Bin ich zu langsam ?

Opel Vectra C

Servus,

nachdem ja viele gerne mit Ihrer Vmax zeigen, was ihr Wägelchen drauf hat, möchte ich hier mal ein anderes Thema ansprechen.

Wir sind gestern abend nach Stuttgart (und zurück) gefahren. Da es schon relativ spät war, hatten wir relativ freie Fahrt.

Der meiste Teil der Strecke ist im Tempo begrenzt, in der Regel zwischen 100 und 120 km/h.
OK, ich halte mich einigermaßen dran, auch wenn ich etwas schneller unterwegs bin.
Meine Tachonadel zeigte Geschwindigkeiten an, die ca. 15 km/h über den erlaubten lagen.

Aber mit dieser Fahrweise war ich permanent der Langsamste !

Ich habe daraufhin mal den Navi-Testmodus aktiviert, vielleicht hat ja mein Tacho eine Macke.
Aber nein, bei Tempo 160 (auf einm kurzen Strück freier Strecke) waren es laut GPS 153,8 km/h, was eine Abweichung von etwas mehr als 7 km/h bedeutet.

Also war ich nicht zu langsam, sondern alle anderen viel zu schnell.

Der dreisteste Fall war ein Cayenne kurz hinter dem Aichelberg, wo man von 120 auf 60 in der Baustelle runtergebremst wurde. Gefühlsmäßig würde ich darauf tippen, daß der Fahrer die Tempo 60 gar nicht registriert hat und weiter mit 120 durch die Baustelle heizt.

Ist das die 'neue Freiheit' in Deutschland ?
Sicher, nicht jede Geschwindigkeitsbegrenzung macht Sinn, aber gerade auf dieser Strecke wurden die Limits ja nicht grundlos eingesetzt.

Wollte einfach mal wissen, wie Eure Erfahrungen diesbezüglich sind.

95 Antworten

- § 7 Abs. 2 a StVO (Fahrzeugschlangen auf dem linken Fahrstreifen)

Das vorsichtige "Vorbeitasten" an stehenden oder "dahinschleichenden" Fahrzeugkolonnen auf dem linken Fahrstreifen von Autobahnen wurde als Ausnahme vom Rechtsüberholverbot zunächst von der Rechtsprechung entwickelt und erst später in die StVO übernommen. Bilden sich langsam fahrende oder stehende Fahrzeugschlangen auf dem jeweils linken Fahrstreifen einer Fahrbahn mit mehreren markierten Fahrstreifen für eine Richtung, darf sich nach § 7 Abs. 2a StVO rechts mit geringfügig höherer Geschwindigkeit vorbeigefahren werden. Bei dreistreifigen Richtungsfahrbahnen gilt die Ausnahmeregelung auch im Verhältnis mittleren zum äußerst linken Fahrstreifen.

Weil jederzeit damit gerechnet werden muss, dass ein Fahrzeug auf den rechten Fahrstreifen überwechselt, muss beim Vorbeifahren mit äußerster Vorsicht gefahren werden. Ein Freibrief, jederzeit rechts "vorbeizuziehen", ist es in jedem Fall nicht. Denn zum einen dürfen nur Fahrzeugkolonnen überholt werden, die maximal 60 km/h fahren, zum anderen darf das überholende Fahrzeug selbst nur geringfügig, d.h. max. 20 km/h, schneller als die zu überholende Fahrzeugkolonne fahren. Zum anderen wird das "Kolonnenspringen" nicht von § 7 Abs. 2a StVO gedeckt. Wer also nach rechts ausschert, um nach Ausnutzen einer Fahrzeuglücke auf dem rechten Fahrstreifen auf die Überholspur zurückzukehren, überholt nicht erlaubt (BayObLG Az.: 1 Ob OWi 454/78).

Obwohl nicht auf die Autobahnen beschränkt, hat diese Ausnahmeregelung dort die größte Bedeutung, da innerorts bei mehrspurigen Fahrbahnen in der Regel die freie Fahrstreifenwahl besteht und § 7 Abs. 3 einschlägig ist.

