Bald-Q5er im TE-350 CDI
Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Audi zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.
Als Ex-Volvoianer und ab in (hoffentlich) 14 Tagen Q5-Treiber fand ich diesen erneuten Blick über den Rand der Suppenschüssel ganz interessant - ihr vielleicht auch.
Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.
Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)
Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.
Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???
Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.
Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“
Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.
Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.
Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:
Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁
Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.
„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte
Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.
Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.
Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)
Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.
Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!
Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉
Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.
Meinen Respekt nach Sindelfingen!
Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut
PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎
Beste Antwort im Thema
Prolog:
Der Beitrag hat auf den ersten Blick vielleicht nicht viel mit Audi zu tun, aber es ist immer gut zu wissen, was der "Feind" so macht, besonders, wenn man meint, man sei genauso gut, wie dieser.
Als Ex-Volvoianer und ab in (hoffentlich) 14 Tagen Q5-Treiber fand ich diesen erneuten Blick über den Rand der Suppenschüssel ganz interessant - ihr vielleicht auch.
Einem geschenkten Barsch schaut man nicht in den A... 😉
Die örtliche Sixt-Station ist immer wieder für Überraschungen gut:
Passat Variant für ein überlanges WE gebucht & bezahlt – eine neue E-Klasse T-Modell bekommen.
Erster Gedanke: Oh Gott, wie peinlich!
Man kommt eben aus seiner Sozialisierung nicht so einfach raus (für die Ma meiner OHL ist ein Volvo halt immer noch eine unbezahlbare Staatskarosse)
Es war ein TE 350 CDI „BlueEfficency“ in Avantgarde-Ausstattung, außen schwarz, innen Durchfallrotbraun, EZ 11.12.2009, 27tkm auf der Uhr.
Beim Einsteigen fluchte ich gewaltig, denn entweder kann man den E-Sitz nach oben UND vorne fahren, oder nach hinten UND unten. WTF???
Dann die angenehme Entdeckung: Der hat ja gar keinen, von mir schon immer als obsolet befundenen, Automatikschaltknauf in der Mittelkonsole, sondern einen kleinen Schalthebel am Lenkrad.
Eingeschaltet: „Oh, sehr schön leise das Schlachtschiff. Oops, die Parkbremse löst nicht automatisch, wie beim Volvo, naja, los und ab geht´s.“
Auf dem Firmenparkplatz natürlich die ersten Sprüche – wie befürchtet. Bloß weg hier, Kind von der Kita geholt und ab auf die Bahn.
Was soll ich sagen, je länger ich dieses Auto fuhr, desto gemütlicher fand ich es.
Die Automatik (7-G)
ist die Beste Wandlerautomatik, die ich jemals fuhr. Ich hatte zu keinerlei Zeitpunkt das Bedürfnis, die Schaltpaddels zwecks manuellen Eingriffs zu verwenden, die Schaltpunkte (ich fuhr ausschließlich in „Comfort-Stellung“) konnte ich aufgrund des absolut ruckfreien Schaltens und des überaus leisen Motors nur mit äußerster Konzentration und noch am Bestens mittels des Drehzahlmessers zählen.
Die Bedienung am Lenkstock ist ebenfalls hervorragend gelöst: Nach unten = „D“ – nach oben = „R“, fertig. Was mit „P“ und „N“ und „der manuellen Gasse“ ist? Ganz simpel gelöst:
„P“ kommt bei Abstellen des Motors von ganz allein oder manuell per Druck auf den Schalthebel (wie bei den Franzosen die Hupe)
„N“ erreicht man mit Antippen des Hebels und
„Die manuelle Gasse“ wird schlicht durch die Benutzung der Paddels erreicht.
Wozu baut eigentlich noch jemand einen pseudo-mechanischen „Schalthebel“ in die Mittelkonsole? Hier hat man dann Platz für reichlich Ablagen und: Command, dazu gleich mehr, zunächst noch:
Motor
Der 3.0l V6 ist ein Diesel, welcher mit 170kw im Vergleich zu den 151kw des D5 nur 11% mehr Leistung aufweist und im TE350CDI noch über 300kg mehr schleppen muß, als der D5 im V70.
Vom Papier her würde man also ein Patt vermuten.
Weit gefehlt!
Dieses Auto spielt leistungsmäßig in einer höheren Liga, es ist über jeden Zweifel erhaben stark, auf Landstraßen Bummelanten zu überholen ist ein Kinderspiel und:
Der wird nicht mal laut dabei! Keine Spur des angestrengten Gebrülle des D5 – während selbiger nämlich noch lautstark die Drehzahl erhöht, die GT nach dem richtigen Gang sucht und der Fahrer genervt auf den entsprechenden Vortrieb an den Rädern wartet, ist der 350er schon ruhig, kraftvoll und souverän vorbei – „Zack die Bohne“ könnte man sagen.
Und wer jetzt denkt, die Quittung gibt es beim Tankwart, den muß ich bitterlich enttäuschen: 8,8l bei 60:35:5 AB:Land:Stadt – (AB auch gerne mal etwas mehr, als meine sonst übliche Richtgeschwindigkeit von 170km/h – weil es sich so sonderbar ruhig dahin glitt) das entspricht in etwa meinem V70 II D5 136kw OHNE GT (dafür zum Ausgleich mit AWD).
