motoren diskutieren willst, gibt es ja den
BiFuel-Thread.
Erdgas bedeutet nicht nur die niedrigsten Spritpreise zu haben, sondern hat gerade gegenüber LPG noch eine Menge weiterer Vorteile.
Jens
Hi Jens,
ich sehe, die LPG Optionen sind ein Stachel im Nerv eines überzeugten Methan Atmers 😮
Dabei war das gar nicht bös gemeint, Bernhard
Zitat:
Original geschrieben von jens voshage
...sondern hat gerade gegenüber LPG noch eine Menge weiterer Vorteile.
Jetzt mal konkret den Ecofuel mit dem Bifuel verglichen, fallen mir da gerade mal zwei Vorteile ein...
1. günstigere Spritkosten pro 100 Km
2. niedrigere Kfz-Steuer
...aber deutlich mehr Nachteile:
1. höherer Kaufpreis
2. höhere Versicherungsprämien
3. weniger Nutzlast
4. weniger Tankstellen in D
5. deshalb nur eingeschränkt Urlaubstauglich (genaue Tankplanung erforderlich)
5a. je nach Urlaubsland ohne Spritkanister im Kofferraum kaum einsetzbar
6. keine AHK beim 7-Sitzer möglich
Sollte ich was vergessen haben, bitte ergänzen😉.
Zitat:
Original geschrieben von unpaved
ich sehe, die LPG Optionen sind ein Stachel im Nerv eines überzeugten Methan Atmers 😮
Die Ecofuel können ja auch noch ihren Nachbrenner anmachen. 😁
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Wer genau liest, ist klar im Vorteil und muss einen Thread nicht so zumüllen mit Unsinn. Ich schrieb:
Zitat:
Erdgas bedeutet nicht nur die niedrigsten Spritpreise zu haben, sondern hat gerade gegenüber LPG noch eine Menge weiterer Vorteile.
Die Systemvorteile von Erdgas führen dazu, dass es als zukünftiger Kraftstoff angesehen wird. Unabhängig davon, welche Vor- oder Nachteile aktuelle Modelle gerade mitbringen.
- Erdgas biete als der einziger derzeit wirtschaftlich verfügbarer und erprobter Kraftstoff die Möglichkeit regenerativ erzeugten Sprit in jedem Mischungsverhältnis einzusetzen. Ob E0, E5, E10, E95 oder E100 - schon die heutigen Erdgasmotoren vertragen Biogas ohne Probleme.
- Erdgas ist der fossile Kraftstoff mit dem höchsten Wasserstoffanteil und bietet somit die Möglichkeiten von besonders geringen CO2-Emissionen.
- Durch den hohen Energiegehalt können Erdgasmotoren besonders hoch verdichtet werden und besonders effizient betrieben werden. Somit sind systembedingt niedrigere Verbräuche und Schadstoffemissionen als bei Benzin oder Flüssiggas möglich.
- Erdgas ist unabhängig von der Erdöl-Infrastruktur, Flüssiggas ist ein Produkt, dass bei der Herstellung der klassischen Kraftstoffe entsteht und daher in den Raffinerien damit verknüpft.
- Erdgas lässt sich leichter tanken als Wasserstoff und ist im Einsatz nicht so gefährlich. Außerdem steht Erdgas bereits heute in ausreichenden Mengen zur Verfügung.
- Der Flächenverbrauch für Bioerdgas ist der kleinste von allen regenerativen Kraftstoffen.
Dann gibt es noch Vorteile über die man diskutieren kann, zum Beispiel die Reichweite von fossilen Energieträgern - hier sieht es bei Erdgas besser als bei Erdöl aus. Allerdings führt diese Diskussion sehr schnell ins ideologische.
Flüssiggas ist dagegen eine Sackgasse, die lediglich wegen der Kosten befahren wird. Die CO2-Ersparnis ist zwar vorhanden, spielt aber keine Rolle. Daher war es auch ein großer politischer Fehler, die Steuervergünstigung von Flüssiggas bis 2018 zu beschließen und die von Erdgas zu verkürzen. Aber die Erdöl- und Flüssiggas-Lobbyisten sind halt pfiffiger gewesen als die der Erdgas-Wirtschaft.
