Bundestag beschließt das Ende der UKW/MW/LW-Radios
Hallo in die Runde.
Ich beziehe mich auf folgenden Artikel, in dem wir erfahren, dass der Bundestag klammheimlich das Ende des analoge und unverschlüsselten Radios beschlossen hat:
https://www.elektormagazine.de/.../...as-ende-der-ukw-mw-lw-radios?...
Ich für meinen Teil habe bereits eine entsprechende Petition gegen die Abschaltung unterschrieben und werde auch alle Radio- Sender die ich höre anschreiben.
Hier meine Gründe:
1. Mit der Digitalisierung des terrestrisch ausgestrahlten Radios werden die Signale verschlüsselt- eine Verschlüsselung ermöglicht somit auch eine Kontrolle des Zugangs- denkbar dass wir bald unsere Daten preisgeben müssen um den Zugang zu erhalten oder unser Portemonai öffnen müssen (siehe terrestrisches TV).
2. Jeder Haushalt produziert mit einem Schlag Unmengen an Elektronikschrott und ist gezwungen eine Vielzahl von Neugeräten zu kaufen. In meinem Haushalt sind 7 UKW- Radios im Einsatz, darunter auch Klassiker wie ein Kenwood 11G, hinzu kommt ein Radio im Büro und 2 Auto- Radios. Ein Autoradio ist ein org. Radio was in meinem 40- Jahre altem Oldtimer im Einsatz ist.
3. Neugeräte werden sehr wahrscheinlich teurer, der DAB+ Chip kostet laut Verein Digitalradio (Quelle AMP 11.01.2017) ca. 7,- ein UKW- Chip kostet wenige Cent (eigene Erfahrung, aus Selbstbauprojekten). Einkaufspreise werden nicht 1:1 im Endpreis abgebildet....
Diese 3 Punkte lassen schon erkennen, dass hier mal wieder Lobbyisten zugange waren, die auf politischem Wege ein Konjunkturprogramm gestartet haben!
4. Wesentlich schlechterer Klang. DAB+ ist auf mittleren mp3- Niveau (128kbps) und damit wesentlich schlechter als das analoge UKW. (Ich empfehle jeden einen direkten Vergleich in einem ruhigen Raum)
5. Schlechterer Empfang. Im mobilen Einsatz kann bei schlechtem Empfang UKW bestenfalls rauschen- bei DAB ist der Ton schlagartig weg.
6. Unzureichender Bedienkomfort. Bis ein Digitalradio die Daten ausgelesen und in den Puffer geschoben hat und dann tatsächlich Musik spielt vergehen einige Sekunden. Selbst beim Umschalten der Sender. UKW ist Echtzeit und so gut im Timing, dass das RDS Signal oft zum Stellen von Uhren (z.b. Autoradio) genutzt werden kann.
Die Liste kann man noch ewig weiterführen.... Ich hoffe aber das auch die kurze Liste reicht, dass sich mehr Bürger zur Wehr setzen. Beim Ausstieg vom Atom- Ausstieg haben wir es auch geschafft!
31 Antworten
Die öffentlich rechtlichen sind bei DVB-T2 weiterhin frei empfangbar:
http://www.dvb-t2hd.de/programme
Mein Arbeitgeber verteilt jährlich Werbegelder mehrerer Firmen im zehnstelligen Bereich auf alle Medien in Deutschland und verdient daran. Ich kann also behaupten, dass ich die Geldströme in den Medien sehr gut verstehe, sonst hätte ich meinen Job nicht mehr.
Recherchiere selber, wem die privaten Radiosender gehören und wer mit DAB+ seine Profite gefährdet sieht. Dann versteht man sehr gut, wieso DAB(+) seit eineinhalb Jahrzehnten aufgehalten wird. Man kann die Situation im Radio nicht mit der Gründung des Privatfernsehens in Deutschland vergleichen, da der Werbemarkt inzwischen ganz anders aussieht und Radio in der Werbung eine ganz andere Rolle als TV oder Print hat.
Die UKW-Frequenzen sind übrigens für 5G irrelevant.
Komm, den Dialog können wa auch offline bei nem Bier weiterführen ;-)
Wobei ichs ja nett finde, dass de den Beitrag immer mit oben hälst ;-) das Bier geht also auf mich!
Hm... bin im Rhein-Main-Gebiet... ganz in der Nähe ist es nicht... aber da wird sich schon ne Gelegenheit finden...
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Ich fände es auch bedauerlich, schaltete man UKW ab.
