Bericht einer unmaßgeblichen Probefahrt im V90CC D5
Prolog:
Mein letzter Volvo war ein XC60 D5 (noch der „echte“ D5 und mit „Hutze“), welcher qualitativ so daneben lag, dass er zurück ging. Seither habe ich mich nicht mehr wirklich mit Volvo beschäftigt – bis, ja bis vorgestern.
Gegeben: Ein 5 Jahre alter S212 350 Bluetec 4matic geht langsam auf die 200.000km zu und möchte ersetzt werden.
Gesucht: Ein Kombi mit folgenden Bedingungen:
- Leise!
- Schnell!
- Stark!
- Kein VW
- Allrad
- Leise!
- AHK, Standheizung, Dachboxmontage möglich, Apple Carplay, Adaptiver Tempomat, Fernlichtassi und ein paar Kleinigkeiten sind ein Muss
- 1 Kiteboard muss plan ohne Umklappen der Sitze in den Kofferraum zu legen sein
- Leise!
- 35tkm p.a., davon 2/3 auf der AB, davon wiederum 50% mit Tempomatgeschwindigkeit 180km/h (Nachtfahrten en gros auf leerer A20)
- Trotzdem ein einstelliger Verbrauchswert am Ende
Tesla Model X wäre perfekt, jetzt, wo er eine AHK serienmäßig hat – aber leider kein Supercharger in Reichweite, das schränkt effektiv ein.
S213 All Terrain wäre auch super, aber der bekannte V6 (350) wird im Verlaufe des Jahres vom modernen R6 (400) abgelöst, also heißt es warten und umschauen.
Da empfiehlt mir doch ein freundlicher Bekannter, der nette Herr KUMXC, ich könne doch mal einen Blick auf den V90 CC riskieren.
Gesagt, getan – vielen Dank an dieser Stelle noch mal fürs Organisieren eines V90 CC D5 „1x Alles mit Zwiebeln, Majo & Ketchup“– hier der Bericht.
Von Außen:
Ja, der gefällt. Proportionen stimmen, die schräge Dachlinie ist ärgerlich, aber scheinbar außer bei einem LR Discovery oder Dacia Duster inzwischen überall en vogue.
Von Innen:
Na gut, diese gelb-braune Polsterung ist nicht meins und der penetranter Ledergeruch auch nicht, aber darum geht es ja nicht. Erst mal wirken lassen. Ganz schön wuchtig, dieses iPad-Dingens und eingerahmt von zwei Langloch-Toastern - prima, ich war gerade Brot einkaufen.
In die Bedienung habe ich mich recht schnell einfuchst – das ist der Vorteil von „Touch“ – die Lernkurve verläuft sehr viel flacher, als bei iDrive, MMI und Comand – aber wenn man die letztgenannten Systeme erst mal drauf hat, sind sie während der Fahrt (sic!) deutlich schneller, präziser und Ablenkungsfreier bedienbar.
Ja, der Schalthebel ist noch old-school in der Mittelkonsole. Nun ja, ziemliche Platzverschwendung für einen 1x / Fahrt benutzten Schalter, das könnte man ja auch per Touch bedienen oder wenigstens mit einem kleinen Hebelchen am Lenkrad – oder schaltet jemand permanent am Automaten herum?
Die Sitze haben zwar eine verstellbare Beinauflage, sehr schön, aber ich als Spargeltarzan finde keinen rechten Halt auf dem rutschigen Leder und Seitenhalt gibt es auch nicht.
Dafür ist die Sicht nach hinten ganz gut, die nahe am Fahrer montierten Aussenspiegel gewöhnungsbedürfteig.
Der Kofferraum wirkt aber doch recht klein und die legendäre, praktische 3-geteilte Rücksitzbank von Volvo ist weg?
Losfahren
OK, mir wurde nahegelegt, die ersten 5 Minuten akustisch zu ignorieren. Aber der Verkäufer hat schon mal vorgeheizt, auch ganz clever. Mir soll es recht sein, aber eine Lenkradheizung empfinde ich dann doch als unangenehm – erst mal ausschalten.
Kleines Stück Ortsverkehr, doch einige Ampeln. Was rattert denn da hinten irgendwo so wie ein Kompressor? Das Geräusch endet bei jedem Ampelstopp mit einem „ppfffft-zischschsch…!“
Ist das die Luftfederung? Merkwürdig. Geht das noch weg? (Njein, war mal da und mal nicht)
Landstraße, das Fahrzeug scheint Betriebstemperatur zu haben, es ist recht leichtfüßig. Zwischen 1.200 und 1.500 U/min ergibt sich ein unangenehmes, tieffrequentes Dröhnen. Geht das noch weg? (Nein, ging nicht weg.)
