Bauernfängerei bei der Garantieverlängerung
Hallo Gemeinde!
Ich habe mal wieder eine ziemliche Wut auf VW! Ich hatte nämlich 2 Wochen nach Übernahme des Neufahrzeuges den Antrag auf Neuwagen-Anschlussgarantie-Versicherung (schönes Wort) gestellt. Letzten Samstag kam per Post die Rechung (207,- Euro) und die Unterlagen. Da habe ich erstmal gestaunt, wie unterschiedlich die Vertragsbedingungen waren, im Vergleich zu denen, die ich erst auf Nachfrage vor dem Unterzeichnen des Antrages bekommen hatte. Besonders interessant ist natürlich die Passage "Garantieversicherungsausschlüsse". In der Version, die ich vor Unterzeichnung bekam, waren das nur wenige, nachvollziehbare Dinge: Ich dürfte den Wagen nicht zur professionellen Personenbeförderung nutzen, ein Tuning ist nicht erlaubt, etc.
Die nachgeschobenen Vertragsbedingungen, die man erst nach dem Unterzeicnen (!) erhält, sind weitaus umfangreicher! Der Gipfel der Unverschämtheit besteht dabei in den Ausschlüssen von allen Rahmen- und Karosserieteilen (!!!), allen Quietsch- und Klappergeräuschen, sowie allen Lack- und Korrosionsschäden (!!!!!!!!!!). Könnt Ihr das glauben? Ich hab' 6 Jahre Garantie gegen Durchrostung und die kommen mir mit sowas? Sag' jetzt bitte keiner, es seien halt Rostschäden gemeint, die von außen auftreten (z.B. durch Steinschlag). Könnte sein, daß es so gemeint ist, aber es steht da nicht! Die gebrauchten Formulierungen sind so allgemein gewählt, daß man als Garantienehmer keine Chance hätte, auf etwas zu pochen. Man wäre ganz auf die freundliche Gnade von VW angewiesen, solche Schäden dann vielleicht im Sinne einer "Kulanz" zu lösen. Mir schwillt gerde beim Schreiben schon wieder der Kamm!
Nun gut... Damit Ihr das nachvollziehen könnt und gut informiert seid, bevor Ihr eventuell selbst eine solche Versicherung abschließen wollt, habe ich die erste Version der Vertragsbedingungen (steht geschickter Weise gar nicht drüber, daß es welche sind - aber das ist halt das, was man dann als Bestandteilo des Antrages ausgehändigt bekommt), wie auch die "finale" Version gescannt und hänge sie hier an.
(Sorry - habe gerade gemerkt, daß die (noch lesbaren) Dokus zu groß geworden wären, um sie hier anhängen zu können. Habe daher die Absätze extrahiert. Wer die Dokumente ganz haben möchte, sende mir bitte eine PN - ich versende sie dann als mailanhang)
Der Verkäufer hatte angeblich die Vertragsbedingungen so noch nie gesehen und hat sie als erstes mal kopiert. Glaube ich ihm sogar. Vermutlich schauen sich viele Leute nach Abschluß der Versicherung das Kleingedruckte nicht mehr an.
Er kontaktiert jetzt ersteinmal eiligst die VW-Versicherungsgesellschaft und fragt nach, wie das zu interpretieren ist und ob ich eine für mich günstigere Interpretation dann auch schriftlich bekäme.
Sollte ich ein zufriedenstellendes Statement nicht in einer Woche erhalten, werde ich halt wieder zurücktreten. Dieses Recht bleibt einem 2 Wochen nach Zugang der Rechnung und der Unterlagen (nicht nach Unterzeichnung!).
Ich werde dann berichten, wie man sich aus der Affaire ziehen will.
Für mich ist die Verfahrensweise ganz klar Unlauterkeit, womöglich sogar Täuschung!
Wenn die Jungs rumzicken, haben die blitzeschnell den ADAC und den Verbraucherschutz auf dem Hals.
Uff - das mußte jetzt mal raus...
26 Antworten
Hi,
wenn ich das so lese, ist ja die Frage für welche Schäden die Garantieverlängerung gedacht ist.
Denn fast alle gängigen, heut zu Tage auftretenden Schäden (Dichtungen, Auspuff etc.) sind ja ausgeschlossen!!!