Motor und Getriebe harmonieren so perfekt, dass man beides schlicht beim Fahren nicht mehr bemerkt – wenn jemand meint, im V/XC70 könne man so bequem cruisen, so hat er sicherlich recht – aber im TE350CDI geht das zu meinem höchsten Erstaunen noch um eine Klasse besser.
Der 3.0 TDI scheint mir indes insbes. nach dem Kaltstart noch ein winziges Quentchen kultivierter, aber so richtig kann ich das erst in 2 Wochen beurteilen 😁
Fahrwerk
Wer es auf jeden Fall zackig und sportlich (welcher „Sport“ hier auch immer fixiert werden soll) bevorzugt, ist hier nicht ganz richtig. Es geht aber alles, was mit einem V70 auch geht, ein A6 zieht sicherlich um 0,01s schneller um die Kurve – aber so what?
Dafür wird man hier von der permanenten Kenntnisnahme des Straßenzustandes verschont, was mir in 99,9% aller Alltagssituationen viel wichtiger ist. Hier poltert und stuckert auch nix – für mich passt es bestens zu diesem Auto.
„Command“
Ich kenne bis dato nur das „kleine“ und das „große“ MMI von Audi, iDrive benutzte ich noch nicht. Das Command-System ist ab dem Moment absolut intuitiv, in welchem man kapiert hat, dass man den gesamten Knopf „schieben“ kann. Dadurch, dass auch der Navi-Bildschirm an höchstmöglicher Festeinbauposition liegt, kann man wirklich alles entspannt und mit minimalem Aufwand bedienen. Auch die beim Q5 vorhandene Doppelung der Anzeigen im Fahrer- und im Navidisplay bleibt weitestgehend unterbunden. Das integrierte
Soundsystem
Hat einen guten Klang, kommt aber nicht an das HPA im Volvo heran, bedient sich aber aus zweierlei Gründen sehr gut:
Zum einen gibt es eine Skala, welche gestalterisch an die Glasskalen alter Röhrenradios („Radio Beromünster“) angelehnt und sofort verständlich ist – zum anderen kann man dank des numerischen Tastenfeldes auch eine Frequenz direkt eingeben – perfekt, insbes. wenn man einen FM-Transmitter mit dem iPhone dabei hat.
Die Steuerung von Balance & Fader ist ebenfalls schön per Fadenkreuz gelöst.
Übrigens gibt es, wenn man das Multimediainterface mitbestellt, die nötigen Adapterkabel gratis (bei Sixt natürlich nicht mehr vorhanden) – bei Audi kostet jedes einzelne Käbelchen knapp 40,-€ - bei Volvo braucht man sie dafür erst gar nicht, weil eine richtige USB-Buchse bereits beim HPA sowieso schon dabei ist.
Telefonie
Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt. Bedienung völlig o. B.
Gut: Der numerische Ziffernblock (wie im Volvo) und nicht nur die selten umständliche Eingabe via Drehrad wie bei Audi.
Schlecht oder zumindest gewöhnungsbedürftig: BT ist nur an, wenn auch das Radio eingeschaltet ist.
Raum
Hat es in diesem Schiff en masse – nicht nur das Gepäckabteil ist gigantisch, auch die Beinfreiheit im Fond. Der V70 ist mit seinen 4,82 gerade einmal 7 cm kürzer als der Benz mit 4,89, letzterer hat optisch auch die längere „Schnauze“ – innen fragt man sich dennoch, wie es zu solchen Unterschieden kommen kann, der Unterschied von V70 zu E-Klasse ist wie V50 zu V70. (Einen A6 will ich hier gar nicht erst anführen – peinlich, wie Ingolstadt hier mit Raum umgeht)
Verarbeitung
Auf den ersten Blick, nehmen sich Volvo, Audi und Mercedes hier nicht viel, auf den zweiten fällt jedoch auf, dass (zumindest im Gegendsatz zu Volvo) erstens beim Benz auch hinter den Kulissen sauber gearbeitet, ordentlich verlegt und zugeschnitten wird und zweitens alles irgendwie „schwerer“, massiver wirkt, alleine die Sitzlehnen sind viel dicker, die Kofferraumabdeckung ist hervorragend automatisiert, erwartungsgemäß kam das einzige Knarzen vom mitgebrachten Kindersitz.
Die Sitze waren trotz der anfänglichen Positionierungsschwierigkeiten äußerst langstreckentauglich und auf jeden Fall besser, als jene im XC60 - kurz: ein Auto, wie eine Burg.
Fazit
Nie bin ich in ein Auto mit größeren Vorurteilen eingestiegen:
Mercedes E-Klasse – protzig, behäbig, trinkfest, altbacken - bäh!