Dann ab auf die Autobahn. Die Beschleunigungsspur will ausgereizt werden, es wird laut, der Vortrieb ist – nun ja, vorhanden. Das ist ein bisschen angestrengter, als mein Alter das sonst erledigt. Mist, muss gleich wieder bremsen. WTF???
Die Bremsen rubbeln, das einem angst und bange wird. Au weia.
Jetzt durchs Dreieck Barnim, alles frei, 120km/h erlaubt – aber irgendwie lenkt sich das Fahrzeug so ungewohnt, irgendwie so digital, auf den ersten Millimetern Lenkbewegung passiert nichts, dann aber um so heftiger. Das ist - gewöhnungsbedürftig. Ich hatte doch schon alles auf Comfort resettet. Geht das nicht gleichmäßiger? Hm.
So, bis Lanke weiß ich: freie Fahrt, mal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigen. Bis 140-150 ist es OK, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu viel runterschaltet und die Gänge recht hoch ausdreht. Ab 150 geht ihm dann – im Vergleich zu meinem Alten, notabene! – etwas die Puste aus, der A3 hinter mir drängelt, jaja, ich gehe gleich rüber.
So. ACC auf 180 gepinnt. Ein Anruf kommt rein – ui, ganz schön laut jetzt im Fahrzeug, eigentlich hatte ich erwartet, jetzt nur Wind- und Abrollgeräusche zu vernehmen. Klar, die sind deutlich vorhanden – aber selbst darüber macht sich der Motor prägnant bemerkbar - entspannt telefonieren geht so jedenfalls nicht. Die Scheiben sind wahrscheinlich IR-reflektierend beschichtet oder so, der Empfang im Inneren ist auf bekannter Strecke deutlich schlechter, aber dafür, dass ein iPhone keine Aussenantenne benutzen kann, kann ja der Volvo nix.
Von Lanke bis Finowfurt ist Vmax 120, also maximal 140 fahren. Dann zurück. Noch 2 erfolglose (Abbruch, unverständlich) und ein erfolgreicher Telefonversuch, dann bin ich nach einer guten Dreiviertelstunde wieder zurück beim 🙂.
Angekommen:
Nein, leider keine Liebe auf den ersten oder 2. Blick.
Warum nicht?
Kurz und knapp:
Der Motor nervt mich. Punkt.
Sorry, dass ich das so sagen muss.
Er ist einfach omnipräsent, egal ob Stadt, Land oder, vor allem auf der BAB. Und das in einem so großen und teuren Auto. Wenn er wenigstens der Sparfuchs unter den Dieseln wäre. Isser auch nicht, denn am Ende dieser kleinen Tour habe ich eine 11,3l/100km (!!) auf dem zuvor resetten Bordcomputer stehen. Und nein, ich habe ihn nicht getreten, ich wollte ja wissen, was IM VERGLEICH am Ende des Tages auf der Uhr stehen würde, da wäre ein typisches „Leihwagentreten“ völlig kontraproduktiv gewesen. (Der V6 Diesel in meinem Alten zeigt auf dieser Strecke eine 9)
Auch preisgünstiger als ein S213 Allterrain 220D (zum Vergleich der 4-Zylinder) ist er bei identischer Konfig nicht – im Gegentum: rund 5.000€ teurer isser. Dafür eleganter – jedoch deutlich lauter – was am Ende erheblich mehr Gewicht hat.
Eigentlich schade, denn schicker als einen S213 finde ich den V90CC allemal.
Epilog
Wenn ich ehrlich bin, hatte der Bauch bereits nach 5 Minuten Autobahn entschieden. Es stellte sich einfach nicht dieses entspannte „Ich rausche im ICE 3 dahin“-Fahrgefühl ein, wie im S212 (vom 213 ganz zu schweigen). Da half auch alles Schönreden dann nichts mehr, es kam eigentlich immer noch was dazu.
Und normalerweise geht es mir als Besitzer eines alten Autos für gewöhnlich so, dass ich nach einer Probefahrt in einem neuen, modernen Auto wieder in meinem alten sitzend bemerke, wie „runter“ die alte Karre sich anfühlt. Heute erlebte ich das Gegenteil:
Klar merke ich dem Dicken seine fast 200tkm an, aber endlich wieder souveräne Ruhe.
Nun, ich hätte nichts dagegen gehabt, nach 8 Jahren Volvo-Abstinenz wieder zurück zu kommen – aber nicht mit diesem Antrieb. (Nein, ein Hybrid bedeutet auf meinen Strecken: Benziner mit zusätzlichem Akkugewicht als Ballast umherfahren, dann lieber gleich Model X!).
Solange andere Mütter noch 6-Ender im Portfolio haben, sind mir die dann doch lieber.
So, und nun werfet den ersten Stein.
