Bei Reifenwechsel Radbolzen abgerissen
Hallo,hab gestern meine 18 er Sommerräder wieder montiert,dabei ist mir vorne rechts ein Radbolzen samt Felgenschloss abgerissen.Hab grad nur mit 80 Nm angezogen.Da darf doch normal kein Bolzen abreissen.Auto steht heut beim ffh und der Meister meint,da muss die komplette Nabe getauscht werden,da es die Radbolzen nicht einzeln gibt.Auch keine Garantie möglich!!!Also ein teurer Spass...
Warten wirs ab.
Beste Antwort im Thema
Nur mal der Ordnung halber da es hier ja soviele Spezialisten gibt:
140Nm sind richtig, nicht 80, nicht 110 und nicht 130
Mondeo 2007.5 (02/2007-):
Radmutter - Stahlfelge M12 silberfarben - 140 Nm.
2-teilige Radmutter - Leichtmetallfelge M12 mit konischer Unterlegscheibe - 140 Nm.
2-teiliges Felgenschloss - Leichtmetallfelge M12 mit konischer Unterlegscheibe (*04/2007 - 11/2007) - 110 Nm (NICHT beim Mondeo 2007.5, gebaut ab 01/2008 verwenden).
1-teiliges Felgenschloss - Leichtmetallfelge M12 (*12/2007-) - 140 Nm.
* In der Produktion eingebaut
Quelle: TSI 37/2007 vom 31.07.08 Geänderte Anzugsdrehmomente für Radmuttern
142 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von tza
Wenn schlaglöcher für Ford eine Überbeanspruchung sind wundert es mich das nicht ganze Baugruppen einfach abfallen...trauriges Schauspiel...ich hatte schon Fahrzeuge bei denen die Radbolzen mit weit mehr Drehmoment als vorgesehen angezogen waren, gebrochen ist bisher keiner, der Sicherheitspuffer eines solch wichtigen Teils sollte auch enorm sein.
Es hat ja glaube ich niemand die Behauptung aufgestellt, daß jedes Schlagloch eine generelle Überbeanspruchung darstellt. Es ist nur so, daß wenn Du allzu unvorsichtig durch eines fährst, eine Überbeanspruchung auftreten
kann, am Rad selbst, den Bolzen, Aufhängung, Querlenker, etc. Und nein - das ist auch bei einem Mercedes nicht anders. Es gibt unzählige Fälle, wo sich Leute in Schlaglöchern Reifen und Felgen ruiniert haben. Würdest Du da auch den Hersteller in Produkthaftung nehmen? Ich hab mir vor Jahren mal an einem Audi 80 die Spurstange verbogen, weil ich bei Glatteis gegen eine Bordsteinkante gerutscht bin. Hätte ich da womöglich Garantieanspruch gehabt, weil sowas keine Überbeanspruchung darstellt?
Ja - es gibt durchaus Situationen, in denen auch ein Radbolzen einer Überbeanspruchung ausgesetzt sein
kann. Und dann hast Du weder bei Ford noch bei irgendeinem anderen Hersteller einen automatischen Garantieanspruch. Wenn solche Radbolzen reihenweise ausfallen würden, würde ganz sicher ein Anspruch bestehen, und es hätte auch ganz sicher schon einen Rückruf gegeben. Aber überleg Dir mal bitte, wie lange es Mondeo, S-Max und Galaxy schon gibt, und wieviele Fahrzeuge davon schon rumfahren. Und wie viele Fälle von abgerissenen Radbolzen kennst Du ?
Zitat:
Original geschrieben von XLTRanger
Es wird halt möglicherweise nur nicht jedem, der es schafft, seine Radbolzen abzureißen, vollautomatisch ein Garantieanspruch zugesagt. Das halte ich ehrlich gesagt nicht für fahrlässig.
Das widerspricht auch nicht meiner Aussage: Sich nicht um solche Vorfälle zu kümmern, das ist fahrlässig. Kümmern heisst nicht, alles ohne Nachfrage auf Garantie reparieren. Kümmern heisst, nachforschen, was ist Sache. Liegt ein EInzelfall vor oder gibt es ein Serienproblem im Feld. Wie hoch ist die Gefährdung.
Gesetzt den Fall, es handelt sich tatsächlich um eine fehlerhafte Radbolzencharge: wie will Ford das eigentlich zeitnah hinkriegen, daraus eine Rückrufaktion zu organisieren, wenn erst einmal alles von den Händlern abgebogen wird? Müssen da erst einmal ein paar im Graben landen?