Ausgestiegen bin ich etwas anders:
Ein tolles Auto, mit dem man unglaublich entspannt mit sehr viel Gepäck nonstop sehr weit reisen kann, zu dem eigentlich ein Tütchen zu LeeScratchPerry´s „Free up the prisoner“ viel besser passen würde, als der Nadelstreif mit Hosenträgern nebst Wampe darunter, welche ich als Sternfahrer bis dato zu kennen glaubte.
Es entzieht sich meiner Kenntnis, wer bei Volvo entschieden hat, den D6 nicht auf den Markt zu bringen – es ist und bleibt ein schwerer Fehler.
Will man sich einen V70 mit dieser Laufruhe und diesen Fahrleistungen zulegen, muß man nämlich zu einem T6 greifen – und der ist preislich auf Augenhöhe mit dem TE350, da fehlen je nach Ausstattung nur 1-2k€ - bei fast doppelt so hohen Spritkosten im Volvo.
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉
Auch in Hinsicht auf meinen bestellten Audi Q5 muß ich sagen: Das Preisniveau der E-Klasse ist besser, als ich es glaubte, vor allem, weil bei Audi für jeden Furz extra bezahlt werden muß, z.B. sind Bluetooth, Niveaumat, Tempomat etc. schlicht Serie.
Meinen Respekt nach Sindelfingen!
Lg – der manatee, der am WE mal wieder etwas gelernt hat - und sich sehr auf sein Quälbchen freut
PS:
Wie es der Zufall wollte, kam der befreundete Arzt aus dem Nachbardorf vorbei, mit seinem (fast) neuen V70III D5 205 PS GT , Summum, electric-Silber, mit 17k km – war natürlich etwas entsetzt, keinen Volvo mehr bei mir vor der Tür vorzufinden und fand den Benz nur protzig – nach einer Landpartie betonte er immer wieder, dass er als Arzt das Klischee des mercedesfahrenden Landarztes ja einfach nicht bedienen wolle.
😎
5 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von manatee
...
Wer im Übrigen jetzt sagt, der D5 im V70 sei doch leise, dem fehlt nur mal der richtige Vergleich - ich kann jedem glücklichen D5-Fahrer aber nur dringend davon abraten 😉
...
Hi manatee,
ich nehme noch Wetten an, dass ich auch nach einer "Hörprobe" im Benz noch bekennender Knurrsounddieselfünfender-Liebhaber sein werde.
Die einen nennen es Lärm, ich Sound - 😉
Viel Spaß mit dem (hoffentlich) pünktlich ankommenden Sechsender-Kälbchen.
(ach ja - Big Volvo Brother is reading you - wir lesen alles - auch in Nachbarforen 😁)
Gruß aus EN
Zitat:
Original geschrieben von calagodXC707
Die einen nennen es Lärm, ich Sound - 😉
Jupp, DAS ist natürlich ein Argument - ich weiß, daß ich wohl mein Fan-Club-Treffen zukünftig im Dxi-Klo abhalten kann - aber mir ist der "Sound" eines Lexus Rx450h 1000x lieber, als der eines Carrera GT3 😁
Zitat:
(ach ja - Big Volvo Brother is reading you - wir lesen alles - auch in Nachbarforen 😁)
Gruß aus EN
Alle lesen ja nicht alles, daher hier wie dort 😉
lg aus B. - manatee - hat wohl zu viel beim Synchronisieren in schalltoten Räumen verbracht und vermißt die Ruhe
Hallo manatee..🙂
Vielen Dank für deinen ausführlichen Testbericht. Er ist vielleicht etwas lang geraten, aber das schmöckern hat echt Spaß gemacht. Ich hoffe deine *Psychoanalyse*..😉 wird mit vielen positiven Kommentaren gewürdigt...🙂
Gruß
Marie
("Kannst du deinen Feind nicht besiegen, verbünde dich mit ihm"😉...😁
Zitat:
Original geschrieben von gamsrockl
("Kannst du deinen Feind nicht besiegen, verbünde dich mit ihm"😉...😁
Aber ob Renault dazu so geeignet ist 😁??
lg - manatee
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Hallo manatee,
auch wenn der nahezu gleiche Bericht im V70 Forum noch besser passt: Vielen Dank für die Worte und die Bestätigung, dass es Wasser ist, mit dem gekocht wird, der eine hat etwas mehr im Kessel als der mit weniger Premium, von A nach B, oder übertragen, einen Tasse Tee gekocht, (be-) kommen alle.
Leider wird man als Fremdmarkenfahrer in verschiedenen Foren gerne etwas schief angeguckt, wenn man sagt, dass es andere Autos gibt, die etwas besser können, und ich stimme dir zu: Als Langstreckenfahrer sind auch für mich Komfort in Bezug auf Geräusch, ruckfreie Schaltung und sanftes Abrollen sehr wichtig. Was mich an der Symbiose Q5 so interessiert ist die spannende Kombination, die einem trotz der o.a. Ansprüche noch Spaß und bei Bedarf auch sportliches Fahren ermöglicht. Und dies nicht weil man es muß, sondern wenn man es will.
Gruß
Stefan
(gespannt auf den Bericht "Meine ersten 1.000 km im Q5"😉