Bremsen hinten wechseln, bin ich einfach zu dumm??? oder woran liegt es ???
Hallo zusammen ,
Ich wollte bei mir die Bremsen hinten wechseln.
Das klappt aber einfach nicht.
Der Kolben lässt sich weder zurückdrehen oder zurückdrücken.
Was mache ich da bloß falsch???
Ist ja nicht so das ich erst seit gestern was am Auto mache!
MFG Christian
Beste Antwort im Thema
Hallo,
Am Wochenende habe ich die Bremsbeläge (ohne Bremsscheiben) hinten erneuert.
Fahrzeug: Audi A6 4F5 C6 Avant, 3.0 TDI Quattro, Baujahr: 8.2011, Motor: CDYA, S-Line Fahrwerk (Kein Luftfahrwerk!), Kilometerstand: 147.800, Bremse hinten: 1KW
Ich bin folgendermaßen vorgegangen.
1. Fahrzeug auf die Bühne fahren und nur leicht anheben, so dass die Reifen noch fest den Boden berühren.
2. Ladegerät vorne im Motorraum anschließen, bei CTEK auf Supply.
3. Tester anschließen, in meinem Fall ein Gutmann mega macs 66
Zündung einschalten und bei Grundstellung - Feststellbremse einfahren auswählen. Kann bei einem Tester aber anders lauten, bitte vorher genau informieren.
Anschließend Zündung wieder AUSSCHALTEN!
4. Bremsflüssigkeitsbehälter bei Bedarf etwas unterhalb Maximum absaugen und vorsichtshalber einen Lappen drum herum legen. Ich verwende dazu gerne die flusenfreie WYPALL Papiertücher.
5. Fahrzeug anheben, die Räder auf Freilauf prüfen ob die Bremse tatsächlich frei ist und nun die Räder abmontieren.
6. Jetzt sollte man Werkzeug und Ersatzteile bereitlegen.
Man benötigt einen 15er Gabelschlüssel, einen 13er Ringschlüssel, ATE Plastilube o.ä. (bitte keine Kupferpaste!), Bremsenbürste, Schraubenzieher, Drehmomentschlüssel mit 13er Nuss, evtl. Torx für die kleine Schraube an der Bremsscheibe, Kolbenrücksteller, Fleischerhaken oder Kupferdraht.
Am besten dazu noch eine Tasse Kaffee, Zigaretten (falls Raucher) und schöne Musik.
7. Mit dem 15er und 13er Schlüssel die obere und untere Schraube lösen.
Dabei darauf achten, dass man mit dem 15er die innere Schraube gut festhält, damit beim ausschrauben mit dem 13er Ringschlüssel diese sich nicht mitdreht.
Evtl. kann die Manschette verklebt sein oder fest sitzen und dabei kaputt gehen oder einreißen.
Vorher sollte man sich einen Reparatursatz besorgen für alle Fälle.
Ich hatte beim letzten Bremsenwechsel das blaue ATE Bremszylinderpaste (Artikel-Nr. 03.9902-0501.2) zwischen Führungsbolzen und Manschette gegeben, was sich jetzt auszahlt, da diese Butterweich hin- und her gleitet und sich auch sehr leicht drehen lässt und das bei jetzt knapp 148.000 km.
8. Anschließend den Bremssattel vorsichtig nach hinten entnehmen und mit einem Fleischerhaken aufhängen. Bremsschlauch und Stromkabel dürfen nicht auf Zug sein oder abgeknickt werden.
9. Jetzt mit dem Bremskolben-Rücksteller den Bremskolben vorsichtig zurück drücken, ohne dabei die Manschette zu beschädigen.
Den Bremskolben auf keinen Fall dabei drehen! Nur zurück drücken.
Die Auflageflächen am Bremssattel vorsichtig reinigen ohne die Manschette zu beschädigen.
10. Nun die alten Bremsbeläge seitlich entnehmen und die Haltebleche vorsichtig aushebeln. Meine Haltebleche waren noch in Ordnung, aber es kann nie Schaden, vorher neue zu besorgen.
11. Jetzt die Auflageflächen am Bremssattelträger reinigen.
Dazu kann die Bremsscheibe problemlos entnommen werden (vorher die kleine Torxschraube abmontieren), ohne den Bremssattelträger zu entfernen.
Dies geht zumindest bei der Bremsanlage (1KW) hinten wie vorne (1ZL), bei den kleineren oder anderen Bremsanlagen weis ich es nicht.