Und Schäden wie z. B. Kolbenfresser, Kurbelwellenbruch usw. sind doch eher selten und wenn sie denn auftreten wird VW sie als Verschleiß deklarieren...
Grüße mollix
Hallo Mollix!
Du hast es korrekt erfasst! Wenn VW diese allgemein für alle Fahrzeuge gedachte Police nicht "aufweicht", bzw. in Einzelpunkten spezifiziert und erweitert, ist die Versicherung, meiner Ansicht nach, fast wertlos.
Das allerdings offensichtliche Verschleißteile, wie Bremsen o.ä. eingeschlossen werden, kann man getrost vergessen. Auspuff halte ich für grenzwertig. VW sieht den scheinbar auch als schnelllebiges Verschleißteil an.
Die Motordichtungen und Wellendichtringe auszuschließen finde ich wieder ausgesprochen frech. Das ist konstruktiv leicht so zu lösen, daß die ein halbes bis ein ganzes Motorleben halten.
Man darf auch nicht vergessen, daß die Nebenklauseln zusätzlich davon ausgehen, daß ständig Wartungsarbeiten betrieben werden.
Bzw. sogar beim Verdacht einer vorherigen Fehlfunktion von andern, funktionell gekoppelten Bauteilen daraus entstehende Folgeschäden auch nicht getragen werden. Der Versicherungsnehmer hätte dann "vorausschauend Schäden abwenden müssen"
Hallo,
ich kann der Bauernfägerei nur zustimmen, habe die so genannte Lifetime Garantie für meinen Touran 1,9 TDI auch noch schnell (innerhalb 4 Wochen nach Zulassung) für 265 Euro abgeschlossen ! Diese Woche kamen die Unterlagen.
Es wäre besser gewesen, wenn die reingeschrieben hätten was alles Versichert ist, das hätte sich schneller gelesen !
Aber lieber eine Vers. haben und man braucht sie nicht, als wenn man keine hat, dann passiert garantiert was !
Ich simme Dir aber voll zu, ne Frechheit was alles ausgeschlossen ist !
Gruß RBN
Ähnliche Themen
hi ich glaube ihr habt was vergessen und zwar: die garantie zahlt immer vollen arbeitslohn und bis 100Tkm 50% über 100Tkm 40% des ersatzteilpreises. und die preise sind viel viel höher als der arbeitslohn. ich habe es mit meinem a6 erlebt turbolader,nockenwellen ect. ..... diese garantien sind so gut wie wertlos
Hallo,
danke erstmal für die Info.
Eine Garantieanschluss-Versicherung kann sich auch lohnen, den Firmen leisten in den meisten Fällen keine Kulanzabwicklung mehr. Meinem Kollegen ist bei seinem Touran vor etwa 6 Wochen das Getriebe gestorben (6er Gang zerschreddert). Auto etwa 2,5 Jahre alt. Er hat die Garantieverlängerung und hat ein neues Getriebe bekommen, ohne jetzt mehrere tausend Euro ärmer zu sein.
Das gleiche ist mir 1986 mit meinem neuen T3 Bulli passiert. Die einjährige Garantie war etwa 2-3 Monate abgelaufen. Dann hat sich auf der Autobahn der 5.Gang verflüchtig (bei etwa 110km/h).
VW hat mir damals nach etwas hin und her, das Getriebe mit 90% Kulanzleistung ersetzt, weil ein Materialfehler nachweisbar war. Etwa 6 Monate später wurde der Bronze-Stahlkühler gegen einen Alu-Kühler ersetzt. 80% Kulanzleistung. Das jedoch ohne Murren, denn der Bronze-Stahl Kühler war eine klassische Fehlentwicklung. Damals gab es keine Garantieerweiterungsversicherung. Heute lässt sich VW (und andere Firmen natürlich auch) die Kulanz in Form von Folgeversicherung bezahlen, und der Kunde freut sich darüber sogar :-) Ich denke bei dem Qualitätsniveau auf dem die Kisten heute rausgehauen werden, sollte man sich gegen kapitale Schäden bei neueren Fahrzeugen mit hohen Reparaturkosten (z.B. VW) auf jeden Fall versichern. Aber muss wer sagt denn, dass man sich ausgerechnet bei VW versichern muss? Nach dem von Feirefitz beschrieben Fall sollten auf jeden Fall vorher Vergleiche eingeholt werden.
Viele Grüße
Armin
Garantie
Hallo.
