Brunox Epoxy - das funktioniert bei mir nicht
Hallo,
ich habe nun einmal ein Experiment gemacht. Und zwar wollte ich wissen, wie wirksam Brumox Epoyx auf dünnem Rost ist.
Ich tat das aus Enttäuschung, weil mein erster Versuch auf leicht rostigem Blech mit Brunox Epoxy immernoch "braun" aussah.
Ich habe bei meinem Cabrio die vorhere rechte Hinrterachs-Aufnahme ersetzt.
Die linke ist (nach entfernen der Schutz-Deckschicht) ganz ok, sie ist oberflächlich von Rost angefressen, aber das Blech hat überall noch 2mm und ist innen wie neu. Also habe ich beschlossen, sie drinnen zu lassen.
Den Oberflächenrost habe ich mit dem Druckluft-Nadel-Entroster überall sorgfältig entfernt. Ganz weg kriegt man das natürlich nicht, aber genau darum ging es mir ja. Es sollte eine haudünne Rest-Rost-Schicht bleiben.
Die Oberfläche mit dem hauchdünnen Rest-Rost habe ich dann mit trockener Druckluft ordentlich abgeblasen und auch nochmal mit Waschbenzin (verdunstet rückstandslos, das ist sehr wichtig) komplett abgespült und trocknen lassen.
Zum Schluss habe ich auf eine Seite der Aufnahme Brunox Epoxy und auch die andere Seite Presto Rostumwandler aufgetragen, und zwar richtig satt, mehrfach drüber.
Ziel war, die Flächen richtig durchzunässen, um den Rost komplett umzuwandeln.
Brunox ist zähflüssig wie Honig, währen Presto flüssig wie Wasser ist. Presto bildet auch eine Polymer-Schicht, nur eben nicht aus Epoxid-Harz.
Das Ganze dann 3 Tage trocknen lassen. Vollkommen ausgehärtet war es dann auch.
Und dann wollte ich wissen, ob ich noch brauen Rest-Rost finde, wenn ich die trockene Schicht verletze und drunter gucke.
Beobachtung:
1. Brunox Epoxy bleibt an der Oberfläche. Kaum kratz man die Deckschicht ab, kommt darunter der braune Rost wieder heraus. Nicheinmal eine hauchdünne Rost-Schicht wird umgewandelt.
2. Presto Rostumwandler kratzt sich leichter ab. Klar, die Polymer-Schicht ist ja nicht Epoxid, also nicht hart. Aber unter der Presto-Schicht konnte ich, egal wie ich gekratzt und geschliffen habe, keinen weiteren Rost mehr finden. Alles schwarz.
Ergebnis meines Versuches:
Presto gewinnt absolut eindeutig und ohne den Hauch eines Zweifels. Es wandelt alles um... Brunox nicht.
Mein persönliches Fazit:
Brunox ist für mich leider nicht brauchbar. Ich erwarte einfach mehr.
Ob das das an der zähen Konsistenz liegt?
Bei sattem Autrag, also "totalem Einsifffen", muss der Rost sich damit vollsaugen und die Phosphorsäure für das Bischen Rost ausreichen. Wenn es auf nicht umgewandeltem Rost eine spröde Schicht bildet, ist das tödlich: Da gammelt es weiter und hält nicht.
Wie Brunox auch gibt Presto an, dass man die Polymer-Schicht grundieren und dann lackieren kann.
Das habe ich beim Differential auch so gemacht (Presto Primer drauf). Die Grundierung jedenfalls hält bombig auf dem Zeug und lässt sich vom Rostumwandler nur mit Gewalt abkratzen.
Ich werde also in Zukunft kein Brunox mehr verwenden, sondern Presto (gibts im Bauhaus).
Alles so richtig brutal damit einsiffen, dann kriecht das Zeug tatsächlich in den Rost. Und es trocknet überall sauber ab, es braucht nicht tagelang auf blankem Blech.
Und dann die Schicht je nach Zuzgänglichkeit an- oder sogar weitgehend abschleifen und dann grundieren.
Gruß
k-hm
45 Antworten
Ich nehme Fugensand aus dem Baumarkt, der ist sehr fein, rieselfähig, billig und das Ergebnis überzeugt. Macht auch enge Fugen sauber. Die Oberfläche ist ideal für den Lackaufbau. Am Unterboden kommt zuerst eine Schicht Zink aus der Sprühdose drauf, dann Grundierung und Lack. Dann ist Ruhe.
Silikose lässt grüßen
Zitat:
@benzodiazepine69 schrieb am 4. August 2022 um 16:51:05 Uhr:
Silikose lässt grüßen
Eine Maske und Schutzbrille sollte jeder Bastler haben und - auch benutzen
Silikose… meine Herren, gerade gegoogelt.
Was es alles gibt…
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Staublunge wäre zu einfach gewesen.... :-)
Wenn Corona irgend etwas Gutes gebracht hat, dann doch wohl dass man für solche Arbeiten heute immer ne FFP2 Maske griffbereit hat......
Das stümmt…
Zitat:
@Kh66 schrieb am 4. August 2022 um 17:56:34 Uhr:
Staublunge wäre zu einfach gewesen.... :-)Wenn Corona irgend etwas Gutes gebracht hat, dann doch wohl dass man für solche Arbeiten heute immer ne FFP2 Maske griffbereit hat......
allerdings zum arbeiten eine ziemlich ungeeignete staubmaske ohne ausatemventil
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 4. August 2022 um 08:07:30 Uhr:
Stimmt, war schon spät gestern.
