- Startseite
- Forum
- Auto
- Oldtimer
- Autos die man "vergessen" hat
Autos die man "vergessen" hat
Hallo Zusammen!
Wie wär denn mal ein Thread mit Autos die nicht nur aus dem Strassenbild verschwunden sind, sondern auch aus dem Gedächtnis??
Beste Antwort im Thema
ich hab leider vergessen, welche ich vergessen hab. Kann mir einer sagen welche das sind?
Ähnliche Themen
12238 Antworten
Hätte ich auch genommen, aber das wäre unwahrscheinlich gewesen, weil es unbedingt die erste Serie sein sollte und die gab es nur ein Jahr in der Farbe. Meiner ist natürlich weiß, einer von 4 Weiß-Tönen im Modelljahr 1971 und nebenbei noch aufpreispflichtige Sonderfarbe. Warum? Keine Ahnung.
Die Wahrscheinlichkeit, an einen nicht-weißen Strich-8er zu kommen, ist also gar nicht ganz so groß. Ich hätte auch gerne eine dieser typischen 60er Jahre-Farben genommen, so wie Horizontblau oder beigegrau (so wie der, den mein Onkel mal hatte), aber weiß hat einen ganz entscheidenden Vorteil: Nach einem weißen Strich-8er dreht sich keiner um. Sowas sieht man in jeder Großstadt im Sommerhalbjahr mindestens 1x pro Stunde. Man fällt damit nicht auf, kann also auch tagsüber damit fahren.
Sehr schön. Unauffällig war der /8 auch früher schon, das machte einen Teil seines Erfolgs aus. Ein ebenfalls sehr erfolgreicher zeitgenössischer Schriftsteller fährt auch einen (keine Ahnung in welcher Farbe) und begründete in einem Interview seine Vorliebe dafür ganz ähnlich wie du.
Die heutige Position von Mercedes als einer Marke für alle wurde zweifellos mit dieser Baureihe begründet.
Das war ja auch der erste Mercedes, der sich über 1 Million Mal verkauft hat. Man muss sich mal die Zeit vorstellen. Opel war zu der Zeit auch nur insofern weiter, weil sie 2 Modelle hatten, die das geschafft haben und es vorher immer durch kurze Bauzeiten sabotiert haben und Ford war noch weit davon entfernt.
Und das finde ich eben auch so schön am Strich-8, auch wenn man heutzutage schon unrealistische Summen für mittelmäßige Fahrzeuge hinlegen muss (bevor ich den im Frühjahr zum ersten Mal in die Werkstatt bringe, sollte ich mir mal etwas Mut antrinken), für den Durchschnittsbürger, der die aktuellen Kurse nicht im Kopf hat, ist das einfach nur ein gebrauchter Mercedes, der schätzt den auf den ersten Blick auf Zustand 2 und 4000 Euro. Was natürlich beides schön wäre.
Der erwähnte Schriftsteller redete auch davon, dass ein /8 nichts wert sei, aber da habe ich auch gestutzt. Diesen Leuten fehlt einfach das Gefühl dafür, was für uns Normalos viel Geld ist.
Wenn man den /8 natürlich mit einer Pagode aus der gleichen Epoche vergleicht, hat er recht. Die kostete neu vielleicht das Doppelte eines /8, heute dürfte es eher das Fünf- bis Sechsfache sein.
Das ist ja normal, dass die Modelle, die neu teuer und damit relativ selten waren, mehr im Wert steigen. Und irgendwann gibt es dann ganz viele davon, so dass die Besitzer beleidigt sind, wenn sie auf Oldtimerveranstaltungen keiner fotografiert.
Bei den beiden ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es frühere baden-württembergische Behördenfahrzeuge sind.
Für mich ist der /8 der Inbegriff des "Bauern-Benz".
Ich finde ja immer die unterscheidlichen Kulturkreise so interessant. Beide Farben waren bei uns auch ohne Behörden extrem häufig. Und der erste ist sogar ein 72er Modell, alte Form, aber neue Farbe, die man eher von der 2. Serie kennt. Da gab es dann auch schon das Erbsensuppengrün.
Das kam nicht von ungefähr. Zu der Zeit bot ja kaum ein anderer Hersteller Diesel-PKW an. Wenn ich das richtig weiß, war Diesel für die Landwirtschaft früher steuerbegünstigt und viele Bauern hatten ihren eigenen Tank auf dem Hof. Rechnen konnten die meisten Angehörigen dieses Berufsstandes schon immer. Da war es klar, welches Auto man fuhr.
Zitat:
@gator68 schrieb am 27. Januar 2021 um 22:09:15 Uhr:
Das kam nicht von ungefähr. Zu der Zeit bot ja kaum ein anderer Hersteller Diesel-PKW an. Wenn ich das richtig weiß, war Diesel für die Landwirtschaft früher steuerbegünstigt und viele Bauern hatten ihren eigenen Tank auf dem Hof. Rechnen konnten die meisten Angehörigen dieses Berufsstandes schon immer. Da war es klar, welches Auto man fuhr.
Bei uns, also im südlichen Münsterland, haben die /8 auch bis Mitte der 90er in allen Aggregatzuständen überlebt und W124 fahren da auch noch genug rum. Zu 99% Diesel und zu 99,9% mit AHK.
Hier sind inzwischen sogar die 124er bei den Bauern selten geworden. Aber viele von denen, die noch unterwegs sind, haben sicher Bauern als Erstbesitzer. Mit den Farben war das aber nicht mehr so eindeutig, da gab es dann auch, genau wie bei anderen Käufern, viel grau oder blau. Und natürlich immer noch weiß, aber kaum noch beige oder agrargrün. Letzteres ist ja inzwischen sogar bei Landmaschinen aus der Mode. Schade eigentlich, ist so schön unaufregend.
Wer weiß, was der nächste Farbtrend ist. Den knallgrünen neuen A3 hatte ich ja erst vor kurzem gepostet. Hätte ich nicht geglaubt, wenn ich ihn nicht selbst gesehen hätte.
Meist sind das auch schon welche mit Sacco-Brettern, da gab es die ganz krassen Farben ja schon nicht mehr.
Pueblobeige hätte es noch gegeben. Geilste Farbe überhaupt für den 124er.
Da musste ich jetzt direkt nachschauen, wie die Farbe aussieht. Irgendwie ist sie wirklich geil.
Dazu kommt mir gerade die SWR3-Serie aus der Zeit nach der Wiedervereinigung in den Sinn: den "Wessi Park" erkundigten die Forscher aus dem Osten "im klärschlammbeigen Lada Niva Taiga mit defekter Zylinderkopfdichtung."