Brandbrief CO2 an die EU und das Besondere steht für die Marke Mercedes-Benz
Mercedes-Benz orientiert sich neu und stellt den Begriff "Top-End" in den Vordergrund, ohne dabei auf Luxus zu verzichten:
"Mercedes-Benz steht seit jeher für das Besondere. Das haben wir mit der Überschrift unserer Strategie Ende 2020 auf den Punkt gebracht: 'Wir bauen die begehrenswertesten Autos der Welt."
Quelle: https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/strategie/strategie-mb-cars.html
Nichts fürchtet eine Marke mehr, als den Eindruck zu erwecken, überflüssige Luxus-Produkte zu produzieren.
- Ist diese Neubesinnung ausreichend, um den Umsatz von CO2-emissionsreduzierten Autos auf allen Märkten wieder anzukurbeln?
Lee Zeldin, Trumps neuer EPA-Chef, stellt die Gefahr durch zu viel CO2 infrage und Trump will die CO2 Hysterie beenden und das Verbrennerverbot kippen.
- Ist das nun Gegenwind, der unsere Automobilindustrie und damit auch die Marke Mercedes-Benz weiter schwächt, oder ist das endlich der umsatztreibende Rückenwind?
In der daraus erwachsenden Not, schreiben der Dachverband der europäischen Automobilhersteller ACEA und der Dachverband ihrer Zulieferer CLEPA mit ihren Vorsitzenden Ola Källenius, Präsident ACEA,CEO Mercedes-Benz und Matthias Zink, Präsident CLEPA, CEO Powertrain und Chassis Schaeffler einen offenen Brandbrief an die EU.
Es werden nicht nur Probleme aufgezeigt, sondern auch Lösungsvorschläge unterbreitet.
CEO Ola Källenius erklärt wie in einem Vorwort:
In einem offenen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, haben mein Kollege Matthias Zink in seiner Funktion als Präsident des Europäischen Verbands der Automobilzulieferer (CLEPA) und ich selbst in meiner Funktion als Präsident des Europäischen Verbands der Automobilhersteller (ACEA) die Perspektiven, Ideen und Bedenken unserer Branchen gegenüber der aktuellen europäischen Politik dargelegt.
Jetzt ist ein kritischer Moment für unsere Industrie, und wir müssen die Politik in die richtige Richtung lenken - eine Richtung, die der europäischen Automobilindustrie hilft, zu wachsen und zu gedeihen, während sie den Wandel zur kohlenstoffneutralen Mobilität anführt.
Mit diesem Schreiben unterstreichen wir auch deutlich unser Engagement, unseren Teil dazu beizutragen und die Europäische Union dabei zu unterstützen, bis 2050 eine klimaneutrale Mobilität zu erreichen. Wir haben ein gemeinsames Ziel, doch der Weg dorthin erfordert mehr Pragmatismus und Flexibilität, um den Motor der europäischen Automobilindustrie am Laufen zu halten. Daher freuen wir uns darauf, diese Aspekte im bevorstehenden strategischen Dialog mit der Europäischen Kommission zu erörtern.
Der offene Brandbrief liegt in deutscher Übersetzung als Erfahrungsbericht vor:
"Die EU läuft Gefahr, die Wende bei der Umstellung der Automobilindustrie zu verpassen - der Strategische Dialog im September ist die Chance, den Kurs zu korrigieren
Sehr geehrter Präsident der Europäischen Kommission,
als Automobilhersteller und -zulieferer haben wir uns verpflichtet, die EU dabei zu unterstützen, das Netto-Null-Ziel im Jahr 2050 zu erreichen. Gemeinsam haben wir Hunderte von neuen Elektrofahrzeugmodellen auf den Markt gebracht und uns verpflichtet, bis 2030 mehr als 250 Mrd. EUR in die grüne Transformation zu investieren.
Wir wollen, dass dieser Übergang funktioniert - aber wir sind frustriert über das Fehlen eines ganzheitlichen und pragmatischen politischen Plans für den Wandel in der Automobilindustrie.
Die EU reguliert derzeit die Hersteller bei der Lieferung von Neufahrzeugen, versäumt es aber, die Bedingungen für den Übergang zu schaffen. Europa ist in der Batterie-Wertschöpfungskette nahezu vollständig von Asien abhängig, die Ladeinfrastruktur ist ungleichmäßig verteilt, die Herstellungskosten - einschließlich der Strompreise - sind höher und die Zölle von wichtigen Handelspartnern, wie der 15 %ige Zoll auf EU-Fahrzeugexporte in die USA, sind belastend.