Zitat:
Original geschrieben von salador
Gesetzt den Fall, es handelt sich tatsächlich um eine fehlerhafte Radbolzencharge: wie will Ford das eigentlich zeitnah hinkriegen, daraus eine Rückrufaktion zu organisieren, wenn erst einmal alles von den Händlern abgebogen wird? Müssen da erst einmal ein paar im Graben landen?
Es ist ja mitnichten so, daß "erst einmal alles von den Händlern abgebogen wird". Es wird lediglich ein Garantieanspruch abgelehnt, reparieren wird's der Händler ganz sicher. So ein Händler hat Online-Systeme, in denen er jedes einzelne ausgefallene Bauteil an den Hersteller meldet, Radbolzen genauso wie alle anderen Teile auch, und das ist bei jedem Hersteller so. Und am anderen Ende der Leitung sitzen Leute, die solche Daten dann erfassen. Und wenn dort irgendein Bauteil auch nur annähernd eine Häufung von Ausfällen zeigt, wird man auch reagieren. Aber Du wirst es nicht erleben, daß ein Hersteller für jede Schraube, die irgendjemand an seinem Auto abreißt, eine Laboranalyse veranlaßt. Dann könntest Du einen Mondeo nicht mehr bezahlen.
Es ist immer relativ leicht, für irgendein Teil, das an einem Auto mal kaputt gegangen ist, direkt einen massiven Herstellerfehler zu proklamieren, fehlerhafte Produktchargen zu vermuten und sofortige Rückrufaktionen zu verlangen. Nur stellt so ein Bericht in irgendeinem x-beliebigen Internetforum nichtmal ansatzweise irgendsowas wie prüfbare Daten und Fakten dar. Meist verlassen sich Hersteller irgendeines Produktes da eher auf ihre eigenen Qualitätsprozesse und deren Überwachung. Geh' mal davon aus, daß auch ein Hersteller solcher Radbolzen irgendwas tut, um seine Produktqualität in der Serie zu kontrollieren, ansonsten würde er einen Automobilkonzern (egal welchen) überhaupt nicht beliefern dürfen.
Natürlich kommt es auch mal vor, daß fehlerhafte Bauteile auch in der Serie landen, und dann werden Hersteller auch mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Aber um solche Fälle zu finden, ist irgendeine Internetseite ganz sicher nicht die geeignete Quelle.
Zitat:
Original geschrieben von XLTRanger
Es ist ja mitnichten so, daß "erst einmal alles von den Händlern abgebogen wird". Es wird lediglich ein Garantieanspruch abgelehnt, reparieren wird's der Händler ganz sicher. So ein Händler hat Online-Systeme, in denen er jedes einzelne ausgefallene Bauteil an den Hersteller meldet, Radbolzen genauso wie alle anderen Teile auch, und das ist bei jedem Hersteller so. Und am anderen Ende der Leitung sitzen Leute, die solche Daten dann erfassen. Und wenn dort irgendein Bauteil auch nur annähernd eine Häufung von Ausfällen zeigt, wird man auch reagieren. Aber Du wirst es nicht erleben, daß ein Hersteller für jede Schraube, die irgendjemand an seinem Auto abreißt, eine Laboranalyse veranlaßt. Dann könntest Du einen Mondeo nicht mehr bezahlen.
Es ist immer relativ leicht, für irgendein Teil, das an einem Auto mal kaputt gegangen ist, direkt einen massiven Herstellerfehler zu proklamieren, fehlerhafte Produktchargen zu vermuten und sofortige Rückrufaktionen zu verlangen. Nur stellt so ein Bericht in irgendeinem x-beliebigen Internetforum nichtmal ansatzweise irgendsowas wie prüfbare Daten und Fakten dar. Meist verlassen sich Hersteller irgendeines Produktes da eher auf ihre eigenen Qualitätsprozesse und deren Überwachung. Geh' mal davon aus, daß auch ein Hersteller solcher Radbolzen irgendwas tut, um seine Produktqualität in der Serie zu kontrollieren, ansonsten würde er einen Automobilkonzern (egal welchen) überhaupt nicht beliefern dürfen.
Natürlich kommt es auch mal vor, daß fehlerhafte Bauteile auch in der Serie landen, und dann werden Hersteller auch mit entsprechenden Maßnahmen reagieren. Aber um solche Fälle zu finden, ist irgendeine Internetseite ganz sicher nicht die geeignete Quelle.