1986 war die Welt auch noch in Ordnung.
Kullanz ist heute immer seltener. Wenn Du erst keine Garantieverlängerung hast, wird VW auch wenig kullant sein.
Wir wissen noch nicht genau, was wir machen. Unser Octavia hatte 4 Jahre gar nichts gehabt. Dem Caddy traue ich aber nicht ganz so viel zu.
Mal erst noch abwarten und weiter überlegen...
Die Lifetimeversicherung schützt vor Reparaturen, die nach 2 Jahren auftreten können- egal aus welchen Gründen. - 250 Euro für 2 Jahre finde ich ist nicht viel- ich hatte einen Kompressorschaden an meinem Golf und der hätte 900 Euro gekostet- so habe ich 10 Prozent bezahlt und fertig. Mein Golf war da 6 Jahre alt!!!!!!!! Ohne Lifetime wäre es teuer geworden. Bei jeder Versicherung besteht das Risiko, daß man umsonst zahlt- siehe Haftpflicht usw. - Meine Meinung: Lifetime ist sehr empfehlenswert und wer jetzt spart, weil zu geizig, ist selber schuld!!!!! Die Ausschlüsse sind auch normal, ich kann nicht verlangen, daß auch Verschleißteile bezahlt werden- manche gehen mit ihrem Fzg. auch nicht gerade zart um. - Und alles umsonst oder auch Kulanz geht auch nicht- !!!ich weiß von was ich hier rede, bzw. schreibe- immer wird gejammert- Geiz ist geil ist sch...!!!!!!!!!!!
Moin,
Zitat:
Original geschrieben von vokiki
Und alles umsonst oder auch Kulanz geht auch nicht- !!!ich weiß von was ich hier rede, bzw. schreibe- immer wird gejammert- Geiz ist geil ist sch...!!!!!!!!!!!
um Umsonst oder Geiz geht es hier auch gar nicht, sondern doch wohl mehr um die Art und Weise was einem nach einer Unterschrift noch untergejubelt wird. In gewisser Weise erinnert mich das an Bestellung und Auftragsbestätigung. Aus der Liste der für mich seriösen Unternehmen ist VW bzw. VWN jedenfalls rausgefallen. VW sollte seinen Vertrieb mal unter die Lupe nehmen, die sägen da ziemlich am Image.
BTW: Habe mir mal die oben angehängten Vertragsbedingungen angeschaut. Das meiste ist ja plausibel. Nur die Punkte e) und f) nicht so recht. Das können richtige Kostenfallen werden (undichtes Getriebe, oder Motor). Ich denke es lohnt sich mal andere Versicherungen anzuschauen. Aber ich befürchte die Garantieversicherungsausschlüsse dürften sich sehr ähneln, wenn nicht sogar identisch sein.
Wie sich Sache mit Korrosionschäden, und der Durchrostungsgarantie verhält (hat der Caddy nicht 12J.?). Dass lasse ich mir von meinem Händler jedenfalls noch genau erläutern, und vor allem schriftlich geben.
Gruß
Armin
Rostschutz
Gerade der Punkt hinsichtlich Karosserie und Korrosion ist für mich sehr wichtig.
Meiner Vermutung nach kann genau dieser Punkt in 2-3 Jahren für Caddy-Besitzer ein böses Erwachen bringen.
Es scheint bei einigen Caddys einige Verarbeitungsmängel zu geben. Die Qualitätskontrolle hat sicher nicht immer funktioniert. Da rostet es zumindest angeblich schon nach Monaten oder der UBS ist nicht vollständig aufgetragen.
Da kann man nur hoffen, daß es einen nicht erwischt. Aber die Verlängerung schließt diesen Punkt für alle schlichtweg aus. Und somit gibt es auch keinen Arbeitslohn usw. nur die Hoffnung auf Kullanz, die je nach Häufigkeit und Reparaturhöhe eher fraglich ist.
Es bleibt irgendwie immer etwas schwammig mit der Versicherungpolice. Wer die 200 und über hat, sollte es erst mal besser machen, da hier wohl VW auch kullanter sein wird.
