Batteriewächter Mail
Hallo,
habe nun seit einigen Monaten eine gebrauchte E-Klasse von 2018
Im August habe ich das erste mal die Mail vom Batteriewächter erhalten, habe die Batterie beim Freundlichen laden lassen, der sagte die Batterie ist OK.
Nun heute eine neue Mail:
Sehr geehrter Herr Sven XXXXXX,
der Ladezustand der Starterbatterie des Fahrzeugs XX-XX 000 ist kritisch.
Um die Startfähigkeit des Fahrzeugs zu erhalten, möchten wir Sie bitten ein Ladegerät anzuschließen oder das Fahrzeug 30 bis 60 Minuten zu fahren.
Bitte beachten Sie für die Benutzung des Ladegeräts die Hinweise in der Betriebsanleitung in Ihrem Fahrzeug.
Mit freundlichen Grüßen
Mercedes me connect
Kennt jemand dieses Problem? Der Freundliche wollte mir ein Ladegerät verkaufen?! Ist aber für eine Wippe in der Tiefgarage unpraktisch. Ich gebe zu, ich fahre oft nur zur Arbeit, aber an den Wochenenden auch mal ne weitere Strecke.
Gibt es eine bekannte Lösung?
Schönes WE Sven
66 Antworten
Die Batterie ist für die Anzahl an Verbrauchern einfach zu schwach dimensioniert. Punkt.
Wer hätte gedacht, dass man es in diesen Tagen als "normal" und "Stand der Technik" ansieht, wenn eine erkleckliche Anzahl von noch jungen "Premium-"Fahrzeugen durch den Nutzer regelmäßig an ein Ladegerät gehängt werden muss um nutzbar zu bleiben., Kurzstrecke hin oder her.
Ich zumindest hatte das zuvor noch an keinem Fahrzeug. Meine Batterie wurde im vorigen Winter auf Garantie getauscht. Bislang war in diesem Winter noch Ruhe.
Zitat:
@Buttermurmel schrieb am 11. Januar 2022 um 11:01:46 Uhr:
Die Batterie ist für die Anzahl an Verbrauchern einfach zu schwach dimensioniert. Punkt.
…denke eher die Dimension des Ladesystems (Zyklen und Generator) sind zu schwach dimensioniert: eine größere Batterie würde den Effekt nur hinauszögern aber nicht beseitigen.
Wie oben schon jemand schrieb wird der Batterie zu viel entnommen und zu wenig zugeführt.
Zitat:
@sven_32 schrieb am 10. Januar 2022 um 20:51:08 Uhr:
Selten längere Strecken , nur mal in den Urlaub....
Dann wird eine nicht vollständig geladene Batterie bald dein kleinstes Problem sein. Stichwort Verkokung der Kolbenringe, Ölverdünnung etc.
Einmal wöchentlich ab auf die Bahn und 50KM durchheizen. Sofern du ihn denn täglich fährst. Wenn nicht, reicht auch 2x im Monat.
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Ich habe wegen ähnlicher Problematik nach 18 Monaten einen vollausgestatteten Ford Focus verkauft, weil diverse Extras nacheinander ihren Dienst wegen nicht ausreichender Bordspannung verweigert haben. Entsprechende Statusmeldungen hat das System ebenfalls abgesetzt. S/S ging eigentlich richtig auch nur im ersten halben Jahr. Der Händler bekam das in mehreren Versuchen nicht hin. Das ist also auch bei anderen Marken Thema.
Nun fahre ich seit einem Jahr wieder MB und bin zufrieden. S/S und alles andere funktioniert wie es soll. Im Vergleich zum Focus hat mein S213 aber auch nur „Buchhalterausstattung“.
Was nicht drin ist, kann auch nicht kaputt gehen.
Trotzdem klemme ich sicherheitshalber einmal im Monat (zumindest im Winter) ein Ladegerät ans Auto. Das finde ich noch ok. Ansonsten hätte ich mir gleich ein E-Auto kaufen können 😉
E-Autos haben aber auch eine Starterbatterie und insofern die gleichen Probleme, denn unsere "Stillstands-Problem-Kleinverbraucher" ziehen ihren Strom von der Starterbatterie und nicht vom 400V/800V-E-Auto-Batterie-System.
Zum Thema: Dazu haben wir im Thread "Batterie immer nur teilgeladen" schon sehr viel geschrieben. Auch zum hier im Thread vor Jahren von TDI_CR erwähnten Ladeproblem beim Coupé.
Bei meinem fast vollen C238 mit Innenraumüberwachung, Kollisionsüberwachung, KeylessGo Komfort, etc. + Remote-Verbindung usw. kommt selbst nach einer Vollladung die nette Email schon nach knapp 2 Wochen Stillstand.
Wer das Fahrzeug länger stehen lässt, der sollte den Ruhemodus aktivieren. Wer aber das Fahrzeug ständig bewegt und dies nur auf Kurzstrecken, der hat wirklich ein Problem. Die Kombination aus Vollladen mit dem Ladegerät und ab und zu Langstrecke sind sicherlich eine gute Lösung. Allein mit dem Ladegerät ist meiner nicht glücklich, weil er ohne zusätzliche Bewegung dann oftmals den Ruhemodus nach dem Laden nicht zulässt.
Bei E-Autos ist das Problem schon etwas anders gelagert. Beim E-Auto wird der 12V Akku ja durch einen DC/DC Wandler aus der Hochvoltbatterie versorgt. Gibt es Probleme, weil das Auto nur steht und fast nie fährt, dann kommt es darauf an, ob das Fahrzeug den DC/DC Wandler auch ab und an im Stillstand anwirft. Manche machen das.
