BMW F11 535d willkürlich keine Leistung unterer Drehzahlbereich
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, da ich leider zu meinem Problem nirgends fündig werde.
Ich habe seit September letzten Jahres einen BMW F11 535d xDrive 313PS aus Baujahr 2014 mit ziemlich voller Bude.
Anfangs lief das schöne Ding auch einwandfrei.
Seit einiger Zeit bekomme ich nun jedoch während der Fahrt "Volle Antriebsleistung nicht verfügbar" und der Wagen fällt in eine Art Notlauf.
Zu Beginn kam der Fehler immer wenn der Wagen kalt war.
Ist man Ihn eine Weile gefahren, hat ihn abgestellt und ist anschließend weiter, war der Fehler weg und die volle Antriebsleistung war wieder verfügbar. Das hat sich auch gehalten, bis der Wagen wieder längere zeit (bspw. über Nacht) stand und ausgekühlt ist. Dann kam der Fehler wieder.
Was das Fahrverhalten vor Fehlermeldung angeht, ist im unteren Drehzahlbereich (Niederdruckturbo) absolut keine Leistung vorhanden. Erst in höheren Drehzahlbereichen setzt dann der größere Turbo ein und die volle Leistung ist da.
Mittlerweile behält er leider sogar bei jeder Fahrt den Fehler, hat in den unteren Drehzahlbereichen gar keine Leistung und fällt nach ein paar Hundert Metern immer direkt in die Fehlermeldung.
Geprüft/getauscht/untersucht wurden bislang (erfolglos):
*Sämtliche Unterdruckschläuche abgeraucht
*Elektrische Unterdruckventile getauscht
*Saugrohr neu
*Kanäle gereinigt
*Turbolader geprüft
*DPF geprüft
*Ladedrucksensor neu
Der Fehler fühlte und verhielt sich sehr wie ein mechanischer Fehler.
Fehlerspeicher liefert meistens zusammenhängende Folgefehler und am öftesten diese beiden:
*Ladedruckregelung: Ladedruck zu niedrig
*Abgasdrucksensor vor Turbine: Abweichung zu berechnetem Abgasdruck zu niedrig
Abgasdrucksensor ist in Ordnung
Meine Vermutung geht hin zu:
*Ladedruckregelventil-Einheit die direkt am kleinen Turbo sitzt
*Bypassklappe Sauganlage/AGR
*Verbindungsrohr Abgasturbolader
Ich bin des Schraubens mächtig, aber kein Gelernter.
Hat jemand eine Idee ob es eine meiner drei Vermutung seien könnte, bzw. wie ich das ohne Herstellermittel herausfinden kann?
Kann die Fehlerquelle doch noch völlig woanders sitzen?
ich danke euch im Voraus und entschuldige mich, falls Infos fehlen.
Ist ja immerhin mein erster Beitrag 😁
30 Antworten
...o.k. - ich schau nach.
Wenn das Ding vorher einwandfrei gelaufen ist, kann es natürlich nicht an einer Fehlmontage liegen.
..."244C00" nennt für den Ladedruckmangel verschiedene Ursachen, deren Zahl aber durch "27B900" eingeschränkt wird.
"27B900" nennt nur 2 Möglichkeiten, die schon bekannt sind
- mangelhafte VNT-Verstellung Hochdruckstufe
- nicht schließende TRK
Wenn die VNT-Verstellung (inkl. Ansteuerung) und Mechanik/Unterdruckdose der TRK o.k. sind, wäre bei intaktem Druckwandler der TRK dessen elektrisch/elektronische Ansteuerung zu prüfen - also zuerst die Kabel- /Steckverbindung zur Motorsteuerung.
Der TRK-Druckwandler erhält Zündungs-PLUS ("rot/weiß"😉 über Sicherung F22 (30A) im Stromverteiler, vorn (hinter Handschuhfach) und wird pulsweitenmoduliert über den Massekontakt ("weiß"😉 gesteuert. Die Steuerleitung liegt an der Motorsteuerung (DDE) auf dem Kompaktstecker "X20009" Pin 22.
"X20009" ist der frontscheibennächste Kompaktstecker in der DDE-Box.
Steckeransicht:
...also doch was an den Drallklappen?
Wie gesagt, sind die Drallklappen bei korrekter Montage im stromlosen Zustand offen und werden dort federbelastet gehalten.
Lenkt man sie also - im stromloen Zustand - aus, müssen sie sich selbsttätig waagerecht stellen.
Da das Abstöpseln des Stellmotors keine Veränderung bewirkt hat, sehe ich ein mechanisches Problem.
Lassen sich die Dinger überhaupt von Hand bewegen?
Ich versuche das diese Woche noch zu prüfen.
Auf jeden Fall schon mal vielen vielen Dank für die Hilfe!
