Bericht einer unmaßgeblichen Probefahrt im V90CC D5

Volvo V90 P Cross Country

Prolog:
Mein letzter Volvo war ein XC60 D5 (noch der „echte“ D5 und mit „Hutze“), welcher qualitativ so daneben lag, dass er zurück ging. Seither habe ich mich nicht mehr wirklich mit Volvo beschäftigt – bis, ja bis vorgestern.

Gegeben: Ein 5 Jahre alter S212 350 Bluetec 4matic geht langsam auf die 200.000km zu und möchte ersetzt werden.

Gesucht: Ein Kombi mit folgenden Bedingungen:
- Leise!
- Schnell!
- Stark!
- Kein VW
- Allrad
- Leise!
- AHK, Standheizung, Dachboxmontage möglich, Apple Carplay, Adaptiver Tempomat, Fernlichtassi und ein paar Kleinigkeiten sind ein Muss
- 1 Kiteboard muss plan ohne Umklappen der Sitze in den Kofferraum zu legen sein
- Leise!
- 35tkm p.a., davon 2/3 auf der AB, davon wiederum 50% mit Tempomatgeschwindigkeit 180km/h (Nachtfahrten en gros auf leerer A20)
- Trotzdem ein einstelliger Verbrauchswert am Ende

Tesla Model X wäre perfekt, jetzt, wo er eine AHK serienmäßig hat – aber leider kein Supercharger in Reichweite, das schränkt effektiv ein.
S213 All Terrain wäre auch super, aber der bekannte V6 (350) wird im Verlaufe des Jahres vom modernen R6 (400) abgelöst, also heißt es warten und umschauen.

Da empfiehlt mir doch ein freundlicher Bekannter, der nette Herr KUMXC, ich könne doch mal einen Blick auf den V90 CC riskieren.
Gesagt, getan – vielen Dank an dieser Stelle noch mal fürs Organisieren eines V90 CC D5 „1x Alles mit Zwiebeln, Majo & Ketchup“– hier der Bericht.

Von Außen:
Ja, der gefällt. Proportionen stimmen, die schräge Dachlinie ist ärgerlich, aber scheinbar außer bei einem LR Discovery oder Dacia Duster inzwischen überall en vogue.

Von Innen:
Na gut, diese gelb-braune Polsterung ist nicht meins und der penetranter Ledergeruch auch nicht, aber darum geht es ja nicht. Erst mal wirken lassen. Ganz schön wuchtig, dieses iPad-Dingens und eingerahmt von zwei Langloch-Toastern - prima, ich war gerade Brot einkaufen.
In die Bedienung habe ich mich recht schnell einfuchst – das ist der Vorteil von „Touch“ – die Lernkurve verläuft sehr viel flacher, als bei iDrive, MMI und Comand – aber wenn man die letztgenannten Systeme erst mal drauf hat, sind sie während der Fahrt (sic!) deutlich schneller, präziser und Ablenkungsfreier bedienbar.
Ja, der Schalthebel ist noch old-school in der Mittelkonsole. Nun ja, ziemliche Platzverschwendung für einen 1x / Fahrt benutzten Schalter, das könnte man ja auch per Touch bedienen oder wenigstens mit einem kleinen Hebelchen am Lenkrad – oder schaltet jemand permanent am Automaten herum?
Die Sitze haben zwar eine verstellbare Beinauflage, sehr schön, aber ich als Spargeltarzan finde keinen rechten Halt auf dem rutschigen Leder und Seitenhalt gibt es auch nicht.
Dafür ist die Sicht nach hinten ganz gut, die nahe am Fahrer montierten Aussenspiegel gewöhnungsbedürfteig.
Der Kofferraum wirkt aber doch recht klein und die legendäre, praktische 3-geteilte Rücksitzbank von Volvo ist weg?

