Autos die man "vergessen" hat
Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??
Beste Antwort im Thema
ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind? 😁
12595 Antworten
Die sind schon länger H. So um die 10 Jahre. War das erste Auto, welches ich nach dem Führerscheinbesitz 1983 gefahren habe. Aber nicht besessen. Hatte einen Audi 100 GL C1 1974 auch schon vergessen.
Kenn ich auch noch, den Sprung beim Audi 100 vom "Kasten-Audi" zum "Blasen-Audi", wie sie bei uns hießen. War ein echter Quantensprung von einer unsäglichen Rostlaube zum Qualitäts-Kraftfahrzeug...
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Wie fast alle Autohersteller war auch Audi von dem Rostblech betroffen. Autos von 1969 bis 1973 waren betroffen und haben teilweise schon im Prospekt gerostet. Meiner war 1974 und schon danach. Rost war immer noch ein Thema, aber der Verfall ging deutlich langsamer. Audi hat mit der Vollverzinkung neben vielen anderen Maßnahmen gegenüber anderen Herstellern natürlich noch mehr getan, was zur Langlebigkeit der Karosserie beitrug.
Gab ein neues Trennmittel für die Walzen. Diese walzten dann das neue Mittel ins Blech. Das rostete dann unter der Grundierung von innen heraus. Nach 3 Jahren faustgroße Löcher an den kritischen Stellen. Gab noch keine Innenkotflügel und keine Innenkonservierung. Meist waren die Bleche nur von außen grundiert.
Das auch noch. Davon wußte ich auch noch nichts. Es gab dann wohl mehrere Gründe. Verbreitet ist die Theorie vom italienischen Recyclingblech (Für Fiat-Fahrer: Russisches Recyclingblech), für das Autos mit Kabelbäumen eingeschmolzen wurden, was dann zur chemischen Zersetzung geführt hat. Innenkotflügel und Farbe von innen war vorher auch nicht üblich, aber die Autos der 50er und 60er waren deutlich besser. Am schlimmsten waren die Jahrgänge ab Mitte 1974 bis ca. 1978. Bei VW / Audi ziemlich genau zum Golf-Serienanlauf und als Audi und Passat die Plastik-Stoßstangenecken bekommen haben. Auch Modelle, die von der Karosseriestruktur nicht geändert wurden, wie Käfer und T2 wurden schlagartig schlechter. Deshalb gibt es auch nicht mehr viele von diesen Baujahren.
Das Problem betrifft andere Marken aber auch, außer Porsche, Volvo und Saab. Porsche hat schon angefangen zu verzinken und die Schweden hatten wohl andere Zulieferer. Die schlechtesten Volvos entstanden dann ein paar Jahre später, das waren die ersten 240er mit eckigen Scheinwerfern, aber noch der geraden Haube, Ende der 70er. Im Gegensatz zu den älteren fast ausgestorben.
Mercedes und BMW hatten auch kein besseres Blech, waren nur besser verarbeitet. Von daher war ein später Strich-8 oder früher 123er nicht nach 4 Jahren durch wie ein Golf, sondern nach 7 Jahren.
VW hatte ein neues Lackierwerk gebaut. Mit Tauchgrundierung. Leider gab es das Problem, daß die Grundierung und der Lack elektrisch an das Fahrzeug gezogen wurde. Dabei wurde das ganze Fahrzeug gleichmäsig grundiert, bis auf die Blechkanten. Aufgrund mangelnder Grundierung und auch Lackierung rosteten die Kanten sehr schnell. Schon nach einem Jahr konnte man das sehen. Damals gab es eine große Rückrufaktion, bei der die Kanten nachgearbeitet wurden. Audi war mit dem Audi 50 und 80 betriffen. Der Audi 100 hatte noch die alte Lackieranlage. Dann wurde imer mehr Verbesserungen eingeführt, Hohlraumkonservierung, Heiswachsfluten, Feinabdichtung der Nähte, Zinkunterlagen an Verschraubungen, Verzinkung hochgefährdeter Teile wie z.B. Türschaniere, Verklebung von Blechteilen usw.
Zitat:
@MrMinuteMan schrieb am 9. September 2022 um 19:41:04 Uhr:
Irgendwo zwischen Kulturgut, Balkanexpress und Glanz alter Audizeiten
Hach ja.
Meine Eltern hatten so einen, 2.2E von 1988, 101 kW, ohne Kat (war damals auch nicht nachrüstbar), dunkelblaumetallic, Stoff grau, Klima, für 30 Scheine bar auf die Kralle 1990 von einem Werksangehörigen in Baunatal gekauft. Super Auto, riesig, komfortabel (eher weiches Fahrwerk), allerdings trotz fortschrittlich niedrigen Luftwiderstandsbeiwerts nicht gerade sparsam. Die 5zyl waren ja akustisch ein absoluter Genuss, aber nicht sehr wirtschaftlich.
1996 habe ich ihn auf nasser Landstraße in eine Böschung gesetzt. Schade.
Jedenfalls sind die auch ganz schön selten geworden. Das mag einen insofern wundern, weil die verzinkte Karosserie für Langlebigkeit sorgt. Aber die Technik geht halt irgendwann auch kaputt und die Ersatzteilversorgung scheint recht problematisch zu sein.
Die Rostanfälligkeit der Volkswagenprodukte soll von der neuen Lackierstraße ausgelöst worden sein?
Dann müsste ja in allen Werken gleichzeitig neue Lackierstraßen eingerüstet worden sein. Das Werk Salzgitter hatte aber in dem Zeitraum keine erhalten, das Werk in Emden auch nicht.
Desweiteren sind die Baujahre 1975 bis 1977 bei Fahrzeugen aus den Südwerken auch sehr rostanfällig. Die Ingolstädter Produkte, B1, und auch die Neckarsulmer, C1 und Ro80, sind üble Roster, wenn sie aus dem Zeitraum kommen.
Deswegen halte ich die falschen Anteile in der Schmelze für den Stahl für ursächlich.
Erst war es ein Trennmittel der Walzen, dann ein Lackierwerk...
Mal sehen was als nächstes kommt. 🙂
Das mit dem beschissenen Stahl ist afaik belegt. VW hat damals Golf1 zu überhöhten Preisen zurück gekauft, um den Ruf nicht gleich zu ruinieren.
Und die Blechgeschichte zog sich durch fast alle Hersteller.