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Zitat:
@Toby0094 schrieb am 8. Juli 2024 um 18:41:47 Uhr:
Zu den Drallklappen gibt es keine Fehlermeldungen im Speicher. Erst heute beim ab- und anstecken.Die Fehlercodes die immer da sind, sind:
27B900
244C00
Saugrohr kam im Dezember neu, da das alte einen Haarriss hatte.
Danach lief er 3 Wochen gut und dann von jetzt auf gleich und bis heute nicht mehr.
An meinem F10 535d EZ 2013 313PS hatte ich vor einiger Zeit genau dieselben Fehlercodes; nach Abstellen und Weiterfahren ging er nach ein paar km immer wieder in den Notlauf:
27B900 Abgasdruck vor Turbine, Differenz gemessener / berechneter Abgasdruck zu niedrig
244C00 Ladedruckregelung, Regelabweichung: Ladedruck zu niedrig/positive Regelabweichung
Nachdem der freundliche -aber leider inkompetente BMW- Schrauber das halbe Auto zerpflückt hat (alle Sensoren neu, Unterdruckschläuche getauscht, ASB, Leitungen usw. geprüft) ohne den Fehler zu finden, hat sich im Nachgang durch eine freie Werkstatt herausgestellt, dass die elektronische Verstelleinheit des "kleinen" (HD-) Laders nicht richtig funktionierte. Die Verstelleinheit kann man einzeln zB bei egay kaufen (polnischer Vertriebler, warscheinlich Produktion in China) und anlernen - kann funktionieren - muss aber nicht lange halten....
BMW rät hiervon ab und verkauft den Lader inkl. Versteller ausschließlich als eine Einheit. Auf den Rat meines freien Schraubers hin habe ich den Lader incl. Versteller original von BMW einbauen lassen.
Seitdem ist Ruhe, keine Fehlermeldungen und kein Notlauf mehr.
...die Kombination aus Turbo und Stelleinheit muss kalibriert werden. Turbospezialisten, die einen Strömungsprüfstand ("Flowbench"😉 haben, können das.
Der Steller wird pulsweitenmoduliert angesteuert. Ein hohes Tastverhältnis verengt den Strömungsquerschnitt bei geringem Abgasstrom.
Auch wenn es nirgendwo geschrieben steht, müsste mit "Zündung AN" - spätestens aber nach dem Motorstart - die entsprechende Stellbewegung erkennbar sein.
Der "Luftmassensystemtest" (ISTA+) prüft ebenfalls die VNT-Funktion, stellt aber die Bedingung, dass keine Fehler des Luftmassensystems registriert sind.
Zitat:
@maxmosley schrieb am 9. Juli 2024 um 17:20:43 Uhr:
...die Kombination aus Turbo und Stelleinheit muss kalibriert werden. Turbospezialisten, die einen Strömungsprüfstand ("Flowbench"😉 haben, können das.
Der Steller wird pulsweitenmoduliert angesteuert. Ein hohes Tastverhältnis verengt den Strömungsquerschnitt bei geringem Abgasstrom.
Auch wenn es nirgendwo geschrieben steht, müsste mit "Zündung AN" - spätestens aber nach dem Motorstart - die entsprechende Stellbewegung erkennbar sein.
Der "Luftmassensystemtest" (ISTA+) prüft ebenfalls die VNT-Funktion, stellt aber die Bedingung, dass keine Fehler des Luftmassensystems registriert sind.
Die Stelleinheit hatte ich wie gesagt ausgebaut und separat angesteuert.
Per 12V dreht der Stellmotor in die jeweilige Richtung.
Eingebaut und bei Zündung bzw. Motor an zittert er jedoch nur.
Es wird keine Referenzfahrt gemacht und im Stand/Leerlauf lässt sich die Stellung leider schlecht testen.
Vermutlich am besten während der Fahrt bzw. unter Last, aber da ist es eben schlecht nachvollziehbar.
Ista habe ich leider nicht.
Ein Freund mit hatte beim Vorgängermotor M57 ein ähnliches Fehlerbild, bei ihm war es schlussendlich auch die Stelleinheit.
Auf gut glück für 200+€ eine Stelleinheit bestellen, einbauen und nachher nicht zurücksenden können möchte ich aber auch nicht.
Vor allem nicht, wenn die Stelleinheit tatsächlich nach dem Einbau noch kalibriert werden muss.
Ist sie vielleicht aktuell bereits nicht mehr kalibriert?
Wer kann sowas?
...es ist erin Unterschied, ob der Steller mit einer Konstantspannung - beim Test - oder pulsweitenmoduliert (PWM) - im Motorbetrieb - angesteuert wird.
Auch über die Qualität der Ansteuerung vom Steuergerät lässt sich so keine Aussage treffen.
