Bremsscheiben hinten ringförmig abgeplatzt / verrostet Golf 7

Hallo zusammen,

bei meinem Golf 7 (5 Jahre, 100 tkm, meist Langstrecken mit höherer Geschwindigkeit) habe ich immer darauf geachtet die Bremsscheiben vor dem Abstellen gut trocken zu bremsen. (Wenn man in einer Innenstadt ankommt ists halt schwierig.)

Bislang sind noch die original Bremsscheiben drauf. Jetzt zeigen plötzlich die hinteren Bremsscheiben erschreckenden Verschleiß: Ein relativ breiter Ring außen an der Bremsscheibe wird offenbar nichtmehr von den Belägen erreicht, und ist zu größeren Teilen abgeplatzt (ca. 1mm tief).
Mich wundert dies auch, weil die letzten Wochen kaum noch Salz gestreut wurde, und trotzdem so massiver Rost sichtbar ist, obwohl das Auto trocken gebremst abgestellt wurde (aber dann 2 Tage im Regen stand).

Dann auf einer Gefälle-Strecke fünfmal stark runtergebremst: Danach Foto 3+4, und die nassen Felgen haben hinten leicht gedampft, vorne dagegen nicht. Daraus schließe ich stärkere Wärmeentwicklung als normal bei den hinteren scheiben.

- was kann hierfür die Ursache sein? die elektrische Handbremse ist grundsätzlich aktiv.
- lässt sich hier noch was retten, oder sind neue Scheiben fällig? In Kürze Termin bei der VW-Werkstatt... lohnt sich hier vorher ein Versuch bei einer freien Werkstatt wegen Abdrehen o.ä.?
- was kann man außer trockenbremsen noch tun, um die Scheiben zu schonen? Konservierungssprays o.ä.?

Danke!

Nach 2 Tagen Stand (vorher trocken gebre
Nach 2 Tagen Stand (vorher trocken gebre
Frisch trocken gebremst 5x 120 auf 60 km
+2
117 Antworten

Zitat:

@Astradruide schrieb am 15. Februar 2024 um 09:05:44 Uhr:


Vllt. solltest Du mal, nicht hintenherum, den Kontext verfälschen, denn was hier hier im Thema sehen sind Bremsen die scheinbar sehr lange nicht mehr arbeiten. Und der Bremssattel hätte ja bei jeder täglichen Fahrt arbeiten müssen. Und typischerweise wird bei der Bremsscheibenvariante, mit ziehen der handbremse oder betätigen der EPB, nicht der Hydraulikkreislauf angesprochen.

Wieso Kontext verfälschen? Wenn der Belag oder die Mechanik klemmt ist das Mist, egal ob der hydraulische Kreis angesprochen wird oder nicht. Löst die Handbremsmechanik nicht mehr richtig schleift der Belag unabhängig von der Hydraulik. Wir reden ja jetzt nicht von separaten Handbremsen wie der Trommel in der Scheibe sondern von einem Kombisattel der sowohl die hydraulische Betriebsbremse wie die mechanische Handbremse enthält.

Moin
Ist denn nicht ganz einfach der geringe mechanische Weg an der Technik schuld? Auch vorn gammelt es in der Führung der Beläge, oder anders fest, je nach dem wie die Bremssattel konstruiert sind. Doch häufig seltener, durch die permanente Bewegung. Im ungebremsten Zustand können die Beläge viel besser in ihre Ausgangsposition zurück....weg von der Bremsscheibe.
Wenn man das Problem auf die hintere Mechanik verlagert, sieht man, dass das Problem noch viel häufiger vorkommt. Wenige Millimeter Bewegung und alles offen vom Schmutzwasser umspült. So wird das nie was, wenn die Materialien und die Bauweise das Festgammel noch begünstigten.
Noch mal zur Trommelbremse, alles geschlossen und der mechanische Weg am Nocken ist imens. Selbst bei den Duplex , wo sich der mechanische Weg der Bremsbacken sich aufteilt, reicht der Weg immer noch , um nichts fest gammeln zu lassen.

Die Trommelbremse hat unbestritten viele Vorteile.
Aber sie hat auch einen großen Nachteil und zwar ist das ihre Empfindlichkeit gegenüber Bremsfading. Durch das offene Bauprofil einer Bremstrommel weitet sich bei starker Bremsbelastung die offene Seite, wodurch die Bremsbeläge nicht mehr in voller Breite auf der Reibfläche der Trommel aufliegen. Dadurch vermindert sich die Bremsleistung. Doch nicht nur das, denn gleichzeitig leidet darunter die Dosierbarkeit der Bremse. Parallel dazu steigen die zu einer effektiven Bremsung notwendigen Pedalkräfte stark an.

In der Trommelbremse bleibt auch der ganze Abbrieb liegen (auch ein Nachteil).

Gruß Metalhead

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... ja, ja ... und eine Trommelbremse sieht nach ganz wenig Motorleistung aus und macht auch nicht "bling-bling".🙄
Nicht mal, wenn die Bremstrommel feuerrot lackiert ist. 😁
Aber findet ihr nicht auch, dass die letzten Beiträge jetzt ein ganz klein wenig am eigentlichen Thema vorbei gehen?

@KJ121

Deiner aber auch!

OK.... dann erinnere ich mich an die Bilder und dass TE seine Bremsen pfleglich behandeln wollte. Nur bei so einer Konstruktion gibt's wohl kein materialschonendes fahren. Dann Vollgas und damit ich bei Rot in die Eisen gehen kann. Die Scheibenbremsen hinten soll'n es danken. So wurde es doch von jemandem propagiert? So ein Scheiß kann ja nicht der Sinn sein.
Vielleicht sollten die Hersteller da was ändern, damit die Scheibenbremsen hinten länger leben?