Als ich diesen Thread vor rund einem Jahr gestartet habe, sah es so aus, als würde VW trotz der Vorteile von Erdgas dieses Antriebskonzept in der Schublade verschwinden zu lassen. Doch dann gab es innerhalb des letzten Jahres einige interessante Details, die mich dazu verleiten, dass der Caddy Ecofuel (2K) zwar auf dem Abstellgleis steht, der Volkswagen-Konzern CNG als Kraftstoff jedoch langfristig als sehr wichtig ansieht.
Nur ganz kurz zu den Nachteilen des Caddy Ecofuels, die Tekas aufgeführt hat: Für die allermeisten Caddy-Käufer sind diese Punkte unerheblich. Die Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung von Kaufpreis und Betriebskosten spricht beim Caddy meist für Erdgas. Wer fährt schon heute noch mit dem Auto für Wochen ins Ausland? Wer benötigt die Nutzlast bis zum letzten Kilogramm? Wer benötigt einen 7-Sitzer mit AHK? Bei den allermeisten Caddy-Käufern würde die persönliche Situation für einen Ecofuel sprechen, da bin ich mir ganz sicher. Aber aus Gewohnheit und Unwissenheit wird weiterhin mit Benzin und Diesel gefahren. Und CNG als Kraftstoff hat halt keine Lobby, die Erdgas am Markt richtig pushen kann.
Jens
Zitat:
Original geschrieben von jens voshage
Die Systemvorteile von Erdgas führen dazu, dass es als zukünftiger Kraftstoff angesehen wird. Unabhängig davon, welche Vor- oder Nachteile aktuelle Modelle gerade mitbringen.Dann gibt es noch Vorteile über die man diskutieren kann, zum Beispiel die Reichweite von fossilen Energieträgern - hier sieht es bei Erdgas besser als bei Erdöl aus. Allerdings führt diese Diskussion sehr schnell ins ideologische.
Ich finde es überhaupt nicht ideologisch, wenn man feststellt, dass Erdöl noch ~50 Jahre hält, Erdgas aber ~200 Jahre.
Ebenso wie die Ecofuel/Lichtblick-Blockheizkraftwerke eine ideale Übergangstechnologie sind. Kein Monsterkraftwerk, dass merhere Wochen zum Hochfahren benötigen. Sondern viele kleine Einheiten, die in wenigen Sekunden die Energie erzeugen die benötigt wird.
Beides macht aus meiner Sicht Erdgas zu einer idealen Übergangstechnologie. Für Energie, Wärme und Mobilität.
Elektroautos, die über Vollhybrid/RangeExtender hinaus gehen halte ich für mittelfristig nicht zielführend. Außer um Subventionen abzugreifen.
Eine 200 Jahre Prognose ist mbMn kompletter Unfug und kann getrost als reine Ideologie bezeichnet werden...😉.
Dazu hat sicher Fukoschima beigetragen und ich denke dass das Pilotprojekt, Methangas aus Strom mittleweile konkrete Formen annimmt, wenn die Grossanlage nächstes Jahr den Betrieb aufnimmt, könnte das der Durchbruch sein. Das man mit den Gasturbinen dann den Spitzenlastbetrieb fahren kann. Das sind Info´s die sicher noch nicht ganz öffentlich sind, wie der Stand der Dinge ist. Ich bin auch der Meinung das Methangas der Ideale Zwischenträger ist. Wasserstoff lässt sich schwerer speichern. Dann fällt auch Gas fürs Auto an. Die Methode ist gerade auf jeden Fall besser ausgereift und sofort einzusetzen, als das Batteriekonzept.
Wenn es um das grüne Gewissen geht, rufe ich nur noch mal in Erinnerung, dass derzeit ein Großteil des LPGs immer noch an den Bohrtürmen und in den Raffinerien schlicht verfeuert wird, weil kommerzielle Abnehmer fehlen.
Damit ist jedes LPG Fahrzeug und jede LPG Heizung ein CO2 Sparer, völlig unabhängig vom Wirkungsgrad.
Falls es irgendwann großtechnische Anlagen zur Methanerzeugung geben sollte, könnte man darin auch fürPropan und Butan synthetisieren. Der ganz wesentliche Vorteil der LPG Technik ist, dasss der Energiegehalt der flüssigen Treibstoffe erheblich höher ist, als bei gasförmigen komprimierten Gasen trotz 200 Bar erreichbar. Ich halte daher eher die CNG Technik für überholt.