Es geht aber nicht um "irgendeine Schraube am Auto". Es geht um ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Und richtig teuer wird es, wenn Ford ein QS-Problem im Feld an einem solchen Teil nicht erkennt oder erkennen will. Es geht nicht um Garantie, es geht um Produkthaftung. Das sind zwei unterschiedliche Baustellen.
Was übrigens auch "leicht" ist: Für jeden Schaden erst mal pauschal den Kunden verantwortlich machen und ihn mit fehlerhaften Teil im Regen stehen zu lassen. Noch leichter: Ihn dann die Reparatur bezahlen lassen und mit Fehlerteilen noch Umsatz generieren.
Zum Thema QS: danke, ich bin Ingenieur und habe mit solchen Themen selber zu tun.
Es geht in dieser Diskussion auch nicht darum, dass Ford auf Basis dieser Beiträge hier irgend etwas tun soll. Es geht darum, wie Ford mit realen Schadensfällen umgeht. Wenn berichtet wird, dass beim Voranziehen mit 80 Nm ein Radbolzen einfach so abreisst, dann ist das etwas, worauf reagiert werden muss. Du schreibst "dann werden Hersteller auch mit entsprechenden Maßnahmen reagieren". Wenn man den betroffenen hier im Strang glauben darf, dann reagiert Ford mit "Sie sind schuld, wir sind nicht schuld, reparieren ja, Garantie abgelaufen, sie bezahlen das.".
Das weckt Vertrauen. Ford, wir tun was.
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Wenn ich das hier einmal kurz verfolge, dann geht es bei der Radbolzen-Geschichte um, sagen wir einmal, wirkliche Einzelfälle.
Somit stellt sich mir die Frage, ob alle genannten Geschichten hier auch glaubwürdig sind, denn um ein generelles Problem bei Ford kann es sich definitiv nicht handeln, sonst wären die Werkstätten spätestens jetzt in der Reifenwechselsaison alle überfüllt....
Nachtrag:
ich kenne die Situation nämlich aus der der Perspektive eines Zulieferers:
Da schickt Dir der Kunde eine Reklamation und man bekommt als produktverantwortlicher Ingeniuer einen Haufen Überreste auf den Tisch gekippt. Im besten Fall mit einer wagen Beschreibung, wie es dazu gekommen ist und ein paar unscharfe Photos. Und dann darf man das untersuchen und dem Kunden aufwendig nachweisen, dass man _nicht_ daran schuld ist. Und wenn dem das nicht als ausreichend begründet erscheint, dann geht der Tanz weiter. Autohersteller setzen bei Ihren Zulieferern ein regides Reklamationsprocedere durch und lassen sich nicht mit "Das haben sie kaputt gemacht, neues Teil kostet xxx€; Rechnung anbei." abspeisen. Weil sie der Kunde sind. Und berufen sich dabei auf Sachmängel- und Produkthaftung. Da sollten sie ein vergleichbares Verhalten gegenüber ihren eigenen Kunden an den Tag legen.
Zitat:
Original geschrieben von PatOne
Somit stellt sich mir die Frage, ob alle genannten Geschichten hier auch glaubwürdig sind
Natürlich stellt sich die. Das streite ich sicher nicht ab.
Eigentlich ist es vollkommen uninteressant, ob so ein Bolzen nun bei 80Nm, oder bei 180Nm oder bei 580Nm gebrochen ist - das kann sowieso niemand nachprüfen, geschweige denn beweisen. Jeder abgerissene Bolzen, den ein Ford-Händler zu Gesicht bekommt, wird dem Hersteller mitgeteilt. Nur, wenn da halt 10 Teile im Jahr zusammen kommen, wird kein Hersteller der Welt da irgendein Qualitätsproblem hineininterpretieren. Bei 100 vielleicht...
Zitat:
Original geschrieben von salador
Autohersteller setzen bei Ihren Zulieferern ein regides Reklamationsprocedere durch und lassen sich nicht mit "Das haben sie kaputt gemacht, neues Teil kostet xxx€; Rechnung anbei." abspeisen. Weil sie der Kunde sind. Und berufen sich dabei auf Sachmängel- und Produkthaftung.
Bei einem nachweisbaren Mangel ist das auch überhaupt keine Frage...