Praktisch gar nicht problematisch hingegen sind viele Kurzstrecken. Vor allem weil da natürlich der energiezehrende Motorstart weg fällt.
Hallo ins Forum,
Zitat:
@Buttermurmel schrieb am 11. Januar 2022 um 11:01:46 Uhr:
Die Batterie ist für die Anzahl an Verbrauchern einfach zu schwach dimensioniert. Punkt.
nein, der Akku ist eigentlich groß genug, aber der Stromhunger der ganzen Systeme ist enorm, da man hier praktisch an die absolute technische Grenze eines 12V-Systems gegangen ist. Da bleibt nicht mehr so viel Ladeleistung im Betrieb übrig, dass der Akku richtig geladen wird (auch weil i.d.R. nur in Schubphasen voll geladen wird). Von daher ist Kurzstrecke oder langes Stehen (das Ding ist eigentlich immer online) beim 213er für den Akku besonders kritisch.
Nicht umsonst laufen die 48V-Fahrzeuge ebenso wie die Plug-in in diesem Bereich besser, weil hier das Rekupieren in den 48V- oder HV-Akku geht und das 12V-Netz davon befreit ist. Außerdem gibt's ein DC/DC-Wandler, der auch hilft. Dazu kommt, dass bei den 48V-Fahrzeugen die Startfähigkeit aus dem 48V-Akku kommt und daher auch hier das 12V-Netz (an dem die Ruheverbraucher hängen) weiter nach unten gehen kann.
Viele Grüße
Peter
Du bestätigst meine Aussage, die Batterie ist für das System zu klein dimensioniert.
Wenn ich etwas konstruiere, dass ständig Strom verbraucht, muss ich dafür sorgen, dass der Vorrat davon groß genug ist, übliche Standzeiten zu überstehen und auch im (Kurz-)Betrieb genug wieder nachzuladen, so wie und im Rahmen des bei den bisherigen KFZ Üblichen auch.
Beides ist bei der BR213 scheinbar nicht gegeben.
Zitat:
@Buttermurmel schrieb am 12. Januar 2022 um 08:12:13 Uhr:
Du bestätigst meine Aussage, die Batterie ist für das System zu klein dimensioniert.
Wenn ich etwas konstruiere, dass ständig Strom verbraucht, muss ich dafür sorgen, dass der Vorrat davon groß genug ist, übliche Standzeiten zu überstehen und auch im (Kurz-)Betrieb genug wieder nachzuladen, so wie und im Rahmen des bei den bisherigen KFZ Üblichen auch.
Beides ist bei der BR213 scheinbar nicht gegeben.
Nein, selbst der beste Vorrat ist irgendwann leer, wenn man nicht genau Nachschub bringt.
Und dieser Umstand war schon immer Stand der Technik und wird es auch bleiben. Das ist an sich nicht zu ändern.
Ändern lassen sich nur die Größen, also die Größe der Vorratskammer, wie oft bzw. wie viel man nachfüllt und wie viel man verbraucht.
Die Größe der Vorratskammer (=Batteriegröße) ist bei der BR213 nicht das Problem bzw. mehr wäre keine Lösung des Problems (die Vorratskammer ist üppig groß). Das Problem liegt darin, dass das Tierchen (= das Auto) zugelegt hat und im Vergleich zu früheren Tierchen einen höheren Verbrauch hat. Im Gegenzug dazu aber, ist die Bereitschaft der Besitzer die Vorratskammer zu füllen (=Fahren) aber nicht gestiegen, sondern sogar noch im Mittel klar abgesunken (vor allem in den letzten 2 Jahren aus bekannten Gründen).
Diese zwei gegensätzlichen Entwicklungen bedingen die Zunahme der Probleme. Zu viel Verbrauch, zu wenig Fahren. Aber eben nicht die Größe der Batterie.
@Tom9973 zoologisch sehr richtig erklärt! :-)
Und warum ist der Generator (also der Vorratskammerbefüller) nicht stärker? Um die CO2-Vorgaben zu erfüllen…
Ja, auch an der Größe kann man im gewissen Rahmen natürlich schon was verändern, allerdings gestalten sich die Umstände an der Ecke deutlich vielschichtiger und der passende zoologische Vergleich kommt mir grade auch nicht in den Sinn 😉.
Von wie immer angefangen von Kostenaspekten, über die Tatsache, dass so eine Batterie es mit schwindender Lebensdauer bestraft, wenn man sie entsprechend hart befüllt oder entleert (da passt der Vorratskammervergleich halt auch nicht wirklich), hin zu vor allem Schadstoffvorgaben (weniger CO2), die dafür sorgen, dass man den Generator die ersten 30 Sekunden bis Minute nach einem Kaltstart eher aus dem Spiel nehmen muss.
Aber in einem gewissen Rahmen hätte man hier konstruktiv sicher schon mehr geben können, aber halt nicht rückwirkungsfrei.
Um beim Beispiel der Vorratskammer zu bleiben, kann der Hersteller ja nicht umhin die Vorratskammer zu vergrößern, wenn er sich immer mehr Mitesser ins Haus holt und gleichzeitig weiß, dass nur alle drei Wochen eingekauft wird.
Der Preimium Hersteller knausert aber lieber und will die Vorratskammer nicht vergrößern, stattdessen sollen die hungrigen Mäuler lieber auswärts essen, auch wenn alle Nachbarn mit gleicher Vorratskammer, egal ob nun jeden Tag oder nur alle drei Wochen einkauft wird, warten können bis zum nächsten Einkauf und ihre hungrigen Mäuler in der Zwischenzeit auf Diät setzen. 😁