Brauche Tipps / Kaufberatung Reifenmontiermaschine

Servus Mitnand,

ich benötige paar Tipps bzw. Kaufberatung zu einer Reifenmontiermaschine.

Das Teil muss nicht neu sein, gerne auch gebraucht.

Jetzt meine Frage, welche Erfahrungen habt ihr schon mit welchen Maschinen gesammtl bzw. sammeln können?

Welche würdet ihr empfehlen?

Max. Zollgröße 20 - 21 Zoll?

Habe gehört Hofmann soll gut sein? Gibt es eine Alternative dazu?

Preislich sollte es nicht der Ferrari unter den Typen sein, benötige diese recht selten, brauchen tue ich diese aber trotzdem. Also nicht für Werkstatt gebrauch gedacht, sondern nur Privat für einige Autos.

Vielen Dank vorab!

Gruß Vitali

Beste Antwort im Thema

Moin... Reifendienstgeräte werden schon lange nicht mehr in Deutschland hergestellt, auch wenn hinter einem Namen ein deutsches Unternehmen steckt. Es gibt nur noch 2 wirkliche Produktionsstätten- die eine wäre Italien und die andere China. Aus Italien kommt so ziemlich alles was Rang und Namen hat: Ravaglioli, Ravaglioli ist baugleich mit Butler (ein Werk). Beissbarth, Boschmaschienen sind wiederum zu 100% Beissbarthmaschinen. Hofmann gehört zu Snap-on Gruppe und fertigt den größten Teil in Fernost. Der ganze Rest kommt zu rein aus China – die Geräte sind und sollen günstiger als die zuvor genanten Markenprodukte sein. Wobei China-Werkstattausrüstung nicht gleich China-Werkstattausrüstung ist. Manche Geräte können gut als 2 Gerät in der normalen KFZ-Werkstatt laufen...z.B. in der Reifensaison als Ausweichmaschine, falls die Hauptmaschine besetzt ist – oder aber auch als Erstgerät für jemanden, der nur lediglich ein paar Reifen als Serviceleistung für seinen bestehenden Kundenstammbaum bezieht und ggf. einlagern möchte.
Vergleichbar ist das mit Werkzeug im Baumarkt: an der Kasse liegen 10€ Knarrensätze, weiter hinten dann die für 100€ und ganz hinten findest du dann das Profiwerkzeug. Die ersten drei Schrauben wirst du mit alles Sätzen gleich bearbeiten können und dann geht’s auseinander.
Du musst wissen was du willst und brauchst.

Willst du arbeiten wie die Reifenbuden, die hunderte von Reifen bearbeiten, dann nimm meiner Meinung nach Ravaglioli. 30 Jahre Erfahrung, eigenes Werk, eigene Patente, E-Teile Versorgung gesichert, kein eigens deutsches Lager- aber eine deutsche Niederlassung. Die Firma WETEC hat alle E-Teile auf Lager. Preis – Leistung – sehr gut.

Benötigst du ein 2tGerät, eine Gerät für den Hobbybereich, oder für die gelegentliche Nachbarschaftshilfe- nimmst du ein Gerät von ATH-Heinl. Herr Heinl ist seit 30 Jahren Werkstattausrüster tätig und hat bis vor 5-6 Jahren- als er sich dazu entschieden hat selbst zu produzieren, unter anderem Marken vertreten wie Slift-Mahe etc. .Die Firma hat ihren Sitz in Bayern, fertigt aber nach deutschen Richtlinien in Fernost. Alle Geräte sowie E-Teile sind in Deutschland vorrätig und die Firma ist sehr kulant, falls wirklich mal etwas sein sollte. Preis – Leistung ist auch hier sehr gut (du bezahlst weniger- und musst demnach auch weniger erwarten.)

Die 10€ Knarre an der Kasse sind wohl Firmen wie TwinB***, ALWO, ShowTime etc die verkaufen nämlich heute den Kramm den ATH vor 1,5 Jahren aus dem Programm genommen hat. Es giubt in China nur 4 Werke- das eine fertigt Reifendienstgerät, das zweite Hebebühnen, das dritte Kompressoren usw.... der Unterschied der einzelnen Lieferanten liegt im Einkauf – entweder kaufen sie teurer das neueste ein, oder sie kaufen günstigen den Gammel ein, den andere- aufgrund von vielen Reklamationen nicht mehr verkaufen möchten. Twin***, ALWO, ShowTime etc - Super Marketing – aber mehr leider auch nicht.

