Autocrash physikalischer Hintergrund

Guten Tag, Sitzt man im Auto und hat einen Frontalcrash, kann man sich mit den
Armen mit dieser Kraft vom Lenkrad „abdrücken“ ? Geschwindigkeiten unbestimmt/egal
Ich würde mich über eine Antwort mit physikalischem Hintergrund und Begründung freuen🙂

87 Antworten

Also dass man sich nicht abstützen kann, sollte mittlerweile belegt sein. Kann man ja auch selber ausprobieren: einfach mal auf nem Parkplatz auf 10-15km/h vollbremsung machen ohne Gurt - reicht schon als Demo 🙂

Mal was anderes: Wie ist es eigentlich bei einem (drohenden) Aufprall? Sollte ich meinen Körper entspannen und die Sicherheitssysteme Ihr werk tun lassen oder schütze ich meine Knochen eher indem ich meine Muskeln anspanne/Verhärte?

Zitat:

@stero111 schrieb am 18. Februar 2021 um 17:07:56 Uhr:


Mein Ex-Schwiegervater, ein damals 190cm hoher bärenstarker Landwirt meinte auch er könnte sich festhalten... am Griff über der Tür. Ich bin dann MIT Ansage bei ca 30 km/h in die Eisen... nachdem er aus dem Fussraum wieder rausgekrabbelt war meinte er wörtlich: "Vielleicht ist anschnallen doch nicht so schlecht" ist ca 40 Jahre her... aber die Physik ist die gleiche... nur die Bremsen sind besser geworden ;-)

Mal ganz ehrlich: Ist das wirklich passiert oder ist das nur eine nette Anekdote? Der Vergleich passt jedenfalls gar nicht, denn bei einer Vollbremsung wirken nur ca. 10 m/s², also die einfache Erdbeschleunigung (1 g). Und vor 40 Jahren waren es realistisch vielleicht eher 0,7 g. Da kann man sich tatsächlich noch gut festhalten. Die Kräfte bei einem Aufprall sind um ein Vielfaches höher als bei einer Vollbremsung.

Zitat:

@Krizzzzz schrieb am 20. Februar 2021 um 01:52:32 Uhr:


Also dass man sich nicht abstützen kann, sollte mittlerweile belegt sein. Kann man ja auch selber ausprobieren: einfach mal auf nem Parkplatz auf 10-15km/h vollbremsung machen ohne Gurt - reicht schon als Demo 🙂

Das ist derselbe, eher unpassende Vergleich. Bei einer Vollbremsung aus 10 km/h kann man sich problemlos abstützen (aus 30 oder 80 oder 100 km/h übrigens auch, weil ja die Verzögerung bei einer Vollbremsung aus einer hohen Geschwindigkeit nicht größer wird).

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 19. Februar 2021 um 19:43:52 Uhr:



Zitat:

Das war aber nicht einmal der halbe Weg nach unten

Dafür aber mit dem Schwung der Vorwärtsbewegung.

Und glaub mir, Im Reflex klappt vieles perfekt, was man absichtlich herbeigeführt niemals so hinbekommt.

Ich habe mir das Radiosköpfchen bei so einem Reflex zerlegt.

Reflexe klappen, die Materialeigenschaften des Körpers sind begrenzt.

Niemand zweifelt am Reflex, sich bei einem Zusammenstoß am Lenkrad abzustützen. Lediglich der Erfolg ist fraglich :-)

Übrigens habe ich den Fall in den Liegestütz früher aktiv geübt. Aktuell arbeite ich wieder daran (ü50). In 2-3 Monaten ist es wohl wieder soweit. Aktuell kann ich nur 30 Liegestützen am Stück, das ist zu wenig für den Stunt.

Ähnliche Themen

Zitat:

@xis schrieb am 20. Februar 2021 um 08:35:44 Uhr:



Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 19. Februar 2021 um 19:43:52 Uhr:


Dafür aber mit dem Schwung der Vorwärtsbewegung.

Und glaub mir, Im Reflex klappt vieles perfekt, was man absichtlich herbeigeführt niemals so hinbekommt.

Ich habe mir das Radiosköpfchen bei so einem Reflex zerlegt.

Reflexe klappen, die Materialeigenschaften des Körpers sind begrenzt.

Niemand zweifelt am Reflex, sich bei einem Zusammenstoß am Lenkrad abzustützen. Lediglich der Erfolg ist fraglich :-)

Übrigens habe ich den Fall in den Liegestütz früher aktiv geübt. Aktuell arbeite ich wieder daran (ü50). In 2-3 Monaten ist es wohl wieder soweit. Aktuell kann ich nur 30 Liegestützen am Stück, das ist zu wenig für den Stunt.

