Blackbox fürs Auto ab 2024 Pflicht
Ein Gerät das die Daten vor und nach einem Unfall aufzeichnet wird Pflicht bei Neuwagen ab 2024, finde ich gut und öffnet Raum für mehr.
Was meint ihr?
Quelle:
Event Data Recorder
216 Antworten
Notruf an den Hersteller, was für einen Sinn sollte das haben?
Zitat:
@mecco schrieb am 7. März 2024 um 09:21:28 Uhr:
Notruf an den Hersteller, was für einen Sinn sollte das haben?
Sinn hat das keinen - trotzdem sehen das manche Hersteller so vor, dass primär die Herstellerhotline gewählt wird statt 112. Es mag natürlich sein, dass es mit der Verpflichtung zum Einbau in diesem Punkt zumindest für aktuelle Modelle Änderungen gab, so weit bin ich dann nicht im Thema
Viele würden sich wundern was auch 15 Jahre alte Fahrzeuge schon alles im Datenspeicher ablegen. BMW kann z.B. im Fall eines Motorschadens viele Betriebsdaten tausende Kilometer rückwirkend auslesen um festzustellen ob es Anzeichen für eine Leistungssteigerung gibt, auch wenn diese schon lange wieder entfernt wurde. Volvo auch ist eine echte Datenkrake wenn es um das speichern und auswerten von Unfalldaten geht. Diese Daten werden dann für die interne Unfallforschung verwendet. Im Vergleich dazu sind die Datenmengen die in der Blackbox abgelegt werden lächerlich gering. Der Unterschied ist nur dass es sich um einen genormten Standard handelt damit auch Behörden ein Zugriff ermöglicht werden kann ohne den Umweg über den Fahrzeughersteller gehen zu müssen.
Was wird im Falle eines Falles aus dem UDS ausgelesen. Wird es bei 5sec vorher und nachher bleiben oder kann / wird eine längere Strecke ausgewertet ?
Evtl. trägt es dazu bei, das manch einer sich Überlegt " wilde Sau " zu spielen oder Vernünftig zu fahren.
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Nach einem prominenten Unfall im Jahr 2008 stellte sich heraus, dass VW die Daten der letzten 30 Sekunden aus den Steuergeräten rekonstruieren konnte. Der Produktionsstart des Fahrzeugmodells war 2001:
Zitat:
Nach den von VW-Technikern ausgelesenen Informationen des Steuergeräts, in dem die letzten 30 Sekunden der Fahrt gespeichert waren, hatte die zuletzt gemessene Geschwindigkeit bei 142 km/h gelegen.
(Wikipedia)
Also die neue Box erleichtert eigentlich nur den Zugriff darauf, sodass die Aufklärung kostengünstiger wird. Ein halbwegs modernes Auto stellt zusätzlich noch wesentlich mehr Daten bereit, die nur etwas schwerer zugänglich sind.
Zitat:
@CivicTourer schrieb am 7. März 2024 um 09:14:50 Uhr:
Das ist meiner Kenntnis nach nicht richtig - oder zumindest nicht allgemeingültig. mWn
- das eCall-System speichert keine Daten
- das eCall-System sollte keine Bewegungsprofile erstellen, sondern bucht sich erst nach dem Crash ins Netz ein
- gesetzlich darf sich das eCall-System nicht mit der restlichen Telematik austauschen
- nach dem Notruf werden dann diverse Daten versendet: Zeitpunkt des Unfalls, wie ausgelöst, VIN, Fahrzeugtyp, Position, wie viele InsassenUnd jetzt liegt es mit am Nutzer, für was er sich entscheidet - soll es an die Herstellerhotline senden oder an die 112.
Als damals der i3 vorgestellt wurde, gab es ja diverse "Hacks", wie man das Telemetriesystem inkl. Notruffunktion stilllegen kann.
Dieses eCall ist bei den Herstellern, die die Telemetriedaten eh sammeln, im Grunde nur eine Erweiterung.
Der Gesetzgeber hat sowas wie einen technischen Rahmen geschaffen.
Die Hersteller wissen auch aus der Ferne, wie und wo man ein Fahrzeug bewegt. Die ganzen OTA Updates würden ja sonst nie funktionieren.
Und wie sieht es mit der Vorkonditionierung von Batterien bei Batterieautos aus, wenn die sich einem geplanten Ladestopp nähern, wenn man die Info hat, dass diese Säule auch frei ist. Wie ohne Tracking soll das GENAU funktionieren?
Da ist dieser UDS eher Kinderkram.
Zitat:
@hlmd schrieb am 7. März 2024 um 10:19:31 Uhr:
Und wie sieht es mit der Vorkonditionierung von Batterien bei Batterieautos aus, wenn die sich einem geplanten Ladestopp nähern, wenn man die Info hat, dass diese Säule auch frei ist. Wie ohne Tracking soll das GENAU funktionieren?
Wozu braucht es da Tracking? Das Auto weiß, wo es ist (wie jedes Auto mit Navi), das Auto weiß, wo der Ladestopp geplant ist und wieviel Zeit es dahin benötigt. Die Info, ob die Ladesäule frei ist, kommt global, das Auto weiß immer über alle Ladesäulen Bescheid.
Dafür muss es nicht "nach Hause telefonieren".