Hallo zusammen,
ich habe auch heute die Versicherungspolice erhalten und mir die Bedingungen durchgelesen. Diese sind ziemlich ähnlich mit den Versicherungen von Ford und Opel, auch hier sind viele Dinge ausgeklammert. Bei elementaren Problemen, wie Getriebe, Motor oder ABS zahlen sie aber problemlos. Da heutzutage kaum noch etwas über Kulanz läuft, würde ich die Versicherung absolut empfehlen. Klar ist natürlich, daß die Wartungen regelmäßig von einer VW Werkstatt durchgeführt werden, aber das ist ja bei den anderen Marken genauso.
Was die Lackprobleme und Durchrostung angeht kann man einiges in den Bordunterlagen nachlesen. Diese wurden mir vom freundlichen nach Fahrzeugabholung in Hannover ausführlich erklärt.
Gruß
Andreas
Also ist die Garantieverlängerung völliger Unfug. Die 50.000 km fahre ich auch in der normalen Garantiezeit. Und wenn vor 150.000 km mit dem Auto etwas ernsthaftes passiert ( Motor- oder Getriebschaden) war das bestimmt der letzte VW den ich gekauft habe. Dann lieber einen KIA mit 3 Jahren Garantie weltweit und ohne Kilometerbegrenzung. Wer heute weniger Garantie auf seine Fahrzeuge gibt hat wohl irgendwie ein schlechtes Gewissen. Naja, ich hatte schon immer Vorurteile gegen VW, konnte aber dem Angebot für den VC nicht wiederstehen. Bis jetzt bin ich auch angenehm überrascht. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
ich kann mad_cad nur zustimmen. mit dem caddy ist bei uns auch ein letzter versuch, dem vw-konzern zu vertrauen,gestartet. nach dem letzten a6 habe ich immer noch albträume
gruss alex
Nachtrag
Ich habe heute noch einmal mit dem Verkäufer gesprochen, der sich an hoher Stelle bei der Volkswagen-Versicherung erkundigt hat, was das Ganze eigentlich soll. Zu den Versicherungsausschlüssen kam erwartungsgemäß keine besonders erhellende Antwort. Man reagiere mit den Ausschlüssen (z.B. der Karosserieteile) darauf, daß die Zulieferer dieser Teile ja Volkswagen auch keine Garantie über die 2 Jahre hinaus böten.
Nun ja - zum Einen hatte ich nicht nach den Problemen von VW gefragt und zum Anderen ist das natürlich vollkommener Quatsch. Wenn VW Probleme mit Zuliefer-Teilen hat, dann bessert der Zulieferer schleunigst nach oder die Teile werden zukünftig woanders bezogen.
Auf das mir wichtigste Thema - die "Bauernfängerei" - wurde überhaupt nicht eingegangen. Der Verkäufer sagte mir, daß seine Kollegen und er hierzu auf Eigeninitiative angewiesen seien. VW biete keine Schulung oder Informationsunterlagen bezüglich der Vertragsbedingungen an. Er hatte die eigentlichen Vertragsbedingungen noch nie gesehen, bevor ich sie ihm wutschnaubend auf den Tisch gelegt habe. Seine Nachfrage hat angeblich ergeben, daß ihm gesagt wurde, es seien nur eine Handvoll Käufer jährlich, die - wie ich - kämen und sich deswegen beschwerten. Wenn ich ihm glaube und auch diese Aussage stimmt, dann heißt das, daß die Bauernfängerei bestens funktioniert. Kaum jemand schaut nach Erhalt der Unterlagen noch ins Kleingedruckte und VW hat das Geschäft gemacht.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Ich habe jedenfalls die Versicherung wieder gekündigt, da es hochgeradig unwahrscheinlich ist, daß sie sich jemals lohnt. Hier wurde geschrieben, 200,- Euro seien nicht viel... Das stimmt vielleicht sogar. Aber auf dieser Basis kann man ja auch zurückrechnen: VW verlangt diesen Preis für die Versicherung, weil er sich für den Konzern lohnt - sie machen damit Gewinn. Wenn Sie bei einem solchen, verhältnismäßig geringen Betrag noch Gewinn machen, heißt das entweder, der Caddy hat wenig Schäden, oder die Versicherung zahlt einen deutlichen Teil der Schäden nicht, weil die Vertragsbedingungen sie davon freistellen.
Der einzige Grund, dennoch abzuschließen, könnte ein erhöhter Wiederverkaufswert beim Verkauf im 3ten oder 4ten Jahr sein, weil der Käufer dann meint, er hätte noch "Werksgarantie". Aber da ich geplant habe, denn Caddy noch länger zu behalten...