Automatik geht beim Schleudern aus

BMW 3er

Hallo zusammen,
ich habe vor Kurzem ein Fahrsicherheitstraining absolviert. Dabei wurde man auch über eine Hydraulikplatte geschickt, die einem das Heck wegschleudert. Wenn man nicht schnell genug reagiert, dreht man sich schön um die Mittelachse.
Einmal wurde ich eiskalt erwischt und drehte mich um 180°. Dabei ist der Motor ausgegangen.
Ich hätte bei einem Automatik-Fahrzeug erwartet, dass der Motor an bleibt.
Ist das nun ein Feature, dass das Fahrzeug sich abschaltet? Eine andere Vermutung von mir ist, dass durch das kurze rückwärtsfahren, weil ich mich ja um 180° gedreht habe, so viel Gegendruck am Wandler erzeugt wurde, dass der Motor abgestorben ist.
Was sagt ihr dazu?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von ThWolf


Eine andere Vermutung von mir ist, dass durch das kurze rückwärtsfahren, weil ich mich ja um 180° gedreht habe, so viel Gegendruck am Wandler erzeugt wurde, dass der Motor abgestorben ist.
Was sagt ihr dazu?

Deine Vermutung ist richtig.

Bei deinem Fahrzeug ist der Wählhebel mechanisch mit dem Getriebe verbunden, d.h. der Gang ist eingelegt, wenn Hebel in Position D. Beim Schleudern und anschließenden kurzen Rückwärtsrollen entsteht abhängig von der Geschwindigkeit ein Gegenmoment im Antrieb, das kein Motor überwinden kann.

Einfacher Selbstversuch: Fahre mit deinem Wagen auf eine sehr große Steigung und lasse ihn in D zurückrollen. Der Motor wird bei ca. 10 - 15 km/h ausgehen.

Bei Fahrzeugen mit Automatikgetrieben, deren Wählhebel rein elektronisch mit dem Getriebe verbunden sind, wäre eine Funktion denkbar, die auf N schaltet, wenn auf "Rückwärtsrollen mit Gefahr Motor-Ausgehen" erkannt wurde. Ob es sowas gibt, weiß ich allerdings nicht.

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Also ich kann bestätigen, dass bei der Automatik ausm 3er Coupe die Kupplung erst unter einer gewissen Drehzahl geöffnet wird. Das merkt man, wenn man auf eine Ampel zurollt. Erst irgendwo unter 2000 upm öffnet die Kupplung und der Drehzahlzeiger sinkt leicht.
Man man aus höherer Geschwindigkeit bremst, schaltet die Automatik runter und die Kupplung ist mit Sicherheit geschlossen, weil der Drehzahlzeiger auch gewaltig in die Höhe schnellt. Wenn man Gas gibt, merkt man, dass ein Kraftschluss vorhanden ist. Sonst würde ja die Drehzahl überproportional ansteigen. Das ist aber nicht der Fall.
Nunja, so richtig sind wir der Ursache für das Abschalten noch nicht auf die Schliche gekommen. Ich glaube nicht, dass es an einer geschlossenen Kupplung lag. Bei einer Vollbremsung geht die Kiste ja auch nicht aus.

Zitat:

Original geschrieben von kevinmuc


im 5HP19 welches im X3 verbaut ist, der fährt unter 70 km/h mit offener Kupplung.  Geht man da vom Gas bzw. bremst man, sinkt die Motordrehzahl sofort auf 1000 rpm.

Ersteres wage ich zu bezweifeln. Die Wandlerüberbrückung arbeitet in jedem Gang.

Und wie soll die Drehzahl bei Gaswegnahme oder beim Bremsen auf 1000rpm sinken? Das macht keinen Sinn. Es wird lediglich beim Bremsen ausgekuppelt und nicht bei Gaswegnahme und solange nur ausgekuppelt ist aber kein Leerlauf eingelegt ist, ist die Motordrehzahl abhängig von der Getriebedrehzahl da eine indirekte Verbindung über den Wandler besteht. Sobald die Drehzahl unter einen gewissen Wert fällt, wird wieder Benzin eingespritzt und die Motorelektronik verhindert ein Absterben des Motors oder Ruckeln im Antriebsstrang.

