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Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn

BMW 3er E91

Ich bin nun über ein Jahr (seit 11/2010) mit dem BMW 320d xDrive Touring A (E91) fast 50 000 km gefahren und konnten mit dem Fahrzeug ausreichend Erfahrung sammeln.
Seit Beginn habe ich in der BMW-Werkstatt und bei der BMW-Kundenbetreuung das besonders starke Versetzen beim Anbremsen bei nassen Straßenverhältnissen beanstandet. Die bisherigen Antworten und Lösungsvorschläge waren erfolglos bzw. können mich nicht recht beruhigen und gleich gar nicht glücklich machen.
Besonders jetzt, da es wieder Winter geworden ist, erfolgt das Fahren mit Geschwindigkeit über 100 km/h unter nassen Bedingungen nur mit großer Sorge. Offensichtlich spielt das Salz auf der nassen Fahrbahn eine zusätzliche Rolle, um den Effekt des Versetzens beim Anbremsen verstärkt bedrohlich deutlich werden zu lassen. Es erfordert große Erfahrung, um in den geschilderten Situationen richtig zu reagieren, damit das Fahrzeug nicht in die Leitplanke gezogen wird oder mit einem anderen Fahrzeug kollidiert.
Über das geschilderte Problem kann ich viel lesen, leider konnte ich noch keine für mich befriedigende Lösung erfahren.
Wer kennt eine seriöse gute Lösung?

Beste Antwort im Thema

Beim 6-Zylinder gibt es eine Trockenbremsfunktion. Deren automatischer Einsatz ist von Regensensor/Scheibenwischereinstellung abhängig.

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Zitat:

Original geschrieben von Korynaut


Hallo, railway77,

vielleicht beantworten könnte ich dir diese drei Fragen erst in vier Wochen, aber kevinmuc ist vermutlich schneller. Was ich nach einem kurzen Mailaustausch mit jemand wirklich Kompetentem bei BMW nur erfahren konnte, ist eine Bemerkung zu deinem Versuch:

"In der Auslegung der Fahrdynamikregelung (Grundlage: Bosch Handbuch für Kfz.Elektrik/ Elektronik) sind diese - von dir richtigerweise aus dem Versuch beobachteten und reproduzierbaren - Effekte dadurch berücksichtigt, dass man die Frequenz und nicht die Amplitude des Signals als Eingangsgröße verwendet."

Vielleicht hilft dir das, in die richtige Richtung weiter zu suchen und zu argumentieren. Bis jetzt hält mein Bekannter die BMW-Antwort für zutreffend. Für Details ist leider jedoch momentan noch keine Zeit übrig, wir sprechen das Thema dann jedoch mal ausführlicher durch.

Vielen Dank! Ich bin schon mal gespannt auf die Antwort.

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Original geschrieben von kevinmuc

Zitat:

Original geschrieben von railway77


Da ist was wahres dran. Was mich jetzt noch interessieren würde ist folgendes:
- An welchen Kriterien erkennt die Elektronik einen defekten Sensor?
- Wird der Luftdruck permanent gemessen?
- Würde ein platter Reifen ein Sensorsignal mit Drehzahl "0" generieren?

Vorab schon mal Danke für die Info!

ich denke die Fragen wurde schon beantwortet.

Wie gesagt es wird permanent die Raddrehzahl gemessen. Damit werden die verschiedenen Systeme mit Messwerten Versorgt.

Allgemein wird bei Sicherheitsrelevanten Sensoren mit Schwellwerten nach oben und unten gearbeitet. Dh. wird eine Betriebsgröße über oder unterschritten, wird ein Fehler gemeldet. (intern oder auch im BC). 
D.h. wird die Amplitude zu klein, oder zu groß, dann kommt eine Fehlermeldung.
Das RDC Arbeitet mit differenzdrehzahlen. Dh. nach dem kailibireren darf zb. vr 0,5% schneller drehen als vorne rechts. Wird jetzt die Tolleranzschweller  von X % überschritten, dann kommt die Fehlermeldung "Reifen Platt".

Wenn jetzt als Eingangsgröße kommt: 20,00 RPM, 20,01 RPM, 0,00 RPM, 19,98 RPM, dann wird das als unplausiebles Signal verarbeitet und eine Fehlermeldung im BC gepostet > ABS Fehler. (Also ohne Bremseinsatz!!!)

Der vollständigkeit halber: Ein platter Reifen würde dann wohl so aussehen: 20,00 RPM, 20,01 RPM, 19,00 RPM, 19,98 RPM

p.s. ich finde es bemerkenswert, das sich jemand so viel mühe macht und testreihen aufstellt. 

