Bremsen!

Servus,

ich wollte nur mal wissen ob ich durch extrem breitere Reifen (so etwa 100mm) einen kürzeren Bremsweg habe oder verteilt sich das Gewicht einfach auf mehr Fläche der Reifen was ja weniger Anpressdruck pro quadratmillimeter bedeuten würde.
Es geht hier ausschließlich um die Theorie nicht etwa das ich vor hätte das zu machen...

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Hallo !
Nach reiner Physik ist die größe der Aufstandsfläche egal , sondern es kommt nur auf den Reibwert und den Anpreßdruck an .Einen Ziegelstein , den Du auf einem schrägen Brett talwärts rutschen läßt , rutscht hochkant genau so gut , wie flach. Bei speziell Reifengummi ist der Fall etwas anders , da eine " Verzahnung " zwischen Straße und Gummi stattfinden soll .
MfG:
Rostklopfer

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Zitat:

Original geschrieben von Noris123


In der Praxis zählen aber nur die tatsächich gemessenen Werte und da ist, unter normalen Bedingungen, der breitere Reifen eben (etwas) besser.

Das Problem ist dass man in der Praxis nie vergleichbare Bedingungen hat. Straßenbeschaffenheit, Temperatur etc. variieren und verändern die Hafteingenschaften eines Reifens erheblich. Für einen sinnvollen Vergleich müsste man z.B. auf gleichem Belag am gleichen Tag kurz hintereinander mit den verschiedenen Reifen aus exakt der gleichen Geschwindigkeit bremsen und den Bremsweg ausmessen. Nur so bekommt man wirklich vergleichbare Werte.

Subjektiv haben breite Reifen alleine deshalb schon mehr Haftung weil sie sich direkter anfühlen und ihr Haftungsmaximum bei weniger Schlupf erreichen. Ob die Haftung real wirklich besser ist steht noch auf einem anderen Blatt. So wird beispielsweise ein Reifen der früh anfängt zu quietschen immer als schlechter empfunden, selbst wenn er mehr Haftung bietet als ein anderer.

Darüber hinaus bleibt auch die Frage ob die Reifen wirlich im Aufbau und der Gummimischung identisch sind. Anderer Traglastindex, anderer Geschwindigkeitsindex usw. bedingen schnell anderen Karkassaufbau und andere Gummimischung obwohl der gleiche Typ außen draufsteht.

Ein Reifen ist ein technisches Produkt, das mit, unvollständig angegebenen, technischen Daten verkauft wird. Bei einigen Motorradreifen wird der Grip angegeben, bei Autoreifen nicht. Weil das schon immer so war, fällt das Niemanden auf. Das sich die Fahrbedingungen ständig ändern und kein Vergleich möglich ist, ist dabei eine Ausrede. Genormte Tests werden nicht durchgeführt, der Kunde bleibt uninformiert.

Wie wird denn bitte der Grip angegeben?

Zitat:

Original geschrieben von AMenge


Wie wird denn bitte der Grip angegeben?

Gar nicht, wie soll das auch gehen? Da müsste man ja umfangreiche Kennfelder mit Asphalt, Temperaturen, Radlasten, Verschleisszustand ... angeben. Derart umfangreiche Messdaten wird kein Hersteller liefern.

Man kann höchstens einen Vergleichswert für ganz bestimmte Bedingungen angeben, z.B. wie bei Autos in den Tests mit Auto XY, 20°, neuer Asphalt nach Norm ergibt Bremsweg x aus 100km/h oder maximale Querbeschleunigung y m/s² bei Kreisbahn z m Durchmesser oder ähnliches.

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Eben deswegen meine Frage ob dieser Stammtischparolen. 😉

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365


OT: Kenne ich, aus meinem Automobilbaustudium :P ... aber mit Formeln todschlagen hilft den meisten hier wohl ehr weniger weiter 😉

Ich wollte niemanden mit Formeln todschlagen, nur hier im Technikforum sind eben oft solche Fakten gefragt..ich halte da selber nichts von, denn wie man an diesem Beispiel sieht, ist es eben oft eine Frage des Details, was den Unterschied macht.

Die formale Erklärung über Haft und Gleitreibung dachte ich kann da nicht schaden, zumal es diesbezüglich ja schon Mißverständnisse gab. (Reibwert<1/>1)

Ich denke mal deine Aussage zu den Flanken war Fahrigkeit wenn Du Fahrzeugtechniker bist..

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von AMenge


Wie wird denn bitte der Grip angegeben?

In m/s². Die maximal mögliche Bescheunigung.

Der Hauptvorteil von breiten Reifen ist seine Temperaturstabilität.

Der breite Reifen erwärmt sich nicht so schnell und in der Regel hat die Temperatur auch eine geringere Auswirkung auf den Druck im Reifen, weil das Verhältnis von Fläche zu Luftvolumen dafür besser ist.

grundsätzlich nicht verkehrt, der Querschnitt spielt hier aber eine ebenso große Rolle, also das Luftvolumen!!

Der Vorteil bei breiteren Reifen liegt in der größeren Haftfläche, und der daraus resultierenden Haftreibungszahl. Wenn man dann noch einbezieht, das ein Reifen bei 10-30% Gleitreibung die beste Wirkung erzielt, ist das eigentlich der Hauptvorteil.

Die Breites des Reifens hat auf den Bremsweg keinen direkten Einfluss.
Es kommt aber bei einem Autoreifen auf viel viel mehr an, als auf den Bremsweg.

Zitat:

Original geschrieben von Georg266


In m/s². Die maximal mögliche Bescheunigung.

Die hängt nicht allein vom Reifen ab.

Zitat:

Original geschrieben von AMenge



Zitat:

Original geschrieben von Georg266


In m/s². Die maximal mögliche Bescheunigung.
Die hängt nicht allein vom Reifen ab.

Sondern auch von einem genormten Untergrund auf nem Rollenprüfstand. Sollten schon reproduzierbare Testbedingungen sein, wie zB. bei der Ermittlung des Kraftstoffverbrauches.

Zitat:

Original geschrieben von Georg266



Zitat:

Original geschrieben von AMenge



Die hängt nicht allein vom Reifen ab.
Sondern auch von einem genormten Untergrund auf nem Rollenprüfstand. Sollten schon reproduzierbare Testbedingungen sein, wie zB. bei der Ermittlung des Kraftstoffverbrauches.

Die Gewichts oder Anpresskraft spielt hier auch eine große Rolle.

Ein reifen ohne Gewicht blockiert direkt beim Bremsen!

Daher bremsen Fahrzeuge auf der Vorderachse stärker als auf der Hinterachse!

Beim bremsen lastet auf den Hinterrädern kein Gewicht, dadurch können sie keine Kraft übertragen.

Daher kann man einen Reifen nicht wirklich mit m/s² angeben.

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365


Daher kann man einen Reifen nicht wirklich mit m/s² angeben.

2002 ging das noch. Guck mal hier:

http://www.umweltdaten.de/.../03pkw-reifenliste.pdf

Oh man! Da ist eine Bremsverzögerung angegeben. Damit kann der normale Autofahrer nur leider nichts anfangen. Daher wird bei Reifentests üblicherweise der Bremsweg angegeben, wobei sich das eine ins andere umrechnen lässt.

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