Losfahren
OK, mir wurde nahegelegt, die ersten 5 Minuten akustisch zu ignorieren. Aber der Verkäufer hat schon mal vorgeheizt, auch ganz clever. Mir soll es recht sein, aber eine Lenkradheizung empfinde ich dann doch als unangenehm – erst mal ausschalten.
Kleines Stück Ortsverkehr, doch einige Ampeln. Was rattert denn da hinten irgendwo so wie ein Kompressor? Das Geräusch endet bei jedem Ampelstopp mit einem „ppfffft-zischschsch…!“
Ist das die Luftfederung? Merkwürdig. Geht das noch weg? (Njein, war mal da und mal nicht)
Landstraße, das Fahrzeug scheint Betriebstemperatur zu haben, es ist recht leichtfüßig. Zwischen 1.200 und 1.500 U/min ergibt sich ein unangenehmes, tieffrequentes Dröhnen. Geht das noch weg? (Nein, ging nicht weg.)
Dann ab auf die Autobahn. Die Beschleunigungsspur will ausgereizt werden, es wird laut, der Vortrieb ist – nun ja, vorhanden. Das ist ein bisschen angestrengter, als mein Alter das sonst erledigt. Mist, muss gleich wieder bremsen. WTF???
Die Bremsen rubbeln, das einem angst und bange wird. Au weia.
Jetzt durchs Dreieck Barnim, alles frei, 120km/h erlaubt – aber irgendwie lenkt sich das Fahrzeug so ungewohnt, irgendwie so digital, auf den ersten Millimetern Lenkbewegung passiert nichts, dann aber um so heftiger. Das ist - gewöhnungsbedürftig. Ich hatte doch schon alles auf Comfort resettet. Geht das nicht gleichmäßiger? Hm.
So, bis Lanke weiß ich: freie Fahrt, mal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigen. Bis 140-150 ist es OK, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu viel runterschaltet und die Gänge recht hoch ausdreht. Ab 150 geht ihm dann – im Vergleich zu meinem Alten, notabene! – etwas die Puste aus, der A3 hinter mir drängelt, jaja, ich gehe gleich rüber.
So. ACC auf 180 gepinnt. Ein Anruf kommt rein – ui, ganz schön laut jetzt im Fahrzeug, eigentlich hatte ich erwartet, jetzt nur Wind- und Abrollgeräusche zu vernehmen. Klar, die sind deutlich vorhanden – aber selbst darüber macht sich der Motor prägnant bemerkbar - entspannt telefonieren geht so jedenfalls nicht. Die Scheiben sind wahrscheinlich IR-reflektierend beschichtet oder so, der Empfang im Inneren ist auf bekannter Strecke deutlich schlechter, aber dafür, dass ein iPhone keine Aussenantenne benutzen kann, kann ja der Volvo nix.
Von Lanke bis Finowfurt ist Vmax 120, also maximal 140 fahren. Dann zurück. Noch 2 erfolglose (Abbruch, unverständlich) und ein erfolgreicher Telefonversuch, dann bin ich nach einer guten Dreiviertelstunde wieder zurück beim 🙂.

Angekommen:
Nein, leider keine Liebe auf den ersten oder 2. Blick.
Warum nicht?
Kurz und knapp:
Der Motor nervt mich. Punkt.
Sorry, dass ich das so sagen muss.
Er ist einfach omnipräsent, egal ob Stadt, Land oder, vor allem auf der BAB. Und das in einem so großen und teuren Auto. Wenn er wenigstens der Sparfuchs unter den Dieseln wäre. Isser auch nicht, denn am Ende dieser kleinen Tour habe ich eine 11,3l/100km (!!) auf dem zuvor resetten Bordcomputer stehen. Und nein, ich habe ihn nicht getreten, ich wollte ja wissen, was IM VERGLEICH am Ende des Tages auf der Uhr stehen würde, da wäre ein typisches „Leihwagentreten“ völlig kontraproduktiv gewesen. (Der V6 Diesel in meinem Alten zeigt auf dieser Strecke eine 9)
Auch preisgünstiger als ein S213 Allterrain 220D (zum Vergleich der 4-Zylinder) ist er bei identischer Konfig nicht – im Gegentum: rund 5.000€ teurer isser. Dafür eleganter – jedoch deutlich lauter – was am Ende erheblich mehr Gewicht hat.

