Autoabgase wirklich so schlimm?

Normalerweise bin ich kein BILD-Leser.
Da ich momentan jedoch viel Zeit und Langeweile habe, scrolle ich jeden Tag durch die Schlagzeilen und bin heute hier gelandet.

https://www.bild.de/.../...-corona-einschraenkungen-69792158.bild.html

Eigentlich sollte die Luft-Qualität sich doch gerade jetzt deutlich verbessern. In der Realität scheint das jedoch nicht unbedingt so zu sein.

Gibt es solche Auswertungen auch für andere Städte oder Ballungsbereiche?

Natürlich hat Deutschland und die ganze Welt derzeit andere Sorgen aber hier stellt sich mir dann doch die Frage, ob die ganze Dieselhype nicht wirklich komplett für'n A.... war.

Beste Antwort im Thema

Dieser Focus-Artikel mit der reisserischen Überschrift wurde schon anderswo mehrfach gepostet. Darin geht es im Wesentlichen um Stuttgart. Wenn man in der Logik des Redakteurs weitergeht, steht in dem Artikel, dass Stuttgart aufgrund der Dieselfahrverbote und auch aufgrund der stark reduzierten Anzahl von Euro4/5 Dieseln jetzt so gute Luft hat, dass Dieselfahrverbote unsinnig sind. Also übertragen auf Corona, weil die Massnahmen so gut wirken, brauchen wir die Massnahmen nicht. Echt toll.

Kannst Dir von mir aus aber gerne wieder einen schönen Diesel kaufen. Wenn der Euro 6d Norm hat und die NOx-Grenzwerte auch im Straßenverkehr wirklich einhält, ist alles gut. Und wenn die Autoindustrie das schon bei Euro 5 Dieseln von Anfang an berücksichtigt hätte, hätten wir diesen ganzen "Diesel Verbotsschwachsinn" gar nicht erst bekommen.

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Zitat:

Ich hoffe, dass nun festgestellt wurde, wie wichtig die Wirtschaft für Deutschland ist

Um Drogensucht zu heilen, muss man die Entzugserscheinungen noch etwas länger ertragen. 😁

Zitat:

@fire-fighter schrieb am 3. April 2020 um 09:34:31 Uhr:


Zu den Kommentaren bezüglich Feinstaub, Co2, FfF und Dieselskandal (und den Anmerkungen, dass die lieben Schüler ja nix mit dem Dieselverbot zu tun hätten, usw): Unterhaltet Euch mal mit ein paar "Aktivisten". Was da an Forderungen und Vorstellungen kommt, haut jedem Faß den Boden weg. Da braucht unsereins gar nichts zu verwechseln, das schaffen die Kids schon ganz alleine.

Bei FfF gibt es schlaue und weniger schlaue kommentare von den Kiddies. Man muss halt damit klar kommen, dass sie sie nur um den Klimawandel kümmern, und wirtschaftliche Interessen vernachlässigen. Ein ähnliches Verhalten haben auch einige Virutologen gemacht, als sie schon sehr früh bei Chorona zu einschränkungen von sozialen Kontakten geraten haben. Erst wurden sie belächelt und dann kam es härter, als anfangs vorgeschlagen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es in einigen Jahren/Jahrzehnten beim Klimanwandel ähnlich verlaufen wird.

Zitat:

@AndyB71 schrieb am 2. April 2020 um 12:23:50 Uhr:


Eigentlich sollte die Luft-Qualität sich doch gerade jetzt deutlich verbessern. In der Realität scheint das jedoch nicht unbedingt so zu sein.

Sowas kommt davon, wenn Ideologie über Wissenschaft geht. Ein, zugegeben plakatives Beispiel: Selbst wenn in Stuttgart für ein Jahr jeglicher Verkehr eingestellt wird, inklusive Zug, Flug, Eselskarren, Pferdefuhrwerke und Ballonfahrten, und sich darob die Feinstaubbelastungen ned ändern; so bleibt doch der Individualverkehr der Hort des Bösen.

Tatsachen spielen keine Rolle, denn das Feindbild muss bedient werden.

So long

Ghost

Zitat:

@FloX35 schrieb am 4. April 2020 um 23:12:38 Uhr:


Liegt vielleicht auch am zum Stillstand gekommenen Flugverkehr.

Die Autos tragen zum gesamten so einen geringen Teil bei, dass das eigentlich kaum ins Gewicht fällt.
Schiffe fahren auch deutlich weniger

Ich bezweifle, dass es die Emissionen von Flugverkehr sind/waren, die man bisher in Innenstädten gemessen hatte.

Zitat:

@FloX35 schrieb am 4. April 2020 um 23:12:38 Uhr:


Ich hoffe, dass nun festgestellt wurde, wie wichtig die Wirtschaft für Deutschland ist und wir nach dieser Kriese nicht weiter darauf bauen unsere Automobilindustrie in die Tonne zu treten.

Zugleich wurde aber auch festgestellt, welche Stellschrauben wir sehr wohl in der Hand haben, wenn wir nur wollen.