So ein "Zittern" wurde hier im Forum auch nach dem Einbau von NoName-AGR-Ventillen berichtet.
Deren Stellmotor wird ebenfalls per PWM angesteuert.
Ich würde die Fragen zum Problem - und zur Kalibrierung - mal hier stellen:
Ich habe die Stelleinheit nun doch auf gut Glück getauscht.
Kalibrierung habe und konnte ich keine vornehmen, laut ein paar anderen Forenbeiträgen sei diese wohl aber nicht immer notwendig.
Auf das Fahrzeug codiert war die Stelleinheit vom Händler aus.
Keine Verbesserung, alle Symptome sind gleich geblieben.
Es betrifft nach wie vor nur den unteren Drehzahlbereich.
Ist der Motor warm und ich gebe nach neuem Motorstart stark Gas, dann hat er untenrum gar keine Leistung bis der große Lader einsetzt. Dieser funktioniert wie er soll.
Beim fahren in Teillastbereich (kleiner Lader) folgt dann wieder die Fehlermeldung.
Die Elektrik würde ich noch gern prüfen, allerdings bin ich hier wenig bewandert, was das ganze erschwert.
Mir gehen trotz euren tollen Vorschlägen langsam die Ideen aus.
...die Prüfung ist ja noch nicht vollständig - da nur die Hardware teilgetestet wurde.
Das Vermutungs-Ping-Pong zwischen TRK, VNT und Drallklappen ist Käse.
Aus der Prinzipbeschreibung der "Stufenaufladung" (MT-Link auf Seite 1) ergibt sich ein sinnvolles Vorgehen.
Wenn man z.B. die TRK "geschlossen" festsetzt und der Fehler weiterhin auftritt, ist dieses Teilsystem als vollständig o.k. anzunehmen - inkl. Ansteuerung...sonst wäre es ein unwahrscheinlicher Doppelfehler.
Der Motor hat dann natürlich kaum noch Leistung, weil die Niederdruckturbine nur noch durch den Auslass der Hochdruckturbine angeströmt wird.
Du solltest jemand finden, der das System begriffen hat und planvoll vorgehen kann...auch hinsichtlich der Elektrik/Elektronik - der übliche Teiletausch bringt höchstens einen Zufallserfolg.
@toby: aus welcher Ecke von D kommst Du?
@Indianer9999 aus Nähe Schwäbisch Gmünd im Ostalbkreis - Baden-Württemberg.
Hatte gestern nochmal Zeit um mir das Ganze weiter anzuschauen.
Von der Unterdruckdrucksteuerung ausgehend gibt es 4 Unterdruckschläuche, die zu
-Turbinenregelklappe
-Bypassklappe
-Verbindungsrohr
-großem Turbolader
gehen.
Alle Unterdruckwege sind dicht, halten den Unterdruck und die dazugehörigen mechanischen Bauteile sind definitiv sichtbar freiläufig und funktionsfähig.
Oberhalb an der Unterdrucksteuerung habe ich ein paar Leitungen zwischen den el. Ladedruckstellern und den Druckwandler prophylaktisch getauscht, da der ein oder andere nicht mehr frisch aussah, aber dennoch noch dicht war.
Ladedrucksteller und Druckwandler sind neu und somit ausgeschlossen.
Das einzige was ich auf dieser Seite des Motors somit noch nicht getestet habe (Aufwandsbedingt) ist der kleine Turbolader selbst.
Wäre dieser defekt und würde (so fährt sich das Auto nämlich) festhängen, könnte ich mir die willkürlich doch vorhandene Leistungen in seltenen Fällen nicht erklären.
Für mich wandert der Fehler also eher auf die andere Seite des Motors in Richtung Ansaugbrücke etc.
Noch eine kleine Anmerkung zum Fahrverhalten:
Vor einigen Tagen hatte er ohne zutun kurzzeitig wieder Leistung.
Unten rum volles Drehmoment aber beim hochdrehen Richtung 3000+- U/min war es als könnte die Leistung nicht "übergeben" werden an die nächste Stufe. Das Gefühl hat sich stockend und mechanisch angefühlt, als würde eine Klappe nicht weit genug oder richtig öffnen.
Hallo zusammen,
um das Thema mal abzuschließen, hier nun die Lösung bzw. der aktuelle Zustand.
Obwohl die Druckwandler getauscht wurden, war eines der Neuteile Fehlerhaft und hat dazu geführt, dass das Problem nach dem Austausch bestehen blieb.
Neuer Druckwandler hat Abhilfe geschafft, wenn auch nur für 10km, danach folgte nämlich dank des bekannten Problems namens "Ölpumpe" ein Motorschaden.
Fahrzeug steht jetzt bei H2Motors zur vollständigen Motorinstandsetzung.