Automatik N an der Ampel/im Stau bedenkenlos möglich?

Mercedes E-Klasse W211

Hallo,

bis vor kurzem bin ich nur Wagen mit Schaltgetriebe gefahren. Bei meinem neuen E280 T CDI mit 7G-Automatik habe ich mir nun angewohnt, bei längeren Ampelphasen oder im Stau auf N zu schalten, weil ich den gebremsten Schub der Automatik in Stellung D für Energieverschwendung halte.

Meine Frage: kann ich das bedenkenlos tun oder nimmt mir das Getriebe diese Angewohnheit auf Dauer übel?

Vielen Dank,
ghando

Beste Antwort im Thema

Ihr scheint Euch, da gebe ich Mercer-Richie völlig recht, mit Eurem Benz sehr gut auszukennen. Schonmal was von SBC Hold (gibts auch beim MoPf, heißt da natürlich anders) gehört?

Im Stand an der Ampel einmal das Bremspedal ganz durchtreten. Der Wagen schaltet von alleine in den Leerlauf (ohne das man manuell in N schalten müsste) und wird festgehalten (Fuß auf der Bremse überflüssig). Wenn man dann wieder Gas gibt, wird quasi wieder eingekuppelt und der "Kriechgang" der Automatik setzt wieder ein.

Man kann über die N-Stellung an der Ampel sicher streiten, bei einem Mercedes W/S211 allerdings sicher nicht, weil dafür sinnvolle Dinge eingebaut sind. Die auch denjenigen, die Energieverschwendung oder "Wandlerabnutzung" befürchten, den Wind aus den Segeln nehmen sollten.

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Zitat:

Original geschrieben von EvilJogga


....Der Leerlauf spart bei Gefällen im Übrigen tatsächlich Sprit, wenn man nicht die Bremse benutzt.
Man glaubt es kaum, aber wenn der Motor mit 1000 Umdrehungen bei aktiver Schubabschaltung gedreht wird, braucht er dafür die gleiche Energiemenge, die er auch im Standgas bei 1000 Umdrehungen benötigt. Der Drehwiderstand ist eben primär von der Drehzahl abhängig (Spielereien der Drosselklappe lassen wir mal weg).
Wenn ich dem Motor nun statt der Energie für 1000 Umdrehungen nur die für 800 zuführen muss, sind hier rund 20% (Drehwiderstand linear) gewonnen.
Und der Wirkungsgradunterschied zwischen Leerlauf und minimaler Last bei 1000 Umdrehungen ist auch nicht gerade groß.

Nimmt man jetzt aber die Anzahl von Gefällen, bei denen so ein Verhalten praktisch möglich wäre und die Abmilderung des Drehwiderstandanstieges durch eine offene Drosselklappe im Schubbetrieb (Benziner), so lohnt sich das eh nahezu nie....

Das kann ich kaum glauben. Die Schubabschaltung heißt doch nicht "Bremsabschaltung". Nach meinem Kenntnisstand wird die Treibstoffzufuhr ganz abgeschaltet, wenn man vom Gas geht und der Motor bremst. Erst kurz vor der Leerlaufdrehzahl wird wieder zugeschaltet. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Zitat:

Original geschrieben von BravoSiera


Das kann ich kaum glauben. Die Schubabschaltung heißt doch nicht "Bremsabschaltung". Nach meinem Kenntnisstand wird die Treibstoffzufuhr ganz abgeschaltet, wenn man vom Gas geht und der Motor bremst. Erst kurz vor der Leerlaufdrehzahl wird wieder zugeschaltet. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Absolut richtig.

Aber wenn nicht die Energie der Verbrennung den Motor dreht, was dreht ihn dann? Es ist die kinetische Energie des Fahrzeugs!
Dafür, dass der Motor gedreht wird, ohne Sprit zu verbrauchen, wird das Auto abgebremst.
Nimmt man stattdessen den Leerlauf, wird der Motor wieder Kraft des Sprits gedreht, bremst aber dafür das Auto nicht mehr.

Wenn du mal nen Schaltwagen zur Verfügung hast und eine Steigung, bei der der Wagen nicht all zu stark beschleunigt wird, probier Folgendes:
Fahr den Berg mit 50 runter, leg den Fünften Gang ein und geh vom Gas.
Danach die gleiche Prozedur noch mal, aber stattdessen leg den Leerlauf ein.