Somit kann man ganz gut den Bremssattelträger von Schmutz und Rost befreien.
Wenn die Bremsscheibe abgebaut ist, bzw. mit erneuert wird, auch die Radnabe reinigen und mit speziellem Fett bestreichen.
12. Bremsscheibe wieder aufsetzen und mit der kleinen Torx-Schraube fixieren/befestigen.
Haltebleche am Bremssattelträger wieder sauber und mittig einsetzen, so dass die Haltebleche nicht an der Bremsscheibe schleifen. Genau prüfen!
Jetzt die Bremsbeläge mit ATE Plastilube (Artikel-Nr.: 03990210022) an den Führungen oben und unten bestreichen und am Bremssattelträger einsetzten.
An den äußeren Seiten der Bremsbeläge mit Plastilube leicht einstreichen, da wo der Bremskolben und die Zangen später aufliegen.
Die Führungsbolzen am Bremssattelträger prüfen, diese müssen leichtgängig sein.
Evtl. neue montieren, die gibt es als Reparatursatz. Lieber vorher besorgen, sicher ist sicher.
13. Nun den Bremssattel vorsichtig auf den Bremssattelträger aufschieben und mit den neuen Schrauben fixieren und dann befestigen.
Anzugsmoment: 35 NM = die Schraube mit 13er Nuss und mit dem 15er gegen halten.
14. Noch mal alles kontrollieren und auf der anderen Seite ebenso verfahren.
Bei dieser Gelegenheit auch die Bremsschläuche prüfen, sowie die anderen Bauteile (Stoßdämpfer, Stabilisator usw.) an der hinteren Radaufhängung.
15. Räder wieder montieren und mit ca. 50 - 70 NM über kreuz anziehen, bzw. gut Handfest.
Auf KEINEN Fall jetzt schon den Bremsdruck am Bremspedal herstellen!
16. Jetzt das Fahrzeug ablassen, so dass die Räder den Boden leicht berühren und die Radmuttern mit 120 NM über Kreuz anziehen.
Anschließend Fahrzeug ganz ablassen.
17. Zündung einschalten und mit dem Tester die Feststellbremse wieder ausfahren.
Der Tester erkennt automatisch die richtige Stellung, anhand vom Drehmoment und der Stromaufnahmewerte vom Stellmotor.
Jetzt blinkt in der Armaturentafel und am Hebel das rote Bremsensymbol.
Zündung wieder ausschalten, kurz warten und wieder einschalten.
Die Bremse ist nun korrekt eingestellt und das rote Bremsensymbol ist aus.
Jetzt am Bremspedal den Bremsdruck prüfen. Dieser sollte jetzt bereits voll da sein.
18. Den Bremsflüssigkeitsstand am Ausgleichbehälter prüfen und den gelben Deckel schließen.
Jetzt die Feststellbremse ein paar Mal prüfen.
Hier mache ich mit dem Tester noch mal einen Festellbremsen-Test.
Der Tester fährt die Parkbremse 3x auf und wieder zu.
19. Jetzt mache ich eine Probefahrt (ca. 30-50 km) und bremse die neuen Beläge vorsichtig ein.
Wenn man die Bremsscheiben mit erneuert hat, sollte man die ersten 300 km vorsichtig bremsen und unnötige Vollbremsungen vermeiden.
20. Nach der Probefahrt noch mal die Radmuttern mit 120 NM nachziehen bzw., prüfen.
Den Bremsflüssigkeitsstand ebenfalls noch mal kontrollieren.
Verwendet habe ich übrigens ATE Bremsscheiben, bzw. ATE Bremsbeläge in normaler Ausführung, also keine Powerdisk oder Keramikbeläge.
In der Regel fahre ich mit neuen Bremsscheiben 2 Sätze Bremsbeläge.
Hinten halten Sie bei mir ca. 45.000 km, also alle 90.000 km mit Bremsscheiben.
Ich fahre zu 60% Normal, zu 30% Zügig und zu 10% Sportlich.
Bei 240 PS, fast 2 Tonnen Gewicht, mit mir sind es dann doch 2,12 Tonnen und ESP ist das in Ordnung. Je nach Fahrstil kann das mehr oder weniger sein.
