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bomben(?)explosion auf der A3

Themenstarteram 23. Oktober 2006 um 13:23

Lest hier: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,444091,00.html

Darf man gar nicht weiter drüber nachdenken, was so eine Explosion bei fliessendem Verkehr auslösen könnte...

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25 Antworten
am 23. Oktober 2006 um 21:14

Jupp, es gibt Vergleichbilder aus der Luft.

Es sollen ja 30% alle Bomben Blindgänger sein:eek:

Im Report hieß es aber auch, daß bei größeren Bauvorhaben diese Vergleichbilder zwar angeschaut werden, aber diese Bombe scheinbar übersehen wurde.

Tödlicher Fehler...

am 23. Oktober 2006 um 21:29

Luftbild Dresden mit Bombentrichtern

Links einzelner Bilder funzen leider nicht.

Luftbilder

Auf dem Bild aus Dresden kann man die typischen Bombenkrater sehen. Ein Blindgänger hinterläßt glaub ich nur ein relativ kleines Loch.

ich weis zwar nicht was man auf die Nachrichten geben kann. Dort wurde was gesagt das es keine Pflicht gibt nach Bomben zu suchen beim Bau der Autobahn.

Dass es eine Asphaltfräse - diese rund 34 Tonnen schwere Maschine aus massivem Stahl - so in Stücke reißen und ihre geborstenen Fragmente über hunderte von Metern verstreuen kann ... das sprengt meine Vorstellungskraft. :eek:

wenn ich überlege,wieviele jahre ich über die bombe drübergefahren bin...:eek:

echt traurig das ganze...:(

am 24. Oktober 2006 um 17:48

So eine Bombe hätte bestimmt auch nen Panzer zerlegt.

Zitat:

Original geschrieben von patti106

So eine Bombe hätte bestimmt auch nen Panzer zerlegt.

Bei dem genannten Bombengewicht auf jeden Fall.

am 25. Oktober 2006 um 12:51

Kaum zu fassen, daß das noch immer passiert - und das über 50 Jahre nach Ende des 2.WK!

Umso betroffener macht es mich, da ich am Tag zuvor erst selbst die Strecke befuhr.

Mein Beileid den Trauernden!

Ich habe euch mal den Artikel aus unserer Regionalzeitung abgetippt, der heute erschienen ist. Für den einen oder anderen sicher lesenswert:

Nach der Explosion der Bombe am Montag an der A3 stellt sich die Frage: Liegen weitere Blindgänger unter oder an der viel befahrenen Autobahn? Henner Wasmuth, Würzburger Amtsleiter der Autobahndirektion Nordbayern,versucht zu beschwichtigen: "Man braucht sich keine Sorgen zu machen." Trotz des aktuellen Baustopps werde der Ausbau der A3 fristgerecht fertig.

Am Montagvormittag war ein Arbeiter mit seiner Baumaschine auf die Fünf-Zentner-Bombe gefahren. Der Sprengkörper, nach Angaben der Polizei von gestern eine englische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, explodierte. Der 46-jährige Maschinenführer war sofort tot. Die Polizei geht inzwischen von einem Gesamtschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro aus.

Es sei "höchst unwahrscheinlich", dass an der A3 weitere Gefahr durch Blindgänger drohe, so Wasmuth von der Autobahndirektion. Selbst wenn sich Bomben in den bebauten Untergrund gebohrt hätten, sei nicht damit zu rechnen, dass sie in die Luft fliegen. Die dicke Bodenschicht über möglichen Sprengkörpern würde die Erschütterungen durch den Verkehr dämpfen und den Druck der darüber rollenden Lastwagen auf größere Flächen verteilen. Hundertprozentig ausschließen kann Wasmuth Risiken aber nicht. Deshalb werde die Autobahndirektion rasch mit Ordnungsamt und Gewerbeaufsicht der Stadt Aschaffenburg das weitere Vorgehen abstimmen.

Vermutlich werden Fachfirmen eingeschaltet, die den Untergrund vor weiteren Arbeiten unter die Lupe nehmen. Derzeit herrsche Baustopp. Wann es weitergeht, konnte Wasmuth gestern noch nicht sagen. Verzögerungen beim A3-Ausbau seien indes nicht zu erwarten: "Wir haben einen Zeitpuffer."

Die Reste der Fliegerbombe werden derzeit in München von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts untersucht, so der Würzburger Polizeisprecher Uwe Hückmann. Geprüft werde auch, ob im Vorfeld der Bauarbeiten alle Sorgfaltspflichten eingehalten wurden. Derzeit gebe es "keinen Anlass, gegen jemanden strafrechtlich vorzugehen."

Dass auch beim Bau der Autobahn vor 50 Jahren wegen Blindgängern "Erkundungen stattfanden", ist Wasmuth sicher. Durch den Ausbau von vier auf sechs Spuren werde die A3 nur 3,50 Meter breiter. Das heißt: Auf der dazukommenden Fläche sei die Situation kaum anders als im bebauten Bereich.

