Automatik noch zu retten oder Schrottpresse?
Hallo Leute,
vor 6 Wochen hat der Familienrat beschlossen, daß ich den A6 (C5-4B) Quattro Allroad 2.5 TDI Automatik von meinem Schwager "auftragen" solle. Baujahr 2002, TÜV neu, 420000 km aber ultragepflegt, großzügig geserviced. Wollte das Teil erst nicht, weil es meine finanziellen Verhältnisse übersteigt (Steuer, Versicherung, Durst). Jetzt liebe ich die Schüssel, weil die derartig hochbeinig und sowas von geländegängig ist, daß ich mit der in fast jeden Gebirgswald hochklettern kann (und sogar drin pennen, bin Waldarbeiter).
Vor ein paar Tagen Motoröl gewechselt und schlagartig folgendes (sorry ob der laienhaften Beschreibung, ist meine erste Automatik): Die Zunahme der Drehzahl und die Beschleunigung stehen in keinem Verhältnis mehr zueinander, der Motor nimmt zügig Gas an, die Karosse lahmt hinterher. Bei jedweder konstant gehaltenen Geschwindigkeit dreht der Motor deutlich höher als es notwendig wäre und pumpt unregelmäßig rauf und runter- meist aber in höhere Drehzahlen. Schon leichtere Steigungen lassen ihn in den oberen Drehzahlen rumheulen, dabei tut sich der Audi schwer, überhaupt noch rauf zu kommen. Wenn ich in diesen "manuellen" Modus gehe, zeigt mir das Display beispielsweise den vierten Gang an, aber innerhalb dieses angezeigten vierten Ganges "schaltet" das Getriebe scheinbar in meist drei "Zwischenstufen" hin und her, zumindest den Drehzahlwechseln des Motors nach zu urteilen. Und gestern versuchte ich, bei einer ordentlichen Steigung anzufahren ... und da hat sich gar nix mehr gerührt, ich mußte rückwärts runterrollen in seichtere Gewässer.
Kurzum: Würde ich bei einem Schaltgetriebe ähnliche Effekte erzielen wollen, müßte ich während der Fahrt ständig mit etwas Druck auf der Kupplung stehen und zwischendrin bei Beschleunigungen oder anderen Kraftanstrengungen das Pedal sogar weiter durchdrücken.
Ist da noch was zu retten? Falls nicht und ich auf dem Schrottplatz nach einem gebrauchten stöbere: Welche Typenkennung muß das haben, damit es überhaupt reinpaßt. Schonmal herzlichen Dank für eure Mühe, mir den einen oder anderen Typ zukommen zu lassen.
Beste Antwort im Thema
Herrlich!
You made my day!
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Zitat:
@doc.spot schrieb am 27. September 2018 um 10:58:22 Uhr:
Vor ein paar Tagen Motoröl gewechselt und schlagartig folgendes ....
Direkt nach dem Motorölwechsel passiert?
Sicher, dass Du das MOTORÖL und nicht das Getriebeöl abgelassen hast?
Sonstwas verändert usw...
das ging mir auch durch den kopf.. meistens wenn ein fehler genau nach einer "reparatur" oder wartung entsteht hat man den dort eingebaut..
der audi war ja immer "geserviced" also würd ich darauf tippen das es in deiner nähe eine audi werkstatt gibt, die den wagen kennt.. bring den halt einfach mal dorthin und erzähl denen genau was du gemacht hast beim ölwechsel..
@quattrootti, @weissnich48, @reddwarf0815 Meine Kleine hat mich gerade reanimiert, mein Schädel fühlt sich an, wie ein "Hau den Lukas"- Hammer. Ihr habt recht, so kann es tatsächlich sein. In Stichpunkten: Autoteile- Händler schaut auf Screen, gibt mir 5,5 Liter und Ölfilter. Ich zu Kumpel, Prinzip Arbeit gegen Arbeit, meine Kleine und ich montieren im Gegenzug eine sterbende Esche in seinem Garten weg. Der einzige Zeuge (Harrison Ford, nee Quatsch) meine Nichte (17 Jahre, technisch desinteressiert, aber extrem hilfsbereit) assistiert beim Ölwechsel. Weil besagter Kumpel gerade eine komplizierte Bein- OP über sich ergehen lassen muß, laß ich ihn mit dieser Story absolut in Ruhe, er ist ein Freund, kein Knecht. Vorhin Nichte interviewt, folgende Eckpunkte erfahren: Die Ablaßschraube saß ziemlich mittig in der Fahrzeug- Längsachse, war definitiv senkrecht nach unten ausgerichtet und Torx. Hab ihr Youtube- Clips vorgeführt mit AUDI- Ölwechsel https://www.youtube.com/watch?v=jICSrfcIDfc . Antwort: "Nein, so war es keinesfalls, die geöffnete Schraube war nicht "irgendwie" seitlich angebracht und nicht "irgendwie" schräg ausgerichtet. Es wäre eher dieda gewesen (siehe Pfeil im jpeg-Anhang). Außerdem wurde keine Verkleidung unten abgebaut. Dann: Nach dem Einfüllen des Altöls in Kanister Verwunderung, daß da nur ca. 4,5 Ltr. zusammenkommen. Und nochmal etwas Verblüffung, daß bei der Nachkontrolle der Ölmeßstab zuviel anzeigt. Das wurde aber dem Umstand geschuldet, daß das "Motoröl" nicht vollständig raus war. Leute- ich bin blaß wie ein Schneemann. Wie geht es jetzt weiter? Was bedeutet "Kupplung adaptieren"? Und nochmal herzlichen Dank an alle, für euren genialen Einsatz.