Eigentlich schade, denn schicker als einen S213 finde ich den V90CC allemal.

Epilog
Wenn ich ehrlich bin, hatte der Bauch bereits nach 5 Minuten Autobahn entschieden. Es stellte sich einfach nicht dieses entspannte „Ich rausche im ICE 3 dahin“-Fahrgefühl ein, wie im S212 (vom 213 ganz zu schweigen). Da half auch alles Schönreden dann nichts mehr, es kam eigentlich immer noch was dazu.
Und normalerweise geht es mir als Besitzer eines alten Autos für gewöhnlich so, dass ich nach einer Probefahrt in einem neuen, modernen Auto wieder in meinem alten sitzend bemerke, wie „runter“ die alte Karre sich anfühlt. Heute erlebte ich das Gegenteil:
Klar merke ich dem Dicken seine fast 200tkm an, aber endlich wieder souveräne Ruhe.

Nun, ich hätte nichts dagegen gehabt, nach 8 Jahren Volvo-Abstinenz wieder zurück zu kommen – aber nicht mit diesem Antrieb. (Nein, ein Hybrid bedeutet auf meinen Strecken: Benziner mit zusätzlichem Akkugewicht als Ballast umherfahren, dann lieber gleich Model X!).
Solange andere Mütter noch 6-Ender im Portfolio haben, sind mir die dann doch lieber.

So, und nun werfet den ersten Stein.

Beste Antwort im Thema

Prolog:
Mein letzter Volvo war ein XC60 D5 (noch der „echte“ D5 und mit „Hutze“), welcher qualitativ so daneben lag, dass er zurück ging. Seither habe ich mich nicht mehr wirklich mit Volvo beschäftigt – bis, ja bis vorgestern.

Gegeben: Ein 5 Jahre alter S212 350 Bluetec 4matic geht langsam auf die 200.000km zu und möchte ersetzt werden.

Gesucht: Ein Kombi mit folgenden Bedingungen:
- Leise!
- Schnell!
- Stark!
- Kein VW
- Allrad
- Leise!
- AHK, Standheizung, Dachboxmontage möglich, Apple Carplay, Adaptiver Tempomat, Fernlichtassi und ein paar Kleinigkeiten sind ein Muss
- 1 Kiteboard muss plan ohne Umklappen der Sitze in den Kofferraum zu legen sein
- Leise!
- 35tkm p.a., davon 2/3 auf der AB, davon wiederum 50% mit Tempomatgeschwindigkeit 180km/h (Nachtfahrten en gros auf leerer A20)
- Trotzdem ein einstelliger Verbrauchswert am Ende

Tesla Model X wäre perfekt, jetzt, wo er eine AHK serienmäßig hat – aber leider kein Supercharger in Reichweite, das schränkt effektiv ein.
S213 All Terrain wäre auch super, aber der bekannte V6 (350) wird im Verlaufe des Jahres vom modernen R6 (400) abgelöst, also heißt es warten und umschauen.

Da empfiehlt mir doch ein freundlicher Bekannter, der nette Herr KUMXC, ich könne doch mal einen Blick auf den V90 CC riskieren.
Gesagt, getan – vielen Dank an dieser Stelle noch mal fürs Organisieren eines V90 CC D5 „1x Alles mit Zwiebeln, Majo & Ketchup“– hier der Bericht.

Von Außen:
Ja, der gefällt. Proportionen stimmen, die schräge Dachlinie ist ärgerlich, aber scheinbar außer bei einem LR Discovery oder Dacia Duster inzwischen überall en vogue.