Hier ein Link wo du dich gut informieren kannst (Preise sind nach Anmeldung sichtbar): www.wulf-kfz.de

Gruß Ben

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Die Rav 7641D mit 24" steht hier bei uns in der Werkstatt und ich bin davon immer noch mehr als begeistert.

Warum?
  • Die Maschine ist robust und hat ein echtes Gehäuse, kein Blechchassis
  • Die regelbare Drehzahl des Invertmotors ist unbezahlbar, bei zähen Runflat gibt es nichts besseres
  • Die Bauteile, die Komponenten und der Service sind perfekt
  • Wenn mal was damit ist, hat man Pläne, findet genormte Komponenten vor und kann sich dadurch helfen, wenn mal was sein sollte (ich hatte noch keine Probleme)

Wenn man sich mal eine Billigmaschine anschaut, wird man als erstes bemerken, dass so ein Teil dann deutlich weniger wiegt als unsere Rav, warum wohl...? Sicher nicht, weil da Magnesium, Titan und Alu verwendet wurde 😁

Wir haben in der Werkstatt noch eine Wuchtmaschine von Twinbusch, auf der ein Motorradadapter drauf ist, damit wir nicht immer umbauen müssen, wenn Mopedreifen gewuchtet werden müssen, eine TW-F23, die laut Werbung ja so toll sein soll... Ich hatte mich damals dafür entschieden, weil ich zudem eine Redundanz haben wollte, falls mal was mit unserer normalen Maschine (auch von RAV) sein sollte. Am Anfang hat das Ding sogar ganz nett funktioniert, will zwar immer deutlich mehr Gewichte als die RAV, aber gut, das Ergebnis ist letztendlich okay, die Räder laufen ohne nennenswerte Unwucht. Somit könnte man ja jetzt sagen, alles okay und für den Preisunterschied darf man dann eben ein paar Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen....

Warum würde ich sowas dennoch nie als "Arbeitsgerät" nutzen wollen?

  • Die Maschine ist relativ instabil und innen drin sieht man hauptsächlich Blech
  • Billige Komponenten im Inneren, die im rauen Werkstattalltag sicher nicht lange halten
  • Eine Dokumentation, die lächerlich ist, in dieser wird nicht mal auf die beworbenen Funktionen richtig eingegangen, wir haben damals viel recherchiert und anhand der in der Kiste liegenden Dokumente (ein chinesisches Original und eine entsprechend schlechte englische Übersetzung davon) unsere eigene Anleitung erstellt. Hier hat Twinbusch deutlichen Nachholbedarf
  • Die Elektronik ist relativ ungeschützt untergebracht, das mag im Showroom beim Händler ja noch angehen, aber in der Werkstatt geht sowas gar nicht
  • Die Werkstoffe sind nicht besonders wertig, auch die Lackierung kann man getrost vergessen, der Wellenflansch und der angeschweißte Wellenblock mit den Lagern sind ab Werk gut gefettet, 1-2 Tage nach der Reinigung ändert sich die Farbe von schwarz in braun, also vermutlich nur brüniert und nicht weiter behandelt, am Platik des Gewichtekastens bleibt der Nitrolappen kleben, wenn man den mal versehentlich dort ablegt, der Lack selbst hält nichtmal einem Bremsenreiniger stand, Nitro leistet dann dort auch ganze Arbeit

Okay, das Ding kostet ein Viertel dessen, was die RAV kostet, also wollen wir da nicht meckern, als Zweitmaschine kann man damit leben.

Dass diese Qualitätsunterschiede dann bei anderen Dingen nicht vorhanden sind, wage ich an der Stelle mal zu bezweifeln. Vor allem sollte man dann auch noch bedenken, dass

  • Twinbusch mit den Sachen Geld verdienen muss
  • Die Dinger beim Hersteller auch bezahlt werden müssen
  • Der Transport aus China auch nicht gerade ein Schnäppchen ist

Nun soll sich jeder selbst ein Bild davon machen. Klar, man muss unterscheiden, ob das Equipment nur fürs Hobby sein soll, dann kann man sicher gewisse Abstriche machen, aber das hat eben auch seine Grenzen. Bei mir hilft ab und zu ein Freund aus, der solche Hobbymaschinen in der Garage hat, der räumt schon ein, dass das ein deutlicher Unterschied ist. Seine teuren UHP macht er jedenfalls immer bei uns, weil er da irgendwo die Grenzen seines Equipments sieht. Klar, er kriegts auch damit hin, aber das Risiko, was an den Rädern oder Reifen zu beschädigen ist ihm in dem Fall einfach zu groß.

