Bremsbelag und Scheibe wechseln

Mercedes V-Klasse

Moin,
mein neuer ist hier in Frankreich gut angekommen und da die Wetterlage langsam wärmer wird, wollte ich gern (da der TÜV in D schon den Wechsel empfohlen hat) die Bremsbeläge und die Scheiben wechseln.

Frage zur Vorgehensweise: Ich habe vor der Demontage den Bremskolben zurückgedrückt und danach den ganzen Bremssattel demontiert. Danach die Bremsbeläge gelöst und ebenfalls die Klammern, welche diez Bremsbeläge halten. Alles gesäubert und es ist soweit gängig. Danach wollte ich die Bremsscheibe wechseln.
Habe die entsprechende Schraube entfernt - ABER ich bekomme die Scheibe nicht ab. Das Fahrzeug ist gegen wegrollen gesichert und ich habe die Parkbremse gelöst. Trotzdem dreht sich die Scheibe nur mit der Achse - so 2-3 cm; ansonsten sitzt die noch Bombenfest. Bevor ich jetzt was mache, wollte ich noch bei Euch fragen, woran das liegt. Muss ich die Mutter auf der Narbe auch lösen? Weil bei meinem alten Golf ging die Scheibe auch so ab.
Dann n och eine andere Frage: Ich habe zwischendurch mal Versuchsweise die Handbremse wieder anziehen lassen und wieder gelöst. Dabei ist der Bremskolben sehr weit rausgekommen und etwas Bremsflüssigkeit rausgelaufen.
ich habe den Kolben aber wieder mit dem Bremskolbenrücksteller wieder eindrücken können. Danach habe ich alles gesäubert. Muss ich ausser Bremsflssigkeitsstand kontrollieren irgendetwas beachten?

Danke- ich steh hier echt auf dem Schlauch
MacKai

Belag gewechselt
So siehts aus
Bremskolben zurückgedrückt
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43 Antworten

Nur mal kurz etwas präziser. Wenn einer seine Bremsen selber macht und zumindest ein wenig Fachwissen und technisches Verständnis mitbringt ist das absolut ok. Was ich zweifelhaft finde ist die, sicherlich gut gemeinte, Anleitung eines Laien mit YouTube Tutorials oder im Internet gefundenen Anleitungen. Da muss sich jeder Einzelne auch seiner „Verantwortung“ bewusst sein was da angerichtet werden kann.
Da bin ich echt raus, es geht bei Bremsen nicht nur um das eigene, sondern auch um das Leben anderer.
Weiter oben war eine Liste, wann Bremsflüssigkeit zu wechseln ist. Keiner der genannten Gründe hat auch nur im Entferntesten mit der Bremsflüssigkeit zu tun gehabt. In einem anderen Thread wurden Drehmomente für die Verschraubungen genannt, ohne zu beachten, dass es evtl. unterschiedliche Bremsenlieferanten für die Modelle gibt. Es gibt aber kaum einen Fahrzeughersteller der nur einen Lieferanten hat und die Anzugsmomente unterscheiden sich ggf. dramatisch.
In den 20 Jahren Entwicklung haben wir genügend Daten aus dem Feld bekommen, und da wird einem schon Schummrig, was alles passieren kann.
Also überhaupt nix gegen selber Schrauben, aber bitte an der Bremse mit, zumindest einem Minimum, an Sachverstand. Die allermeisten Fehler beim selber Schrauben führen nur zu Komfortproblemen, und nicht zum Ausfall. Eine Verschraubung aber nicht mit dem richtigen Drehmoment (zu wenig oder zu viel) angezogen kann im blödesten Fall zum Versagen führen.
Leider sind Fachwerkstätten auch kein absoluter Garant für gute Arbeit. Bei den Markenvertretern ist das Qualitätsmanagement allerdings auf einem sehr hohen Niveau.
Also, viel Spaß beim selber Machen aber Augen auf.