Wasmuth bestätigte, dass seinerzeit beim Bau der Untergrund nur 80 Zentimeter tief ausgebaggert worden war - möglich, dass die Bombe deshalb nicht entdeckt wurde. Weil die Fernstraße in hügeligem Gelände entstand, habe man an manchen Stellen deutlich tiefer gegraben. Dort seien teilweise 1,10 bis 1,50 Meter erreicht worden - heute Standard.

Die Explosion hatte am Montag die 25 Tonnen schwere Baumaschine zerstört. Wrackteile wurden über einen Kilometer weit geschleudert, sie beschädigten zehn vorbeifahrende Fahrzeuge und zwei Hausdächer im Aschaffenburger Stadtteil Strietwald. Gestern haben sich nach Angaben der Polizei weitere 20 Personen aus Strietwald und Damm gemeldet und Schäden an Autos beklagt.

An der Aschaffenburger Unfallstelle war gestern Mittag ein einsamer Baggerfahrer dabei, die Wrackteile von der angrenzenden Wiese zu bergen. Etwa 200 Meter weiter hatte eine Firma aus Bremen Beton- und Asphaltteile der alten Fahrbandecke recycelt. Ein paar Arbeiter hievten ihr schweres Gerät für den Abtransport auf Sattelzüge. Einer von ihnen hat am Montag die Explosion miterlebt. Metallteile waren auch über ihn hinweggeflogen. "Mir ist auch einen Tag nach dem Unglück noch mulmig." Er ist froh, wenn er von der Baustelle wegkommt.

(Quelle: Main-Echo v. 25.10.06)

Gruß Tecci

Ein weiterer Beitrag aus der Zeitung dazu:

Sind fünf Jahrzehnte Millionen von Autos und Lastwagen über die Fliegerbombe gefahren, die am Montag bei Bauarbeiten an der Autobahn A3 explodiert ist? "Nein, das ist definitiv falsch", sagte gestern der Würzburger Polizeisprecher Uwe Hückmann. "Da, wo die Bombe lag, ist vorher nie ein Auto gefahren."

Bei dem Unglück war am Montag gegen 11 Uhr ein 46 Jahre alter Bauarbeiter ums Leben gekommen, als er mit seiner Fräsmaschine auf den fünf Zentner schweren Blindgänger stieß. Fünf Menschen erlitten einen Schock. Das 25 Tonnen schwere Baugerät wurde durch die Wucht der Detonation in zwei Teile zerrissen. Umherfliegende Wrackteile verursachten erheblichen Schaden, es bildeten sich lange Staus.

Einer ersten Mitteilung zufolge sei die Bombe bei Fräsarbeiten an der Fahrbahndecke des ehemaligen Standstreifens explodiert, so der Polizeisprecher. Daraus sei dann die Vermutung entstanden, dass vielleicht jahrzehntelang Fahrzeuge über den Sprengkörper gerollt sind. Das habe sich im Laufe des Tages jedoch als falsch herausgestellt.

Richtig ist laut Hückmann: Die Fräsmaschine war neben der Straße im Einsatz. Dort stieß sie auf den Blindgänger. Früher habe es an dieser Stelle einen kleinen, mit Gras bewachsenen Hang gegeben. Oberhalb liegen Streuobstwiesen.

Die A3 wird derzeit auf einer Länge von fünf Kilometern zwischen den Anschlussstellen Aschaffenburg-Ost und -West von vier auf sechs Spuren ausgebaut. Hierfür wird entlang der ursprünglichen Fahrbahn Erdreich abgetragen. Ist das geschehen, kommt die Fräsmaschine zum Einsatz. "Sie funktioniert ähnlich wie ein Vertikutierer im Garten", so der Polizeisprecher.

Das tonnenschwere Gerät fräst nicht - wie man anhand des Namens der Baumaschine annehmen könnte - Asphalt auf, sie hobelt auch keine Betondecke ab, sondern arbeitet ein Kalk-Zement-Gemisch in den Untergrund ein, um ihn zu stabilisieren. Fachleute sprechen von "einfräsen".

Das von der Maschine rund 30 Zentimeter tief in den Boden »eingefräste« Gemisch bildet die Grundlage für den weiteren Straßenaufbau. In Verbindung mit Wasser sorgt diese Basis für Sicherheit vor Frost und für Tragfähigkeit. Das bestätigte gestern eine Mitarbeiterin der Dresdner Firma Peter Rintz, die diese Arbeiten an der A3 ausführt. Ihr bei der Explosion getöteter Kollege, der die rund 250000 Euro teure Fräsmaschine gefahren hatte, wohnte mit seiner Frau und seinem Sohn im Dresdner Stadtteil Laubegast.

Das sächsische Unternehmen wurde 1990 gegründet und hat

25 Mitarbeiter. Die Firma ist spezialisiert auf Bodenstabilisierungen und hat Baustellen im gesamten Bundesgebiet.

(Quelle: Main-Echo vom 25.10.06)

Gruß Tecci

Läuft grad n Bericht auf Sat 1 drüber.

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