Avantgarde Federungskomfort
Liebe Mitforisten, als Neubesitzer einer fast neuen E-Klasse 220 CDI T bin ich doch etwas erstaunt über die recht straffe Federung im Avantgarde. Gibt es evtl. eine Möglichkeit nachträglich das Fahrwerk auf Komfort "umswitchen" zu lassen ? Über einen Rat der Experten hier würde ich mich sehr freuen.
Beste Antwort im Thema
Hart ist heutzutage "IN". Es gibt momentan herstellerübergreifend (!) keine wirklich komfortablen Fahrwerke mehr. Und mit "komfortabel" meine ich welche vom Schlage eines W124, W126 oder W140. Schluckfreudige Federung mit langen Federwegen, ausgezeichneter Abrollkomfort aufgrund der "hohen" Bereifung. Manche bezeichnen das auch als "schwammig", aber ich bin der Meinung, dass die primäre Funktion des Fahrwerkes ist, die Unzulänglichkeiten der Straße von den Passagieren fernzuhalten. Erst danach kommt die Fahrdynamik.
59 Antworten
Zitat:
@Marc-S. schrieb am 22. November 2015 um 01:03:23 Uhr:
Ich denke das beim Komfort Fahrwerk Bauteile wie Dämpfer sowie Federn andere sind. Eventuell ist auch der Stabilisator geändert. Sollte dir aber der Teileonkel beim Freundlichen weiterhelfen können. Eine Hilfe für dich wäre die FIN von einem User mit Komfort Fahrwerk. Somit hättest du dann den Vergleich. Ein nachträglicher Umbau ist natürlich möglich.
Bereits auf Seite 1 gepostet. Offensichtlich ist der Federungskomfort wohl doch nicht so schlimm, sonst hätte sich als der TE damit auseinanderzusetzen versucht.
Ich habe neulich einen W212 E350 CDI Kombi gefahren, danach einen W211 E55 AMG.
Der Punkt geht wider Erwarten an AMG 😉
Unterhalb der Oberklasse gibt's keinen Komfort mehr. Ach doch, Citroen C5.
Der 211 er AMG war komfortabler als der 212 er nicht - AMG? Im Ernst?
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 30. November 2015 um 20:30:27 Uhr:
Der 211 er AMG war komfortabler als der 212 er nicht - AMG? Im Ernst?
Ja klar, der AMG berührt den Boden doch kaum. Beim Fliegen gibt es höchstens Luftlöcher, die den Komfort beeinträchtigen 😉
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Das sollte kein Trolling sein! Meine ich im vollen Ernst!
Zitat:
@m4200gt schrieb am 1. Dezember 2015 um 17:29:23 Uhr:
Das sollte kein Trolling sein! Meine ich im vollen Ernst!
...ist tatsächlich so, mein Bruder hatte dazumal einen S211E55AMG... super komfortable aber dennoch sportliche Abstimmung der Luftfederung!
Heute gilt nur noch hart hart hart...!!!!
Nach vollständiger Durchforstung des Threads mein Eindruck und meine ungeschminkte Meinung zu dem Thema:
zunächst in Kurzform:
Verwöhnt-gelangweilt-frustrierte langjährige E-Klasse-Fahrer kritisieren einen konzeptionellen Trend in der Fahrwerkentwicklung von PKW`s , den sie selbst mit zu verantworten haben und der nur dadurch aufzuhalten wäre, dass sie ihr eigenes Kaufverhalten ändern.
und im Detail:
zumindest diejenigen, die an der Bezahlung/Finanzierung ihres Fahrzeugs mit eigenen Mitteln beteiligt waren/sind, werden eine Probefahrt mit einem Fahrzeug durchgeführt haben, das ihrer Wunsch-Grundkonfiguration entsprach.
Ziel und Zweck einer dem Fahrzeugkauf vorgeschalteten Probefahrt ist es eben, die individuellen Anforderungen an das Fahrzeug der Begierde selbst zu verifizieren.
Da man sich i.d.R. dafür kein beliebig großes Zeitfenster aussuchen kann, sollten sich die Tests auf die Dinge beschränken, die man nur während der Probefahrt testen kann:
- wie "passt" mir und meiner Familie das Auto?
- fühle ich mich wohl und sicher darin?
- sind die wesentlichen Fahr-Funktionen gut und ansprechend zu bedienen und fährt das Auto (subjektiv) gut und sicher?
und......