Auf gut Deutsch: Man darf rechts jederzeit vorbeifahren, nicht jedoch überholen. Dabei gilt es höchste Sorgfalt walten zu lassen.

Für mich heißt das (und so praktiziere ich das seit Jahren (habe u.a. auch so ein Zivilfahrzeug "Provida" der Autobahnpolizei Hannover rechts passiert)):

Wenn wir Freitag Nachmittag richtig dicken Verkehr haben, dann kann es schon mal sein, dass ich Tempomat 100km/h eingestellt auf der mittleren Spur habe, während Links der Verkehr zwischen 60 und 120km/h pendelt. Dass ich dabei auch Fahrzeuge passiere, ist klar. Bislang ohne Probleme - vor Gericht gäbe das mit Sicherheit eine schöne Diskussion, im Fall der Fälle.

Was natürlich gar nicht geht: Linke Spur fahren, auf ein Hinderniss auflaufen, rechts ausscheren, überholen und wieder nach links ziehen. Das geht natürlich nicht.

Zitat:

Wenn wir Freitag Nachmittag richtig dicken Verkehr haben, dann kann es schon mal sein, dass ich Tempomat 100km/h eingestellt auf der mittleren Spur habe, während Links der Verkehr zwischen 60 und 120km/h pendelt. Dass ich dabei auch Fahrzeuge passiere, ist klar. Bislang ohne Probleme - vor Gericht gäbe das mit Sicherheit eine schöne Diskussion, im Fall der Fälle.

Sobald der Verkehr links wieder über 60 km/h fährt, darfst Du nicht mehr überholen, egal, wie schnell Du dabei bist.

Das folgt aus:

Denn zum einen dürfen nur Fahrzeugkolonnen überholt werden, die maximal 60 km/h fahren, zum anderen darf das überholende Fahrzeug selbst nur geringfügig, d.h. max. 20 km/h, schneller als die zu überholende Fahrzeugkolonne fahren.

Ist halt eine präkere Situation, weil man nicht immer zweifelsfrei feststellen kann, ob die links tatsächlich 'nur' 60 fahren, oder bereits auf eine höhere Geschwindigkeit beschleunigt haben.

Mich juckts auch immer wieder, rechts zu überholen, weil eine Schnarchnase den LKW in 500 Meter Entfernung überholen möchte und dabei kaum selbst schneller ist.
Ich atme dann eben zweimal durch und bleibe dahinter.

Ich fahre meistens Limit plus 20 mit Tempomat, sprich 120er Bereich = 140 und in Baustellen 60 = 80 und 80 = 100. Fahre damit ganz gut und halte nicht den Verkehr auf. Ist eigentlich zu schnell aber damit kann ich gut leben. Wenn ich dann diese Schleicher sehe grrr, heute morgen Bundesstraße 100km/h erlaubt vor mir ein Polo mit 80 dann wurde auf 70 beschildert und auf einmal war er mit über 90 unterwegs. Ein Glück dass er zumindest an der nächsten roten Ampel angehalten hat.

Gruß Uli

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Ich halte mich immer an die Tempolimits. Auf der BAB fahre ich 120km/h mit Tempomat und Gleite auf den rechten Fahrstreifen vor mich hin. Wenn ich auf der Landstrasse fahre und Tempo 100 freigegeben ist fahre ich 90km/h, kostet mir 2min und ich sparen bis zu 1l/100km Benzin. So kann ich meinen Astra unter 6l/100km fahren (ohne Klima, mit Tempomat).
Wichtig ist nicht wie schnell man ankommt, sondern das man ankommt. Wir fahren ja kein rennen.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Sobald der Verkehr links wieder über 60 km/h fährt, darfst Du nicht mehr überholen, egal, wie schnell Du dabei bist.

Das folgt aus:

Denn zum einen dürfen nur Fahrzeugkolonnen überholt werden, die maximal 60 km/h fahren, zum anderen darf das überholende Fahrzeug selbst nur geringfügig, d.h. max. 20 km/h, schneller als die zu überholende Fahrzeugkolonne fahren.