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Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 5. April 2020 um 05:01:24 Uhr:



Zitat:

@AndyB71 schrieb am 2. April 2020 um 12:23:50 Uhr:


Eigentlich sollte die Luft-Qualität sich doch gerade jetzt deutlich verbessern. In der Realität scheint das jedoch nicht unbedingt so zu sein.

Sowas kommt davon, wenn Ideologie über Wissenschaft geht.

Ich halte solche Schlüsse für gewagt. Denn der einleitende Bild Artikel stellt nicht die ganze Wahrheit dar. In vielen Fällen ist zu beobachten, dass gewisse Schadstoffe deutlich zurückgehen (

Link

). Man wird hier wahrscheinlich früher oder später auch einen Einfluss des durch Corona Krise deutlich gesunkenen Strassenverkehrs nachweisen.

Diese „an dem und dem Tag sind doch mal ein paar Stunden keine Autos gefahren und trotzdem hatten wir Stickoxide“- Behauptungen gibt es immer mal wieder (auch vor Corona gab es die) - die haben sich allerdings oft als Enten erwiesen.

Genau, man muss nur fest dran glauben.
Als Folge des Eyjafjallajökull-Ausbruchs 2010 war der europäische Flugverkehr tagelang eingestellt. Dass die Werte damals auch nicht nennenswert sanken, wurde dann einfach dem Vulkan zugeschrieben.

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 5. April 2020 um 07:07:28 Uhr:



Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 5. April 2020 um 05:01:24 Uhr:



Sowas kommt davon, wenn Ideologie über Wissenschaft geht.

Ich halte solche Schlüsse für gewagt. Denn der einleitende Bild Artikel stellt nicht die ganze Wahrheit dar. In vielen Fällen ist zu beobachten, dass gewisse Schadstoffe deutlich zurückgehen (Link). Man wird hier wahrscheinlich früher oder später auch einen Einfluss des durch Corona Krise deutlich gesunkenen Strassenverkehrs nachweisen.
Diese „an dem und dem Tag sind doch mal ein paar Stunden keine Autos gefahren und trotzdem hatten wir Stickoxide“- Behauptungen gibt es immer mal wieder (auch vor Corona gab es die) - die haben sich allerdings oft als Enten erwiesen.

Natürlich, und nichts anderes habe ich geschrieben: Egal wie lang oder kurz, der Individualverkehr ist Schuld. Sinken die gemessenen Emissionen, ist das ein Zeichen dafür; daß die Beschränkung des Individualverkehrs Früchte trägt. Bleiben die gemessenen Werte gleich oder steigen gar, ist es der Wind, die Topographie, der Holzkohlegrill des Max Mustermann oder was auch immer; aber in keinem Fall die Beschränkung besagten Individualverkehrs.

So long

Ghost

Zitat:

@Harig58 schrieb am 5. April 2020 um 07:40:41 Uhr:


Genau, man muss nur fest dran glauben.
Als Folge des Eyjafjallajökull-Ausbruchs 2010 war der europäische Flugverkehr tagelang eingestellt. Dass die Werte damals auch nicht nennenswert sanken, wurde dann einfach dem Vulkan zugeschrieben.

Vor allem aber ist die Relevanz von Abgasen aus der Luftfahrt in Innenstädten gering oder jedenfalls stark von örtlichen Gegebenheiten und Wetterlage abhängig.

Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 5. April 2020 um 07:46:48 Uhr:


Natürlich, und nichts anderes habe ich geschrieben: Egal wie lang oder kurz, der Individualverkehr ist Schuld.

Nur gehst du offenbar davon aus. dass dieses Ergebnis dann jedenfalls falsch sein muss. Das denke ich nicht: Innenstädte messen jetzt schon 30 bis 50% weniger Schadstoffe (die Angabe las ich für Nürnberg in der Lokalpresse). Ja - der Zusammenhang zum Strassenverkehr lässt sich bisher statistisch nicht sauber belegen, weil der Beobachtungszeitraum zu kurz ist und weitere Einflüsse -bspw vom Wetter- vorhanden sind.

Wie gesagt: DeFakto kann es aber jetzt jeder selbst beobachten, der mal durch die nicht mehr vorhandene RushHour fährt, dabei deutlichst weniger Kraftstoff verbraucht und erheblich schneller am Ziel ist.

Moin,

meine Nachbarin sagte mir gestern, sie sei begeistert davon wie gut die Luft mittlerweile sei.
Wir leben auf dem Land, direkt am Feld, das an einen Wald grenzt. Der Ort hat keine 3.000 EW und keine Industrie. Es gibt hauptsächlich relativ neue Autos, so ab Euro 4 würde ich sagen.
Zudem sind ein paar Traktoren unterwegs. Alle eher klein und alt, allzu viel Landwirtschaft passiert hier jedoch nicht mehr, die Wiesen werden für Pferdebetriebe genutzt. Die Partikelgrößen der Dieselabgase dieser Traktoren, z.B. Fendt Variomatic aus den 80ern, mißt man wohl auch eher in Millimetern, sie sind kaum dauerhaft schädlich.

