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Batterie

Harley-Davidson FLS Heritage Softail
Themenstarteram 21. April 2018 um 16:23

Moin Leute,

habe kein Bock auf Suchfunktion, weiß, war schon tausend mal dran. Meine Batt macht schlaff nach mehr als 8 Jahren. Welche soll ich mir auf die Schnelle aus der Bucht kaufen? Heritage Bauj. 2010. Gruß Klaus

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@darkestmind schrieb am 22. April 2018 um 21:37:29 Uhr:

Zitat:

@fxstshd schrieb am 22. April 2018 um 21:13:02 Uhr:

Ist das dann ein GEL-AKKU, oder?

Denke mal so was in der Art!

Man kann es nicht oft genug wiederholen:

Ein Gel-Akku ist kein AGM-Akku ist kein "normaler" Blei-Säure Akku!!!

Ausgangssituation war der gemeine Blei-Säure Akku, wobei sich die angewandte Technologie zumin. bzgl. der Bleiplatten und der verwendeten Schwefelsäure nicht wesentlich unterscheiden.

Blei-Säure Akku:

Darin schwappt die verdünnte Schwefelsäure lose zwischen den Blei/Bleidioxidplatten herum (in aufgeladenem Zustand, entladen bestehen beide Platten überwiegend aus Bleisulfat). Bei Überladung fängt die Säure an zu gasen (es entstehen Wasserstoff und Sauerstoff), das Gas entweicht durch die Stopfen nach draußen, der Säurefüllstand des Akkus verringert sich, die Säuredichte wird höher.

Um das auszugleichen, füllt(e) man destilliertes Wasser nach, bis die Platten wieder bedeckt waren (und Leute, die es ganz genau nahmen, maßen die Säuredichte nach und luden die Zellen einzeln, was problemlos möglich war, weil die Zellverbinder außen, oben auf dem Akku saßen).

Die Abstände der Blei(dioxid)platten war relativ groß, die trennenden Separatoren in der Ausführung ähnlich Streckmetall, ziemlich dick. Dadurch waren die Akkukapazitäten, verglichen mit heutigen Akkus gleicher Abmessungen, deutl. kleiner.

Der normale Blei-Säure Akku ermöglicht hohe Entladeströme.

Weiterentwicklung "Wartungsfreie Akkumulatoren":

Die Zellverbinder wurden nach innen -in das Akkugehäuse hinein- verlagert, die Zellstopfen (einer für jede Zelle, 3 bei 6V Akkus, 6 bei 12V Akkus, ?? bei 24V Akkus ;)) entfielen zwar nicht, verloren aber ihre Entlüftungsfunktion. Nach befüllen der Akkus wurden Stopfenpakete draufgedrückt und versiegelten den Akku. Wurde der jetzt überladen, fing er auch an zu gasen. Bei Überschreitung eines vom Hersteller vorgegebenen Innedruckes öffnet ein separates Überdruckventil und lässt die Gase (Wasserstoff u. Sauerstoff) nach draußen entweichen. Wie beim gemeinen Blei-Säure Akku ändert sich die Säurezusammensetzung, und der Flüssigkeitsstand sinkt. Dummerweise kann man hier kein dest. Wasser nachfüllen, um die Verluste auszugleichen, ein solcher Akku kann also leicht "zerkocht" werden. Daß das nicht normalerweise erfolgte, lag einfach daran, daß anstelle der mechanischen Spannungsregler elektronische eingesetzt wurden, die deutlich engere Spannungsgrenzen einhalten und ein Überladen der Akkus normalerweise verhindern.

In späteren "Wartungsfreien" wurde dann durch das Einfügen katalytisch wirkender Substanzen im Bereich der Zellverbinder erreicht, daß der Sauerstoff und der Wasserstoff bei den niedrigen Temperaturen miteinander reagierten und Wasser bildeten, das den Füllstand ausglich, solange der das Überdruckventil auslösende Druck nicht erreicht wurde (katalytisch = Reaktion auslösend, nicht aber selbst an der Reaktion teilnehmend. Vergleichbar mit dem Arschloch in der Kneipe, der zwei Streitende aufheizt, sich gegenseitig die Nasen einzuhauen, selbst aber nicht an der folgenden Schlägerei teilnimmt. Ich hab solchen Typen früher häufig als erstes ein paar gutgemeinte Schläge gegeben und mich mit dem "Gegner" auf ein/zwei ;) Bier zusammen gesetzt. Derartiges Vorgehen war ziemlich schmerzbefreit und deutl. entspannter :D). Damit entfiel das Nachfüllen von destilliertem Wasser, die Akkus waren (fast) wartungsfrei. Diese Akkus mussten aber immer noch weitgehend senkrecht eingesetzt werden, auch in ihnen schwappte die Schwefelsäure frei herum.