......Wird das Auto meinen Komfortansprüchen gerecht?
Ich gehe davon aus, dass Ihr erfahrenen Mercedes-Fahrer diese Testpunkte mit i.O. abgehakt habt, bevor ihr einen nicht unerheblichen Teil eures Vermögens für das Fahrzeug freigegeben habt.
Deshalb kann ich nicht verstehen, wie gerade den sonst "mit allen Wassern gewaschenen" alten MB-Strategen, die z.T. keine E-Baureihe ausgelassen haben, teils nach mehreren Jahren 212-Praxis plötzlich auffällt, dass das 212-Fahrwerk unerträglich straff ist 😕
Ok, mir könnte es auch etwas weicher sein; aber ich habe es im wahrsten Sinne des Wortes "in Kauf genommen", weil es zu dem sonst ausgezeichneten Fahrzeugkonzept gerade keine passende Alternative gab und wohl auch zukünftig kaum geben wird.
Denkt bitte mal außer über eure Probefahrtversäumnisse darüber nach, dass:
>in der Zeit, als bei Mercedes noch der Komfort die Marke prägte, es noch kaum Niederquerschnittsreifen gab, die in der oft angestrebten 19/20" Variante so wenig Höhe haben, das kaum noch ein angemessenes Profil eingebracht werden kann, geschweige ein komfortables Luftpolster (Kundenwunsch: große Felge, breite-flache Reifen)
> Heute ein Auto auch selbst bei einer flotten Kurvenfahrt nicht einseitig stark in die Federn tauchen darf, weil sonst die Sensoren der Assi-/Sicherheitssysteme einen Unfall prognostizieren oder anderweitig regelnd eingreifen.
> der klassische E-Klasse-Fahrer heute mit immer größeren Motoren und höheren Geschwindigkeiten sicher unterwegs sein möchte, was nicht im Einklang zu einem weichen Fahrwerk zu bringen ist und.....
> aufgrund immer schlechter werdender Straßenverhältnisse ein noch so gut durchdachtes direct-control-Fahrwerk an seine Grenzen stoßen muss.
Noch ein kleiner Lichtblick:
habe den Eindruck, dass das Fahrwerk mit der Zeit (aktuell ca. 110 000 km) etwas "komfortabler" wird.
Vermutlich führt eine natürlich schwindende Stoßdämpferleistung dazu, dass die Federn mehr ins Spiel kommen und Stöße weicher rüber kommen ...nur.... ist weicher dann leider auch unsicherer, da die Reifen kurzzeitig den Bodenkontakt verlieren können🙄
Übrigens (speziell an die W211-Fahrwerk-Verehrer) werde ich garantiert dieses letzte (weichere) Gefühl in Erinnerung behalten wenn es um den Vergleich mit der nächsten Baureihe geht...😉
Sorry für den langen Text, mein loses Mundwerk und meine niederträchtigen Behauptungen
🙂Gruß
D.D.
Öhm, nö.
Ich oute mich als Mercedes Fan und möchte so lange der Schmerzlevel nicht ins unerträgliche steigt der Marke gerne treu bleiben. Neuwagen liegen außerhalb meiner persönlichen Geldverbrennungsbereitschaft, also kaufe ich neuwertige Gebrauchtwagen. Und bei der Gebrauchtwagensuche sind Kompromisse oft nicht zu vermeiden. Ich habe (fast) meine Wunschmotorisierung in fantastischer Ausstattung mit restlicher JS zu einem sehr fairen Preis gefunden und musste daher aus Wirtschaftlichkeitserwägungen zuschlagen, auch wenn das eine oder andere Detail von meiner Wünsch-dir-was-Konfiguration abweicht.
Je länger ich das Auto fahre, umso mehr wird mir die früher mercedesuntypische positiv gesagt "Straffheit" des Fahrwerks bewusst. Ändern kann ich es nicht und so lebe ich damit. Aber gefallen tut es mir auch nicht und weil ich auch in meinem späteren Leben der Marke gerne treu bleiben würde, hoffe ich, dass sich der Straffheitswahn in Zukunft wieder zugunsten mehr Komfort ändert. Und leiste dazu einen winzigen Beitrag, indem ich meine Meinung hier veröffentliche, in der Hoffnung, dass jemand der darauf Einfluss nehmen kann das liest und denkt man, das sind ja doch ganz schön viele denen die Kisten zu hart sind, vielleicht sollten wir das doch wieder ändern. (Träumen darf man ja 🙂)
Gruß
Norbert
Ne, weicher ist nicht zwangsweise unsicherer. Beste Beispiele sind Citroen-Fahrzeuge mit sehr "sanfter" Aufhängung (Hydropneumatik) die eine sehr sichere Straßenlage besitzen. Als Gegenbeispiel wäre der erste Audi TT zu erwähnen: trotz Sport-Fahrwerk so unsicher (für den Normalo-Fahrer) das Audi Heckspoiler und ESP nachrüsten musste.