Das steht aber nicht in der StVO.

d.h. das hat ein Richter in einem Einzelfall so entschieden! Außerdem bitte unterscheide zwischen vorbeifahren und überholen. Das sind Unterschiede.

Ich fahre auch meist laut Tacho ca. 15 - 20 Km/h schneller als erlaubt. Wenn einer hinter mir ist, der noch schneller fahren will, gehe ich halt nach rechts bze. mache die Spur frei und er kann (noch) schneller fahren. Muss doch jeder selbst wissen, so tolerant muss man schon sein. Ich habe doch nicht mal einen Nachteil dadurch.

Hmmmmm, was soll ich dazu noch sagen ?

http://www.motor-talk.de/t1411241/f237/s/thread.html

MFG

Marco

Zitat:

Original geschrieben von OpelWelt


Ich halte mich immer an die Tempolimits. Auf der BAB fahre ich 120km/h mit Tempomat und Gleite auf den rechten Fahrstreifen vor mich hin. Wenn ich auf der Landstrasse fahre und Tempo 100 freigegeben ist fahre ich 90km/h, kostet mir 2min und ich sparen bis zu 1l/100km Benzin. So kann ich meinen Astra unter 6l/100km fahren (ohne Klima, mit Tempomat).
Wichtig ist nicht wie schnell man ankommt, sondern das man ankommt. Wir fahren ja kein rennen.

opel fahrer halten wirklich den verkehr auf 😁

wenn ich um mitternacht auf die arbeit fahre geh ich ein paar minuten früher aus dem haus und kann so schön gediegen auf der landstraße fahren und sprit sparen.

wenn ich dann nach hause fahre bin ich dann ordnungsgemäß unterwegs.
außer letzen mittwoch da fahr ich so ca 80 auf der landstraße die auch vorgegeben sind wegen einer baustelle an der seite.
der prollige golf fahrer meinte er müsse mich überholen.
hab ich auch gelassen. später aber hatt er sich aufgeregt weil ich schneller von 0 auf 100 komme als er

aber so generell bin ich doch eher derjenige der auf die schilder achtet.. auch wenn es manche lustig finden..

Zitat:

Original geschrieben von OpelWelt


Ich halte mich immer an die Tempolimits. Auf der BAB fahre ich 120km/h mit Tempomat und Gleite auf den rechten Fahrstreifen vor mich hin. Wenn ich auf der Landstrasse fahre und Tempo 100 freigegeben ist fahre ich 90km/h, kostet mir 2min und ich sparen bis zu 1l/100km Benzin. So kann ich meinen Astra unter 6l/100km fahren (ohne Klima, mit Tempomat).
Wichtig ist nicht wie schnell man ankommt, sondern das man ankommt. Wir fahren ja kein rennen.

Ich bin meistens 10-20km/h überm Limit unterwegs.

Deinen Verbrauch hätte ich gern bei meinem Dieselastra.😁 Der verbraucht meist 6,5-7l.

Ansonsten fahre ich so wie es der Verkehr hergibt. Wenn Nachts alles frei ist flieg ich auch mal mit durchgetretenem Gaspedal über die Bahn.😁
Ansonsten fahre ich gerne mit den Vertretern in einem Pulk. Die machen mir schön die Bahn frei...

P.S.: NMS -> FL hat früher immer Spaß gemacht...😁

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Das steht aber nicht in der StVO.

d.h. das hat ein Richter in einem Einzelfall so entschieden! Außerdem bitte unterscheide zwischen vorbeifahren und überholen. Das sind Unterschiede.

OK, da hast Du recht.

Ich glaube aber, dass wir als Fahrer nicht zwischen überholen und vorbeifahren unterscheiden können, auch das wird man im Zweifelsfall vor Gericht im Einzelfall entscheiden.

Ich würde jedenfalls dann immer behaupten, daß ich nicht überholt habe, sondern vorbeigefahren bin. Allein das wird natürlich vor Gericht überhaupt nix nützen.