Hallo,
hat jemand mit der RAV G2 116 Wuchtmaschine positive Erfahrungen machen können?
Lg

Ich kenne die Rav's, weil wir schon lange GERNE damit arbeiten. Die Maschine ist im Gegensatz zu vielen Ebay-Angeboten robust aufgebaut vom Chassis und hat ein vernünftiges Messsystem. Mit der machst du nichts falsch, wenn sie ansonsten von der Ausstattung her reicht.

Allerdings ist die schon sehr Basic, da würde ich lieber zu der 119 RFM greifen, die einen Messtaster und zusätzlich einen Breitentaster (bei welchen Ravaglioli aber momentan noch an einem kleinen Bug arbeitet, der zumindest bei unseren G3-Serien aufgetaucht ist) hat, der die Maße direkt in die Maschine übergibt und damit auch gleich das passende Programm aufgerufen wird. Gerade bei Alufelgen ist in der Hauptsache das Alu-S am Start, die Maße sollten hier mit dem Messtaster kommen.

So eine Maschine kostet dann ca. 2000 EUR, die aber gut angelegt sind, denn aus China kriegt man zwar deutlich günstigeres Material, aber die Qualität der RAV ist deutlich besser, weil einerseits robuster und andererseits dadurch, dass man den Hersteller an den E***n packen kann, auch in der ganzen Sensorik deutlich besser. Ich weiß, wovon ich rede, weil wir mal eine Chinesin soweit gepimpt haben, dass die ordentlich funktioniert, dafür hätte man dann locker gleich mal eine Europäerin kaufen können 🙂

Nimmt man nun noch das Zubehör, dass Rav mitliefert, gibt es auch deutliche Unterschiede bei den Spannmitteln, die sind bei der Rav präziser gefertigt, so dass man zunächst mal mit normalen Ansprüchen direkt loslegen kann, wer es hier präziser will, der sollte sich bei Haweka umsehen, was es da an netten Optimierungsmöglichkeiten gibt (teuer aber eben auch gut).

Letztendlich also ist es schon wichtig, im Vorfeld zu wissen, was man an Features benötigt, und wenn man die Maschine zum Geldverdienen einsetzt, wird man nicht so weit unten einsteigen und tagtäglich die Unzulänglichkeiten "genießen" wollen.

Wenn man die Daten der Ebay-Chinesen so ansieht, kriegt man immer den Eindruck, hier viel fürs Geld zu bekommen, was augenscheinlich ja auch hinkommt, da die meisten dieser Features reine Software sind, die jetzt die Kosten nicht hochtreiben, aber jedes Feature sollte auch hardwaremäßig entsprechend unterstützt sein, und da trennt sich die Spreu schnell vom Weizen, weil das eine oder andere dann gar nicht vernünftig nutzbar ist. Was nützt z.B. eine Matching-Funktion, wenn durch die 3 Aufspannungen alleine die Umspanntoleranzen das Ergebnis soweit verwässern, dass man gar keine vernünftigen Werte für die Reifen-Felgen-Position erhalten kann?

Genauso kenne ich kaum eine Billigmaschine, bei der man die Messsysteme selbst auf Null kalibrieren kann, was aber wichtig ist, weil man sonst dieses Basisfehler die ganze Zeit "mitschleppt" und das Ergebnis entsprechend auch diesen Grundfehler immer mit aufs Ergebnis zuschlagen wird.

Danke für deine ausführliche Antwort.
Ist es bei der RAV 116 auch wie bei der 119 RFM möglich, das Wuchtgewicht mithilfe des Abstandstandsmesstasters an der Alufelge anzubringen?
Ist die 116 mit der 119 RFM von der Software bzw. Messsystem identisch und unterscheidet sich nur durch die manuelle Eingabe oder führt das automatische Übernehmen der Felgendaten auch zu einem besseren Wuchtergebnis?

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Beitrag editiert, Zimpalazumpala, Moderator
Mit Tastern kannst du die Felgen besser ausmessen, was im ALU-S eine entscheidende Erleichterung ist, weil auf den beiden Ebenen die Durchmesser eher slten dieselben sind, und so werden zwar die Gewichtspositionen korrekt angezeigt, aber die Gewichtswerte nicht, wenn das nicht stimmt, das war seinerzeit bei den alten Geodynas der Fall, wenn man Alu2 (Gewichte in der Schüssel) gewählt hat.

Aus dem Grund würde ich die 116 nur dann nehmen, wenn man mit Stahlrädern oder Motorradrädern arbeitet, alles andere wäre dann weniger optimal.

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