Es ging ja jetzt in dem Beispiel nicht darum, das man sich bei nem Aufprall am Lenkrad abstützen kann, sondern, wenn man stolpernd, mit Schwung nach vorne umkippt, im Reflex sich sehr wohl perkekt mit den Armen abfangen kann.
Man braucht dafür auch kein Kraftsportler zu sein. Ein allgemein guter Fitniszustand reicht aus.
Der Reflex regelt dann von selbt den perfekten Zeitpunkt, wann und wie in welchem Ellenbogen-/Schultergelenkswinkel die Arme nach vorne bewegt werden, das sich die Hände genau auf Schulterhöhe befinden und zum exakt richigen Zeitpunkt die Muskulatur federnd, bzw. dämpfend angespannt wird.

Wie schon erwähnt, bekommt absichtlich herbeigeführt nie so hin. Da wird man dann wohl die Arme zu weit, zu grade nach vorne ausstrecken.

Zitat:

@verkehrshindernis schrieb am 19. Februar 2021 um 19:53:25 Uhr:


Kann sich noch jemand an das Procon Ten System von Audi erinnern? Die Ingolstädter waren früher teilweise richtig innovativ. Ich frage mich, warum das nicht weiter verfolgt wurde.

Ich erinnere mich sogar noch an die Werbung mit der Streichholzschachtel 😁

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 18. Februar 2021 um 19:57:01 Uhr:


Preisfrage, warum landen Fallschirmspringer mit leicht gebeugten Beinen und nicht schnurgerade ausgestreckt ;-).

Das machen nicht nur Fallschirmspringer, sondern jeder, der irgendwo runterspringt, das macht man automatisch.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 20. Februar 2021 um 09:02:08 Uhr:



Zitat:

@xis schrieb am 20. Februar 2021 um 08:35:44 Uhr:


Ich habe mir das Radiosköpfchen bei so einem Reflex zerlegt.

Reflexe klappen, die Materialeigenschaften des Körpers sind begrenzt.

Niemand zweifelt am Reflex, sich bei einem Zusammenstoß am Lenkrad abzustützen. Lediglich der Erfolg ist fraglich :-)

Übrigens habe ich den Fall in den Liegestütz früher aktiv geübt. Aktuell arbeite ich wieder daran (ü50). In 2-3 Monaten ist es wohl wieder soweit. Aktuell kann ich nur 30 Liegestützen am Stück, das ist zu wenig für den Stunt.

Es ging ja jetzt in dem Beispiel nicht darum, das man sich bei nem Aufprall am Lenkrad abstützen kann, sondern, wenn man stolpernd, mit Schwung nach vorne umkippt, im Reflex sich sehr wohl perkekt mit den Armen abfangen kann.
Man braucht dafür auch kein Kraftsportler zu sein. Ein allgemein guter Fitniszustand reicht aus.
Der Reflex regelt dann von selbt den perfekten Zeitpunkt, wann und wie in welchem Ellenbogen-/Schultergelenkswinkel die Arme nach vorne bewegt werden, das sich die Hände genau auf Schulterhöhe befinden und zum exakt richigen Zeitpunkt die Muskulatur federnd, bzw. dämpfend angespannt wird.

Wie schon erwähnt, bekommt absichtlich herbeigeführt nie so hin. Da wird man dann wohl die Arme zu weit, zu grade nach vorne ausstrecken.

Doch, kein Problem.

Nur beim Sturz bricht der Knochen, und das Gesicht ist trotzdem Matsch.

Das ist mir persönlich passiert. Ich fuhr 21,6 km/h auf Skates. Der Sturz erfolgte aus Dummheit (falsche Bewegung). Arm gebrochen, Gesicht zermatscht, Gehirnerschütterung, 20 min Ohnmächtig. Selbstverständlich trug ich Helm, von daher ohne sonstigen Folgen. Arm ist auch wieder 100%.

Andere brechen sich die Handwurzelknochen, von Kind bis Greis.

Man kann mit den Armen nur SEHR begrenzt Stürze abfangen, ob Reflex oder gewollt. Fallen in den Liegestütz mache ich auch nur auf Teppich oder Turnmatte.

Alle Reflexe nutzen nichts. Im Auto ist man Passagier, nicht Herr des Geschehens.