Beste Antwort im Thema
Prolog:
Mein letzter Volvo war ein XC60 D5 (noch der „echte“ D5 und mit „Hutze“), welcher qualitativ so daneben lag, dass er zurück ging. Seither habe ich mich nicht mehr wirklich mit Volvo beschäftigt – bis, ja bis vorgestern.
Gegeben: Ein 5 Jahre alter S212 350 Bluetec 4matic geht langsam auf die 200.000km zu und möchte ersetzt werden.
Gesucht: Ein Kombi mit folgenden Bedingungen:
- Leise!
- Schnell!
- Stark!
- Kein VW
- Allrad
- Leise!
- AHK, Standheizung, Dachboxmontage möglich, Apple Carplay, Adaptiver Tempomat, Fernlichtassi und ein paar Kleinigkeiten sind ein Muss
- 1 Kiteboard muss plan ohne Umklappen der Sitze in den Kofferraum zu legen sein
- Leise!
- 35tkm p.a., davon 2/3 auf der AB, davon wiederum 50% mit Tempomatgeschwindigkeit 180km/h (Nachtfahrten en gros auf leerer A20)
- Trotzdem ein einstelliger Verbrauchswert am Ende
Tesla Model X wäre perfekt, jetzt, wo er eine AHK serienmäßig hat – aber leider kein Supercharger in Reichweite, das schränkt effektiv ein.
S213 All Terrain wäre auch super, aber der bekannte V6 (350) wird im Verlaufe des Jahres vom modernen R6 (400) abgelöst, also heißt es warten und umschauen.
Da empfiehlt mir doch ein freundlicher Bekannter, der nette Herr KUMXC, ich könne doch mal einen Blick auf den V90 CC riskieren.
Gesagt, getan – vielen Dank an dieser Stelle noch mal fürs Organisieren eines V90 CC D5 „1x Alles mit Zwiebeln, Majo & Ketchup“– hier der Bericht.
Von Außen:
Ja, der gefällt. Proportionen stimmen, die schräge Dachlinie ist ärgerlich, aber scheinbar außer bei einem LR Discovery oder Dacia Duster inzwischen überall en vogue.
Von Innen:
Na gut, diese gelb-braune Polsterung ist nicht meins und der penetranter Ledergeruch auch nicht, aber darum geht es ja nicht. Erst mal wirken lassen. Ganz schön wuchtig, dieses iPad-Dingens und eingerahmt von zwei Langloch-Toastern - prima, ich war gerade Brot einkaufen.
In die Bedienung habe ich mich recht schnell einfuchst – das ist der Vorteil von „Touch“ – die Lernkurve verläuft sehr viel flacher, als bei iDrive, MMI und Comand – aber wenn man die letztgenannten Systeme erst mal drauf hat, sind sie während der Fahrt (sic!) deutlich schneller, präziser und Ablenkungsfreier bedienbar.
Ja, der Schalthebel ist noch old-school in der Mittelkonsole. Nun ja, ziemliche Platzverschwendung für einen 1x / Fahrt benutzten Schalter, das könnte man ja auch per Touch bedienen oder wenigstens mit einem kleinen Hebelchen am Lenkrad – oder schaltet jemand permanent am Automaten herum?
Die Sitze haben zwar eine verstellbare Beinauflage, sehr schön, aber ich als Spargeltarzan finde keinen rechten Halt auf dem rutschigen Leder und Seitenhalt gibt es auch nicht.
Dafür ist die Sicht nach hinten ganz gut, die nahe am Fahrer montierten Aussenspiegel gewöhnungsbedürfteig.
Der Kofferraum wirkt aber doch recht klein und die legendäre, praktische 3-geteilte Rücksitzbank von Volvo ist weg?
Losfahren
OK, mir wurde nahegelegt, die ersten 5 Minuten akustisch zu ignorieren. Aber der Verkäufer hat schon mal vorgeheizt, auch ganz clever. Mir soll es recht sein, aber eine Lenkradheizung empfinde ich dann doch als unangenehm – erst mal ausschalten.
Kleines Stück Ortsverkehr, doch einige Ampeln. Was rattert denn da hinten irgendwo so wie ein Kompressor? Das Geräusch endet bei jedem Ampelstopp mit einem „ppfffft-zischschsch…!“
Ist das die Luftfederung? Merkwürdig. Geht das noch weg? (Njein, war mal da und mal nicht)
Landstraße, das Fahrzeug scheint Betriebstemperatur zu haben, es ist recht leichtfüßig. Zwischen 1.200 und 1.500 U/min ergibt sich ein unangenehmes, tieffrequentes Dröhnen. Geht das noch weg? (Nein, ging nicht weg.)