Der W212 ist von der Feder-Auslegung im grünen Bereich. Das merkt man auf sehr schlechten Straßen (hohe Amplituden): die Federung arbeitet beispielhaft gut. Das Problem sehe ich eher in den kürzeren Federwege (z.B. im Vergl. zu W211 um ca. 20% kleiner) was das Fahrzeug schneller in den Puffern zwingt. Ferner die sehr straken Stabilisatoren unterbinden zwar die Neigung der Karosserie in Kurven aber verstärken das Kopieren auf schlechten Straßen.
Zwei weiteren Veränderungen würden im W212-Fahrwerk (im Vergleich zum W211) eingeführt:
- Änderung auf McPherson Vorderachse (Verblockung mit W204 = Kostensenkung)
- geänderte Kinematik der Hinterachse (gekreuzte Streben wie AMG-Hinterachsen)
Dadurch hat der W212 an Komfort eingebüßt: das filtern kleiner Unebenheiten ist eindeutig schlechter geworden.
Die Kritik ist übrigens bei Mercedes angekommen: der W205 hat vergrößerte Gummilager am Hinterachsträger und (wieder) eine Doppelquerlenker-Vorderachse bekommen. Beides trägt zu Komfortverbesserung bei.
Diese Verbesserungen werden auch im W213 zu finden sein.
Zitat:
@D.Duesentrieb schrieb am 2. Dezember 2015 um 11:43:06 Uhr:
... zumindest diejenigen, die an der Bezahlung/Finanzierung ihres Fahrzeugs mit eigenen Mitteln beteiligt waren/sind, werden eine Probefahrt mit einem Fahrzeug durchgeführt haben, das ihrer Wunsch-Grundkonfiguration entsprach.
Ziel und Zweck einer dem Fahrzeugkauf vorgeschalteten Probefahrt ist es eben, die individuellen Anforderungen an das Fahrzeug der Begierde selbst zu verifizieren.
Stimmt soweit, nur lassen sich diese Anforderungen nicht in einer 1 - 2 stündigen Probefahrt überprüfen. Dazu brauchts mindestens ein Wochenende mit 500 - 1000 Fahrtkilometern. Und ja, wer investiert diese Zeit?
Zitat:
@D.Duesentrieb schrieb am 2. Dezember 2015 um 11:43:06 Uhr:
Deshalb kann ich nicht verstehen, wie gerade den sonst "mit allen Wassern gewaschenen" alten MB-Strategen, die z.T. keine E-Baureihe ausgelassen haben, teils nach mehreren Jahren 212-Praxis plötzlich auffällt, dass das 212-Fahrwerk unerträglich straff ist 😕
Das sind die Ergebnisse der tagtäglichen Erfahrungen, bei unterschiedlicher Fahrweise, bedingt durch Fahrzeug beladen oder leer, bei Regen, Schnee und Eis, Tag und Nacht, auf trockener und nasser Strasse, unterschiedlicher Bereifung, und dazu während mehreren 1000 km auf gutem und weniger gutem Strassenbelag.
Hallo ins Forum,
das Federungsverhalten ist beim 212er schon schlechter als beim 211er. Ich hatte auf dem letzten 211er 16" mit Airmatic und ebenfalls 16" mit Airmatic beim 212er (jeweils als Elegance).
Die Erfahrungen ähneln den bereits geschilderten Erfahrungen. Bei schlechten Strecken läuft's gut, aber mit den kurzen Stößen (Kanaldeckel, Autobahnfugen (gern bei Betonfahrbahnen), Querrillen) kommt das Fahrwerk sehr viel früher an die Grenzen als beim 211er. Dann wird's rumpelig und es kommt auch zu Durchschlägen (bei 16" und Airmatic!). Dies ist nicht schön.
Daimler hat es erkannt und schon beim Mopf etwas nachgearbeitet. Als ich einmal einen Mopf-212 im Ersatz hatte, federte der leicht besser. Wenn ich mir die neue Airmatic beim 213er anschaue, ist Daimler hier m.E. wieder auf dem richtigen Weg (zurück zur Komfortbetonung, ohne dass das Fahrwerk schwammig wird).