Hier noch mal die Ersatzteilliste für die Bremsanlage hinten (1KW) von meinem Audi A6:
Bremsscheibe ATE: ATE 24.0122-0223.1
Bremsbeläge ATE: ATE 13.0460-2888.2
Ich hoffe ich konnte etwas zu dem Thema beitragen. Bilder habe ich beigefügt.
Viele Grüße aus Bayern
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41 Antworten
Offen ja, aber nicht in Endstellung ! und nur in der Stellung gehen die neuen Beläge rein bzw. passt die Scheibe noch dazwischen.
Die Elektronik hat sich nur gemerkt "Motor blockiert Bremse zu ... x Sekunden zurück ... Bremse offen" und das für Deine alten Beläge.
mfg
Zitat:
Original geschrieben von scorpio-driver
Okay,
Ich habe aber kein VCDS.
Muss doch auch mit einem Gutmann gehen, immho habe ich die Kiste damit auch Tiefergelgt.
Ich werde da nochmal nachsehen ob es eine möglichkeit gibt die EPB zu öffnen.
Aber mal dumm gefragt, ist die nicht sowieso offen, wenn nicht angezogen???
Kann mir nicht vorstellen das die Beläge bis auf´s müh genau zurückgefahren werden.
Wie "4F2felix" geschrieben hat.... die öffnen zum fahren nur wenige Millimeter, damit kannst Du keine Beläge wechseln !

Sufu benutzen...da stehen andere Tipps, die ich hier nicht wieder geben werde...
mfg Senti
Aber was sein Tester im "Wartungsmodus" macht müste er doch eigentlich hören und sehen !?
Beim zurückfahren in Endstellung rumpeln die Motoren doch fast 10 Sekunden und die Kolben zucken auch.
mfg
Zitat:
Original geschrieben von 4F2felix
Aber was sein Tester im "Wartungsmodus" macht müste er doch eigentlich hören und sehen !?
Beim zurückfahren in Endstellung rumpeln die Motoren doch fast 10 Sekunden und die Kolben zucken auch.
mfg
Rumpelt tut da eigentlich nichts...der Motor surrt nur ca 10 Sekunden bis er sich schwergängig anhört (fast abgewürgt) und das VCDS schaltet ihn dann aus.
Zucken habe ich da nicht sehen können....wenn der Motor erstmal vom Bremsstein weg ist dann hat er ja auchkeinen Kontakt mehr mit ihm zum "zucken"

Ich kann nur sagen:
Macht es vernüftig oder garnicht !!Also der Gutmann Tester aus der benachbarten Werkstatt hat bei meinem Audi nicht funktioniert. Weder bremse noch Fahrwerk. Der konnte nicht mal den Fehler der Saugrohrklappe damals identifizieren... Habe mir dann selber VCDS zugelegt und alles ist top.
Feststellbremse öffnen und nix drehen, drücken geht total leicht, ohne besonderen Werkzeug einfach die Hebelwirkung ausnutzen.
Ausser auf die Bremsflüssigkeit achten, würde ich behaupten gibts keine sonderlichen Punkte zu beachten...
Mfg Flo
Zitat:
Original geschrieben von derSentinel
Zitat:
Original geschrieben von AudiA6110
du musst drehen und drücken vorne kannst du nur drücken ! hinten nicht
Erzähl doch bitte nicht so einen MÜLL !!
Hinten wird auch NUR gedrückt NACHDEM der Motor der EPB zurück gefahren ist !!
Da gebe ich dir recht wenn man keine Ahnung hat einfach ma ................!!!! die kolben hinten dürfen nicht gedreht werden sonst kann man den Motor zerstören
Hallo zusammen,
Also ich habe es geschafft
Der Kolben wird gedrückt und nicht nicht gedreht.
Beim Gutmann Tester muss man in den "Stellgliedtest" gehen, Feststellbremse ausfahren wählen, und schon gehts
Habe dann dreimal ein und ausfahren lassen, Neigungssensor kalibriert und fertig
Dauert alles zusammen etwa 30-40Min.
Zitat:
Original geschrieben von scorpio-driver
Hallo zusammen,
Also ich habe es geschafft![]()
Der Kolben wird gedrückt und nicht nicht gedreht.
Beim Gutmann Tester muss man in den "Stellgliedtest" gehen, Feststellbremse ausfahren wählen, und schon gehts![]()
Habe dann dreimal ein und ausfahren lassen, Neigungssensor kalibriert und fertig![]()
Dauert alles zusammen etwa 30-40Min.

so lange ??