Zitat:

@MacKai1 schrieb am 27. Januar 2021 um 18:22:59 Uhr:


Hat alles geklappt. Scheibe ist drauf; Bremsen müssen noch entlüftet werden Der Nachsteller bis zum greifen der Bremse gestellt und dann 3 Zahnräder zurückgedreht. Mach ich dann am Wochenende.Dann zeigt es sich, ob alles dicht geblieben ist. Ich habe euch mal Photos vom Bremssattel eingestellt. Die Lippe liegt eigentlich genauso, wie auf der anderen Seite. Vielen Dank für die schnelle Hilfe jedenfalls.

MacKai

Bremse ist entlüftet und Kolben ist knochentrocken. Bremse greift und ich fahr jetzt die Bremsen die nächsten Tage vorsichtig ein.

Bei der Justierung der Handbremse bin ich noch nicht zufrieden. Wie oben geschrieben, den Nachsteller (auf beiden Seiten) 3 Einstellungen zurückgedreht, so das sich das Rad gerade so drehen lässt. Beim Test dann an einem steilen Abhang rollt der Wagen allerdings mit nur angezogener Handbremse trotzdem los (nicht auf gerader Strecke). Also doch nur 1 bis 2 Zahnrädchen zurückstellen? Dann lässt sich das Rad allerdings mit der Hand nicht drehen.

MacKai

Hallo @MacKai1,
nach deiner Beschreibung klinkt es nicht sehr gut ... als Anmerkung sollte dein Transporter auf ebener Strecke bei gelöster Parkbremse (Neutral gestellt - Bemstaste gezogen, bei getretener Fußbremse -Aktuator hat Seile gelöst ) muß der 2,5 to. Wagen sich auf ebener glatter Fläche von einer Person meterweise hin und her schieben lassen !
Die Park-Trommel-Bremse muß dabei den Wagen freigeben, ansonsten würden sich deine hi. Bremsscheiben beim Fahren mehr als handwarm erwärmen.

Um hier ganz sicher zu gehen, würde ich mit den Wagen ... entweder beim TÜV bzw. DEKRA o. ATU o. Reifendienst mit Brems-Prüfstand mal vorstellig werden.
Für kl. Geld verweigern die niemals eine exakte Brems-Diagnose.

Beisp.:
Die Werte bei intakter und zulässiger Bremsanlage liegen bei leerem Transporter auf der Parkbremse (hinten) zulässig immer zw. 1 bis 2 KN (KiloNewton)
Die Fuß- Betriebsbremse liegt dagegen immer bei > 4 bis knapp 5 KN.
Diff. zw. re & li muß sowieso < 25 % sein.
Sollte der Wert deutl. unterschritten sein, mußt du die 4 Trommelbremsbacken & die bd. Scheiben hi. unbedingt erneuern.

p.s.:
Der Test -Parken am steilen Hang - belegt sowieso die Schwachstelle Parkbremse beim W447 - wie auch bei sämtl. W212 E-Klasse-Modellen die ziemlich unterdimensionierte Parkbremsen-Konstruktion.
Ab > 10 % Gefälle parken die meisten V & E-Modelle kaum noch sicher u. beginnen weg zu rollen.

Bei starkem Gefälle sollte man zusätzlich die Vorderräder zum Bordstein hin einschlagen. Dann rollt das Fahrzeug maximal gegen den Bordstein. Bergauf das ganze dann entgegengesetzt...

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Kurze Frage an die Community:

Ich werde bei meinem V250 vor die Beläge und Scheiben wechseln. Ich kann mich erinnern, dass es bei Mercedes (ich meine E-Klasse) mal "Probleme" mit den SBC-Bremsen und Mechanikerfingern gegeben hat.

Frage also: Muss ich für den Wechsel der vorderen Beläge und Scheiben die Batterie abklemmen und das Fahrzeug damit stromlos machen oder kann ich mir das sparen und vorgehen wie bei allen anderen Fahrzeugen, die ich bislang auf der Bühne hatte?

Vielen Dank!