Habe noch den Onkyo 'T-9990' und bin seit den frühen 90ern immer noch begeistert von dem Teil, vom Klang.
DAB+ ist zwar für Nachrichten und "Sprech" ok, aber gute Musik ('tschuldigung, ich bin Jazz und Klassikhörer) ist vom Klang her einfach "begrenzt" über DAB+.
Hoffen wir mal, dass UKW noch lange "auf Sendung" ist .
Dem ist nichts hinzuzufü
gen.
Zitat:
@bimota schrieb am 22. Juni 2017 um 14:41:53 Uhr:
Ich fände es auch bedauerlich, schaltete man UKW ab.
Habe noch den Onkyo 'T-9990' und bin seit den frühen 90ern immer noch begeistert von dem Teil, vom Klang.
DAB+ ist zwar für Nachrichten und "Sprech" ok, aber gute Musik ('tschuldigung, ich bin Jazz und Klassikhörer) ist vom Klang her einfach "begrenzt" über DAB+.
Hoffen wir mal, dass UKW noch lange "auf Sendung" ist .
Ich denke solange man noch dieses schöne Informationsgesetz hat, wird es auch noch UKW geben.
Die Abdeckung von DAB ist für den Ärmel, und Internetradio, da ist ja die DAB Abdeckung fast besser.
Neue Radiosender werden nicht mehr in UKW investieren (ausser die Marktanalyse sagt das müsse so), bestehende werden es nicht abschalten.
Haben sie's also jetzt mal wieder beschlossen. Wahnsinn.
Habe gestern noch einen Artikel gelesen, der das Ende der Analogausstrahlung für 2015 orakelte.
Zitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
1. Mit der Digitalisierung des terrestrisch ausgestrahlten Radios werden die Signale verschlüsselt- eine Verschlüsselung ermöglicht somit auch eine Kontrolle des Zugangs- denkbar dass wir bald unsere Daten preisgeben müssen um den Zugang zu erhalten oder unser Portemonai öffnen müssen (siehe terrestrisches TV).
Das ist ziemliches Panikschieben. Auch DVB-T2 ist immer noch (bis auf die privaten Halsabschneider, die bekanntlich zugunsten HD+ lieber heute als morgen auch per Kabel und Sat das SD-Fernsehen abdrehen würden) offen, in besserer Qualität und mit mehr Sendern als analog jemals per Antenne rüberkamen.
Zitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
2. Jeder Haushalt produziert mit einem Schlag Unmengen an Elektronikschrott
Das hatten wir ja schon ein paar mal. 2012, Ende der analogen Satellitenübertragung. 2017, Ende der analogen Kabel-TV-Ausstrahlung und von DVB-T. Aber wie man beim TV mit einem (neuen oder zusätzlichen) Receiver das alte Zeug wieder in Gang bekommt, gibt es bis dahin mit Sicherheit DAB+ FM-Transmitter vom Chinesen für unter 10€.
Luxusmodelle für 20.
Außer denjenigen, die von der "plötzlichen" Umstellung überrascht wurden (ja, ich hatte beim Kabel-TV mindestens 4 solcher Kandidaten... "ach das gilt doch nicht für mich, was da eingeblendet wird"...), heult da aber fast keiner.*
Zitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
3. Neugeräte werden sehr wahrscheinlich teurer
Aber nur, solange die Nachfrage wegen dem drohenden Aus steigt. Bzw. auch da werden findige Discounter mit ordentlich Rabatten werben, um Umsatz zu machen.
Mal ehrlich, so ein lumpiger UHD-Fernseher ist heute billiger zu haben als jede Röhre je kostete.
Zitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
4. Wesentlich schlechterer Klang. DAB+ ist auf mittleren mp3- Niveau (128kbps) und damit wesentlich schlechter als das analoge UKW.
Ja, ich kenne UKW. Ich kenne auch DAB+. Es ist
nichtschlechter.
Bei den meisten Sendern hast du auch übers Rauscheradio derartige Komprimierungen, dass du davonlaufen willst (vom Programminhalt ganz abgesehen). Das Argument lass ich also höchstens für irgendwelche Spartensender stehen. Und deren Hörer haben das Repertoire doch meistens mindestens auf CD, was per se besser klingt als alles, was je gerundfunkt werden kann (und dazu unterbrechungsfrei).