Wir werden aufgefordert, den Wandel mit auf den Rücken gebundenen Händen zu vollziehen. Infolgedessen ist der Marktanteil batterieelektrischer Fahrzeuge noch weit von dem entfernt, was er sein müsste - etwa 15 % bei Pkw, etwa 9 % bei Transportern und 3,5 % bei Lkw. Auf einigen EU-Märkten gibt es Anzeichen für Fortschritte, aber ein großer Teil der Kunden zögert noch, auf alternative Antriebe umzustellen.
Damit der Umstieg für eine kritische Masse von europäischen Verbrauchern und Unternehmen zu einer selbstverständlichen Entscheidung wird, sind sehr viel ehrgeizigere, langfristige und konsequente Anreize auf der Nachfrageseite erforderlich - einschließlich niedrigerer Energiekosten für das Aufladen, Kaufsubventionen, Steuererleichterungen und eines günstigen Zugangs zu städtischem Raum. Auch mehrere Antriebstechnologien beschleunigen die Marktakzeptanz und erreichen die Dekarbonisierungsziele unter realen Bedingungen. Andere Märkte nutzen diesen Ansatz bereits erfolgreich.
Europas Transformationsplan für die Automobilindustrie muss über Idealismus hinausgehen und die aktuellen industriellen und geopolitischen Realitäten anerkennen. Die Einhaltung der starren CO2-Ziele für Pkw und Transporter für 2030 und 2035 ist in der heutigen Welt einfach nicht mehr machbar. Stattdessen muss der aktuelle CO2-Reduktionspfad im Straßenverkehr neu kalibriert werden, um sicherzustellen, dass die EU-Klimaziele erreicht und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, der soziale Zusammenhalt und die strategische Widerstandsfähigkeit der Lieferketten gesichert werden.
Eine erfolgreiche Dekarbonisierung geht über die Ziele für Neufahrzeuge hinaus und erfordert die Bekämpfung der Emissionen der bestehenden Flotte (z. B. durch beschleunigte Flottenerneuerung), die Ausweitung von Steuer- und Kaufanreizen (auch für Firmenwagen und Lieferwagen) und die Einführung gezielter Maßnahmen für Lkw und Busse, um die Gesamtbetriebskosten zu senken.
Erfolgreiches Wirtschaften bedeutet, dass Hersteller und Zulieferer rentabel und wettbewerbsfähig bleiben, um künftige Investitionen zu fördern und das Ökosystem der Automobilindustrie zu stärken. Der Bericht fordert außerdem einfachere, straffere EU-Vorschriften zum Abbau von Bürokratie.
Erfolgreiche Resilienz bedeutet, die Bedingungen für intelligente Investitionen entlang der Wertschöpfungsketten von Batterien, Halbleitern und kritischen Rohstoffen zu fördern. Es bedeutet auch die Entwicklung langfristiger strategischer Partnerschaften mit zuverlässigen globalen Verbündeten, um Abhängigkeiten zu verringern.
Wenn eine dieser Dimensionen versagt, bricht der gesamte Übergang zusammen. Die anstehende Überarbeitung der CO2-Normen für Pkw und Transporter ist eine Gelegenheit,den Kurs zu korrigieren und die dringend benötigte Flexibilität, eine industrielle Perspektive, und einen marktorientierten Ansatz im Gesetz zu verankern. Es ist inzwischen klar, dass Strafen und gesetzliche Auflagen allein den Übergang nicht vorantreiben werden.
Technologieneutralität sollte das zentrale Regulierungsprinzip sein, das sicherstellt, dass alle Technologien zur Dekarbonisierung beitragen können. Elektroautos werden an der Spitze stehen, aber es muss auch Platz für (Plug-in)-Hybride, Reichweitenverlängerer, hocheffiziente Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (ICE), Wasserstoff und dekarbonisierte Kraftstoffe sein.
Eine bessere Nutzung von Schlüsseltechnologien wie Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen wird entscheidend sein, um die Dekarbonisierungsziele zu erreichen, die Verbraucher in den grünen Wandel einzubinden und Exportmärkte zu bedienen, auf denen die Nachfrage nach dieser Technologie hoch bleiben wird. Wenn die EU jedoch die bestehenden Vorschriften verschärft, die die Fahrstrecke berücksichtigen, die Plug-in-Hybride (PHEVs) mit elektrischer Energie zurücklegen - der so genannte „Nutzenfaktor“ -, könnte dies kontraproduktiv sein und unseren Konkurrenten einen Vorteil verschaffen. Die Aufhebung der potenziellen Beschränkung des Nutzfaktors ist die logische Option, die der Industrie eine Perspektive für die Herstellung von Technologien in Europa eröffnet.