Servus Sepp,
die V hat keine SBC. Also geht der Belag und Scheibenwechsel wie gewohnt. Wenn du mal die Handbremse erneuern möchtest ist es ratsam in den Werkstattmodus zu wechseln damit der Aktuator deaktiviert wird.

Gruß

Zitat:

@V_an_tastic schrieb am 13. April 2021 um 11:00:50 Uhr:


Servus Sepp,
die V hat keine SBC. Also geht der Belag und Scheibenwechsel wie gewohnt. Wenn du mal die Handbremse erneuern möchtest ist es ratsam in den Werkstattmodus zu wechseln damit der Aktuator deaktiviert wird.

Gruß

Vielen Dank für die schnelle Antwort! :-)

Hinten hab ich das schon vor einem Jahr erledigt, da waren die Hinweise, wie man in den Werkstattmodus kommt, in der Tat sehr hilfreich!

Es besteht k e i n e Notwendigkeit beim Wechseln der vorderen. Bremsscheiben incl. Bremsklötzer den Starter-Akku abzuklemmen.

Wichtig ist größte Sauberkeit beim aufsetzen der neuen Scheiben (Entrostung !) und die Drehmomente der LM-Felgen einzuhalten um die nagelneue Scheibe nicht wellig zu ziehen. - (ca. 160 Nm)

p.s.:
die 21er Schrauben vom Bremssattel entweder neu oder mit mittelfester Schraubensicherung bei ca. 170 Nm einsetzen.

https://www.repareo.de/bremsen-wechseln-mercedes-v-klasse/#03

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Zitat:

@Pahul schrieb am 13. April 2021 um 11:11:35 Uhr:


Es besteht k e i n e Notwendigkeit beim Wechseln der vorderen. Bremsscheiben incl. Bremsklötzer den Starter-Akku abzuklemmen.

Wichtig ist größte Sauberkeit beim aufsetzen der neuen Scheiben (Entrostung !) und die Drehmomente der LM-Felgen einzuhalten um die nagelneue Scheibe nicht wellig zu ziehen. - (ca. 160 Nm)

p.s.:
die 21er Schrauben vom Bremssattel entweder neu oder mit mittelfester Schraubensicherung bei ca. 170 Nm einsetzen.

Jupp, aufs Entrosten freue ich mich schon. Die Drehmomente bzgl. der Bremssattelschrauben sowie weiterer hatte ich mir hier schonmal aus dem Thread (oder war es ein anderer?) kopiert (s. unten).

Aber Leichtmetallfelgen mit 160 Nm? Echt?

Drehmomente

doch ist so:

https://pneufrank.ch/.../

Zitat:

@Pahul schrieb am 13. April 2021 um 11:34:25 Uhr:


doch ist so:

https://pneufrank.ch/.../

Halt die Esse fest...na, dann soll es so sein. War bislang mit 120 Nm unterwegs, das Übliche halt.

Hoffentlich muss ich unterwegs nie ein Rad wechseln... :-D

Bei meinen LM-Felgen standen sogar 180NM im Gutachten.

Woher kommen denn immer diese Falschinformationen? Bitte zieht eure Stahlräder mit 200 +/- 10 Nm und eure Leichtmetallräder mit 180 +/- 10 Nm fest, so wie Mercedes es vorgibt (s. Dokument "Zulässige Rad-/Reifenkombinationen für Vito/V-Klasse/Marco Polo (Baureihe 447, EU28 + EFTA)"😉.

Für Zubehörfelgen können natürlich andere Werte gelten, da bitte ins jeweilige Gutachten schauen...

Wenn es "wissenschaftlich" genau werden muß, packst 45 kg auf den 40 cm lg. "Präzisions-Schlüssel"
das sind 180 Nm ... (45 kg x 0,4m = 180 Nm)

p.s.:
sollte dann die Fußbremspedal leicht schütteln (pulsieren) - dann wars zu viel & die Radaufnahme ist verzogen. 😁

W447 Radaufnahme
HAZET -Drehmomentschl.
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