Dann ab auf die Autobahn. Die Beschleunigungsspur will ausgereizt werden, es wird laut, der Vortrieb ist – nun ja, vorhanden. Das ist ein bisschen angestrengter, als mein Alter das sonst erledigt. Mist, muss gleich wieder bremsen. WTF???
Die Bremsen rubbeln, das einem angst und bange wird. Au weia.
Jetzt durchs Dreieck Barnim, alles frei, 120km/h erlaubt – aber irgendwie lenkt sich das Fahrzeug so ungewohnt, irgendwie so digital, auf den ersten Millimetern Lenkbewegung passiert nichts, dann aber um so heftiger. Das ist - gewöhnungsbedürftig. Ich hatte doch schon alles auf Comfort resettet. Geht das nicht gleichmäßiger? Hm.
So, bis Lanke weiß ich: freie Fahrt, mal auf Reisegeschwindigkeit beschleunigen. Bis 140-150 ist es OK, obwohl er für meinen Geschmack etwas zu viel runterschaltet und die Gänge recht hoch ausdreht. Ab 150 geht ihm dann – im Vergleich zu meinem Alten, notabene! – etwas die Puste aus, der A3 hinter mir drängelt, jaja, ich gehe gleich rüber.
So. ACC auf 180 gepinnt. Ein Anruf kommt rein – ui, ganz schön laut jetzt im Fahrzeug, eigentlich hatte ich erwartet, jetzt nur Wind- und Abrollgeräusche zu vernehmen. Klar, die sind deutlich vorhanden – aber selbst darüber macht sich der Motor prägnant bemerkbar - entspannt telefonieren geht so jedenfalls nicht. Die Scheiben sind wahrscheinlich IR-reflektierend beschichtet oder so, der Empfang im Inneren ist auf bekannter Strecke deutlich schlechter, aber dafür, dass ein iPhone keine Aussenantenne benutzen kann, kann ja der Volvo nix.
Von Lanke bis Finowfurt ist Vmax 120, also maximal 140 fahren. Dann zurück. Noch 2 erfolglose (Abbruch, unverständlich) und ein erfolgreicher Telefonversuch, dann bin ich nach einer guten Dreiviertelstunde wieder zurück beim 🙂.
Angekommen:
Nein, leider keine Liebe auf den ersten oder 2. Blick.
Warum nicht?
Kurz und knapp:
Der Motor nervt mich. Punkt.
Sorry, dass ich das so sagen muss.
Er ist einfach omnipräsent, egal ob Stadt, Land oder, vor allem auf der BAB. Und das in einem so großen und teuren Auto. Wenn er wenigstens der Sparfuchs unter den Dieseln wäre. Isser auch nicht, denn am Ende dieser kleinen Tour habe ich eine 11,3l/100km (!!) auf dem zuvor resetten Bordcomputer stehen. Und nein, ich habe ihn nicht getreten, ich wollte ja wissen, was IM VERGLEICH am Ende des Tages auf der Uhr stehen würde, da wäre ein typisches „Leihwagentreten“ völlig kontraproduktiv gewesen. (Der V6 Diesel in meinem Alten zeigt auf dieser Strecke eine 9)
Auch preisgünstiger als ein S213 Allterrain 220D (zum Vergleich der 4-Zylinder) ist er bei identischer Konfig nicht – im Gegentum: rund 5.000€ teurer isser. Dafür eleganter – jedoch deutlich lauter – was am Ende erheblich mehr Gewicht hat.
Eigentlich schade, denn schicker als einen S213 finde ich den V90CC allemal.
Epilog
Wenn ich ehrlich bin, hatte der Bauch bereits nach 5 Minuten Autobahn entschieden. Es stellte sich einfach nicht dieses entspannte „Ich rausche im ICE 3 dahin“-Fahrgefühl ein, wie im S212 (vom 213 ganz zu schweigen). Da half auch alles Schönreden dann nichts mehr, es kam eigentlich immer noch was dazu.
Und normalerweise geht es mir als Besitzer eines alten Autos für gewöhnlich so, dass ich nach einer Probefahrt in einem neuen, modernen Auto wieder in meinem alten sitzend bemerke, wie „runter“ die alte Karre sich anfühlt. Heute erlebte ich das Gegenteil:
Klar merke ich dem Dicken seine fast 200tkm an, aber endlich wieder souveräne Ruhe.
Nun, ich hätte nichts dagegen gehabt, nach 8 Jahren Volvo-Abstinenz wieder zurück zu kommen – aber nicht mit diesem Antrieb. (Nein, ein Hybrid bedeutet auf meinen Strecken: Benziner mit zusätzlichem Akkugewicht als Ballast umherfahren, dann lieber gleich Model X!).
Solange andere Mütter noch 6-Ender im Portfolio haben, sind mir die dann doch lieber.
So, und nun werfet den ersten Stein.