Gruß, Bernhard
Zitat:
Original geschrieben von unpaved
Wenn es um das grüne Gewissen geht, rufe ich nur noch mal in Erinnerung, dass derzeit ein Großteil des LPGs immer noch an den Bohrtürmen und in den Raffinerien schlicht verfeuert wird, weil kommerzielle Abnehmer fehlen.
Damit ist jedes LPG Fahrzeug und jede LPG Heizung ein CO2 Sparer, völlig unabhängig vom Wirkungsgrad.Falls es irgendwann großtechnische Anlagen zur Methanerzeugung geben sollte, könnte man darin auch fürPropan und Butan synthetisieren. Der ganz wesentliche Vorteil der LPG Technik ist, dasss der Energiegehalt der flüssigen Treibstoffe erheblich höher ist, als bei gasförmigen komprimierten Gasen trotz 200 Bar erreichbar. Ich halte daher eher die CNG Technik für überholt.
Gruß, Bernhard
sers
lpg und enerigiegehalt sind aber 2 paar schuhe:
lpg hat zwischen 6 und 7 kwh/l
cng dagegen gat zwischen 11 und 13 kwh/ kg
deswegen ja auch die faktoren:
1kg cng sind etwa 1,5l super oder 1,3l diesel oder 2l lpg vom energiegehalt.
Die Kompression ist in der Tat ein Faktor. Aber CNG ist als Netz ausgebaut und die Konzepte gehen nicht zum Prpan oder Buthan. Überigens wird dieses auch in der 2. und. 3. Welt zum Kochen benutzt. Ich glaube nicht dass es heute wirtschaftlich LPG zu verfeuern. Wenn es als Brennstoff genutzt werden kann. Abfackeln ist ein Verlust.
Hallo,
hab mich jetzt durch die 15 Seiten gekämpft und
so glaube ich noch einen großen Vorteil beim Eco gefunden.
Wir haben einen Ron Eco und wenn ich unter die Motorhaube oder mir
den Unterwagen anschau, fällt sofort auf, das nichts stark verbaut ist.
Ich bastell gern mal selbst und mir sind keine Teile aufgefallen die schwer wechselbar
wären. das freut auch jeden Mechaniker und senkt die Wartungskosten.
Verbau der Abgasanlage, Zündkerzen etc..
Wie viele Autos gibt es, wo oben mal ne Schraube reinfällt und man die nie wiederfindet.
Da kann ein 15€ Ersatzteil zu einer horrenden Rechnung führen.
Gruß
Das ist aber bei den LPG Hugos genauso,
also kein Vorteil der CNG Hugos.
Wichtig ist, das wir egal ob mit CNG oder LPG günstig fahren,
und uns die Preisschwankungen bei Benzin und Diesel ziemlich kalt lassen.
Viktor
Zitat:
Original geschrieben von unpaved
Wenn es um das grüne Gewissen geht, rufe ich nur noch mal in Erinnerung, dass derzeit ein Großteil des LPGs immer noch an den Bohrtürmen und in den Raffinerien schlicht verfeuert wird, weil kommerzielle Abnehmer fehlen.
Damit ist jedes LPG Fahrzeug und jede LPG Heizung ein CO2 Sparer, völlig unabhängig vom Wirkungsgrad.
+
ein umrüstbares Gebrauchtfahrzeug, das noch hinreichend lange gut fahrbar ist, kann man mit wenig Aufwand umrüsten und spart somit eine Menge Blech und Energie für die Produktion des neuen Kfz, welches man dann kaufen müsste.
Also ein Auto, welches schon da ist, wird für den Bruchteil eines Neufahrzeugs umgebaut und setzt das ansonsten abgefackelte LPG in Bewegung um und nutzt diese Energie.
cheerio
Zitat:
Original geschrieben von hardcore_t4
lpg und enerigiegehalt sind aber 2 paar schuhe:lpg hat zwischen 6 und 7 kwh/l
cng dagegen gat zwischen 11 und 13 kwh/ kgdeswegen ja auch die faktoren:
1kg cng sind etwa 1,5l super oder 1,3l diesel oder 2l lpg vom energiegehalt.
100 km LPG kosten mich 5,90 Euro.
100 km Super 11 Euro.
Euro auf 100 km sind der Maßstab. Sonst müssten wir ja Diesel fahren.
cheerio