Von Innen:
Na gut, diese gelb-braune Polsterung ist nicht meins und der penetranter Ledergeruch auch nicht, aber darum geht es ja nicht. Erst mal wirken lassen. Ganz schön wuchtig, dieses iPad-Dingens und eingerahmt von zwei Langloch-Toastern - prima, ich war gerade Brot einkaufen.
In die Bedienung habe ich mich recht schnell einfuchst – das ist der Vorteil von „Touch“ – die Lernkurve verläuft sehr viel flacher, als bei iDrive, MMI und Comand – aber wenn man die letztgenannten Systeme erst mal drauf hat, sind sie während der Fahrt (sic!) deutlich schneller, präziser und Ablenkungsfreier bedienbar.
Ja, der Schalthebel ist noch old-school in der Mittelkonsole. Nun ja, ziemliche Platzverschwendung für einen 1x / Fahrt benutzten Schalter, das könnte man ja auch per Touch bedienen oder wenigstens mit einem kleinen Hebelchen am Lenkrad – oder schaltet jemand permanent am Automaten herum?
Die Sitze haben zwar eine verstellbare Beinauflage, sehr schön, aber ich als Spargeltarzan finde keinen rechten Halt auf dem rutschigen Leder und Seitenhalt gibt es auch nicht.
Dafür ist die Sicht nach hinten ganz gut, die nahe am Fahrer montierten Aussenspiegel gewöhnungsbedürfteig.
Der Kofferraum wirkt aber doch recht klein und die legendäre, praktische 3-geteilte Rücksitzbank von Volvo ist weg?

Losfahren
OK, mir wurde nahegelegt, die ersten 5 Minuten akustisch zu ignorieren. Aber der Verkäufer hat schon mal vorgeheizt, auch ganz clever. Mir soll es recht sein, aber eine Lenkradheizung empfinde ich dann doch als unangenehm – erst mal ausschalten.
Kleines Stück Ortsverkehr, doch einige Ampeln. Was rattert denn da hinten irgendwo so wie ein Kompressor? Das Geräusch endet bei jedem Ampelstopp mit einem „ppfffft-zischschsch…!“
Ist das die Luftfederung? Merkwürdig. Geht das noch weg? (Njein, war mal da und mal nicht)
Landstraße, das Fahrzeug scheint Betriebstemperatur zu haben, es ist recht leichtfüßig. Zwischen 1.200 und 1.500 U/min ergibt sich ein unangenehmes, tieffrequentes Dröhnen. Geht das noch weg? (Nein, ging nicht weg.)
Dann ab auf die Autobahn. Die Beschleunigungsspur will ausgereizt werden, es wird laut, der Vortrieb ist – nun ja, vorhanden. Das ist ein bisschen angestrengter, als mein Alter das sonst erledigt. Mist, muss gleich wieder bremsen. WTF???
Die Bremsen rubbeln, das einem angst und bange wird. Au weia.
Jetzt durchs Dreieck Barnim, alles frei, 120km/h erlaubt – aber irgendwie lenkt sich das Fahrzeug so ungewohnt, irgendwie so digital, auf den ersten Millimetern Lenkbewegung passiert nichts, dann aber um so heftiger. Das ist - gewöhnungsbedürftig. Ich hatte doch schon alles auf Comfort resettet. Geht das nicht gleichmäßiger? Hm.
So, bis Lanke weiß ich: freie Fahrt, mal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigen. Bis 140-150 ist es OK, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu viel runterschaltet und die Gänge recht hoch ausdreht. Ab 150 geht ihm dann – im Vergleich zu meinem Alten, notabene! – etwas die Puste aus, der A3 hinter mir drängelt, jaja, ich gehe gleich rüber.
So. ACC auf 180 gepinnt. Ein Anruf kommt rein – ui, ganz schön laut jetzt im Fahrzeug, eigentlich hatte ich erwartet, jetzt nur Wind- und Abrollgeräusche zu vernehmen. Klar, die sind deutlich vorhanden – aber selbst darüber macht sich der Motor prägnant bemerkbar - entspannt telefonieren geht so jedenfalls nicht. Die Scheiben sind wahrscheinlich IR-reflektierend beschichtet oder so, der Empfang im Inneren ist auf bekannter Strecke deutlich schlechter, aber dafür, dass ein iPhone keine Aussenantenne benutzen kann, kann ja der Volvo nix.
Von Lanke bis Finowfurt ist Vmax 120, also maximal 140 fahren. Dann zurück. Noch 2 erfolglose (Abbruch, unverständlich) und ein erfolgreicher Telefonversuch, dann bin ich nach einer guten Dreiviertelstunde wieder zurück beim 🙂.