Zitat:

Hier im direkten Vergleich merkt man das das ausrollen wesentlich länger ist, als in den 6HP21 Getrieben was in den meisten 3ern verbaut ist. Bei Bremsungen sinkt die Drehzahl jedenfalls nicht.

Vielmehr wird runtergeschaltet und wenn im 2 gang eine gewisse Drehzahl unterschritten wird, dann öffnet die Kupplung.

Oder Sinkt bei deinem Fahrzeug bei jeder Bremsung die Drehzahl gleich auf 1000 RPM?

Du meinst also das beim Bremsen nicht ausgekupplet wird sondern nur runtergeschaltet. Zumindest bei den neuen Getrieben. Wenn ich so drüber nachdenke könntest du Recht haben, wenn ich mit dem 5er heize und ich stark anbremsen und die Automatik hohe Drehzahlen hält kann ich sofort wieder im Scheitelpunkt drauflatschen ohne den Wandler zu spüren.

Daraus ergibt sich aber folgendes Problem:

a. Die Automatik muss einen Vollbremsung erkennen und auskuppeln sonst wäre der Bremsweg zu lang
b. Die Automatik muss einen Dreher erkennen folglich auskuppeln oder den leerlauf einlegen ansonsten würde der Motor auseinander fliegen

Hier ist ständig von auskuppeln die Rede. Ich nehme mal an dass damit das ev. Öffnen der Wandlerüberbrückungskupplung gemeint ist.😕
Dass es eine "Drehererkennung" mit schalten auf Neutral gibt nehme ich mal nicht an.

Der Motor fliegt deshalb nicht gleich auseinander, der geht halt aus und wird im Extremfall dann noch rückwärts gedreht, beim Schaltgetriebe wäre das ja auch nicht anders.

Mit Kupplung ist natürlich die Kupplung gemeint, die den Wandler überbrückt. Sie unterscheidet sich aber nicht von einer normalen Kupplung und ihrer Aufgabe, deswegen reicht es wenn man sie auch Kupplung nennt.

Der Motor geht kapput wenn er rückwärst dreht, die Abgase werden durch den Ansaugtrakt geblasen und alle Nebenaggregate drehen Rückwärts. Es ist nur meisten so dass der Wiedestand zu groß ist und die Reifen bis zum Stillstand durchdrehen.

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Die Aufgabe einer normalen Kupplung ist es den Motor vom Getriebe zu trennen, bei einer geöffneten Wandlerkupplung überträgt der Wandler bei etwas höheren Drehzahlen weiter das volle Drehmoment.

Das ein (kurzzeitig) rückwärts drehender Motor auseinanderfliegt hab ich zumindest noch nicht gehört.

Zitat:

Original geschrieben von Bimmian



Zitat:

Original geschrieben von kevinmuc


im 5HP19 welches im X3 verbaut ist, der fährt unter 70 km/h mit offener Kupplung.  Geht man da vom Gas bzw. bremst man, sinkt die Motordrehzahl sofort auf 1000 rpm.
Ersteres wage ich zu bezweifeln. Die Wandlerüberbrückung arbeitet in jedem Gang.
Und wie soll die Drehzahl bei Gaswegnahme oder beim Bremsen auf 1000rpm sinken? Das macht keinen Sinn. Es wird lediglich beim Bremsen ausgekuppelt und nicht bei Gaswegnahme und solange nur ausgekuppelt ist aber kein Leerlauf eingelegt ist, ist die Motordrehzahl abhängig von der Getriebedrehzahl da eine indirekte Verbindung über den Wandler besteht. Sobald die Drehzahl unter einen gewissen Wert fällt, wird wieder Benzin eingespritzt und die Motorelektronik verhindert ein Absterben des Motors oder Ruckeln im Antriebsstrang.