Versteh mich nicht falsch, ich hör auch gerne Vinyl. Aber ich bin mir vollkommen im Klaren darüber, dass rein von der Dynamik und den Störgeräuschen jegliche (non-"remastered"😉 CD besser ist, selbst MP3-128k schlägt Vinyl in aller Regel - außer man treibt einen nicht mehr vernünftig nennbaren Aufwand.
DasZitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
5. Schlechterer Empfang. Im mobilen Einsatz kann bei schlechtem Empfang UKW bestenfalls rauschen- bei DAB ist der Ton schlagartig weg.
ist so leider richtig, und mit der bisherigen Reichweitenabdeckung bzw. Signalstärke ein Unding. Sowohl im Büro rauscht trotz DAB+-Noxon deswegen noch oft das UKW (wir wollen mal die Antenne zum Fenster hin verlängern, haben aber noch nicht alles Material beisammen), als auch bei Bekannten mit einem DAB+-Werksautoradio. Da wohnen wir keine 30km um Stuttgart wohl doch zu ländlich.
Das gehört bis zum Ende definitiv verbessert.
Und weil das teuer werden wird, ist die Frage, ob die Abdeckung von DAB+ überhaupt je reichen wird, um UKW schadlos abschalten zu können.
Zitat:
@mark29 schrieb am 17. Juni 2017 um 09:15:09 Uhr:
6. Unzureichender Bedienkomfort. Bis ein Digitalradio die Daten ausgelesen und in den Puffer geschoben hat und dann tatsächlich Musik spielt vergehen einige Sekunden. Selbst beim Umschalten der Sender. UKW ist Echtzeit und so gut im Timing, dass das RDS Signal oft zum Stellen von Uhren (z.b. Autoradio) genutzt werden kann.
Komisch, DAB+ bietet auch einen Datenstream wie RDS und mir ist noch keine Ungenauigkeit bei der Uhr an unserem Noxon aufgefallen (wenn's mit DAB+ versorgt wurde). Dafür kann ich mit meinem
Bench KH 2295mit RDS immer wieder Überraschungen erleben 😁 (OK, das war unfair, das liegt schließlich am Gerät...)
Insgesamt ist UKW etwa so sinnvoll wie die Verwendung von Glühlampen. Für ein paar ganz spezielle Anwendungen okay, aber für den Massenmarkt nicht mehr wert als die Nachfolgetechnik.
* Wenn du deswegen schon jemanden anprangern willst, sollte das heute bei Radios anfangen, die immer noch nur mit UKW verkauft werden - was gerade bei so Retro-USB-Bluetooth-Cassetten-Plattenspieler-Multigeräten der Hohn ist, wo für die paar € Herstell-Mehrkosten auch noch DAB+ oder WLAN Platz gefunden hätte.
Oder bei Smartphones, die dank 1GB RAM und 8GB "Platte" schon im Leerlauf an ihrer Kapazitätsgrenze kratzen.
Oder Laptops, die mit Einkern-CPUs und/oder unter 4GB Arbeitsspeicher verkauft werden.
DAS ist Produzieren für die Müllhalde und Volksveräppelung besonders der Ahnungslosen.
Ja da schreibt einer Vinyl ist schlechter als CD Und analoges Radio... Dem muss ich ganz einfach widersprechen. Dynamik wird angeführt ? Die breitbandigkeit bei Vinyl gemessen mit Nordmende Messplatz zeigt ganz eindeutig dass die anologe Schallplatte der CD überlegen ist. Bitte überlegt doch einmal folgendes jedwede Kompr. verändert das Signal und es ist nicht mehr original.Im Fs Bereich ist es doch so, dass durch das bestehende Frequenzband die Bandbreite festgelegt ist.Wenn nun zwei oder 4 Sender die gleiche Bandbreite wie vorher ein analoger Sender beansprucht, dann werden dort die Signale aufbereitet und ..... Also ich will hier keinen Fachvortrag halten aber das gleiche gilt für UKW und das sogenannte stereo Rauschen entsteht nur bei zu geringen Signal.
Dass Platten immer so komprimiert gepresst wurden (werden mussten), dass die Nadel bei Oma Müller nicht beim Bassschlag von ihrem tragbaren Plattenspieler hopste, zeitgleich aber auch die Höhen hörbar bleiben sollten (die bei jedem Abspielen ausradiert werden), ist dir schon bewusst?
Dass außerdem jede Plattenproduktion über die diversen Master, Mutter, Vater, ... immer Qualitätsverluste hatte (was auch DMM nicht 100% beheben konnte), auch? Und dass die Pressung mit jedem gepressten Exemplar schlechter wurde?