Was mein Auto tut ist, auf Wunsch Fehlermeldungen direkt an den Servicepartner zu übertragen. Das kann man aber abschalten. Man kann auch die komplette Datenübertragung abschalten (Privacy Mode), dann hat man aber auch keine Online-Verkehrsdienste etc.
Die Diskussion hier kommt mir vor als wenn sich Kindergartenkinder über Atomphysik unterhalten und so tun als wenn sie Ahnung haben.
Ich habe auch keine Ahnung, halte aber die Klappe.
Ich will am Leben Teil haben und weiß, wenn es einem nicht passt, das er seine Daten in allen Bereichen des modernen Lebens teilen muss, hilft nur eines, der Strick um den Hals und fest zuziehen.
Mein Senf zum Thema.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 7. März 2024 um 10:27:07 Uhr:
Die Diskussion hier kommt mir vor als wenn sich Kindergartenkinder über Atomphysik unterhalten und so tun als wenn sie Ahnung haben.
Wobei es hier eher um Philosophie und Politik geht und nicht um Naturwissenschaft, wie eigentlich meistens.
Viele würden gerne einen Kaffee am Marktplatz um fünf trinken, wenn es ihnen jedoch der Staat vorschreibt ,um fünf am Markt einen Kaffee zu trinken, ist das halt etwas ganz anderes.
Tja, die Risikoabwägung einiger ist da komplett dejustiert. E-Call (aus Sicht des Feuerwehrmanns eine Super-Sache) oder der EDR (wo ja die Bedingungen der Aufzeichnungen etc. sehr klar definiert sind), werden als Teufelszeug bekämpft.
Da fährt aber mancher seit Jahren ein Auto, wo der Hersteller nach einem Motorschaden nachweisen kann, dass der Motor am 02. Februar 2022 im kalten Zustand in den Begrenzer gejagt wurde und am 30.12.2023 noch einmal und deswegen die Kulanz abgelehnt wird. Damit würde ich mich viel unwohler fühlen.
Wegen eines Motorschadens wird niemand vor Gericht gestellt. Hier geht es eher um Konsequenzen nach schweren Unfällen. Wenn man täglich sieht, wie gefahren wird, kann man schon nachvollziehen, dass Leute sich darüber Sorgen machen. Besser wäre es allerdings, seinen Fahrstil zu überdenken. Denn im Ernstfall ist auch ohne EDR schon jetzt alles nachweisbar.
(falscher Thread )
Zitat:
@Hannes1971 schrieb am 7. März 2024 um 10:58:38 Uhr:
Tja, die Risikoabwägung einiger ist da komplett dejustiert. E-Call (aus Sicht des Feuerwehrmanns eine Super-Sache) oder der EDR (wo ja die Bedingungen der Aufzeichnungen etc. sehr klar definiert sind), werden als Teufelszeug bekämpft.
Es geht ja nicht um die an sich sinnvollen Features.
Problematisch aus meiner Sicht ist doch, dass es unabhängig davon schon eine massive Datensammelei gibt, bei der man sich hinter dem ach so tollen "Nutzererlebnis" rauswindet: "Das eCall ist doch auch dabei und rettet Leben!" Da ist das Sammeln nebenbei nicht so schlimm...
Und ja, es ist bezeichnend, dass man privaten Unternehmen einen Freifahrtschein zum Sammeln aller möglichen Daten gibt, aber sobald dies vom Gesetzgeber in deutlich abgeschwächter eingeführt werden soll, wird vom Leder gezogen.
Ein wenig schizo das Ganze...
Zitat:
@hlmd schrieb am 7. März 2024 um 11:43:00 Uhr:
Problematisch aus meiner Sicht ist doch, dass es unabhängig davon schon eine massive Datensammelei gibt, bei der man sich hinter dem ach so tollen "Nutzererlebnis" rauswindet: "Das eCall ist doch auch dabei und rettet Leben!" Da ist das Sammeln nebenbei nicht so schlimm...
Nur dass eben eCall und EDR überhaupt gar nichts sammeln. Zumindest nichts, was man nicht für den Zweck dieser Funktionen benötigt.
Im Gegensatz zu der genannten Sammelwut der Hersteller, mit denen aber so mancher kein Problem zu haben scheint.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 7. März 2024 um 10:27:07 Uhr:
Ich habe auch keine Ahnung, halte aber die Klappe.hilft nur eines, der Strick um den Hals und fest zuziehen.
Da wäre es vielleicht besser gewesen, tatsächlich die Klappe zu halten anstatt so komische Verhaltenstipps zu geben.
Zitat:
@hlmd schrieb am 7. März 2024 um 10:19:31 Uhr:
Und wie sieht es mit der Vorkonditionierung von Batterien bei Batterieautos aus, wenn die sich einem geplanten Ladestopp nähern, wenn man die Info hat, dass diese Säule auch frei ist. Wie ohne Tracking soll das GENAU funktionieren?
Tracking ist doch das Übertragen und Auswerten von Positionsdaten. Das ist doch in deinem Beispiel gar nicht notwendig. Es leuchtet jedem ein, dass ein Navi nur funktioniert, wenn das System die Position kennt, aber die kann doch fahrzeugintern verarbeitet werden und muss nicht an den Hersteller übertragen werden.