Abgesehen von den Auspuffemissionen haben Hersteller und Zulieferer auch beträchtliche Investitionen getätigt, um die Emissionen bei der Herstellung von Fahrzeugen und Komponenten zu senken. Es lohnt sich zu überlegen, ob und wie diese Anstrengungen als Teil eines flexibleren Dekarbonisierungsansatzes anerkannt werden könnten. Anreize für Innovationen schaffen typischerweise stärkere und umfassendere Beiträge zur Wertschöpfungskette und stärken das Ökosystem.
Zu den Optionen könnten auch langfristige Lösungen wie die Speicherung und Beseitigung von Kohlenstoff gehören.
Auch die CO2-Verordnung für schwere Lkw und Busse muss so bald wie möglich überarbeitet werden. Dieses spezielle Marktsegment braucht solide Geschäftsmodelle für alle Akteure im gewerblichen Straßenverkehr, um den Wandel einzuleiten. Diese kann nicht bis 2027 warten.
Schließlich muss die Kommission sicherstellen, dass Europa seine lebenswichtigen Produktionskapazitäten und sein technologisches Know-how bewahrt. Ohne eine Politik, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärkt, um die Produktion aufrechtzuerhalten, besteht die Gefahr, dass der Übergang unsere industrielle Basis aushöhlt und Innovation, hochwertige Arbeitsplätze und die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette gefährdet.
Die Welt hat sich drastisch verändert, seit die derzeitige Richtung festgelegt wurde - und die Strategie der EU für den Automobilsektor muss sich mit ihr verändern. Wir müssen die enge Annahme überwinden, dass dieser Übergang ausschließlich von den CO2-Zielen für neue Fahrzeuge abhängt.
Deshalb ist der bevorstehende Strategische Dialog über die Zukunft der Automobilindustrie am 12. September der richtige Zeitpunkt für einen Kurswechsel. Dies ist die letzte Chance der EU, ihre Politik an die heutigen marktwirtschaftlichen, geopolitischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen – oder riskiert, eine ihrer erfolgreichsten und weltweit wettbewerbsfähigsten Branchen zu gefährden.
Wir haben ein gemeinsames Ziel, doch der Weg dorthin erfordert mehr Pragmatismus und Flexibilität, um den Motor der europäischen Automobilindustrie am Laufen zu halten."
- Ist die erbetene Anpassung der am wenigsten schlechte CO2-Reduktionspfad für alle Beteiligten?
21 Antworten
Zitat:
@Polo I schrieb am 2. September 2025 um 09:42:28 Uhr:
Mich überfordert der Textinhalt, auch weil ich nicht den wahren Hintergrund herauslese.
Gedanklich ist es klar, die EU soll ihre Zielstellung (Umweltschutz) zu Gunsten einer höheren Gewinnerzielung überdenken, da diese nicht mehr allein im Standort Europa durch Segmentanpassung erzielt werden kann.
Von einer Besinnung auf Ingenieurskunst und Entwicklungskreativität lese ich nichts, da der Luxusgedanke zu Lasten der Umwelt beibehalten werden soll.
Es tut mir leid, dass dich mein Textinhalt überfordert! Evtl. findest du aber jemanden, der dir das im Stuhlkreis weiter erläutern kann?
Es ist der deutschen Ingeneurskunst überhaupt erst zu verdanken, dass die deutschen Hersteller noch Autos mit dem Zwang dieser Vorgaben bauen können! Es geht keineswegs um Luxus, sondern um Qualität und Haltbarkeit! Wenn du den Umweltschutz anführst, dann lies doch einmal nach, dass schon 15 der größten Schiffe mehr Schadstoffe ausstossen als alle Autos dieser Welt. Lies einmal nach, was die Schiffe in die Umwelt blasen, die uns das flüssige Gas aus den USA bringen. Und letztendlich noch, wieviel Schadstoffe jeden Tag mit Hilfe deutscher und europäscher Unterstützung an der Ukrainischen Grenze in die Welt geblasen werden. Diese Liste ließe sich endlos weiterführen.