Auf jeden Fall wird das Auto mit eingelegtem Gang eine niedrigere Beschleunigung bergab haben. Evtl. wird es langsamer, während es im Leerlauf seine Geschwindigkeit hält.

Und jetzt stellt sich die Frage, ob das Auto im Leerlauf mehr Sprit schluckt, als man bei eingelegtem Gang bräuchte, um die Geschwindigkeit zu halten 😉

...wenn man nicht die Bremse benutzt.

Dieses Detail hatte ich wohl überlesen, jetzt habe ich aber verstanden. Ist natürlich ein seltener Fall, dass es gerade passt.

Zitat:

Dieses Detail hatte ich wohl überlesen, jetzt habe ich aber verstanden.

...schön! Hauptsächlich darum ging es hier im Thread 😁

Zitat:

Ist natürlich ein seltener Fall, dass es gerade passt.

nöö, nicht wirklich. Immer wenn's nicht bergauf geht oder eben eben, dann geht's bergab. 😉

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Wenn man vorrausschauend fährt, lohnt es sich vom Spritverbrauch her durchaus häufig, den Wagen ohne Widerstand rollen zu lassen. Die Situation, dass man dadurch mehr einspart als man für den im Leerlauf vor sich hintuckernden Motor braucht, kommt eigentlich ständig vor.

Aber: Dies gilt natürlich nur für Schalter, da wir unsere Automaten ja nicht himmeln wollen.

Also bergab auf N schalten: Dumme Idee. RTFM!

Das gilt genauso für Automaten, da diese auch über Schubabschaltung verfügen. 😉

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von vitesse


...schön! Hauptsächlich darum ging es hier im Thread 😁
nöö, nicht wirklich. Immer wenn's nicht bergauf geht oder eben eben, dann geht's bergab. 😉

Meist muss man aber bergab die Geschwindigkeit kontrollieren. Dass man im Verkehrsgeschehen einfach so laufen lassen kann, das ist der eher seltene Fall, den ich meinte.

Außerdem gings hier ursprünglich mal um eine andere Frage.

Und wenn wir uns gerade mal wieder im akademischen Bereich tummeln: Müsste man nicht noch den Luftwiderstand in die Bilanz mit einbeziehen?

auf N schalten

hab mal eine grundsätzlich Frage:
kann ich beim AUtomatik wärend der Fahrt auf N schalten?
Ist das überhaupt möglich?
Wie gesagt, fahre erst seit kurzem Automatik und wollte es nicht ausprobieren.
sorry für eine solche für manche vielleicht dumme Frage

Ja, kannst du. Um wieder auf D zu wechseln, muß allerdings die Bremse leicht betätigt werden (BMW).

Gruß

Zitat:

muß allerdings die Bremse leicht betätigt werden (BMW).

kenne ich von einigen Autos Audi, BMW. Das gilt allerdings nur, wenn das Auto steht. Wenn man fährt, braucht man keine Bremse. Würde mich wundern, wenn das bei Dir anders geht.

Zitat:

Original geschrieben von Bartman


Das gilt genauso für Automaten, da diese auch über Schubabschaltung verfügen. 😉

Bitte lies die Diskussionsbeiträge, bevor du einfach irgendwas dazwischenschreibst.

Zum Thema Rollenlassen:
Meistens passt es eben nicht! In dem Moment, in dem man nämlich wieder bremsen muss, vernichtet man kinetische Energie auf teure Weise. Muss man am Ende bremsen, hätte man sich vermutlich den Verbrauch im Leerlauf durch die SAS schenken können, weil die Steigung steil genug war, um den erhöhten Widerstand des drehenden Motors zu überwinden.

Wenn man allerdings keine Schubabaschaltung hat, dann ist der Leerlauf dein bester Freund überhaupt 😁

@ BravoSiera
Inwiefern ist denn deiner Meinung nach der Luftwiderstand von Belang? Ich gehe von konstanter Geschwindigkeit und in beiden Fällen gleicher aus.
Unterhalb von ~100km\h ist der Luftwiderstand außerdem meist zu vernachlässigen. Zumindest bei einem Auto wie der E-Klasse.

Zitat:

Meistens passt es eben nicht!

Nach meiner Erfahrung lohnt es sich bei einem Schaltgetriebe sehr sehr häufig, den Gang rauszunehmen und rollen zu lassen.

