BMW 320D E46 Anlasserproblem
Hallo,
mein 320D springt seit gestern Abend nicht mehr an. Wenn man die Zündung einschaltet und des Schlüssel dreht, passiert nichts, nicht einmal ein Klack. Im Fehlerspeicher steht lediglich, daß die Glühkerzen bzw. Relais ein Problem haben aber das hat er schon länger. Außerdem steht dort ein Problem mit der Heizwasserheizung, was auch nicht die Ursache sein kann.
Ich habe folgendes probiert: den Schalter an der Lenksäule geprüft: bei Drehen des Schlüssels hört man den Kontakt und der Ohmmeter spricht an.
Wir haben das Fahrzeug gezogen und den Gang eingelegt: Der Motor springt sofort an.
Ich habe das EWS-Modul (Wegfahrsperre) ab- und angesteckt: im Fehlerspeicher wird danach ein Problem erkannt und nach dem Löschen ist alles in Ordnung.
Manche schreiben noch von einem möglichen Problem am Kabelanschluß zur Karosserie aber dieses schließe ich aus, da der BMW vor 1,5 Jahren einen Austauschmotor bekommen hat und die Werkstatt alles aus- und wieder eingebaut hatte.
Sagt es mir, daß nur noch der Anlasser in Frage kommt? Oder doch noch etwas anderes?
10 Antworten
Also von dem was ich gelesen habe muss es eigentlich der Anlasser sein, Es kann vorkommen, dass der Magnetschalter durch Schmutz oder Verschleiß "hängt". Manchmal hilft ein leichter Schlag mit einem Hammerstiel (nicht Metall!) auf das Anlassergehäuse – nur zum Test, keine Dauerlösung!
@ErenBMW Danke, das kenne ich von meinem alten Jeep. Da konnte ich bequem drunterklettern. Weißt Du, wie ich an den Anlasser des 320D komme: von oben oder von unten? Evtl. mit einer Holzstange dagegen klopfen..
@Gulibert am besten von Unten, Fahrzeug einmal aufbocken und Unterboden Schutz entfernen, dann kannst du den Anlasser von unten aus sehen, wo genau bin ich mir bei dem Modell nicht mehr sicher.
Von oben ist es auch möglich, brauchst aber sehr viel Geduld, lange arme und Spezielles Werkzeug
Dein Tipp war Gold wert. Fahrerseitig die Kunststoffabdeckung rechts der Ansaugbrücke entfernt. Dann sieht man unten den Anlasser mit dem Magnetschalter. Mit einr Metallstange dagegen geklopft und voila! Der BMW startet. Danke und schönen Abend!!!
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Zitat:
@Gulibert schrieb am 27. Mai 2025 um 19:47:00 Uhr:
Dein Tipp war Gold wert. Fahrerseitig die Kunststoffabdeckung rechts der Ansaugbrücke entfernt. Dann sieht man unten den Anlasser mit dem Magnetschalter. Mit einr Metallstange dagegen geklopft und voila! Der BMW startet. Danke und schönen Abend!!!
Gerne!!! Aber wie gesagt, ist keine Permanente Lösung (meistens) mit Glück hast du jetzt für den Rest deines Lebens ruhe, wenn nicht würde ich es mir mal genauer anschauen.
^^
Ich hatte das gleiche Problem mit meinem Jeep ZJ. Einige Zeit lang hat der Anlasser Probleme bereitet. Ich gewöhnte mir an, einen Hammer mitzuführen und bin dann unter den Wagen und klopf-klopf, ginbg er wieder. Das ging einige Wochen lang und ich kaufte mir einen neuen Starter. Dann baute ich den alten Starter aus, reparierte ihn und baute ihnb wieder ein. Den neuen hob ich mir für spätere Zeiten auf... Dann kam die Flut im Ahrtal und ich verlor meinen Jeep für immer. Übrig blieb der der neue Starter und ein bisschen Geld von der Versicherung. Ich verkaufte den neuen Starter. Deshalb will ich jetzt hoffen, daß den BMW nicht das gleiche Schicksal trifft...