Nimm einen X3 3.0i aus 2004 und teste es selbst. Denk mal im E46 wirds ähnlich sein. Damals war es stand der Technik. Ich vermute mal das man so die Schaltruckler minimiert hat und ggf. die Kupplungen nicht so standfest waren.

Der Wandler ist eben das Problem, der Wirkungsgrad ist hier sehr bescheiden. Ein Wandler arbeitet eben durch Drehzahldifferenzen und die Leitschaufeln sind einseitig ausgelegt. Dh. Rechtsrum kann viel mehr Drehmoment übertragen werden wie Linksrum. Schubbetrieb ist eben eine Drehumkehr für den Wandler.  Bspw. funktioniert noch an aktuellen Getrieben: 2 Gang Manuell... im stand vollgas geben. Drehzahl geht auf Maximum und die Tachonadel wandert langsam richtung Speed. Also Drehzahl und Geschwindigkeit sind kurzfristig unabhängig.

Gleiches ist jetzt auch andersrum. Wird die Kupplung geöffnet, sinkt die Motordrehzahl auf den Mindestwert. (ob dabei die regelung über Wandler oder einspritzung erfolgt kann ich nicht sagen) Der ist meistens bei rund 1000/1300 RPM.

Zitat:

Original geschrieben von Bimmian



Zitat:

Hier im direkten Vergleich merkt man das das ausrollen wesentlich länger ist, als in den 6HP21 Getrieben was in den meisten 3ern verbaut ist. Bei Bremsungen sinkt die Drehzahl jedenfalls nicht.

Vielmehr wird runtergeschaltet und wenn im 2 gang eine gewisse Drehzahl unterschritten wird, dann öffnet die Kupplung.

Oder Sinkt bei deinem Fahrzeug bei jeder Bremsung die Drehzahl gleich auf 1000 RPM?

Du meinst also das beim Bremsen nicht ausgekupplet wird sondern nur runtergeschaltet. Zumindest bei den neuen Getrieben. Wenn ich so drüber nachdenke könntest du Recht haben, wenn ich mit dem 5er heize und ich stark anbremsen und die Automatik hohe Drehzahlen hält kann ich sofort wieder im Scheitelpunkt drauflatschen ohne den Wandler zu spüren.

Daraus ergibt sich aber folgendes Problem:

a. Die Automatik muss einen Vollbremsung erkennen und auskuppeln sonst wäre der Bremsweg zu lang
b. Die Automatik muss einen Dreher erkennen folglich auskuppeln oder den leerlauf einlegen ansonsten würde der Motor auseinander fliegen

zu a) warum?

erzeugt ja zusätliches Bremsmoment ;-) und Bremsleistung } als Motorleistung. Also nebensächlich. Begrenzend ist der Reifen bei einer einmaligen Vollbremsung.

zu b) Vermute mal das er auskuppelt... Jedenfalls war das beim Drifttraining kein Problem. Da hats mich öfter mal gedreht.

gretz

Ich hol den mal aus der Versenkung.

Da auf der Seite vom ADAC nichts besonders steht und auch einige Stimmen hier im Fred sagen, dass es kein Problem sei, bin ich schon etwas beruhigt.

Ich möchte demnächst einen Intensivkurs mitmachen und habe mich gefragt, ob das gegen die eingelegte Fahrstufe Rollen ein Problem ist und was man dann am besten macht. Bei einem Handschalter würde ich intuitiv auf die Kupplung treten, aber was ich kann man bei einer Automatik machen?

Zitat:

@Hannes333 schrieb am 6. Juni 2015 um 18:07:33 Uhr:


Ich hol den mal aus der Versenkung.

Da auf der Seite vom ADAC nichts besonders steht und auch einige Stimmen hier im Fred sagen, dass es kein Problem sei, bin ich schon etwas beruhigt.

Ich möchte demnächst einen Intensivkurs mitmachen und habe mich gefragt, ob das gegen die eingelegte Fahrstufe Rollen ein Problem ist und was man dann am besten macht. Bei einem Handschalter würde ich intuitiv auf die Kupplung treten, aber was ich kann man bei einer Automatik machen?

Du musst da nix machen außer bremsen.

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