Zitat:

Original geschrieben von railway77


Vielen Dank! Ich bin schon mal gespannt auf die Antwort.

Hallo, railway77, der Spannung dürfte die Enttäuschung folgen.

Ich habe mit einem in technologische Interna bei BMW eingebundenen Fachmann sprechen können:

Die von dir in Verdacht stehende Elektronik sollte nicht für das einseitige Wegziehen bei Nässe verantwortlich sein in dem Sinne, dass, wie von dir in den Messreihen simuliert, fehlerhafte Amplituden-Signale eine einseitig falsche Regelung auslösen. Diese Art Signale müsste bei Implausibilität eine Fehlermeldung generieren und nicht einen Steuerungsimpuls.

Für Letzteren (einseitiges Bremsen zur Stabilisierung) werden vielmehr die Messwerte der Frequenzen verarbeitet. Diese sind aber durch Salz- oder Nässeeinwirkung auf die Sensoren nicht beeinflussbar.

Das alles entspricht ja dem, was kevinmuc schon gepostet hat.

Man geht bei BMW also weiterhin von einem mechanisch-physikalischen Effekt aus, der insbesondere bei den und durch die speziellen Bremsen-Luftzuführungen der X-Ausführungen im E46 und E9x verursacht werde.

Eine Abhilfe durch gelochte Nachrüst-Bremsscheiben scheitert am Controlling ("zu teuer"😉, und so wird, so weit es technisch möglich ist, lediglich bei Bedarf ein Software-Update angeboten, wodurch das periodische Anlegen der Bremsbeläge ab 70 km/h nicht erst bei Wischerstellung "Dauerbetrieb", sondern schon bei Intervallstellung einsetzt. Erkauft wird ein solches Update in vielen Fällen mit einer Leistungszurücknahme in der Motorsteuerung.

Mein weiteres Nachbohren ergab, stark vereinfacht gesprochen, die resigniert klingende Antwort, wie BMW dieses Phänomen handhabt:
- Den Kunden gegenüber "Stand der Technik" äußern und auf das einseitige Wegdriften nicht explizit eingehen
- Man weiß nicht, was den beanstandeten Effekt erzeugt, und geht ihm auch nicht weiter nach. Meinem Gesprächspartner waren keine sich mit dem Problem befassenden Arbeitsgruppen bekannt.

Offenbar hegt man die Hoffnung, dass im Schadensfall die Polizei das übliche, von der Politik angeordnete "überhöhte Geschwindigkeit" ins Unfallaufnahmeprotokoll schreibt. Dies funktioniert ja auch bis jetzt bestens.

Gruß
Korynaut

Das weiß ich nicht, und ein Zusammenhang besteht wahrscheinlich nur indirekt: Neue Software gibt es bei BMW ja kaum individuell für einzelne Problembehebungen, sondern meist als Paket.

Da User X3 3.0d laut seinem Beitrag, letzter Absatz, so eine Ladedruckreduzierung verpasst bekommen hat, kann (!) es sein, dass diese bei bestimmten Fahrzeugtypen als "Beigabe" zum SW-Update bzgl. Trockenbremsen in Kauf genommen werden muss.

Konkretes dazu werden weder die Werkstatt noch BMW selbst verkünden; ich denke da nur an die Warnung meines Gesprächspartners von BMW: "Wenn du es verantworten kannst, Finger weg von leichtfertigen Software-Updates am Fahrzeug, wenn sie nicht wegen Rückrufaktion oder ein Teiletausch notwendig sind!"

Hallo und vielen Dank für die Information.
Es klingt zwar alles irgendwie plausibel, aber dass BMW diesen Fehler nicht nachvollziehen kann ist schon sehr merkwürdig.
Was ich aber auf jeden Fall glaube ist, dass BMW diesem Effekt nicht weiter nachgehen will (kenne ich ja schon) und dass man alles andere dann der Polizei überläßt.
Ich werde es jetzt mit dem Bremsverhalten mal auf sich beruhen lassen. Vielleicht melde ich mich im Winter mal wieder mit weiteren Erkenntnissen.

Hier will ich jetzt nur noch eines sagen und zwar das, was ich BMW auch schon gesagt habe: Bei einem billigeren Auto könnte ich einen derartigen Fehler noch verstehen, aber nicht bei BMW. Das paßt einfach nicht zu einem Autohersteller der Oberklasse.