Man kann es so sagen: Wenn man im Schubbetrieb ist und Gas geben muss, weil man zu langsam wird (sei es bergab oder in der Horizontalen z.B. vor einer roten Ampel), so vergeudet man Sprit. In diesem Fall wäre es besser gewesen gleich den Leerlauf zu nehmen und den vorhandenen Schwung zu nutzen.

Aber das ist ganz schön OT.

Für Automatik verbietet sich das von selbst, da ein defektes Getriebe sicherlich teurer wird als die Spritersparnis. ;-)

Wieso sollte eigentlich das stehen an der Ampel in D Energieverschwendung sein? Verbraucht das Auto denn mehr Sprit in D als in N?
Nach meiner Beóbachtung ändert die Motorsteuerung rein gar nichts. Die Drehzahl sinkt leicht durch den höheren Widerstand in D. Dadurch wird aber doch wohl eher noch etwas Sprit eingespart. Oder etwa nicht? Demnach ist N einlegen Energieverschwendung!!!

Zitat:

Original geschrieben von EvilJogga


...
@ BravoSiera
Inwiefern ist denn deiner Meinung nach der Luftwiderstand von Belang? Ich gehe von konstanter Geschwindigkeit und in beiden Fällen gleicher aus.
Unterhalb von ~100km\h ist der Luftwiderstand außerdem meist zu vernachlässigen. Zumindest bei einem Auto wie der E-Klasse.

Ich glaube, jetzt habe ich verstanden...

Fall 1: Gefälle ist so, dass das Auto im Leerlauf z.B. genau mit konstant 100 km/h fährt.

Fall 2: Bei eingelegtem Gang muss man Gas geben, um die 100 km/h zu halten.

Im Fall 1 läuft der Motor mit Leerlaufdrehzahl, im Fall 2 muss man soviel Gas geben, dass der Motor lastfrei mit z.B. 1500 U/min dreht. Er braucht im Fall 2 mehr Treibstoff.

Ich hatte die Sache so verstanden: Zwei Fahrzeuge rollen den Berg herab, der eine mit Schubabschaltung, der andere im Leerlauf. Am Ende des Gefälles hat das Fahrzeug im Leerlauf dann eine höhere Geschwindigkeit und kann diesen "Schwung" nutzen um bei der Weiterfahrt zunächst weniger zu verbrauchen. Meine Überlegung zum Luftwiderstand bezog sich auf die höhere Geschwindigkeit des Fahrzeuges im Leerlauf.

@ BravoSiera

Exakt, jetzt haben wirs!

Dein Beispiel erfordert mehr Rechenarbeit und führt uns, wenn wir eine Lösung für alle Geschwindigkeiten haben wollen, auf eine Differentialgleichung - pfui 😁

Aber auch da dürfte bei Geschwindigkeiten unter 100 der Leerlauf im Vorteil sein, da der Luftwiderstand noch nicht so gravierend ist. Interessant wird der Punkt des "Break Even". Also wann die SAS günstiger ist. Der dürfte sogar deutlich über 100km\h liegen, da ja der zusätzliche Luftwiderstand durch die erhöhte Geschwindigkeit die komplette Energie zum Drehen des Motors auffressen muss. In der Realität wächst der Drehwiderstand für die SAS aber irgendwann linear mit der Geschwindigkeit mit, wenn man nämlich den höchsten Gang erreicht hat.
Der Schnittpunkt der Kurven ergibt dann den gesuchten Punkt.
Das wäre dann aber nur die Betrachtung für ein diskretes Gefälle ohne möglichen Wechsel zwischen Leerlauf und Gang.

Praktisch ist entweder das Gefälle zu flach, oder so steil, dass man am Ende eh verlangsamen muss, so lässt man den Gang drin.

@ Luke
Die Frage nach dem Verhalten der Motorsteuerung habe ich auch schon gestellt. Ohne das zu kennen bleibt es Spekulation 🙂

Es gibt bestimmt eine Leerlaufdrehzahlregelung, schon um den Leistungsbedarf andere Verbraucher wie Klimaanlage, Sitzheizung, Heckscheibenheizung usw. auszugleichen.

Früher, als alles noch einfach und ohne Elektronik war, stellte man bei Automatikfahrzeugen eine leicht erhöhte Leerlaufdrehzahl ein, damit das Einlegen der Fahrstufe kompensiert wurde.

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