ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Bremsen wechseln Tipps/ Austausch

Bremsen wechseln Tipps/ Austausch

Themenstarteram 21. April 2022 um 8:59

Hallo zusammen,

habe schon einige male erfolgreich Bremse gewechselt, aber mich würde gerne eure Tipps dazu interessieren.

Meiner Erfahrung nach mach das auch jeder etwas anderes. Ich persönlich schmiere Kupferpasta auf die Schraubenauflagen und sichere Gleitbolzen und Sattelträger mit Loctite Schraubensicherer und auch die Gleitflächen der Beläge werden bei mir mit Pasta etwas geschmiert.

Was sind eure Erfahrungen? Habt ihr mit Kupferpasta und Loctite schlechte Erfahrungen? Verwendet ihr andere Mittel? Benutzt ihr gar kein Loctite sondern nur trocken anknallen? Benutzt ihr Anti-Quitsch Pasta?

Würde mich gerne über einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch freuen :)

LG

Ähnliche Themen
37 Antworten

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. April 2022 um 08:44:19 Uhr:

In den meisten Kupferpasten ist gar kein Kupfer drin, soviel dazu.

Es gibt Pasten, welche einfach nur Kupferpaste genannt werden, ohne dass Kupfer enthalten ist, ja stimmt. In echter Kupferpaste ist aber auch heute noch Kupferstaub in groß0en Mengen drin.

Ist einfach rauszufinden, indem man sich das Gefahrenstoffdatenblatt für die betreffende Paste anschaut. Kupfer wird als Gefahrstoff immer aufgeführt, wenn es drin ist.

Gibt es eine "fake-Kupferpaste" die kein Kupfer enthält und dennoch eindeutig Kupferfarben ist?

Keine Schraubensicherung sondern Drehmomentschlüssel. Außer das Werkstatthandbuch (nicht ein komisches "ich helfe mir selbst") verlangt eine Schraubensicherung - die ist dann aber genau spezifiziert.

Antiseize (Kupfer, Keramik, ...) kann man verwenden oder auch nicht. Ist Gefühls bzw. Erfahrungssache. Ich persönlich fahre besser mit der Variante "trocken und sauber". Zuviel geschmiert bindet Dreck und das ganze ist schlimmer als ohne.

Kupfer soll angeblich ein Problem mit ABS Sensoren sein. Kann ich mir nicht vorstellen sofern man es nicht auf den Sensor schmiert.

Gleitbolzen werden fast immer vergessen, die sind aber eigentlich am ehesten ein Problem.

Achtung: Festsattelbremsen sind eine andere (einfachere) Sache ... die hast aber ziemlich sicher nicht.

Zitat:

@a_v_s schrieb am 22. Apr. 2022 um 11:12:40 Uhr:

Ich persönlich fahre besser mit der Variante "trocken und sauber".

Das kann man durchaus abhängig machen vom Fahrzeugalter und der Einsatzregion.

Viel Salz = viel Gammel.

Autos aus dem Flachland haben da weniger Probleme und man kann mit "trocken und sauber" gut arbeiten.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 22. April 2022 um 08:44:19 Uhr:

In den meisten Kupferpasten ist gar kein Kupfer drin, soviel dazu.

Richtig, und der hohe Fettanteil ist auch nicht leitfähig....

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 22. April 2022 um 08:25:18 Uhr:

Wie kommst du auf 0,25V?

Eisen zu Kupfer sind im schlimmsten Fall (je nach Ionisierung) ~1V (Das ist eine ganze Menge). Inzwischen wird sehr viel Alu an einem Auto verbaut und da fängt das Problem an... das Alu zerlegt sich. (Potentialunterschied ~2V).

An meinen A8 (Voll-Alukarosse) durfte man keinesfalls mit Kupferpaste irgendwo ran gehen; auch nicht an den Bremsen

Meistens geht es gut, weil Achsschenkel und Karosse nicht leitend miteinander verbunden sind (Gummibuchsen in den Querlenkern und Domlager aus Gummi). 'Manchmal gibt es aber leider doch eine leitende Verbindung.

Zusätzlich kann das Kupfer den ABS-Sensor stören... Kann, nicht muss.

Der Standartunterschied in der elektrochemischen Spannungsreihe beträgt 0,25V.

(+)0,77V-(+)0,53V=0,25V.

Eisen selbst hat ja schon einen Wert von +0,77V auf Wasserstoff bezogen und rostet von alleine beim zuschauen.

Meinst Du das da der kleine Unterschied in der Menge Kupfer,die ja in der Paste wenn vorhanden,was ausmacht?

Selbst ionisiert oder nicht ist der Unterschied marginal,sonst wären sicher früher,wie ich schon geschrieben habe,Millionen Bremssättel auf dem Halter auseinandergefallen.

Wir diskutieren manchmal auf der Arbeit über Verbindungen von VA Schrauben auf verzinkten Haltern,komischerweise sehe ich heute noch Teile fest angeschraubt die wir vor 20 Jahren mal montiert haben.

Und das draussen bei Wind und Wetter.

Bei Alu mag das größer sein,war hier aber nicht Thema.

Sicher ist nur das der geringe Anteil an Kupfer in der Paste dem Bremssattel völlig schnuppe ist,vor allem bei den heute meist lackierten Bremssätteln.

Ich habe meine 19 Jahre alten Bremssättel abgebaut,gesandstrahlt,mit Klarlack überzogen,neue Kolben,Dichtungen und Manschetten rein gemacht und sie sind jetzt wieder seit 3 Jahren drauf.

Laut Deiner Übertreibung wären die doch schon vor einem Jahrzent weg gewesen,und die sind original weder lackiert noch beschichtet.