Viele Grüße

Zitat:

Original geschrieben von Korynaut



Zitat:

Original geschrieben von railway77


Vielen Dank! Ich bin schon mal gespannt auf die Antwort.
Hallo, railway77, der Spannung dürfte die Enttäuschung folgen.

Ich habe mit einem in technologische Interna bei BMW eingebundenen Fachmann sprechen können:

Die von dir in Verdacht stehende Elektronik sollte nicht für das einseitige Wegziehen bei Nässe verantwortlich sein in dem Sinne, dass, wie von dir in den Messreihen simuliert, fehlerhafte Amplituden-Signale eine einseitig falsche Regelung auslösen. Diese Art Signale müsste bei Implausibilität eine Fehlermeldung generieren und nicht einen Steuerungsimpuls.

Für Letzteren (einseitiges Bremsen zur Stabilisierung) werden vielmehr die Messwerte der Frequenzen verarbeitet. Diese sind aber durch Salz- oder Nässeeinwirkung auf die Sensoren nicht beeinflussbar.

Das alles entspricht ja dem, was kevinmuc schon gepostet hat.

Man geht bei BMW also weiterhin von einem mechanisch-physikalischen Effekt aus, der insbesondere bei den und durch die speziellen Bremsen-Luftzuführungen der X-Ausführungen im E46 und E9x verursacht werde.

Eine Abhilfe durch gelochte Nachrüst-Bremsscheiben scheitert am Controlling ("zu teuer"😉, und so wird, so weit es technisch möglich ist, lediglich bei Bedarf ein Software-Update angeboten, wodurch das periodische Anlegen der Bremsbeläge ab 70 km/h nicht erst bei Wischerstellung "Dauerbetrieb", sondern schon bei Intervallstellung einsetzt. Erkauft wird ein solches Update in vielen Fällen mit einer Leistungszurücknahme in der Motorsteuerung.

Mein weiteres Nachbohren ergab, stark vereinfacht gesprochen, die resigniert klingende Antwort, wie BMW dieses Phänomen handhabt:
- Den Kunden gegenüber "Stand der Technik" äußern und auf das einseitige Wegdriften nicht explizit eingehen
- Man weiß nicht, was den beanstandeten Effekt erzeugt, und geht ihm auch nicht weiter nach. Meinem Gesprächspartner waren keine sich mit dem Problem befassenden Arbeitsgruppen bekannt.

Offenbar hegt man die Hoffnung, dass im Schadensfall die Polizei das übliche, von der Politik angeordnete "überhöhte Geschwindigkeit" ins Unfallaufnahmeprotokoll schreibt. Dies funktioniert ja auch bis jetzt bestens.

Gruß
Korynaut

Dem stimme ich vollinhaltlich zu!
Trotzdem allzeit gute Fahrt!

Viele Grüße zurück!

Ich mache mir generell auch wenig Hoffnung das seitens BMW hier etwas passiert. Nach einem Monat hat die BMW Kundenbetreuung nicht auf meine Antwort auf deren Nachricht reagiert.

Aber da die Medien ja nichts weiter machen, werde ich vielleicht mal einfach ein Video mit der Gopro von innen drehen, damit mal klar wird wie das Auto reagiert.

Zitat:

Original geschrieben von Korynaut


Erkauft wird ein solches Update in vielen Fällen mit einer Leistungszurücknahme in der Motorsteuerung.

Diese Schlußfolgerung halte ich aufgrund eines einzelnen Berichts bei einem 3.0D aber für arg übertrieben. Oder gibt es weitere Berichte darüber?

Ich möchte mal kurz nachhaken, was die "Nassbremsprobleme" des 3ers angeht. Gestern war ich mit meinem E91 330d LCI (non-xd) zum ersten Mal bei Regen auf der BAB unterwegs. In einer Situation musste ich recht stark abbremsen (von ca. 165 auf 100, keine Vollbremsung). Dabei zog der Wagen gefühlte 60-70 cm nach links Richtung Mittelleitplanke. Dabei regnete es doch recht stark. Bei diversen späteren Bremsvorgängen konnte ich das nicht mehr feststellen. Ich habe 17" Bridgestone Runflat auf einer Styling 284 Felge (alles 225er).

Meint Ihr, mein Wagen ist auch von den Bremsproblemen betroffen? Oder könnte das etwas anderes sein?

Laut Geheimmenü ist mein Softwarestand, wenn ich das recht deute: 89.45.C0. Lässt sich da vielleicht was machen?