172 Antworten
Zum Glück hab ich gestern noch schnell bestellt!! ;-) Sonst hätte ich es mir nach den Beiträgen hier sicher noch anders überlegt! ;-) ;-)
@Manatee - der W213 ist für mich und aus dem W212 Mopf kommend vom Fahrersitz her eine Zumutung!! 1,93m + 110Kg haben mir bei der Sitzprobe die E-Klasse derart verhagelt, dass da der ganze Rest auch nichts bringt. Ich war vom W212 (sowohl Mopf und Vormopf.. beide 220er) derart als Langstreckenauto begeistert, dass ich regelrecht vom W213er abgeschreckt war. Mal abgesehen vom weichgelutschten Design. Als das T-Modell (W213) eingeführt wurde, hatte ich auf der Autobahn diesen zuerst von hinten als Audi ausgemacht... absolut beliebiges Heck. Ohne Mercedes-Stern könnte da auch Audi kleben. Alles noch verkraftbar aber der W213 ist nicht für Ü40 Ü1,90 Ü100Kg gebaut. Dazu im Firmenwagenleasing unverschämt teuer, da die Restwerte eben auch nicht passen.
Ich lasse noch heute nichts über meine W212er kommen. Sind meinem noch aktuellen XC70 in vielen Disziplinen überlegen aber bei mir sieht ein W213 gegen einen V90 kein Land. Setz Dich mal bitte auf die Heckbank vom W213 und dann in den V90. Ich habe Familie. Problem.. die E-KLasse würde früher für eine andere Zielgruppe gebaut. Heute sollen es dort die Yuppies sein, die sonst A6 bestellt haben. Ich brauche ein ansprechendes, poserbefreites Fahrzeug mit Nutzwert und Komfort für lange Strecken. Die Zeiten mit 250 über die Autobahn sind schon lange vorbei und machen in D auch keinen Sinn. Was sollte ich am 4Zylinder VEA vermissen?!
Zitat:
@dmb73 schrieb am 24. März 2018 um 09:37:58 Uhr:
Was sollte ich am 4Zylinder VEA vermissen?!
Ruhe & Souveränität vermisse ich. Beim schnellen Einfädeln auf die BAB möchte ich nicht den Nick Knatterton abgeben, ich mag dieses häufige, in meinen Augen unnötige Schalten nicht und einen ernsthaft zu diskutierenden Verbrauchsvorteil kann ich auch nicht erkennen.
Was das S213 Design angeht bin ich ganz bei Dir, ich kann den bis heute nicht von einer C-Klasse unterscheiden - aber ansonsten sind die von mir gefahrenen Exemplare (mit und ohne "Sitzkomfortpaket", mit / ohne Luftfederung) meinem S212 MOPF Avantgarde massiv überlegen, der ist dagegen eine Rumpelkiste. 😉 Ich als typ "Spargeltarzan in Erdnuckelgröße" komme mit diesen breiten Massagesitzen in meinem nicht so 100%ig zurecht, im S213 sitze ich wie in einem Maßanzug, im V90 fühlte ich mich in den Sitzen leider nicht so wohl - aber besser, als im Jetzigen.
Oops, hier hat ja der @erzbmw bereits die von mir bemerkten Merkwürdigkeiten mal beschrieben und dem einen oder anderen (und auch Volvo selbst) ist das auch nicht unbekannt.
Sowohl das Geräusch der Luftfederung als auch das Brummen/Dröhnen bis 1.500U/min.
Na sowas, da war mein Fahrzeug wohl doch nicht unbedingt der bedauernswerte Ausnahmefall...?
Ich denke Du wirst mit dem Benz glücklicher werden, und das ist ja auch OK. Trotzdem brummt und dröhnt bei mir nix und nachdem ich den V90 heute bei schönem Wetter seit Monaten mal wieder innen und außen gereinigt habe, finde ich das Interieur nach wie vor einfach genial und extrem stimmig.
Autos sind halt ein emotionales Thema für viele, da kann man keine Objektivität erwarten. Geht mir auch so. Daimler hatte ich nur als Mietwagen, erinnert mich immer an ein Taxi und da ich mein Büro in Gehdistanz vom größten Daimler-Werk habe, sieht man die hier öfter als einen VW Golf, gerne auch mal der 85jährige Daimler-Rentner im Schneckentempo um 7.30 um pünktlich zur Ladenöffnung beim Real,- zu sein. Käme für mich nie in Frage (vielleicht wenn ich Rentner bin).