Angekommen:
Nein, leider keine Liebe auf den ersten oder 2. Blick.
Warum nicht?
Kurz und knapp:
Der Motor nervt mich. Punkt.
Sorry, dass ich das so sagen muss.
Er ist einfach omnipräsent, egal ob Stadt, Land oder, vor allem auf der BAB. Und das in einem so großen und teuren Auto. Wenn er wenigstens der Sparfuchs unter den Dieseln wäre. Isser auch nicht, denn am Ende dieser kleinen Tour habe ich eine 11,3l/100km (!!) auf dem zuvor resetten Bordcomputer stehen. Und nein, ich habe ihn nicht getreten, ich wollte ja wissen, was IM VERGLEICH am Ende des Tages auf der Uhr stehen würde, da wäre ein typisches „Leihwagentreten“ völlig kontraproduktiv gewesen. (Der V6 Diesel in meinem Alten zeigt auf dieser Strecke eine 9)
Auch preisgünstiger als ein S213 Allterrain 220D (zum Vergleich der 4-Zylinder) ist er bei identischer Konfig nicht – im Gegentum: rund 5.000€ teurer isser. Dafür eleganter – jedoch deutlich lauter – was am Ende erheblich mehr Gewicht hat.

Eigentlich schade, denn schicker als einen S213 finde ich den V90CC allemal.

Epilog
Wenn ich ehrlich bin, hatte der Bauch bereits nach 5 Minuten Autobahn entschieden. Es stellte sich einfach nicht dieses entspannte „Ich rausche im ICE 3 dahin“-Fahrgefühl ein, wie im S212 (vom 213 ganz zu schweigen). Da half auch alles Schönreden dann nichts mehr, es kam eigentlich immer noch was dazu.
Und normalerweise geht es mir als Besitzer eines alten Autos für gewöhnlich so, dass ich nach einer Probefahrt in einem neuen, modernen Auto wieder in meinem alten sitzend bemerke, wie „runter“ die alte Karre sich anfühlt. Heute erlebte ich das Gegenteil:
Klar merke ich dem Dicken seine fast 200tkm an, aber endlich wieder souveräne Ruhe.

Nun, ich hätte nichts dagegen gehabt, nach 8 Jahren Volvo-Abstinenz wieder zurück zu kommen – aber nicht mit diesem Antrieb. (Nein, ein Hybrid bedeutet auf meinen Strecken: Benziner mit zusätzlichem Akkugewicht als Ballast umherfahren, dann lieber gleich Model X!).
Solange andere Mütter noch 6-Ender im Portfolio haben, sind mir die dann doch lieber.

So, und nun werfet den ersten Stein.

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Nach 2,5 Jahren Xc90 D5 und nun 2 Monaten AT 220d kann ich die Unterschiede recht gut beurteilen:
Volvo hat im Design für mich noch immer die Nase vorne.
Volvo kann aber den, in dieser Klasse notwendigen
Fahrkomfort, nicht bieten.
Motor, Getriebe und Fahrwerk sind einfach zu wenig ausgefeilt.
Motor:
Klingt schlicht unangenehm, die Lautstärke variiert stark- bei kaltem Motor fast unfahrbar- der Verbrauch war aber wirklich in Ordnung
Getriebe:
Harmoniert nur mittelmäßig mit dem Motor. Bei mir gab es beim Anfahren immer eine Gedenksekunde
Beim Kickdown schaltet er unnötig weit herunter- das war dann akustisch unzumutbar.
Fahrwerk:
Das Standartfahrwek darf man schlicht nicht wählen - es ist dieses Fahrzeuges unwürdig- rumpelig, unharmonisch- hart aber trotzdem nicht sportlich. Auch das Luftfahrwerk lässt noch Raum für Verbesserungen.