Ich werfe mal was ein zum Lesen und Nachdenken.
http://www.hifimuseum.de/die-analoge-vinylqualitaet.html
Nochmal: Ich habe selber meinen Plattenspieler nie eingemottet, seit etwa 2 Jahren baue ich meine Plattensammlung auch wieder aus - aktuell stehen hier rund 75 LPs im Rack. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, das als "State of the Art" Technik zu bezeichnen. Das ist es nicht, kann's mit den verfügbaren Eckdaten auch gar nicht sein, und wenn man darauf besteht, belügt man sich im Endeffekt selber. Das ist wie heut noch einen Videorecorder oder Röhrenfernseher benutzen. Als Einschlafhilfe taugt der so manchen, es ist nostalgisch, und ein schlechtes Bild wird gnadenlos geglättet und weichgezeichnet (super für einen alten C64 oder Pong-Spiel). Aber "gut" geht eindeutig anders.
Und wenn du ein "originales" Musikerlebnis haben willst, musst du zwangsläufig bei den Master-Magnetbändern anfangen. Welche auch bei jeder Kopie und jedem Abspielen verlieren. Da ist eine Digitalisierung mit verlustfreiem Kopieren einfach der sinnigere Weg.
Und wenn du jetzt mit den "eckigen" Sinuswellen ankommen willst... mal ehrlich... welcher Lautsprecher kann denn DAS aufgrund seiner Trägheit bitte genauso darstellen? Der glättet und verfälscht doch mehr, als es jede Digitalisierung bei CD-Bitrate je könnte 😉
Als High ender mit der passenden Werkstatt und scope of the art Messgeräten und eben den Möglichkeiten. Und unter Hinweis, dass ich jedes Gerät mit Messschrieb an den Kunden, herausgebe, muss ich Dir leider sagen dass Du irrst. Lautsprecher als Beispiel sollten möglichst mit geringen Hub aber grossen Wirkungsgrad gefahren werden.Und meine Master Hifi TB Maschinen und Plattenspieler, stecken eine CD locker in die Tasche.Sehe Dir dazu einfach mal die Grundlagen der CD Technik an. Wir reden hier nicht von Omas tragbaren Plattenspieler. Ta Systeme gibt es von praktisch null bis Tausend von Euro. ( Es fängt mit dem V 15 - 4 an )Seh Dir einfach einmal die Grundlagen der Schallplatten an, dann erfährst Du das Platten dementsprechend auch gepresst werden können und dementsprechend auch an der Dicke zunehmen. Im Extremfall passt dann eben nur ein Titel drauf. Ist aber nicht für den billig Tand gedacht.
@Fratzmobil: Ich bin ganz bei dir 🙂 Und ich habe nur einfache Technik im Wohnzimmer, wie einen Kennwood 11G, Yamaha DSP3090, Technics SL-D2 (mit Denon- Kopf) und Technics SL-J1 und selbst gebaute F.A.S.T. mit TangBand- Breitbändern... bin mir aber dessen bewußt, was es darüber noch gibt.... 🙂
Nun will ich einfach dazu noch sagen, dass ich Aktiv Röhre mit Klasse A für jeden Lautsprecher fahre. Und die Endstufen sind alle mit Triode. Das gilt gleichfalls für den Bass. Frequenzen werden schon in den Vorstufen getrennt und auch exakt eingepegelt. Analog zu den Pegelzuständen vor Verstärkung.
Zitat:
@mark29 schrieb am 29. Juni 2017 um 09:54:42 Uhr:
@Fratzmobil: Ich bin ganz bei dir 🙂 Und ich habe nur einfache Technik im Wohnzimmer, wie einen Kennwood 11G, Yamaha DSP3090, Technics SL-D2 (mit Denon- Kopf) und Technics SL-J1 und selbst gebaute F.A.S.T. mit TangBand- Breitbändern... bin mir aber dessen bewußt, was es darüber noch gibt.... 🙂
Ich trenne auch aktiv- allerdings ist es nur ein Nachbau einer Weiche aus der Elektor- passiv macht es bei einem F.A.S.T. aber auch fast kein Sinn 😁
@FELXI050: Steckt nicht den Kopf in den Sand- du brauchst kein absolutes Gehör. Ich kenne viele die sagen, dass sie ein schlechtes Gehör haben und es reicht wenn Musik einfach nur dudelt. Aber jeder der Musik wirklich liebt, kann sich auch die Zeit nehmen und Musik richtig hören und erleben und wird staunen was für Details man wahrnehmen kann.