BMW würde ich nur noch geschenkt nehmen, nachdem ich 3 Jahre ein Montagsauto 5er F11 fuhr, der von einer irreparablen Lenkung über pfeifende Türdichtungen, extemen Klapper- und Knistergeräuschen, defekten Einspritzdüsen, ausfallendem ACC, sich auflösenden Nähten an den Alanctarasitzen bis zu einer defekten Bremsverschleißanzeige, die mich auf der Autobahnausfahrt "auf Metall" bremsen ließ (klasse Werkstattleistung, 5000km nach der Wartung!) und vielem mehr auf 150tkm so ziemlich alle Mängel hatte, die man sich vorstellen kann.
Ich kann Deine Abneigung nachvollziehen - aber so hat jeder sein eigenes Bild und deshalb machen Probefahrten ja auch Sinn. Wobei wenn Dir Motor, Sound, Beschleunigung bei hohem Tempo wichtig ist, hättest Du Dir die Probefahrt im V90 D5 fast sparen können, dafür waren die Volvo Diesel nie bekannt. Dann muss es halt ein Sechszylinder sein, und da find ich hat Audi mit dem kleinen 3.0TDI mit 218PS die einzig gute Alternative zu 525d, 250CDI und Co, die nicht mal teurer ist. Den würde ich an Deiner Stelle mal probefahren, solls im neuen A6 ja auch wieder geben (mit etwas mehr Leistung). Der E350 spielt preislich schon nochmal in einer deutlich anderen Liga.
Ähnliche Themen
@Manatee - ich glaube auch, dass Du Dir die ganzen Probefahrten sparen kannst. Verstehe den Aufwand da gar nicht, denn letztlich ist die Sache doch schon gelutscht. Dir scheint der Motor und Laufruhe derart wichtig zu sein, dass Du evtl. beim Elektroauto besser aufgehoben wärest. Der Tesla bietet da tolle Fahrwerte, hier hört man vom Motor gar nichts mehr und obendrein lässt Du jeden Porsche an der Ampel stehen. Das müsste doch verlockend für Dich sein. Natürlich ist der Kurs dann doch etwas höher aber jetzt gibt es ja das Model 3.
In allen Tests wird den Volvos ein eher gutmütiges, komfortables Fahrverhalten bescheinigt... zumindest im Vergleich gegenüber ABM. Mit ein Grund, warum ich von Benz (die nun beim Thema Aggressivität auf Audi machen und die alten Benz Tugenden vernachlässigen) weg bin. Volvo will keine Rennen gewinnen, sondern der Autobauer mit den sichersten Autos werden. Kein Mensch soll ab 2021 durch oder in einem Volvo umkommen. Ist das nicht wunderbar?! Wenn mich ein Skoda Octavia RS auf der Autobahn überholen möchte... bitte.
Und ja.. das Thema Auto ist herrlich emotional. Das macht es ja auch so spannend. Wir sehen alle anders aus, haben andere Vorlieben und Schwerpunkte. Der Volvo hat bei mir nicht wegen der besseren Leistungsmerkmale "gewonnen", sondern weil es für mich einfach das schönste Fahrzeug in dieser Klasse ist, mit allen Vorzügen, die für mich wichtig sind. Eine Design Schönheit (natürlich subjektiv). ;-)
@tom76de - Du hast die gleiche Farb-Sitzkombi wie ich bestellt. Finde das Weiß mit den Amber-Sitzen einfach den Knüller. Welche Felgen sind bei Dir drauf? Hab mich für die 20-Zoll 10 Speiche CrossCountry entschieden... Und Du?
@dmb73 Momentan die 18 Zoll Felgen mit Winterreifen, denn morgen geht's nochmal durch die Alpen. Danach aber bald wieder die 19 Zoll 6 Doppelspeichen Diamantschnitt/Mattschwarz. Das sind die, die damals bei der Präsentation des CC häufig zu sehen waren.
Heute habe ich übrigens die Amber-Sitze zum ersten mal mit dem Lederpflegeset von Volvo bearbeitet, die mir der Händler bei der Auslieferung dazu gegeben hat. Funktioniert prima! Auf dem Fahrersitz hatte ich leichte Verfärbungen von den Jeans, vor allem an der linken Seitenwange, und die gingen 1A wieder weg. Freu Dich drauf!
Du hattest ja auch mal einen Saab, in den 80ern war das meine absolute Lieblingsmarke. Wenn ich mehr Zeit (und Lust) zum drum kümmern hätte, würde mich ein 900 I Cabrio immer noch reizen...
@tom76de - die 19er sind auch schon. Sehen so ähnlich aus wie meine XC70 LinjeSvart 18Zoll. Ich kann mich erinnern, die ersten Bilder von der Messe (war auch ein Weißer) hatten die auch drauf. Sehen toll aus aber ich wollte mal etwas wechseln, da meiner XC70 Felge sehr ähnlich.
Das mit den Verfärbungen bei den hellen Ledersitzen kenne ich sehr gut. Meine Frau hat sein Jahren u nd mittlerweile im 3ten XC60 die beigen Ledersitze und die haben das gleiche Problem. Gibt aber gute Mittelchen. Das von Volvo hatten wir noch gar nicht ausprobiert. Guter Tipp!!