Es gibt bei Auflieger von Schmidt ne interessante Entwicklung. Da wurde mit Scheibenbremsen auch mal angefangen und mit der gleichen Problematik gekämpft. Inzwischen werden von DSV ( Spedition) nur noch Auflieger mit Trommelbremsen geordert. Da hat man ne ehrliche Kosten Nutzen Rechnung gemacht. Leider habe ich als Einzelkunde keine Wahl und Entscheidungsfreiheit 🙁

Das Problem wurde anscheinend größer geredet als es ist. Diese Bremsen hier haben offensichtlich Standschäden. Normalerweise laufen die völlig störungsfrei, bis bei 300.000 km der typische Bremssatteldefekt kommt.

Zitat:

@harzmazda schrieb am 16. Februar 2024 um 16:42:50 Uhr:


Es gibt bei Auflieger von Schmidt ne interessante Entwicklung. Da wurde mit Scheibenbremsen auch mal angefangen und mit der gleichen Problematik gekämpft.

Im On-Road-Betrieb kenne ich keine Spedition mehr die noch Trommelbremsen fährt. Schwerer, schlechtere Bremsleistung und die genannten Probleme gibt es seit EPS schon lange nicht mehr. Dafür geht ein Belagwechsel viel einfacher und die Durchfallquote wegen Bremsleistung bei HU/SP ist bei Scheibenbremsen deutlich niedriger.

Trommeln hat es bei Fahrzeugen die wenig Bewegt werden oder Offroad unterwegs sind noch häufig. Reservetrailer, Trailer die viel im kombinierten Verkehr auf Autozügen unterwegs sind, Kurzstreckenfahrzeuge, Baustellenbereich - in den Segmenten hat es noch Trommeln, sonst ist das Thema eigentlich durch. Die EPS sorgt für entsprechende Bremsanpassung dass alle Achsen was zu tun haben und der Verschleiß relativ gleichmäßig ist.

Außer bei Fahrzeugen die kaum bewegt werden ist auch die hintere Scheibenbremse bei PKW kein relevantes Problem. Außer bei denen "bloß nicht die Handbremse benutzen" und "immer schonend fahren". Bei Fahrzeugen die mehr fahren und weniger stehen gibt's die Probleme nicht. Dafür häufige HU-Durchfaller bei Trommelbremsen wegen schlechter Bremswirkung, das hat eine Scheibenbremse selbst bei mäßigem Tragbild nicht.

Wie gesagt, Hauptvorteil der Trommel dass man das Elend nicht sieht. 😉

Ich habe von dem angeblichen Problem bei Schmitz noch nie gehört. Wir haben nur Schmitz (Frigo und Plane) und die Bremsen gehen kaum kaputt.
@Moers75
Du meinst EBS, EPS ist die elektropneumatische Schaltung/ electronic Powershift von Mercedes ab den letzten NG.

@metalhead79 und die, die es später mal lesen. Es ist Unfug, das die Hinterachs Bremse mehr bremst als die Vorderachse.

Es ist fahrphysikalisch logisch. Und sämtliche Suchmaschinenergebnisse beweisen das.
Und genau deshalb hat VAG mit Frontantrieb und bescheidener Konstruktion der Bremse die Probleme des Vergammelns. Die Hinterachsbremse wird kaum genutzt, wird nicht warm und vergammelt eben.

Suchbegriff: pkw welche achse bremst stärker
Googleergebnis:
Die Hauptbelastung muss somit die Bremse an der Vorderachse leisten, während die Bremse an der Hinterachse nicht blockieren darf, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Deshalb sind moderne Fahrzeuge so ausgelegt, dass die Bremse der Vorderachse immer vor der Bremse an der Hinterachse blockiert.

Überlegt doch mal ein Fronttriebler mit schwerer Front bremst in der Kurve, das sowieso zu leichte Heck mit der spurführenden Hinterachse bremst nun stärker als vorne - möchte ich nicht drinsitzen.

Inzwischen gibt’s ESP.

Zitat:

@benprettig schrieb am 17. Februar 2024 um 09:22:56 Uhr:


@metalhead79 und die, die es später mal lesen. Es ist Unfug, das die Hinterachs Bremse mehr bremst als die Vorderachse.

Seit Erfindung des Tempomats mit Bremsfunktion gibt's Verwunderung bei Vielfahrern warum die Hinterachsbremsen zuerst fertig sind. Liegt bestimmt daran, daß die nieeee benutzt werden.
Steht auch zum Spaß in den technischen Dokus. Komm mal aus den 80ern raus (für alle die das später noch lesen).

https://patents.google.com/patent/DE10316090A1/de

Gruß Metalhead

Und dann noch blockierende Bremsen?
Schon mal was von ABS gehört?

Klar ist bei Hinterradantrieb die Bremse hinten mehr benutzt. Ist ja dann meist auch kein frontlastiges Fahrzeug, zumal die Antriebsschlupfregelung dann dort eingreift und nicht vorne.

Es ist aber auch egal, Physik ist Physik und ein Auto bremst vorne mehr. Prinzipiell. Klar können moderne Systeme es genauer steuern für ABS, ESP, Kurvenverhalten, ASR, aber es bleibt dabei, das die Vorderachse in 99% der Fälle mehr bremst.

@metalhead79 Und wo steht in dem Link, das die Hinterachsbremse mehr bremst. Der Text ist viel und in Ingenieursdeutsch. Nach ein bisschen überfliegen liest es sich, das es sich um ABS handelt. Mehr nicht. Nirgendes steht, dass hinten mehr gebremst wird.

Gebe doch einfach zu dass du auf dem Irrweg bist.

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