Nebenbei war der Xc90 (Mj.2016) das unzuverlässigste Fahrzeug, welches ich je besessen habe.
Weil eben der Dicke so oft in der Werkstatt war, konnte ich so ziemlich alle aktuellen Volvos als Ersatzwagen testen (V90CC/ V90/ Xc60)
Teilweise waren diese etwas komfortabler als der
Xc90- aber wirklich begeistern konnten sie mich nicht mehr.

Für mich stimmt auch das Preis- Leistungsverhältnis bei Volvo nicht mehr. Er ist in einem Segment angekommen, wo man Nachlässigkeiten und Schwächen nicht mehr akzeptieren kann.

Gruß
Wolfgang

Enttäuschte Fahrer von Premium-Autos gibts bei jeder Marke und sind letztlich sehr subjektiv. In derselben Zeit, die ich jetzt den Volvo habe, war ich mit den anderen Premium-Marken schon 2-3 Mal in der Werkstatt wegen solcher unwürdigen Probleme. Und ich kenne einige Fahrer anderer (deutscher) Marken, die wg. vieler Werkstattbesuche unzufrieden sind. Nur kein Hersteller würde Statistiken darüber freiwillig veröffentlichen.

Ich bin so ein Vertreter der Audiflucht (VW Konzern) nichts außer Probleme und Stand der Technik Sprüche.
Sicher bin ich auch ein Vertreter der neuen Volvogeneration. Ich habe noch nie eine dreigeteilte Rücksitzbank benutzt und vermisste noch nie einen umklappbaren Beifahrersitz. Praktikabilität ist mir, was die Beladung betrifft, egal. Dank Design und akzeptablem Preis ist Volvo überraschend mein Favorit geworden.
Dass, wurde hier ja erwöhnt, eine C Klasse vergleichbaren Innenraum liefert, mag vorne noch etwas stimmen, auf der Rückbank liegen Welten dazwischen, wenn man großgewachsene Mitfahrer hat. Dass die Außenmaße irre Dimensionen annehmen, trifft ja leider auf so ziemlich alle Autos zu.
Ich glaube Volvo verliert Stammklientel, gewinnt aber deutlich mehr Käufer, die einfach ein schickes Auto wollen, das auch leidlich praktikabel ist.

Zitat:

@B.Engel2013 schrieb am 17. März 2018 um 15:03:47 Uhr:


Allerdings relativiert sich die ganze Preisvergleicherei mit der Finanzierungsart. Volvo setzt auf Leasing und honoriert das eindrucksvoll. Wer partout bar zahlen und Eigentum schaffen will, wird bedient, darf sich dann aber nicht über die Preise beschweren. Das hätte er mit einem Sprung über den Schatten auch deutlich günstiger mit dem gewohnten Abstand zu ABM haben können.

Man könnte es auch anders formulieren: Einen reinen Verlustgegenstand wie einen Neuwagen bar zu kaufen ist wirtschaftlicher Irrsinn, völlig egal ob Firma oder Privat.

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Privat macht m.E. Leasing überhaupt keinen Sinn; Du zahlst immer drauf, ist ja klar, die Banken "leihen" Dir das Geld. Privat macht einzig und allein Barkauf Sinn (oder Null-Prozent-Finanzierung). Würde aber gerne mal ein Leasing-Angebot für privat sehen, welches günstiger als Barkauf ist...

Das ist bei Volvo 2017 für 36 Monate Haltedauer mit Abstand der Fall gewesen. Selbst ein Grauimport sah preislich relativ alt aus. Das Risiko des unkalkulierbaren Wertverlustes beim Eigentum noch nicht mal berücksichtigt.

Würde ich wirklich gerne mal in Zahlen sehen, habe es mehrfach durchgerechnet, auch bei BMW, kam dabei definitiv auf 3TE Minimum Verlust über 3 Jahre im Vgl. zum Barkauf...