Ja, hatte in den 1990er zwei 9-5 Firmenwagen und dann eine 2008er 9-5er Chrombrille als 2,3t BioPower. Mit Ethanol E85 Betankung hatte er dann auch zig PS mehr. Schade nur, dass das Tankstellennetz recht dünn war. Tolle Autos!! Hatte damals schon die Bestellunterlagen vom 9-5II auf dem Tisch.. dann ging die Firma PLEITE.
900er Cabrio ist natürlich ein Klassiker. Schon jetzt nicht mehr günstig zu kriegen und immer noch Alltagstauglich. Die Saabs sind äußerst zuverlässige Burschen gewesen (natürlich nicht die 6 Zylinder 3 Liter Diesel) aber Saab war und sollte auch immer 4 Zylinder Turbo sein. Ein Aero hätte mich noch gereizt. Nun gut... mit einem Geely an der Seite wäre aus Saab auch noch was geworden. Die letzten Pläne für den 900er Cabrio-Nachfolger oder 9-3 Nachfolger waren traumhaft schön.
@Bertone - war ein Benziner. Ich spreche aber von den unrühmlichen Opel-Dieseln, die im Saab einfach haufenweiße kaputt gingen. Der Aero war ohnehin ein ganz feines Auto.
Isuzu war das...
War kurz nach der Pleite drauf und dran ein 9-3 II Cabrio mit dem 2.0T zu kaufen, und ärgere mich, es nicht getan zu haben. Es werden immer weniger angeboten, und die Preise steigen...
Zitat:
@dmb73 schrieb am 24. März 2018 um 19:37:54 Uhr:
@Manatee - ich glaube auch, dass Du Dir die ganzen Probefahrten sparen kannst. Verstehe den Aufwand da gar nicht, denn letztlich ist die Sache doch schon gelutscht. Dir scheint der Motor und Laufruhe derart wichtig zu sein, dass Du evtl. beim Elektroauto besser aufgehoben wärest. Der Tesla bietet da tolle Fahrwerte, hier hört man vom Motor gar nichts mehr und obendrein lässt Du jeden Porsche an der Ampel stehen. Das müsste doch verlockend für Dich sein. Natürlich ist der Kurs dann doch etwas höher aber jetzt gibt es ja das Model 3.
@dmb73 Ach, gönn´ mir doch den Spaß - der V90CC an sich gefällt mir doch optisch viel besser, als der S213 AT - und so ein T6 wird sich für eine Probefahrt bestimmt auftreiben lassen. Der Zeitaufwand VOR dem Kauf ist überschaubar gegenüber der Zeit die ich NACH dem Kauf in dem Fahrzeug verbringe. Als Berlin-Ostsee-Pendler ist das nicht so wenig.
Ja, richtig erkannt, die Ruhe im Fahrzeug ist mir sehr wichtig - Ampelrennen absolut unwichtig, aber genügend Reserven auf BAB und Landstrassen, um jederzeit das tun zu können, was ich will. Und ohne schweißnasse Hände zu bekommen, ob der Motor doch noch irgendwo Leistung findet, den Überholvorgang erfolgreich abzuschliessen.
Tesla wäre da ganz vorne - klar, aber wenn, dann X nicht 3. Finanziell, je nun, aber so richtig praktikabel ist ein E-Mobil für mich leider (noch?) nicht.
Denn in Berlin-Pbg habe ich keine Ladesäule vor der Haustür, bzw. irgendwie auch nicht die Lust, wenn ich wie üblich Sonntag nachts zurück komme, erst die schon schlafenden Kinder & das Gepäck nach oben zu bringen und dann auf der Suche nach einer FREIEN und FUNKTIONIERENDEN Ladesäule durch die Stadt zu gurken - um dann WIE wieder zur Wohnung zu kommen...? Taxi?
Für die Fahrten nach Hause mit einem dann wieder geladenen Tesla wäre in Grimmen ein Supercharger. Aber selbst der braucht eine halbe Stunde, um die Karre voll zu laden und im Sommer würde ich da u.U. ganz schön trampeln: ´ne halbe Stunde vor Sonnenuntergang mehr kiten oder nicht kann einem schon den Tag versüßen oder verderben, weil es sich nicht mehr lohnt, vor Einbruch der Dunkelheit das Material aufzubauen. Jaja, mit schulpflichtigen Kindern hat man tw. enge Zeitpläne 😉
Wie dem auch sei, ich schau mir den V90 CC T6 mal an, der Listenpreis ist zwar eine Unverschämtheit für ein Fahrzeug mit einem Anlassermotor als Antrieb (*) und liegt exakt auf Höhe eines identischen S213 AT mit V6, aber die Leasingkonditionen bei Volvo sollen ja so unschlagbar sein 😉
(*) Übertreibung dient der Verdeutlichung 😉
@Manatee - Wenn Du wirklich ernsthaft Interesse an dem Fahrzeug hättest, wirst Du evtl. recht schnell beim Angebot umgedreht. ;-) Bei mir waren es 200 Euro/p.m. mehr bei ABM und dafür hab ich nun überhaupt kein Verständnis. Dazu verbrenne ich zu ungern Geld. Aber wie gesagt.. die wirtschaftliche Argumentation kam erschwerend dazu.. ABM ist aber in der für mich wichtigen Subjektivbetrachtung (aus den bereits erwähnten Gründen) schon vorher rausgefallen.