Will heißen: die Luft war hier noch nie schlecht, sondern stets unglaublich gut.
Nur wenn es extrem kalt ist und eine Inversionswetterlage vorherrscht, riecht man mal 2 Tage die Holzkamine.

An der Luftqualität hier hat sich durch Corona gar nichts geändert.

In den großen Städten ist die Luft natürlich etwas besser, da weniger gefahren wird und durch das milde Wetter weniger geheizt wird und die Warmlaufphasen der Dieselmotoren kürzer sind.

Im Diagramm für die Landshuter Allee in München erkennt man somit neben etwas weniger Verkehr v.a. weniger Heizungsnutzung in den uralten Wohngebäuden um die Meßstation herum.

Meiner Nachbarin sagte ich, dass die Luft bei uns sicherlich so gut wäre, weil mein Diesel seit 2 Wochen nicht genutzt wird. Sie nickte...

ZK

Zitat:

@FloX35 schrieb am 4. April 2020 um 23:12:38 Uhr:


Ich hoffe, dass nun festgestellt wurde, wie wichtig die Wirtschaft für Deutschland ist und wir nach dieser Kriese nicht weiter darauf bauen unsere Automobilindustrie in die Tonne zu treten.

Flo

Sorry an die Moderation für OT aber dem kann nicht unwidersprochen bleiben.

Hallo Flo,
die Wirtschaft ist sehr wichtig, denn grosse Firmen führen gerade mit Kurzarbeitergeld eine Quersubvention ihrer Dividendenzahlungen an Aktionäre durch.
VW, BMW Daimler 4,5 Milliarden an die Aktionäre aus 250.000 Mitarbeiter die kurzarbeiten.
So auch Continental, Knorr-Bremse.
Nachdem Adidas erst keine Miete bezahlen wollte, wollen sie jetzt für 30.000 Arbeiter Kurzarbeit einführen und gleichzeitig 770 Mio an die Anteilseigner ausschütten.
Nachdem VW ja quasi unfreiwillig die Diskussion um Abgase in die Diskussion gebracht (und viele Diesel-Fahrer wirtschaftliich geschadet ) hat, zeigt sich in diesen Zeiten wieder mal das hässliche Gesicht des Kapitalismus und jeder guckt (noch) zu. Ausser in Österreich, das hat der Vizekanzler angekündigt, dass er sowas unterbinden wird, aber das ist ja ein Grüner...

Zitat:

Im Diagramm für die Landshuter Allee in München erkennt man somit neben etwas weniger Verkehr v.a. weniger Heizungsnutzung in den uralten Wohngebäuden um die Meßstation herum.

Also bei den Nachttemperaturen über das vorige Wochenende bis Mittwoch/Donnerstag hinein habe ich aber bei diversen Ortsdurchfahrten stärkeren Rauchgeruch wahrgenommen. Sprich, die Heizungen in den uralten Einfamilienhäusern waren deutlich intensiver am Arbeiten.

Zitat:

@ZiKla schrieb am 5. April 2020 um 08:21:04 Uhr:


An der Luftqualität hier hat sich durch Corona gar nichts geändert.
In den großen Städten ist die Luft natürlich etwas besser, da weniger gefahren wird und durch das milde Wetter weniger geheizt wird und die Warmlaufphasen der Dieselmotoren kürzer sind

So einfach ist es nicht. Man hat derzeit definitiv "bessere Luft" und auch weniger CO2 Emissionen. Der Einfluss einzelner Sektoren (Verkehr, Industrie, Kraftwerke) ist mit zunehmender Entfernung (also etwa auf dem Land) allerdings erst Recht nicht mehr zu trennen und wo vorher wenig Schadstoffe waren, ist die Abnahme eben auch entsprechend (und ob dies mit menschlichen Sinnesorganen wahrnehmbar ist, das sei dahingestellt).

Außerdem ist dies leider im Moment eine unserer kleineren Sorgen.

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 5. April 2020 um 08:06:21 Uhr:


... Ja - der Zusammenhang zum Strassenverkehr lässt sich bisher statistisch nicht sauber belegen, weil der Beobachtungszeitraum zu kurz ist und weitere Einflüsse -bspw vom Wetter- vorhanden sind.
...

Liest du eigentlich auch, was ich schreibe?

Zitat:

@invisible_ghost schrieb am 5. April 2020 um 08:35:47 Uhr:



Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 5. April 2020 um 08:06:21 Uhr:


... Ja - der Zusammenhang zum Strassenverkehr lässt sich bisher statistisch nicht sauber belegen, weil der Beobachtungszeitraum zu kurz ist und weitere Einflüsse -bspw vom Wetter- vorhanden sind.
...

Liest du eigentlich auch, was ich schreibe?

Allerdings. Du möchtest glauben, wir hätten es hier mit einem "ideologischen" Thema zu tun - ich versuche dir zu erklären, dass es zwar Vorbehalte gegen schnelle Schlussfolgerungen gibt, diese jedoch nicht mit "Ideologie" zu begründen wären. Dies tue ich auch deshalb, weil ich denke, dass man ansonsten reflexhafte Verweise, etwa auf Luftverkehr, auch "ideologisch begründet" nennen könnte.

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