Weiterentwicklung "AGM"-Akku:

Beim AGM (Absorbed GlassMat)-Akku befinden sich keine dicken Separatoren zwischen den Bleiplatten, sondern Glasvlies. Ein AGM-Akku enhält ziemlich genau die Säuremenge, die das Glasvlies aufnehmen kann, es gibt also keine frei fließende, "herumschwappende" Säure mehr. Wegen der nur dünnen Glasvliese können mehr Bleiplatten untergebracht werden, was die Kapazität der Akkus erhöht (bei gleichen äußeren Abmessungen!), zudem können dünnere Bleiplatten verwendet werden, also mehr davon, was wiederum die Kapazität erhöht. Zudem stärkt das Vlies die mechanische Beanspruchbarkeit der Bleiplatten. Ein weiterer Vorteil der AGMs ist, daß praktisch keine, bzw. geringere Säureschichtung auftritt, als das in normalen B-S Akkus der Fall ist (Säureschichtung: Die mit Wasser verdünnte Schwefelsäure desAkkus trennt sich vom Wasser, die dichtere Schwefelsäure sackt nach unten, d.h., im unteren Bereich der Bleiplatten herrscht größere Säuredichte als oben. Damit werden aber die chemischen Vorgänge der Umwandlung von Bleisulfat in Blei und Bleidioxid verhindert, die Akkus zerstören sich selbst und verlieren deutl. an Kapazität).

Daraus folgt:

AGM-Akkus leben länger (wenn man sie nicht anderweitig misshandelt ;)).

Gel-Akkus:

Schon lange auf dem Markt, und ursprünglich als Pufferbatterien für z.B. Telefonanlagen, o. für USVs (unabhängige Spannungsversorgungen) mit relativ kleinen, konstanten Entladeströmen vorgesehen, nicht als Starterbatterien für Verbrennungsmotore. Weitere Anwendungen sind z.B. elektrische Rollstühle etc., alles Anwendungen, die keine Hochstromentladung verlangen. Gel-Akkus enthalten Schwefelsäure, die mit Kieselsäure zu einem Gel eingedickt wurde.

Gel-Akkus gehören, wie AGM-Akkus zu den wartungsfreien Akkuspezies, man kann kein Wasser nachfüllen, die Dinger sind weitestgehend lageunabhängig zu betreiben (normal nicht "über Kopf", das sind sehr spezielle Ausführungen), sie verlieren Wasser nur dann, wenn sie gasen und der Innendruck von Wasserstoff und Sauerstoff den zul. Druck des Überdruckventiles überschreiten). Gel-Akkus erreichen, bei geringer Entladungstiefe und schonender Ladung (wg.n der "dicken" Säure sind hohe Lade-/Entladeströme, die die "dicke" Säure leicht gasen lassen, kontraproduktiv/negativ für die Lebensdauer :().

Viele (die meisten :() der als "Gel"-Akkus für die Anwendung als Starterbatterie beworbenen Akkus sind -aus gutem Grund- tats. keine "GEL"!!!-Akkus, sondern AGM-Akkus!!!

AGM- u. Gel-Akkus werden auch als VRLA-Akkus gehandelt (VRLA = Valve Regulated Lead Acid).

Und dann gibt es noch die (u.a. Hawker) Reinblei-Zinn Akkus, die auch in Motorradkreisen gern genutzt werden, aber häufig darunter leiden, daß sie eine höhere Ladespannung benötigen (~14.7V), als normale Blei-Säure Akkus. Ihre Vorzüge können sie, mit geringen Ladespannungen, nicht ausspielen, und verrecken wegen andauernder, nur teilweiser Ladung, genauso schnell (o. gar schneller), als das "normale" Akkus bei korrekter Behandlung tun.

Bei Fragen: Frägt ;).

Grüße

Uli

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Themenstarteram 21. April 2018 um 16:30

könnte auch Montag bei Tante Louis in Kiel reinschauen, das Harleysymbol auf einer Batt brauche ich wahrlich nicht. Gruß Klaus

YUASA YTX20L-BS oder YTX20HL-BS

Kannst dich natürlich auch für eine andere Marke entscheiden.;)

Die

295-218

Die habe ich gestern befüllt, geladen und heute eingebaut: YTX20HL-BS

https://www.yuasa.de/ytx20hl-bs.html

Funktioniert gut !

..... yep, die ist TOP, hab ich in allen Harleys drin :cool:

In mehreren Tests ist die Yuasa nicht gut bewertet werden, bei Produkten aus USA nicht verwunderlich. Nr.1 und sehr empfehlenswert ist seit längerem die Intact. Die von Louis wurden m.W. nicht getestet.

Ja, im Test... Bei der Yuasa hat noch keiner hier gemeckert, bei der Intact dagegen schon.

Die Intact habe ich jetzt das vierte Jahr, zieht immer noch ordentlich durch, kann mich nicht beklagen!

Letztes Jahr, also nach drei Jahren, hatte sie noch 91% Kapazität.

Ich denke aber wenn ich jetzt eine neue bräuchte würde ich mal ne Lithium Batterie von Louis testen.

Ist das dann ein GEL-AKKU, oder?

Nachdem die orginal Harley Batterie für ein Schweine Geld

nur 2,5 Jahre gehalten hat ,habe ich mir bei Louis vor zwei Wochen

eine Delo für 159.00€ gekauft

hatten da so eine Aktion, statt 199.00 € gabe es die für meine

Road King Bj. 2002 günstiger.

Warte jetzt ab wie lange die hält.Mein Kumpel seine ist jetzt

5 Jahre alt und er hat keine Probleme bis jetzt.

 

Zitat:

@fxstshd schrieb am 22. April 2018 um 21:13:02 Uhr:

Ist das dann ein GEL-AKKU, oder?

Denke mal so was in der Art!

E52da457-42cd-4a4d-be95-3e09b42aa5b4
Themenstarteram 22. April 2018 um 21:03

ich habe mich für die Yuasa entschieden, Danke euch. Gruß Klaus

Bestimmt nicht die schlechteste Wahl!

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