Allerdings wird das mit Dir und dem V90 nie was. Wenn ich mir Deine Texte so durchlese, dann wirst Du mit dem 4Zylinder und Volvo (die gesamte Abstimmung der Fahrzeuge beruht auf einer ganz anderen Philosophie) nie glücklich und das scheint Dir ja sehr, sehr wichtig zu sein.
Vergiss den Volvo... er passt nicht zu Dir und Du nicht zu ihm. Ich stelle mir ja auch aus meiner Sicht keine weiße Rolf-Benz Ledercouch ins Wohnzimmer, nur weil sie deutlich günstiger ist als eine Schwarze. Du musst eben in den sauren Apfel beißen. Für Dich käme doch dann noch Jaguar (die hauen die Katzen gerade günstig raus) oder der Ghibli in Frage. Die machen dann auch mehr auf AGGRESSIV und haben 6 Zylinder, sind nebenbei nicht an jeder Ecke zu sehen.
Meine Meinung.
Vg Dirk
Wir hatten mit den Volvos NIE außerplanmäßige Werkstattaufenthalte, fahren mittlerweile XC60 No.4 (XC60II kommt nächstes Jahr) und ich bereits div. Volvos die letzten 20 Jahre. Sowas kenne ich nur von Benz und lange nicht von VAG/Audi.
@dmb73 Lustig, wie Du meinst, mich einschätzen zu können:
"Vergiss den Volvo... er passt nicht zu Dir und Du nicht zu ihm."
Und dann einen Ghibli (!) mit der Argumentation "Die machen dann auch mehr auf AGGRESSIV" in den Ring wirfst - nichts liegt mir ferner als ein Maserati - ich mag das understatement, ein "Daimler Double Six" ist mir lieber, als ein "XJ12", wenn Du verstehst. Ich würde einen LR TDV6 jederzeit einem Cayenne gegenüber bevorzugen, einen Rimac einem F430, usw.
Ich bin jahrelang Volvos gefahren, bis auf den letzten haben wir ganz gut zusammengepaßt - und auch der letzte scheiterte letztendlich nicht am Fahrzeug an sich, sondern am Mangel einer fähigen Werkstatt in Reichweite, die den nach Kauf hätte "durchreparieren" können und wollen - 2 A4 Seiten Mängelliste habe ich dann erst beim T5 geschafft, aber selbiger spielt bezgl. Mängel und Arroganz der 🙂 noch mal in einer ganz anderen Liga...
@Manatee - war gar nicht böse gemeint aber da Du ja kein gutes Haar an den lausigen "Anlassermotoren" lässt und noch weitere Unzulänglichkeiten festgestellt hast, lag diese Schlussfolgerung einfach nahe und macht ja auch SINN!!! Mir könnte man auch keinen W213 aufdrehen, selbst nicht zum Bombenpreis. Die E-Klasse ist nach dem W212 eben ein ganz anderes Auto geworden. Nicht schlimm für Mercedes, nicht schlimm für mich... es passt eben nur nicht mehr.
Ich bin sicherlich hier nicht der EINZIGE, der das aus Deinen Sätzen zieht. Es wäre doch immer nur ein schlechter Kompromiss.
Nichts für UNGUT.. manchmal muss man eben eine Entscheidung treffen und einen Kandidaten von der Liste nehmen.
Vg Dirk
Zitat:
@manatee schrieb am 24. März 2018 um 12:55:26 Uhr:
Oops, hier hat ja der @erzbmw bereits die von mir bemerkten Merkwürdigkeiten mal beschrieben und dem einen oder anderen (und auch Volvo selbst) ist das auch nicht unbekannt.
Sowohl das Geräusch der Luftfederung als auch das Brummen/Dröhnen bis 1.500U/min.
Na sowas, da war mein Fahrzeug wohl doch nicht unbedingt der bedauernswerte Ausnahmefall...?
... und Volvo konnte es bis jetzt nicht abstellen. Gehört ja, Ursache dafür gefunden nein.