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autogas schädlich?

Themenstarteram 1. August 2006 um 11:37

hallo zusammen,

ich plane in den nächsten wochen meinen bmw 523 umzurüsten.

nun sagt mir mein privatschrauber, dass dies nicht so gut für den motor wäre weil gas so "trocken" sei, und der motor dadurch möglicherweise nicht immer perfekt geschmiert wird.

das öl von unten reicht da nicht immer aus. wenn schon gas, dann solle ich häufiger auf benzin umschalten.

ich finde diese ausführungen etwas merkwürdig! sind das nur vorurteile oder unwissenheit?

was ist dran? muss ich wirklich ab und zu mal umschalten auf super, z.B. auf langen reisen, auf denen nie mit benzin gestartet wird?

bitte berichtet von euren erfahrungen und kenntnissen.

danke

Beste Antwort im Thema

Benzin kommt bei den Ventilen als Aerosol an. Also in feinen Tröpfchen mit Luft vermischt. Treffen diese Tröpfchen auf das heiße Ventil verdampft das Benzin und kühlt so das Ventil etwas ab. Dieser Effekt ist aber sehr gering, nach meiner Einschätzung kühlt er in einer Größenordnung von 10-20°C. Der eigentliche Schutzeffekt besteht in den feinsten Ablagerungen die das Benzin am Ventil beim Verdampfen hinterläßt, den sogenannten Aschen. Diese sorgen dafür, das ein mikroskopisches Aufschweißen von Material der Ventilsitzes auf das Ventil unterbunden wird. Deshalb ist es falsch hier von Schmierung zu sprechen. Bei LPG fehlen diese Aschen und so kann es passieren das Material vom Ventilsitz sich mit dem Ventil verschweißt. Bei der nächsten Ventilbewegung wird diese Verbindung aufgerissen und die heißen vorbeiströmenden Gase reißen das Material mit Richtung Auspuff. Dadurch kommt es zu einem schnelleren Verbrauch / Verschleiß der Ventilsitze. Sind diese dann soweit abgetragen das das Ventil nicht mehr aufliegt, kann dieses nicht mehr genug Wärme an den Zylinderkopf abführen, überhitzt und verbrennt oder reißt ab. Flashlube kühlt oder schmiert nicht, sondern erzeugt eben genau die fehlende Trennschicht.

Diesen Vorgang nennt man VSR (Valve Seat Recession). Um diesem Schaden vorzubeugen, kann man auch Auslassventile mit besonderer Beschichtung (Kobalt, Nickel) verwenden. Diese sind sehr hart und glatt und weniger anfällig für diesen "Schweißvorgang".

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Puh, Gas verbrennt zwar heißer aber die Schmierung hängt nicht vom Benzin bzw Super ab. Dafür haste ja die Ölpumpe die den Druck aufbaut und den Ölfilm konstant hält.

Ich habe bisher, was die Schmierung angeht bei Betrieb mit Flüssiggas, nichts negatives gehört.

Du solltest Dir eher Sorgen machen wenn man nicht weiß welche Motoren überhaupt für LPG geeignet sind und diese dann den Motor angreifen, die Reihensechszylinder bei BMW sollen das ohne Probleme aushalten.

Auch wenn die Verbrennung von Flüssiggas den Motor schont(weniger Ablagerungen und dadurch sauberes Öl) werde ich laut Serviceintervallanzeige die Ölwechsel durchführen.

siehe Link

 

MSchneider

Hi zimmerc,

also auch das Benzin liegt im Brennraum gasförmig vor (siehe Vergaser :) ) aber auch der Einspritzer spritzt ja meist nicht direkt in den Brennraum sondern in den Ansaugtrakt und alles ist verdampft bis es in den Brennraum kommt - so soll da ja auch sein.

Allenfalls bei Gemischschmierung bringt der Kraftstoff die Motorschmierung mit... aber das soll jetzt nicht das Thema sein.

Die Verbrennungstemperatur bei Gas ist etwas heißer (siehe Vorredner) was dazu führt, daß die Auslaßventile thermisch etwas stärker belastet werden... da gibts hier ellenlange threads ob das nun wirklich den Ventilverschleiß so schlimm macht, daß Schäden für den Motor zu befürchten sind.

Ich fahre jetzt fast 90.000 km auf Gas, ich vermeide allerdings stundenlange Vollgasfahrten sondern bleibe mit der Dauerlast bei etwa 2/3 der Nenndrehzahl.