Glückwunsch !

Moin Jung´s ,
ich weis bin etwas spät dran doch den einen oder anderen wird´s eventuell doch noch interesieren :-)
Elektronische Parkbremse entschärft und hintergeht man ohne Hindernis: Fahrzeug Starten damit die Bremse entriegelt und ????? 1.) Sicherung der Elektronischen Parkbremse raus, Motor abstellen und das war`s...kein Strom mehr am Motor bzw. Leitung. Die 2.) Möglichkeit ist Motor Starten Elektronische Parkbremse raus und das gelockerte Minuskabel an der Batterie runter, das war`s. Bremsbeläge wechseln und Sicherung bzw. Minuspool wieder rauf, funktioniert bei allen Typen mit Elektronischer Handbremse. Kein Anlernen oder solch ein Schmarrn nötig. Den wo kein Strom gibt`s auch keine Gefahr etwas in Bewegung zu setzten. Historische Gesetze!!!
Stimmt.., somit ist der Stellmotor in Endstellung und lernt selber wieder den Kürzeren oder weiteren Weg.
Was anders macht die Testfunktion auch nicht..
Minuskabel der Batterie bei laufendem Motor abklemmen? Historische Gesetze?
Der EPB Motor ist beim bloßen Öffnen über den Schalter im Innenraum nicht in Endstellung!
Bin ich der einzige der gerade kopfschüttelnd auf den Bildschirm guckt??
Zitat:
@Joe 01 schrieb am 8. Mai 2016 um 08:47:40 Uhr:
Moin Jung´s ,
ich weis bin etwas spät dran doch den einen oder anderen wird´s eventuell doch noch interesieren :-)
Elektronische Parkbremse entschärft und hintergeht man ohne Hindernis: Fahrzeug Starten damit die Bremse entriegelt und ????? 1.) Sicherung der Elektronischen Parkbremse raus, Motor abstellen und das war`s...kein Strom mehr am Motor bzw. Leitung. Die 2.) Möglichkeit ist Motor Starten Elektronische Parkbremse raus und das gelockerte Minuskabel an der Batterie runter, das war`s. Bremsbeläge wechseln und Sicherung bzw. Minuspool wieder rauf, funktioniert bei allen Typen mit Elektronischer Handbremse. Kein Anlernen oder solch ein Schmarrn nötig. Den wo kein Strom gibt`s auch keine Gefahr etwas in Bewegung zu setzten. Historische Gesetze!!!
Stimmt.., somit ist der Stellmotor in Endstellung und lernt selber wieder den Kürzeren oder weiteren Weg.
Was anders macht die Testfunktion auch nicht..
Also automatische Funktionsprüfung hin oder her.... aber um den verdammten Kolben zurückzudrücken,
muss der Motor in Endstellung gefahren werden und das geht nunmal nicht mit dem Schalter im Fahrzeug, wie mein Vorredner schon schrieb...
Sorry,
hatte vergessen zu erwähnen das der Fzg Motor nach dem lösen der EPB ausgemacht werden sollte :-)
jetzt kann der Kolben ohne Probleme in Endstellung gefahren werden
ohne das Ihr am Stellmotor bzw an der Spindel was beschädigt .
Sollte jemand Hilfe benötigen stehe ich gerne zu verfügung
sofern es meine Zeit erlaubt .
@Joe 01 - danke für die angebotene Hilfe, aber wenn ich lese was Du da so schreibst mach ich es lieber alleine (auch wenn ich kein VCDS hätte).
Aber ich mach dir ein Gegenangebot => komm zu mir, ich löse dann die Handbremse mit dem Schalter in der Konsole und anschließend fahre ich mit VCDS die Stellmotoren komplett auf - Du wirst staunen wie weit die noch öffnen
Und bezüglich "jetzt kann der Kolben ohne Probleme in Endstellung gefahren werden " => die Kolben werden dann zurückgedrückt und nicht in Endstellung gefahren.
@Avalon999 - bist nicht der Einzige
Mich würde brennend interessieren wer da sogar den Danke-Button drückt
@ Audipredator.......
danke dir für dein Angebot,
doch glaube mir,
es ist nicht das erste Auto an dem ich die Bremse mache.
Sorry ,
die Kolben werden nicht gefahren .....natürlich gedrückt .
Hm die Danke-Button drückt wohl derjenige ,
der weiß das man´s auch ohne VCDS machen kann ... :-)