Wenn man stürzt, stolpert, fällt, versucht man immer reflexhaft sich abzustützen = häufig Frakturen Hände/Unterarme

bei Unfällen mit Tretrollern oder Fahhrädern hält man beim Sturz oft krampfhaft den Lenker fest, die Hände stehen dann nicht zum Abstützen zur Verfügung - gerade bei den Tretrollern landen viele deshalb direkt auf dem Gesicht....

im Auto ist es kein Fallen/Sturz/Stolpern nach vorne, es wird also nicht unbedingt zum Reflex des Abstützens kommen - wahrscheinlcher ist, dass der Fahrer das Lenkrad einfach krampfhaft festhält = Verletzungen der Handgelenke

im Motorsport lernt man deshalb, ggf. frühzeitig das Lenkrad ganz loszulassen, wenn man "zum Passagier" wird....

Wichtige Regel beim Rallyesport: ist der Unfall unvermeidbar, Hände an den Brustkorb. Das Lenkrad bricht dir alles, wenn es verreißt.

Auch mein Fahrlehrer sagte, ich soll niemals die Daumen zwischen den Lenkrad haben, nur aussen anpacken.

Zitat:

@Krizzzzz schrieb am 20. Februar 2021 um 01:52:32 Uhr:


....
Mal was anderes: Wie ist es eigentlich bei einem (drohenden) Aufprall? Sollte ich meinen Körper entspannen und die Sicherheitssysteme Ihr werk tun lassen oder schütze ich meine Knochen eher indem ich meine Muskeln anspanne/Verhärte?

Habe mal einen Bericht gesehen der empfahl die Hände hinterm Nacken zu verschränken und die Ellenbogen so weit wie möglich an den Körper, damit sollte der Nacken gestützt werden.
Ist aber ewig her, weiß nicht ob das nicht mittlerweile als kontraproduktiv eingestuft wird.

Ich stelle es mir ein wenig schwer vor, sich bewusst vor einem drohendem Crash, der ja binnen weniger Sekunden passiert, auf eine Ent- oder Anspannung einzustellen.

Es ist halt ziemlich doof, wenn sich potentielle Energie plötzlich in kinetische Energie umwandelt 😉

Zitat:

@NDLimit schrieb am 20. Februar 2021 um 10:46:36 Uhr:


Ich stelle es mir ein wenig schwer vor, sich bewusst vor einem drohendem Crash, der ja binnen weniger Sekunden passiert, auf eine Ent- oder Anspannung einzustellen.

Das funktioniert auch nicht. In kritischen Situationen übernimmt das Unterbewusstsein das Kommando und das sagt halt nun mal „Alles anspannen“.

Zitat:

@remix schrieb am 20. Februar 2021 um 10:23:02 Uhr:


Wenn man stürzt, stolpert, fällt, versucht man immer reflexhaft sich abzustützen = häufig Frakturen Hände/Unterarme [...] im Motorsport lernt man deshalb, ggf. frühzeitig das Lenkrad ganz loszulassen, wenn man "zum Passagier" wird

Genau. Uns Normalsterbliche fällt genau das unmittelbar vor einer Kollision aber nicht einfach. Binnen Sekunden(bruchteilen) zu erkennen, ab wann man als Fahrer mittels "Kurskorrekturversuch" nichts mehr zum Besseren beeinflusst.

Siehe die (angebliche) Schadensmeldung an einen KFZ-Versicherer, die als Kuriosität seit Jahren durchs I-Net kursiert:

Zitat:

Ich fuhr mit meinem Wagen gegen die Leitschiene, überschlug mich und prallte gegen einen Baum. Dann verlor ich die Herrschaft über mein Auto.

An dieser Stelle empfehle ich mal wieder ein Fahrsicherheitstraining unter kontrollierten Bedingugen mit dem eigenen Auto 🙂

Zitat:

@verkehrshindernis schrieb am 20. Februar 2021 um 10:58:41 Uhr:



Zitat:

@NDLimit schrieb am 20. Februar 2021 um 10:46:36 Uhr:


Ich stelle es mir ein wenig schwer vor, sich bewusst vor einem drohendem Crash, der ja binnen weniger Sekunden passiert, auf eine Ent- oder Anspannung einzustellen.

Das funktioniert auch nicht. In kritischen Situationen übernimmt das Unterbewusstsein das Kommando und das sagt halt nun mal „Alles anspannen“.

Und es schüttet Adrenalin aus ohne Ende. Mit Selbstkontrolle ist da nichts mehr.

Deine Antwort
Ähnliche Themen