Hochofenschlacke hatten wir früher.Das Strahlmittel heißt Testra 0,3-0,8mm, Gibts in Bottrop beim Strahlmittelhändler...
Kostet irgendwie nix. N Sack reicht für die üblichen Roststellen an nem 124er. Dann braucht man noch nen Schirm, ne billige Sandstrahlpistole und n Kompressor. Wenn letzteres vorhanden ist und n bisschen Leistung hat, kostet die Basisausstattung zum Sandstrahlen keine 200€, ich wüsste nicht wieso man dann den Rost drunter lassen sollte...Einmal ne Folie für 1€ übers Auto geworfen, kurz angetackert mit paar Streifen Klebeband und dann kann man da eben drunter Sandstrahlen, den Dreck kehr man kurz zusammen, wenig Arbeit für ein Auto welches an der Stelle nicht mehr rostet.
Ich hab die Roststellen an den Autos zeitlebens immer Sandgestrahlt, hat sich bewährt. Vorteil ist auch, dass die Oberfläche die richtige Rauhigkeit hat, um eine perfekte Haftung der nachfolgenden Grundierung zu erhalten 🙂
Hm, also... wenn ich mir das hier so durchlese, juckts mich in den Fingern, das mal selbst auszuprobieren. Klingt echt gut.
Maske usw. habe ich ja, kräftiger Kompressor auch vorhanden.
Wie machst Du das an Stellen, an denen z.B. Löcher für Dichtstopfen usw sind... wie verhinderst Du, dass das Strahlzeug sich nachher z.B. in Hohlräumen sammelt?
Gruß
k-hm
Abkleben was geht (Panzerband) und ansonsten Hohlräume hinterher ausblasen und fertig. Restsand der unweigerlich irgendwo immer in geringen Mengen übrig bleibt, wird im Wachs ertränkt.
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 5. August 2022 um 10:20:22 Uhr:
Abkleben was geht (Panzerband) und ansonsten Hohlräume hinterher ausblasen und fertig. Restsand der unweigerlich irgendwo immer in geringen Mengen übrig bleibt, wird im Wachs ertränkt.
und du hast einen eigenen raum für diese sandstrahlarbeiten?
Nein, dass passiert im Karosserieteil auf der Hebebühne, bei "Kleinigkeiten".
bei dem Thema Rost nehme ich in letzter Zeit Perlox PE, Owatrol, Brantho Kurrox nitro und 3 in 1.
Rostegal hab ich auch benutzt, hat aber eine sehr lange Trocknungszeit ( in der kälteren Jahreszeit ) und man muss beachten welchen Decklack man danach benutzt
Ansonsten noch Fluid Fim, Perma Film und Seilfett
Zitat:
@p2m schrieb am 6. August 2022 um 09:38:50 Uhr:
bei dem Thema Rost nehme ich in letzter Zeit Perlox PE, Owatrol, Brantho Kurrox nitro und 3 in 1.
Rostegal hab ich auch benutzt, hat aber eine sehr lange Trocknungszeit ( in der kälteren Jahreszeit ) und man muss beachten welchen Decklack man danach benutztAnsonsten noch Fluid Fim, Perma Film und Seilfett
Jepp, bin inzwischen auch soweit, dass ich Rostegal wegen der gigantischen Trocknungszeit nicht mehr verwenden werde.
Brunox garnicht mehr, das Zeug taugt einfach nicht für meine Ansprüche.
Das Rostegal trocknet jetzt seit mitterweile 6 Tagen und ist immernoch nicht ganz trocken. Grrrrr.....
Bald bin ich hinten fertig, dann kommt die (komplett neue/überholte) Achse wieder rein. Dann muss ich noch vorne ein paar Stellen machen, dann kommt TÜV und die Karre ist wieder langstreckenfest 😁
Ich werde vorne Owatrol nehmen (ist schon bestellt), Sandstrahlen brauche ich nicht, weil ich (hoffentlich) eine Fahrzeugfront aufgetrieben habe, aus der ich die Bleche 1:1 nehmen kann.
Das ganze rostige Zeug wird vollständig rausgeschnitten und durch Originalblech ohne Rost ersetzt.
Das ist immernoch das Beste. 😁
Gruß
k-hm
Zitat:
Ich werde vorne Owatrol nehmen (ist schon bestellt), Sandstrahlen brauche ich nicht, weil ich (hoffentlich) eine Fahrzeugfront aufgetrieben habe, aus der ich die Bleche 1:1 nehmen kann.
Das ganze rostige Zeug wird vollständig rausgeschnitten und durch Originalblech ohne Rost ersetzt.
Das ist immernoch das Beste. 😁Gruß
k-hm
Selbst wenn ich den Rost rausgeschnitten habe, habe ich immer einmal kurz die Sandstrahlpistole drauf gehalten, dann hat man die Oberfläche perfekt aufgeraut für die nachfolgende Grundierung und die Schweißnähte schön sauber.
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 5. August 2022 um 19:44:40 Uhr:
Nein, dass passiert im Karosserieteil auf der Hebebühne, bei "Kleinigkeiten".
Ich stell mir eben vor die Stelle am Bild zu strahlen, würde denn das gehen?
Die Stelle ist beifahrerseitig unter dem scheibenrahmen