Zitat:
Original geschrieben von gobang
Wenn bei Bärenstein jetzt schon der zweite Radzapfen den Geist aufgibt, halte ich es für wahrscheinlicher, daß da mal die Räder zu fest angeknallt worden sind, als daß zufällig 2 Schrauben mit Materialfehler montiert waren.
Es sei denn, daß eine ganze Charge Schrauben einen Materialfehler hatte. Dann würde man davon aber verstärkt was mitbekommen, weil das wären dann einige Tausend Fälle.
Ich mache ja ungern Doppelposts. Aber auch wenn der finale Bruch mit einem auf 80Nm eingestellten Drehmomentschlüssel passiert, ist in diesem Fall ein Materialfehler äußert unwahrscheinlich - ganz einfach, weil es nun das 2. Mal aufgetreten ist.
Die Erfahrung, daß die Räder nach einem Werkstattbesuch so fest waren, daß ich sie nur mit Anstrengung wieder lösen konnte, habe ich auch schon einmal gemacht.
Jetzt lasse ich unnötigerweise niemanden mehr an die Räder und wechsele die Sommer-/Winterreifen immer selbst.
Hallo,
dieses Jahr habe ich schon folgendes bei Reifenhändlern erlebt:
-Radmuttern im Uhrzeigersinn angezogen statt über Kreuz
-Radbolzen vor der Montage mit FETT eingeschmiert
-Radmuttern mit Schlagschrauber OHNE Drehmomentschlüssel
zu verwenden angezogen 2x!!
-Mit dem Drehmomentschlüssel über das Knacken hinaus die
Muttern angeknallt.
war jeweils ein anderer Händler!
Wenn also beim Anziehen der Muttern mit dem richtigen
Drehmoment ein Bolzen abschert ,ist zu 95% ein Montage-
fehler vom Reifenhändler oder der Werkstatt vorausgegangen
Womit wir wieder beim Enduser-Problem sind (in diesem Fall mangelnde Sachkenntnis der Werkstatt) und nicht wie von vielen hier propagiert ein allgemeines "Ford Mondeo Problem".
Nabend
natürlich wird der Reifenhändler wenn bei seiner Montage ein
Bolzen abschert auf den richtigen Drehmoment den er benutzt
hat verweisen und einen Materialfehler vermuten.
Was auch nicht ganz ausgeschlossen werden kann
Somit bleibt der Fahrzeigbesitzer ziemlich sicher auf den
Kosten sitzen😠
Ich überlege deshalb ernsthaft bei einer Unwucht die Räder selbst
auszubauen und nur Wuchten zu lassen.
Bei den Preisen für abgescherte Bolzen von einigen100 Euro
wohl nicht ganz so falsch.
Zitat:
Original geschrieben von berni3
...
Ich überlege deshalb ernsthaft bei einer Unwucht die Räder selbst
auszubauen und nur Wuchten zu lassen.
Bei den Preisen für abgescherte Bolzen von einigen100 Euro
wohl nicht ganz so falsch.
Mache ich auch so.
Beim Aufziehen der Winterrräder vor ein paar Wochen habe ich festgestellt, daß an einem das Ausgleichsgewicht abgefallen war.
Habe es trotzdem erstmal montiert und bin hin zum nächsten Reifenpoint, das Rad wieder abmontiert, mit dem einzelnen Rad rein, Auskunft zum Wartenden vor mir: "ja sie können warten, wird ca. 1h dauern - sie sehen ja was hier los ist", Auskunft zu mir: "Ach sie müssen nicht erst auf die Bühne? Kommen sie mal mit.", bin sofort dran gekommen, habe 5.-€ gezahlt, das Rad wieder selber montiert... war in 3min erledigt.
Da weiß man was man hat.
Zitat:
Original geschrieben von salador
Natürlich stellt sich die. Das streite ich sicher nicht ab.Zitat:
Original geschrieben von PatOne
Somit stellt sich mir die Frage, ob alle genannten Geschichten hier auch glaubwürdig sind
Könnte man sich Fragen, warum jemand so etwas erfinden sollte? Die Hoffnung, wenn die Geschichte nur dramatisch genug dargestellt wurde, die Kosten von Motor-Talk ersetzt zu bekommen, kann es ja wohl nicht sein.
Nee, aber mal ganz im Ernst, lasst uns doch mal bitte durchzählen, indem jeder Betroffene sich mit einem 1-Zeiler meldet und man einen ungefähren Eindruck über den Umfang bekommt!