Wichtig ist doch aber, dass durch diese immer drastischeren Abgasbestimmungen die deutsche Automobil-Wirtschaft in erster Linie geschädigt wird- von denen, die glauben, dass man alles mit dem Lastenfahrrad erledigen kann und von denen, die heute noch den Klassenfeind besiegen müssen.
Ein Smiley hätte den "Stuhlkreis" aus der Ecke der "beleidigten Leberwurst" gerückt und Raum für tieferen Inhalt gelassen. Dazu passt dann auch der restliche Inhalt und somit dürfen anderen das durch mein Unverständnis angekratzte Ego der "Leberwurst" 😉mit wohlwollenden Inhalt füllen....humorvoll, wenn sicherlich auch hier missverstanden formuliert .
@Polo I : „Klimaschutz“ hat nichts mit Umweltschutz zu tun. Im Namen des „Klimas“ wird auch Umwelt zerstört. „Klima“ hat etwas mit Wirtschaft zu tun, Habeck war Klima und Wirtschsftsminister, es gibt das Klima- und Wirtschaftsministerium und es es gibt ein Umwelt Ministerium. 2 verschiedene Ministerien also, weil das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.
CO2 atmet jeder Mensch aus, jedes Lebewesen, das O2 einatmet. Es gehört zum Leben.
Zitat:@Torty Cash schrieb am 2. September 2025 um 12:41:39 Uhr:
@Polo I : „Klimaschutz“ hat nichts mit Umweltschutz zu tun. Im Namen des „Klimas“ wird auch Umwelt zerstört. „Klima“ hat etwas mit Wirtschaft zu tun, Habeck war Klima und Wirtschsftsminister, es gibt das Klima- und Wirtschaftsministerium und es es gibt ein Umwelt Ministerium. 2 verschiedene Ministerien also, weil das eine nichts mit dem anderen zu tun hat.CO2 atmet jeder Mensch aus, jedes Lebewesen, das O2 einatmet. Es gehört zum Leben.
Das ist so nicht ganz korrekt. Klimaschutz ist ein kleiner Teil des Umweltschutzes und somit hat beides sehr wohl miteinander zu tun. Der Klimaschutz konzentriert sich dabei insbesondere auf Treibhausgasemissionen, während der Umweltschutz das große Ganze einbezieht.
Den Sinn und die Notwendigkeit einiger Ministerien und politischen Posten in Deutschland darf man dabei gern in Frage stellen.
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Zitat:
@Torty Cash schrieb am 2. September 2025 um 09:07:05 Uhr:
Du glaubst doch nicht wirklich dass sich etwas ändert würde, wenn anstatt Von der Leyen jmd anderes an
Nein glaube ich nicht wie kommst du darauf? Die ganze EU gehört aufgelöst den ausser Spesen und niedergang der Lebensqualität und Sicherheit nix gewesen.
Zitat:
@In10se schrieb am 2. September 2025 um 13:01:32 Uhr:
Das ist so nicht ganz korrekt. Klimaschutz ist ein kleiner Teil des Umweltschutzes und somit hat beides sehr wohl miteinander zu tun. Der Klimaschutz konzentriert sich dabei insbesondere auf Treibhausgasemissionen, während der Umweltschutz das große Ganze einbezieht.
Den Sinn und die Notwendigkeit einiger Ministerien und politischen Posten in Deutschland darf man dabei gern in Frage stellen.
Wer glaubt das man das Klima schützen muss bzw. kann glaubt auch das Volksvertretter das Volk vertretten ;-)
kotehineri hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Co2 ist nicht das Problem
Umweltschutz ist Wichtig Klimaschutz reine Geschäftemacherei.
Zitat:@blackbird2483 schrieb am 2. September 2025 um 14:41:42 Uhr:
Wer glaubt das man das Klima schützen muss bzw. kann glaubt auch das Volksvertretter das Volk vertretten ;-) kotehineri hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Co2 ist nicht das ProblemUmweltschutz ist Wichtig Klimaschutz reine Geschäftemacherei.
Dem stimme ich zu 100% zu. Daher auch die Randnotiz zur Sinnhaftigkeit einiger Ministerien etc.. Das Klima ändert sich weder innerhalb weniger Jahre, noch ist die dumme Spezies "Mensch" in der Lage, das Klima signifikant zu beeinflussen. Der Mensch nimmt sich viel zu wichtig und schafft sich vor der nächsten Eiszeit selbst ab.