So, jetzt ist es soweit. Nachdem diese temporäre Lösung immer länger dauerte (zwischenzeitlich muß eine zweiter Mann/Frau her, um während des Klopfens den Schlüssel zu drehen) ist ein neuer Anlasser zu mir unterwegs. Ich habe verschiedene KFZ-Werkstätte gefragt, aber das erhoffte "klar machen wir" habe ich nicht herausgehört. Also habe ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Einbauanleitung gemacht. Ich habe eine 1258 Seiten lange Serviceanleitung in Englisch und diverse Videos auf Youtube sowie Beiträge in Foren gelesen. In der Serviceanleitung selbst konnte ich einen konkreten Tausch des Anlassers nicht finden. Im Web gibt es zwei Meinungen: von oben und von unten und möglicherweise von oben und unten gleichzeitig. Es gibt ein aussagekräftiges Video, wo der Mechaniker auf tschechisch flucht, daß ein Schlauch im Weg ist; er hat sich für die Version von oben entschieden. Da ich selbst schon einmal die Ansaugbrücke gewechselt habe, bin ich darin geübt. Kann jemand, der dieser Arbeit gemacht hat mir bestätigen, daß ich auf diese Weise den Anlasser tatsächlich herausbekomme, ohne die daneben bzw. darüber sich befinflichen Schläuche abziehen zu müssen?
Siehe Bild mit Anlasser (3) zu sehen sowie zwei Elementen (1) und (2).
Danke!
Gestern nach Feierabend war es gegen 17:00 Uhr soweit. Ich zerlegte die äußeren Verkleidungen des Motors inkl. der Ansaugbrücke. Der Anlasser ist mit zwei Sternschrauben (10er Ringschlüssel) befestigt; eine von vorne her gesehen auf 10 Uhr und die andere hinten auf 4 Uhr. Im Wege sind drei Gummileitungen mit Kühlwasser. Wenn man die beiden Schrauben entfernt, zieht man den Anlasser nach vorne. Ein großer Schraubendreher hilft, da der Anlasser am 1cm langen Splint bei 2 Uhr hängt. Behindernd ist das rote Pluskabel von der Lichmaschine, das sinnvoller weise gerade so lang ist, daß man den Anlasser mit dem Zahnrad nach unten bringt, um die 13er Mutter mit einem Verlängerungsstab herauszudrehen. Glücklich derjenige, der kleine Hände hat, um den schweren Anlasser mit einer Hand zu halten. Man behilft sich des roten Pluskabels, das zur Beifahrerseite führt. Aufpassen, damit die Mutter nicht nach unten fällt. Gleiches gilt für das Abscharuben der zwei übrigen Kabel am Magnetschalter, mit 10er und 8er Nuß. Dann kann man nach hin- und herdrücken den starter nach oben ziehen. Die Schläuche sind einem schon im Weg...
Zwischendurch hob ich den Wagen an, weil mir irgendwelche Tipps aus dem Netz in Erinnerung waren, daß es jemand von unten geschafft hat. Oder war es derjenige, der den Motor "herabgesengt" hat, um von unten an den Anlasser zu kommen. Wie dem auch sein, ich habe begriffen, daß diese Möglichkeit zumindes bei meinem Motor ausscheidet, da die Unterseite komplett zugebaut ist und wenn man doch alles abmachen würde, käme man nicht an die obere Sternschraube.
Den neuen Anlasser fummelte ich gegen 19:00 Uhr ins Motorinnere, es war eine Quälerei! Dann die Kabel angeschraubt, die Nase des Anlassers nach unten zeigend. Bis ich irgendwann begriffen habe, daß ich den Anlasser in eine bestimmte Richtung drehen muß, da ich diesen sonst nicht drehen kann, weil der die Lenkstange im Weg ist oder der Magnetschalter, wie auch immer man es betrachtet. Als ich den Anlasser endlich drin hatte und die Schrauben eindrehte, merkte ich, daß er sich verkantet hat. Rütteln, schütteln, fluchen, nichts half und es wurde dunkel. Ich hatte die Befürchtung, daß das M10-Gewinde im Anlasser zu fest ist und ich wollte es nicht sprengen. Entnervt gab ich um 22:00 Uhr auf, nahm ein Vollbad und fiel ins Bett mit den Worten "morgen bin ich tot". Es tat alles weh, Hände, Arme, Beine, Bauchmuskeln. Ich nahm 3 Aspirintabletten.
Am morgen fühlte ich mich wie neu geboren und ging ohne Frühstück gegen 10:00 Uhr an die Arbeit. Die Sonne brannte unbarmherzig. Ich baute den Anlasser erneut aus und zog mit einem Gewindeschneider durch. Das gleiche mit den beiden Schrauben. Es war ein wenig fest, aber das konnte nicht das Problem sein. Ich fummelte den Anlasser erneut ein und war fast am Aufgeben. Der Ölkühler war im Weg und die beiden Pluskabel ebenso. Also die Kühlschläuche an drei Anschlüssen ab und zur Seite gelegt. Den mit drei Schrauben befestigten Ölkühler ebenfalls abmontiert. Kritisch ist die unten sitzende Schraube, die man nicht sieht und an die man mit Gefühl dran muß. Gut, daß es Torx sind...