Bei meinem vorigen, gekauften und gewerblich genutzten XC60, hatte ich nach 51 Monaten einen Wertverlust von ca 260,00 Euro/netto/Monat. Das damalige Leasingangebot war ca 150,00 Euro/netto/Monat höher.
Wer rechnen kann........ 🙂

Zitat:

@f355 schrieb am 18. März 2018 um 12:20:05 Uhr:


Bei meinem vorigen, gekauften und gewerblich genutzten XC60, hatte ich nach 51 Monaten einen Wertverlust von ca 260,00 Euro/netto/Monat. Das damalige Leasingangebot war ca 150,00 Euro/netto/Monat höher.
Wer rechnen kann........ 🙂

OK rechnen wir doch einfach mal und nehmen 60K Listenpreis an. Die gibt der Käufer aus, das Geld kann nicht mehr arbeiten.

Der Leasende legt es -von mir aus recht konservativ für nur 5% an- und erzielt 3k€ vor Steuern oder etwa 2,6k€ nach Steuern. Ergibt also zu damaligen Konditionen schon etwa einen Fuffi im Monat + für den Leasenden.

Vor 51 Monaten gab es aber auch nicht die Leasingangebote von heute. Mit denen kommt man nicht auf 150,- Mehrkosten im Monat, sondern eher auf 0, d. h. das angelegte Geld erwirtschaftet ca. 200,- / Monat mehr Ertrag als die Leasinggesellschaft an Zinsen + Gebühren nimmt.

Das man zusätzlich noch das derzeit nur für Spielernaturen tragbare Restwertrisiko auch von der Backe hat ist im Grunde nur noch ein Schmankerl oben drauf.

Diese ganzen Annahmen setzen voraus, dass man den Kaufpreis in bar auch verfügbar hat. Es gibt genügend Leute oder Situationen im Leben, wo man ein Auto braucht, das Geld aber nicht verfügbar ist, dafür aber das Gehalt hoch genug für den Kapitaldienst ist.
5% bei konservativer Anlagestrategie? Die Zeiten sind lange vorbei, ansonsten hätte ich gern einen Finanztipp.😉
Und 0% Finanzierung? Lediglich ein versteckter Rabatt vom Händler, die Bank verlangt Zinsen trotzdem, immer.

Bei meinem Leasing hat Volvo 0,7% vom LP als Wertverlust angesetzt pro Monat über drei Jahre bei freier Bestellung also Wunschkonfi. Dazu noch knapp 23% vom LP Rabatt. Privatleasing und Benziner wohlgemerkt.

Ich habe mich umgeschaut. Etwas annähernd vergleichbares als Barkauf habe ich nicht gefunden.

Ich konnte mein Auto parallel privat verkaufen und wurde bis Übergabe mit XC60 mobil gehalten.

Zitat:

@pat19230 schrieb am 18. März 2018 um 13:54:44 Uhr:


Diese ganzen Annahmen setzen voraus, dass man den Kaufpreis in bar auch verfügbar hat. Es gibt genügend Leute oder Situationen im Leben, wo man ein Auto braucht, das Geld aber nicht verfügbar ist, dafür aber das Gehalt hoch genug für den Kapitaldienst ist.

OK, ich muß einschränken das es bei mir überwiegend um gewerblich genutzte Fahrzeuge ging, denn ......

.... bei meinem Privatfahrzeugen habe ich in 30 Jahren noch nie einen Neuwagen gekauft und werde dies auch in Zukunft nie tun.

Zitat:

@pat19230 schrieb am 18. März 2018 um 13:54:44 Uhr:


5% bei konservativer Anlagestrategie? Die Zeiten sind lange vorbei, ansonsten hätte ich gern einen Finanztipp.😉

Ein ETF auf den MSCI World rentierte über die letzten 100 Jahre mit im Schnitt 8,9%. Selbst bei einem Worst-Case Szanerio (Kauf zu Höchstkursen direkt vor einem Crash) war man mit einer Mindesthaltedauer von 6 Jahren nie mit einem Minus herausgekommen. Nimmt man einen für eine konservative Strategie mindestens erforderlichen Horizont von 10 Jahren hat man immer Gewinn gemacht.

Da müssten wir uns zunächst auf die Definition von „konservativ“ einigen.

Vermutlich bitcoin

Nun gegen die totale Geldverschwendung eines Neuwagen-Barkaufs ist der o. g. MSCI-World schon beinahe mündelsicher ...

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