Viele Grüße
Peter
Genau. Weich ist nicht gleich unsicher.
Immerhin liegt der Rekord beim Elchtest bei 86.0km/h, und zwar gefahren von einem Citroen Xantia Activa V6. Selbst der GT3 RS 997 war schlechter.
Und nach dem Desaster von A-Klasse und C-Klasse Hybrid wollen wir von Benz und Elchtest nicht mehr reden.
https://www.youtube.com/watch?v=3pMG55QjmAw 1994!
https://www.youtube.com/watch?v=0qzuFE1AIew gönnt euch mal die 5 Minuten!
https://www.youtube.com/watch?v=2DN9Rbs8V88
Total verrückt, wie sich manchmal das technisch Minderwertigere durchsetzen kann.
Zitat:
@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 2. Dezember 2015 um 13:24:34 Uhr:
Ne, weicher ist nicht zwangsweise unsicherer. Beste Beispiele sind Citroen-Fahrzeuge mit sehr "sanfter" Aufhängung (Hydropneumatik) die eine sehr sichere Straßenlage besitzen. ......
Das habe ich auch nicht behauptet.
Auch wenn meine Beiträge zugegebener Maßen manchmal etwas lang ausfallen, möchte ich doch darum bitten, dass man mich in der Kritik korrekt zitiert 😉
Ich habe lediglich mein Empfinden mitgeteilt, dass der Leistungsabfall meiner Stoßdämpfer ein subjektiv weicheres Gefühl vermittelt. Und daraus resultierte meine Befürchtung, dass ein in seiner Wirkungsweise eingeschränkter Stoßdämpfer nicht die Sicherheit in dem Umfang gewährt, wie ein neuer.
Über das Citroen-Fahrwerk brauchen wir nicht zu reden; seit mehr als 40 Jahren hochgepriesen aber auch ein komplett anderes Konzept, zu dem sich offenbar in all den Jahren kaum jemand von uns bekennen wollte. Warum eigentlich? Der Rest des Autos ist doch auch nicht schlecht.
Ich habe die Finger bisher vom Citroen gelassen, weil mir die Exemplare aus meinem Bekanntenkreis einfach zu oft wegen Fahrwerksprobleme in der Werkstatt standen.
Also: weich ist für mich nicht unbedingt unsicherer aber speziell im Fall Citroen unzuverlässiger😉
Und nochmal: auch mir könnte das Avantgarde-Fahrwerk durchaus etwas komfortabler rüberkommen, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Abstimmung mit Rädern, wie sie vor 20 Jahren noch standard waren (14/15"😎🙂), weitaus komfortabler ausfallen würde.
Wenn dazu endlich mal wieder mehr Geld für die Sanierung unseres desolaten Straßennetzes locker gemacht würde, würden wir uns trotz Avantgarde-Fahrwerk bestimmt wieder wie in einer Mercedes-Sänfte aus den 80er Jahren fühlen 😉
🙂Gruß
D.D.
@D.Duesentrieb,
ich gebe dir völlig Recht, am Tag nach dem Wechsel der 18er Sommerreifen auf die 17er Winterreifen, war eine deutlich spürbare Verbesserung des Fahrkomfort zu bemerken.
Die größeren Nieder-Querschnittsreifen sind weitaus härter im Abrollverhalten, als die normalen Reifengrößen.
Man hat wieder das Gefühl der früher üblichen "Vollballon-Reifen". Sehr angenehm !
Danke "Pahul"
für dein mutiges Zugeständnis in einer Welt, in der aus Eitelkeit die Reifen den Felgen weichen müssen und die Fahrwerksbauer dafür den Komfortausgleich an anderer Stelle ständig nachbessern müssen.😉
Die Bedeutung des Luftpolsters im Reifen und die Auswirkung auf den Fahrkomfort wird m.E. einfach unterschätzt.
Mit zunehmender Felgengröße wird ja nicht nur das Luftvolumen weniger; aufgrund geringerer Reifen-Flankenhöhe werden diese auch steifer und unfähiger sich beim Druckausgleich auszudehnen und dabei Kräfte zu absorbieren.
Passend dazu wird der vorgeschriebene Reifendruck natürlich auch immer höher, was auch nicht gerade dem Federungskomfort zuträglich ist.