Die Flüssigkeiten kamen raus, ein wenig Öl, ich hatte andere Sorgen. Den Anlasser nun bequem reingeschoben und befestigt. Dann den Ölkühler zurück. Bei der dritten unteren Torxschraube hatte ich keine Chance: der Magnetschalter war im Weg. Also beide Anlasserschrauben wieder raus; mittlerweile hatte ich Übung, Anlasser ein wenig rausgezogen und nach unten gekippt, so daß ich den Ölkühler befestigen konnte. Dann den Anlasser zurück, die Ansaugbrücke drauf und Schlüssel gedreht: der Motor sprang an. Was für ein Glück. Dann halb entkräftet alle Schrauben und Muttern angebracht. Leider ist mir eine 11er Mutter von der Ansaugbrücke in den Motorraum gefallen. Ich dachte, komisches Maß. M8 passte nicht, also nicht ganz, aber diese habe ich ganz vorne angebracht und wenn ich mal an einem Freundlichen vorbeifahre, werde ich für Umsatz bei BMW sorgen. Gegen 14:00 Uhr war ich dann fertig und mein Körper meldete sich, als ich das viele am Boden liegende Werkzeug zusammenpackte.
Fazit: Diese Arbeit werde ich nicht nochmal machen, auch nicht für Geld! Nicht wegen der 8 Stunden aber wegen des meiner Meinung nach völlig falschen Konzepts für ein kritisches Bauteil, das doch einmal in 20 Jahren seinen Geist aufgibt. Aber um eine Erfahrung reicher, daß man - wenn man es sich in KJopf setzt - auch solche Sch....ßarbeiten schafft. Was hätte BMW gemacht? Und dafür berechnet. Besser erspare ich mir diese Frage.
Also wenn Ihr das gleiche Problem habt und ein Mechaniker Euch 3 Stunden berechnet, meckert nicht rum, daß es viel ist. Es ist eine verdammte Arbeit, die man sich ersparen möchte!
Ich wünsche allzeit gute Fahrt.
Wow, ich habe noch nie so eine epische und genaue Geschichte zu dem Tausch eines Anlassers gelesen.
War anfangs ebenfalls so verwirrt. Ich bin dann auch zu dem Entschluss gekommen, die Kiste in die Werkstatt zu bringen. 1050€ hat mich die Dienstleistung gekostet… Bin mir bis heute unsicher ob ich es bereuen sollte, oder ob doch die richtige Entscheidung getroffen habe.
1050 Euro wären bei einemn Stundensatz von 150 Euro in einer Fachwerkstatt immerhin 7 Stunden, was mir rückwirkend betrachte etwas zu hoch erscheinen. Ich gehe deshalb davon aus, daß auch der Anlasser im Preis inbegriffen war.
Ich habe diese Arbeit zum ersten Mal gemacht, aber ein geübter Mechaniker kommt an den Anlasser in 20 Minuten und in weiteren 15 Minuten hat er die im Weg stehenden Kühlschläuche inkl. des Ölkühlers weg. Den Anlasser von den zwei Sternschrauben zu befreien dauert mit einem kleinen Rinngschlüssel höchstens 10 Minuten. Da die Schläuche dann nicht mehr im Weg stehen, braucht man weitere 5 Minuten, um die 3 Kabel abzuschrauben und den Anlasser herauszunehmen. Da ich nicht so groß bin, hatte ich den Vorteil, daß ich mich ins Motorinnere hocken konnte. Ich weiß nicht, wie ein Mr. Universum es schafft, ob er seitlich arbeitet und dann Pause machen muß, da man sich ziemlich weit beugen muß.
Für den Einbau würde ich zusätzlich 30 Minuten geben, wären wir bei 130 Minuten insgesamt. Das ganze aufgerundet, weil es wirklich eine Sch...ssarbeit ist, auf 150 Minuten aufrunden.
Ich habe für einen Rydex-Anlasser mit Versand 110 Euro bezahlt. Ich nehme an, daß ein Originalteil beim Freundlichen das Dreifache kostet. Wären dann bei 2,5h und Material 705 Euro.
Irgendwo hatte ich gelesen, daß jemand es in einer freuiein Werkstatt hat in 3 Stunden machen lassen. Dort liegen die Preise niederiger als beim Freundlichen, also schätze ich einen angemessenen Preis bei 120 Euro / h und 200 Euro Material auf 560 Euro.
Jetzt am dritten Tag nach dem Job fühle ich mich körperlich wieder gut und Dank @waxlmaxl weiß ich auch, daß ich unserer Familienkasse richtig was gespart habe :-)