Vielleicht nicht ganz passend, aber manchmal muss ich mich schon wundern mit welchem Selbstverständniss bei Regen (sagen wir Scheibenwischer Stufe eins) mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Und dazu zähle ich alles über 140. Klar, auf gerader Strecke ist das weniger ein Problem. Aber im Verkehr und bei Notsituationen (Ausweichen, Bremsen) ist dann ganz schnell Schluss mit Haftung. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu trockener Strecke. Und trotzdem wird geballert was das Zeug hält.
Und ich find es falsch immer alles aufs Fahrzeug zu schieben. Die Regeln der Physik bleiben nun mal bestehen.

sorry für OT.

Zitat:

Original geschrieben von thegravityphil


Vielleicht nicht ganz passend, aber manchmal muss ich mich schon wundern mit welchem Selbstverständniss bei Regen (sagen wir Scheibenwischer Stufe eins) mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Und dazu zähle ich alles über 140. Klar, auf gerader Strecke ist das weniger ein Problem. Aber im Verkehr und bei Notsituationen (Ausweichen, Bremsen) ist dann ganz schnell Schluss mit Haftung. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu trockener Strecke. Und trotzdem wird geballert was das Zeug hält.
Und ich find es falsch immer alles aufs Fahrzeug zu schieben. Die Regeln der Physik bleiben nun mal bestehen.

sorry für OT.

Und dass die betroffenen Wagen bei Regen einseitig bremsen würdest du nicht aufs Fahrzeug schieben?

Lasst uns doch beim Thema bleiben, sonst artet das gleich aus.

[Leistungsverlust/geänderte Charakteristik möglich durch SW-Updates]

Zitat:

Original geschrieben von RS_Borsti


Diese Schlußfolgerung halte ich aufgrund eines einzelnen Berichts bei einem 3.0D aber für arg übertrieben. Oder gibt es weitere Berichte darüber?

Auf keinen Fall will ich hier Panik erzeugen, aber entsprechende Berichte, z.B.

(1)

oder

(2)

, - neben dem bereits zitierten - gibt es schon. Und bereits 2006 hat BMW mit einem Update ungefragt die DME zur Schonung der Turbolader dahingehend verändert, dass nachher ca. 10 PS weniger Leistung anstanden.

Misstrauisch macht mich auch, dass mir von meiner Werkstatt geraten wurde, das verpflichtende Update, wobei die Kraftstoffpumpe beim Aufschließen "vorläuft", ohne Not nicht zu installieren; es gäbe danach viele "Probleme".

Da wir seitens des Werks aber meistens über technologische Details im Unklaren gelassen werden, sind solche Warnungen wie meine zwischen ungerechtfertigter Panikmache und gerechtfertigtem Misstrauen angesiedelt; das ist mir schon klar. 😉
Erwähnt wollte ich es halt haben.

Guten Abend,

hab mir jetzt nicht alles zu 100% durchgelesen, aber ich habe auch das Nass-Brems-Problem.

Kurze Frage und hoffentlich kurze Antwort 😉

HELFEN GELOCHTE BREMSSCHEIBEN VORNE UND HINTEN?

Hab nämlich heute bei BMW Angerufen und dem Servicemeister mein Problem erläutert.

Er kennt dieses, und nicht nur beim E93 sonder komplett 3er manchmal 5er häufig X1 und ab und zu mal 1er 😉 Tolle auskunft.

Als ich Ihn fragte was ich tun solle meinte er kauf dir gelochte Bremsscheiben da dann der Wasserfilm nicht ganz Dicht auf der Scheibe aufliegt.

Kling für mich Plausibel, wollt nur wissen ob es einer mit gelochten Probiert hat?!

Dankeschön ;=)

Hallo, ich habe zwar noch keine gelochten Scheiben gefahren, kann dazu auch nichts sagen. Vielleicht sollten Sie aber, bevor Sie diese Investition tätigen, mal die Verbindungsstecker der vorderen ABS-Sensoren (sitzen in einem quaderförmigen, schwarzen Kunststoffkästchen hinter den Federbeinen) prüfen, ob bei diesem vielleicht die Nässe an die Kontakte kommen kann. Wenn ja, dann einfach mal abdichten, vielleicht ist ja dann der ganze Zauber weg. Wäre auch bestimmt nicht ganz so teuer...
Bei meinem BMW (E90) habe ich das gemacht (die Stecker waren total verdreckt und mit Nässe vollgesogen) und habe seitdem keine Probleme mehr gehabt.
Hatte das schon mal als Powerpointpräsentation hier abgestellt und auch mal direkt an BMW geschickt, aber man geht dort überhaupt nicht auf das Thema ein, es kommt immer nur die gleiche Leier mit dem Wasserfilm.

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