Also keine Angst vor der Umrüstung

Gruß

ghm

am 1. August 2006 um 15:11

Ob Benzin oder Gas, Öl zum schmieren ist in keinen der beiden.

Gas hat eine etwas höhere Verbrennungstemperatur, was bei ungehärteten Ventilschäften problematisch sein könnte (dafür gibt es Flash-Lube, was in den Ansaugtrakt tröpfelt und so die Ventilschäfte schmiert oder kühlt).

Das war aber auch schon alles.

Also etwas "Halbwissen" vom Privatschrauber :-)

Ich würde den Schrauber wechseln:D

Kann Dir Vialle LPI im BMW nur empfehlen;)

gruß

Benzin kommt bei den Ventilen als Aerosol an. Also in feinen Tröpfchen mit Luft vermischt. Treffen diese Tröpfchen auf das heiße Ventil verdampft das Benzin und kühlt so das Ventil etwas ab. Dieser Effekt ist aber sehr gering, nach meiner Einschätzung kühlt er in einer Größenordnung von 10-20°C. Der eigentliche Schutzeffekt besteht in den feinsten Ablagerungen die das Benzin am Ventil beim Verdampfen hinterläßt, den sogenannten Aschen. Diese sorgen dafür, das ein mikroskopisches Aufschweißen von Material der Ventilsitzes auf das Ventil unterbunden wird. Deshalb ist es falsch hier von Schmierung zu sprechen. Bei LPG fehlen diese Aschen und so kann es passieren das Material vom Ventilsitz sich mit dem Ventil verschweißt. Bei der nächsten Ventilbewegung wird diese Verbindung aufgerissen und die heißen vorbeiströmenden Gase reißen das Material mit Richtung Auspuff. Dadurch kommt es zu einem schnelleren Verbrauch / Verschleiß der Ventilsitze. Sind diese dann soweit abgetragen das das Ventil nicht mehr aufliegt, kann dieses nicht mehr genug Wärme an den Zylinderkopf abführen, überhitzt und verbrennt oder reißt ab. Flashlube kühlt oder schmiert nicht, sondern erzeugt eben genau die fehlende Trennschicht.

Diesen Vorgang nennt man VSR (Valve Seat Recession). Um diesem Schaden vorzubeugen, kann man auch Auslassventile mit besonderer Beschichtung (Kobalt, Nickel) verwenden. Diese sind sehr hart und glatt und weniger anfällig für diesen "Schweißvorgang".

Endlich mal ein Beitrag zu Flashlube wie das Zeug am Ventil /Motor wirkt.

am 1. August 2006 um 16:26

Zitat:

Original geschrieben von MI-MK

Ob Benzin oder Gas, Öl zum schmieren ist in keinen der beiden.

Und wie in Benzin Öl ist, ist schließlich ein Erdölprodukt, Benzin ist im Prinzip nichts anderes als der gecrackte, leichtflüchte Bestandteil von Erdöl.

Mfg, Mark

@ astrodriver

dein erklärung greift allenfalls für die einlaßventile weil da vielleicht noch ein wenig flüssig-gas aerosol ankommt. das auslaßventil ist in diesem moment aber zu und der entspr. ventilsitz kann nicht damit in berührung kommen. Nach der Verbrennung ist keine flüssigkeit mehr im brennraum allenfalls ein fest-gas aerosol. daß sich aber ausgerechnet am Ventilsitz des auslaßventils wo die strömungsgeschwindigkeit am größten ist, diese feststoffe abtrennen sollen und auf dem sitz ablagern halte ich für gewagt.

haste noch ein wenig mehr hintergrundinfo dazu, denn das thema interessieert mich?