Ist auch die Frage, wie das festgestellt wird. Entweder zeigt Dich jemand anderes an, oder Du überholst (fährst vorbei) eine Zivilstreife.

Und wie das dann ausgeht, kann von uns keiner vorhersagen.

Wenn nicht wirklich dicker zähfließender Verkehr mit deutlich unter 60 km/h ist, lasse ich solche Spielchen lieber und reihe mich im Zweifelsfall lieber in die Schlange links ein.

Doch kann ich. Ich Depp habe mit Tempomat 100-120km/h (genau habe ich vor Schreck nicht mehr hingeschaut) eine 80-100km/h fahrende Zivilstreife überholt. Ich habe meine Fahrspur gehalten bzw. nachdem ganz rechts frei war nach rechts gewechselt. Keine Probleme.

Ein nach links ausscheren hätte ich mir in der Situation zu 100% vergniffen 😁.

Wie gesagt: Mit den 60/80 km/h steht nirgendwo im Gesetzt, d.h. man kann sich nicht drauf verlassen (keine Rechtssicherheit) und man sollte diese auch nicht stur beachten.

Beispiel.

Ein (!) Schleicher fährt linke Spur mit 60km/h. Du überholst mit 80 rechts. Schon hast Du den Tatbestand objektiv des verbotenen Rechtsüberholen objektiv erfüllt.

Fährt auf der Linken Spur eine lange Kollone mit durchschnittlich 90km/h und in der mittleren Spur sind 100km/h drin, dann ist das kein Überholen sondern vorbeifahren.

Eine Grauzone, die es höchst sensibel auszuloten gilt.

Zitat:

Original geschrieben von IAN@BTCC


Ich bin meistens 10-20km/h überm Limit unterwegs.

Deinen Verbrauch hätte ich gern bei meinem Dieselastra.😁 Der verbraucht meist 6,5-7l.

Ansonsten fahre ich so wie es der Verkehr hergibt. Wenn Nachts alles frei ist flieg ich auch mal mit durchgetretenem Gaspedal über die Bahn.😁
Ansonsten fahre ich gerne mit den Vertretern in einem Pulk. Die machen mir schön die Bahn frei...

P.S.: NMS -> FL hat früher immer Spaß gemacht...😁

Ich habe ja auch geschrieben, ich gleite auf den rechten Fahrstreifen mit 120km/h vor mich hin. Dann hast du auf den linken Fahrstreifen freie fahrt. 😁 😁

Zitat:

Original geschrieben von OpelWelt


Ich habe ja auch geschrieben, ich gleite auf den rechten Fahrstreifen mit 120km/h vor mich hin. Dann hast du auf den linken Fahrstreifen freie fahrt. 😁 😁

Ich hab ja auch nicht behauptet das ich von dir aufgehalten werde oder?😁

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.


Doch kann ich. Ich Depp habe mit Tempomat 100-120km/h (genau habe ich vor Schreck nicht mehr hingeschaut) eine 80-100km/h fahrende Zivilstreife überholt. Ich habe meine Fahrspur gehalten bzw. nachdem ganz rechts frei war nach rechts gewechselt. Keine Probleme.

Ein nach links ausscheren hätte ich mir in der Situation zu 100% vergniffen 😁.

Wie gesagt: Mit den 60/80 km/h steht nirgendwo im Gesetzt, d.h. man kann sich nicht drauf verlassen (keine Rechtssicherheit) und man sollte diese auch nicht stur beachten.

Beispiel.

Ein (!) Schleicher fährt linke Spur mit 60km/h. Du überholst mit 80 rechts. Schon hast Du den Tatbestand objektiv des verbotenen Rechtsüberholen objektiv erfüllt.

Fährt auf der Linken Spur eine lange Kollone mit durchschnittlich 90km/h und in der mittleren Spur sind 100km/h drin, dann ist das kein Überholen sondern vorbeifahren.

Eine Grauzone, die es höchst sensibel auszuloten gilt.

Ja, genau das meinte ich.

Im Zweifelsfall lasse ich das vorbeifahren/überholen lieber.

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