 

Hauptsache das Zeug schmiert und ist temperaturfest. Ich persönlich habe jedenfalls noch keine Probleme gehabt.

Was ich mal hatte waren Alufelgen auf einer SZM - nie wieder. Beim Reifentausch mussten wir die mit einer 20to-Presse runterdrücken, so fest saßen die auf der Nabe. Die Felgen waren danach natürlich Schrott.

Zitat:

@Bloetschkopf schrieb am 22. April 2022 um 20:06:56 Uhr:

Laut Deiner Übertreibung wären die doch schon vor einem Jahrzent weg gewesen,und die sind original weder lackiert noch beschichtet.

Welche Übertreibung? Ich schrieb doch: Meistens geht es gut.

0,25V Potentialdifferenz liegt bei Cu zu Fe2+ vor. CU zu Fe liegt bei ~1V

Cu2+ + 2e- -> Cu

FE -> Fe2+ + 2e+

--------------------

Cu2+ + FE -> Cu + Fe2- (Pot Diff ~0,8V; gut, die ~1V waren 20% übertrieben; 0,25V ist jedoch noch weiter weg)

Wenn kein Ionenbildendes Medium vorhanden ist passiert gar nichts.

Bei Alu ist es größer... Am Bremssattel hast du kein Alu, richtig...aber an der Karosse kann durchaus Alu vorhanden sein. Mit (ganz viel) Pech blüht dann an der Karosse Alu auf und keiner weiss warum. Heutige Fahrzeuge haben recht viel Alu verbaut... Und manchmal ist auch eine leitende Verbindung vom Bremssattel bis hin zur Karosse vorhanden (Meistens nicht, das die Gummilagerung der Achsschenkel isoliert... Bei einer elektrischen Parkbremse sieht das wieder ganz anders aus)

Ja,natürlich ist das bei Alu gefährlicher.

Besonders wenn man Alubremssättel hat und die Kupferpaste aus Gewohnheit nimmt.

Oder wie Cheffe Mod schon schrieb bei Alufelgen,die sind dann quasi kalt verschweißt.

Ich empfehle auch jedem sich bei Arbeiten an Fahrwerk und Bremsen immer erst mit der Funktionsweise und Aufbau vertraut zu machen und dem dann seine handwerklichen Fähigkeiten entgegen zu stellen.

Wenn man dann sorgfältig arbeitet klappt das auch mit den Bremsen überholen.

Heute helfen natürlich Youtube Videos,die hatten wir ja nicht.

Das Tastentelefon war für uns ja schon eine Revolution.

Zitat:

@garrettv8 schrieb am 21. April 2022 um 15:33:03 Uhr:

 

Aber das aus meiner Sicht größte Problem über die Jahre immer wieder: feste Bremskolben (!)

Neue Sättel vom Aftermarkt sind generell unzureichend geschmiert dort sollte man grundsätzlich schauen. Aber auch beim normalen Bremsscheiben/Belagwechsel kommt es häufig vor das die Kolben unbemerkt fest sind oder Korrosion unter den Manschetten haben...

Bei diesem Sattel habe ich nicht geprüft wie es unter der Manschette aussah, aber sie lag durch den Rost schon nicht mehr gleichmäßig an. Das Teil war an meinem Schlechtwetterauto BJ 1994 verbaut.

Kolben

Eigentlich schmiert man keine Bremskolben,die werden beim Einsetzen nur mit Bremszylinderpaste bestrichen und eingeschoben.

Das war’s,mehr braucht es auch nicht.

Wenn der Zeitpunkt kommt das die Klemmen sind etliche Jahre vergangen,meine haben nach 19 Jahren nicht geklemmt.

Die neuen Kolben sind jetzt 3 Jahre drin,bevor die klemmen ist der Wagen in der Presse.

Zitat:

@Bloetschkopf schrieb am 23. April 2022 um 16:24:28 Uhr:

Eigentlich schmiert man keine Bremskolben

die Bremszylinderpaste ist die Schmierung bei der Montage bevor die Bremsflüssigkeit das von hinten übernimmt.

und vorne also unter Manschette & dem Teil des Kolben welcher vor der Dichtung sitzt schützt sie vor Korrosion & genau darum gehts.

Zitat:

Wenn der Zeitpunkt kommt das die Klemmen sind etliche Jahre vergangen,meine haben nach 19 Jahren nicht geklemmt.

Dann hast du Glück gehabt, nur gibt es halt auch oft den Fall das selbst neue Aftermarktsättel -insbesondere die HA Exemplare- 1,2 Jahre laufen und dann unter den Manschetten gammeln weil sie ab Werk quasi staubtrocken sind. Klar ein Kolben kostet nicht die Welt aber ich mache beim Bremsenservice lieber was unter die Manschetten bevor ich beim nächsten Wechsel evt. wieder den ganzen Sattel ausbauen muss.

Jetzt verstehe ich Deine Nacharbeit,wenn die natürlich staubtrocken eingesetzt sind macht es Sinn etwas Bremszylinderpaste vor dem Einbau anzubringen.

Ob ich Glück gehabt habe weiß sich nicht,hatte noch nie solche Prbleme.

Und meine Autos waren alle jenseits der 16 Jahre beim Kauf,wenigstens die letzten 20 Jahre.

Ich überhole die aber grundsätzlich nach dem Kauf,und es bleiben die original Sättel.

Gibt es eigentlich von den höheren Kosten abgesehen einen Grund die Kolben NICHT aus Edelstahl zu fertigen?

Vielleicht die Festigkeit? Keine Ahnung. Es gibt aber komplette Sättel, die wohl prima funktionieren, aber leider nicht zulässig sind, analog zu DOT5. Bei Bikern und Oldtimer sehr beliebt,aber immer Graubereich.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Bremsen wechseln Tipps/ Austausch