Gruß

ghm

wir in deutschland sind nur etwas zurückgebliebenin sachen autogas , sehr vielen ländern fahren millionen menschen mit autogas und das schon bestimm 2-3 jahrzehnte und wann autogas so schlecht wäre würden die es bestimmt nich so lange zeit machen.

ich werde wahrscheinlich(wenn ich einen unbefristeten vertrag bekomme) auch umrüsten. nur wieß ich noch nicht ob es bei a3 bleibt oder es ein bmw e 46 6 zylibnder wird

Hätte ich vielleicht noch etwas genauer aufdröseln sollen. Mit "Aschen" werden hier sinngemäß die Verdunstungsreste am Einlaßventil, sowie die Verbrennungsrückstände auf dem Außlassventil bezeichnet. Der Materialübertrag erfolgt nicht durch Ablösen, Übertrag durchs Abgas und Anlagern auf dem Auslassventil. Vielmehr erfolgt ein direkter Materialübertrag von Ventilsitz auf das Ventil. Voraussetzung ist das die Temperatur hoch genug ist und eine bestimmte Geschwindigkeit (Energie) beim Aufsetzen des Ventils erreicht wird, sowie eine entsprechende Oberflächenbeschaffenheit des Ventils. Der Aufprall des Ventils auf dem Sitz erzeugt dabei die letzte Menge an Temperatur die für diesen Materialübertrag notwendig ist, ähnlich wie beim Schmiedeschweißen (das Verfahren kennst du?). Die heissen Abgase sorgen dann dafür das das angelagerte Material vom Ventil wieder abgetragen wird, sonst käme es ja zu einer Art Verkrustung. Dies alles geschieht aber in mikroskopischen Maßstäben, sonst wär ja auch in kürzester Zeit der Ventilsitz aufgefressen.

am 1. August 2006 um 18:29

Also auf deutsch gesagt:

Meinen Einlassventilen geht es mit Flashlube dementsprechend gut, während ich bei den Auslassventilen hoffen kann, dass die noch halten bis sich die LPG-Geschichte wenigstens amortisiert hat.

Was ist Nenndrehzahl eigentlich? Die höchste-erreichbare Drehzahl, oder die Drehzahl wo die höchste Leistung erzielt wird?

Autogas schädlich?

 

Ja - für den Finanzminister.

Die restlichen Probleme lassen sich mit grundlegender Fachliteratur

und

entsprechenden Listen nicht oder nur bedingt zur Umrüstung geeigneter Motoren durchaus meistern.

 

Die Probleme sind geringer als man sich das vorstellt.

Man sollte sich allerdings über die Basics informieren.

Weiter geht es in der Signatur. ;)

Was dein Hobby Schrauber meint wird wohl das sein das die Einlassventile mit Gas nicht geschmiert werden! Also die Ventilsitze!

Das ist aber kein Problem da die Thermische Belastung an den Einlassventilen sowieso eher gering sind und "nur" bei normalen Verdampferanlagen höher beansprucht werden! Zudem ist die schmierung die den dirkten Kontakt von ventil zu Ventilsitz bei Gas nicht gewährleistet was aber bei "normalen" Temperaturen kein Problem darstellt! (Also bei Verdampferanlagen Flash-Lube um zumindest die schmierung zu Gewährleisten)

Deswegen würde ich immer Flüssigeinspritzende Anlagen wie ICOM JTG oder Vialle empfehlen! Diese spritzen Flüssig ein und haben eine extrem geringere Temp. beim Einspritzen als das schon "gasförmige" Flüssiggas der Verdampferanlagen!

Somit haben wir schon mal das Problem der Einlassventile erledigt!

Jetzt kommt aber noch die Auslasseite!

Die werden im Gasbetrieb durch die höheren Verbrennungstemperaturen immernoch stärker belastet "bei Verdampferanlagen" aber auch das wird durch die Flüssigeinspritzende Anlage wesentlich geringer gehalten da dei Angesaugte Luft im Gemisch mit dem Gas um einiges kälter ist und somit der Brennraum kurzzeitig weiter als bei "Verdampferanlagen" herunter gekühlt wird!

Ich will keine Verdampferanlagen schlecht machen! Auch die Laufen einwandfrei gar kein Thema und die z.b. BMW Motoren halten das auch aus aber schonender zum Motor ist die Verdampferanlage!

Falls du interresse an einer ICOM JTG hast kannst du dich gerne bei mir oder uns unter www.icom-jtg.de melden!

Hier mal ein paar Bilder eines von un auf ICOM umgerüsteten 525:http://www.autohauspatz.de/Autogas-Galerie/BMW/index.html

am 1. August 2006 um 19:33

Zitat:

Original geschrieben von xr2i120

Ich will keine Verdampferanlagen schlecht machen! Auch die Laufen einwandfrei gar kein Thema und die z.b. BMW Motoren halten das auch aus aber schonender zum Motor ist die Verdampferanlage!

Na, das beruhigt mich ungemein.

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