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Um was geht es? Getriebe oder Motor? Man sollte nicht das getriebe Öl rauslassen und Motoröl in den Motor kippen.
Die Schraube ist vom Getriebe. Und dort auf dem Bild wo der Typ mit der Knarre schraubt sitzt die Ölablassschraube.
Getriebe Sofort befüllen! Und Motoröl ablassen! Getriebe Schaden und Motor Katalysator Schäden sind die folgen.
@A627tOlli Yesss, aber genau dieser Super- Gau hat sich hier abgespielt.
Vielleicht solltest du beim nächsten mal jemanden der davon versteht den Baum absebeln. Motor und Getriebe schrott wäre ein Wirt. Totalschaden.
Zitat:
@schmatzi18 schrieb am 28. September 2018 um 21:25:28 Uhr:
Natürlich wird die WÜK vom ATF gesteuert, wer hat dir denn das erzählt? Wovon sollte sie denn sonst gesteuert werden?
Vom Steuergerät des AT Getriebes.
Wahnsinn.. wie sich die Story entwickelt hat. Der Füllstand des
ATF scheint ja doch eine Rolle in dieser Angelegenheit zu spielen. Nur halt irgendwie anders als man dachte. Hoffentlich noch nichts kaputt gegangen.
Dank an quattroti für den richtigen Riecher... er kennt offenbar die Pappenheimer hihi. Wäre auf sowas nicht gekommen.
VG
Stef
Die wük wird über das Steuergerät gesteuert. Das ist richtig. Dieses steuert ein Magnetventil welches über das atf Öl die wük öffnet oder schließt.
Ohne die Wük hat man aber immer noch 85% Kraft übertragung.
@bjoernbeton Jau, wirklich eine Hammerstory. Ich hatte bisher im Leben Gottseidank nicht viele solche Super- Gaus ... aber ich hatte sie. Krieg Magenkrämpfe, allein wenn ich sie nur Revue passieren lasse. Ach und nochwas: Unser Clan nimmt die Geschichte mit in´s Grab, wer da ausschert landet mit einem Betonklotz an den Füßen im aufblasbaren Plantschbecken. Der Kumpel ist nämlich Japaner, zudem noch mit hoher Affinität zu althergebrachten, japanischen Traditionen. Wenn der von seinem Fauxpas erfahren würde, könnte es sein, daß er mit seinem Nippon- Gemüsemesser nach den eigenen Innereien stochert..
wichtig ist jetzt halt das auto nicht mehr bewegen - "motoröl" raus - erstmal filter nur entleeren und wieder anschrauben - dann günstiges motoröl rein und nach ca 1000km nochmal öl und filter wechseln.. getriebeöl wieder auffüllen.. dann schauen ob was getötet wurde.. ich drück dir mal die daumen
was mich wundert das die kiste nicht gequalmt hat wie die sau - der öldruck muss ja astronomisch gewesen sein wenn da doppelte menge öl drin ist.. und mach dir nix draus - scheisse passiert
@weissnich48 "Shit happens..", da sagste was. Der Junge stand kurz vor ´ner Korrektur einer vorher vermurksten OP. Sowas wühlt in einem, da kann man schon mal komplett neben sich stehen. Ja komisch, weder qualmt die Schüssel, noch meldet irgendein "Bordcomputer" irgendwelche Ungereimtheiten. Ich geh einfach mal davon aus, daß die AUDIs normalerweise meckern, wenn sie Öl bis Oberkante Unterlippe herumpumpen müssen? In einer Stunde rollt ein Kumpel mit Hänger an und wir zerren das Teil in ´ne Mietwerkstatt. Öle hab ich gekauft, ich geh so vor, wie von euch beschrieben. Und dann kommt der entscheidende Moment: Kraftschluß oder Tod. Don Camillo würde wohl vor dieser Aktion ´ne Kerze in der Kirche anzünden. Mal sehen, ich komm ja an einer Drogerie vorbei. Derweil mal herzlichsten Dank an alle, erstatte dann Meldung, wie sich das Getriebe so anfühlt. Sollte das tatsächlich noch funktionieren, ist wohl eine Lobeshymne an den Hersteller angesagt: Wenn denen ihr Teil eine derartige Quälerei wegsteckt, ist das schon ein Qualitätsmerkmal sondershausen.